5. Nov. 2023
Bewertung:5

Manchmal braucht man nicht mehr als ein fantastisches Buch um restlos glücklich zu sein. Die Ghostbound Bücher von C.M. Singer sind dafür das beste Beispiel und als ich den finalen dritten Band "Spellbound" endlich lesen konnte, gab es kein Halten mehr und ich habe auf Anhieb dreihundert Seiten verschlungen. Das mir dieses Buch nicht gefallen könnte stand nicht ein einziges Mal zur Debatte. Die einzige Frage, die es zu beantworten galt war: Wie sehr würde mir dieses Buch gefallen?! Die Antwort darauf ist mehr als simpel: Sehr! ♥ Danny und Liz haben es im letzten Band endlich geschafft! Sie haben nicht nur ihre Leben vor dem skrupellosen Seelenwanderer Hamilton gerettet, sondern sind seelisch so sehr verschmolzen, dass ihre Liebe eine noch größere Bedeutung bekommen hat. Nach einer ausgiebigen Reise, wo sie die schönsten Orte besucht, und so einiges erlebt haben, müssen sie sich nun dem Alltag stellen. Liz möchte Danny ihren Eltern vorstellen und wieder Fuß in ihrem Job fassen. Mit ihren eigenen Erfahrungen konnte sie die beste Berichterstattung zum Thuggee-Fall beitragen und trotzdem bekommt sie keine Festeinstellung, was sehr frustrierend ist. Auch Liz' Mutter macht es ihr mit ihrer konservativen Einstellung nicht gerade leicht. In Magrets Augen überstürzt sie die Beziehung maßlos - aber schließlich kann sie auch nicht wissen, was hinter David Morgan steckt. Danny selbst ist wieder eine strahlende Frohnatur und überrascht Liz sogar mit einem Haus, in das er sich auf den ersten Blick verliebt hat und schnell wird klar, dass der Alltag richtig gemein werden kann. Nach alldem was die Beiden erlebt haben, sollte so ein Hauskauf doch keine große Sache sein, oder? Und dann wird Danny angeschossen und die Welt steht wieder einmal Kopf... C.M. Singer's "Spellbound" knüpft nahtlos an "Soulbound" an und bietet den Lesern noch mehr Spannung, Dramatik und eine noch intensivere Liebe! Die Beziehung zwischen Liz und Danny ist einfach etwas besonderes und wird es auch immer bleiben - ganz egal durch wieviele flammende Reifen sie springen müssen. In diesem Band stellt eine dunkle Bedrohung die Charaktere auf eine harte Probe und man könnte fast meinen sie seien vom Pech verfolgt. Die Autorin erschafft durch diese bedrohliche Athmosphäre etwas, was man nicht greifen oder benennen kann und Liz, Danny, Tony, Susan, Riley und dessen neue Bekanntschaft Fiona stellen Nachforschungen an, die von Seite zu Seite ernster werden. Als Leser wird man wieder in die Welt des Okkulten eingeführt, die man auch als Laie sehr verständlich nachvollziehen kann. Der magische Anteil in diesem Band bleibt also auch diesmal hoch und führt zu unglaublichen Methoden, die mich zum schmunzeln und mitfiebern gebracht haben. Auch der Krimianteil ist wieder rasend und packend. Durch einen unmöglich süffisanten Inspector, der wie ein Bluthund durch die Geschichte lauert, kurbelt die Autorin das Aufeinanderprallen von Realität und Fantasy auf eine sehr durchdachte, spannende Weise an, was mich richtig begeistert hat. Der Liebesanteil ist hoch, aber drängt sich dem Leser nicht auf. In den besonders intensiven Momenten erschafft Singer mit ihrer wundervollen Ausdrucksweise romantische Bilder in meinem Kopf und erwärmt mich mehr und mehr für diese einnehmenden und eindrucksvollen Protagonisten. Von Band zu Band wächst diese Liebe und wenn man an Band eins zurückdenkt und was Liz und Danny schon alles erlebt haben, ist die Steigerung, die die Autorin erschafft, einfach beeindruckend. Trotz der 611 Seiten kommt nicht ein einziges Mal das Gefühl auf es wäre langweilig oder zu kitschig, ganz im Gegenteil. Die körperlichen Szenen wurden sehr gefühlvoll beschrieben und mit jeder Zeile spürt man wie sehr diese beiden Protagonisten sich lieben. Auch die anderen Charaktere wie Tony Wood, Susan und Riley sind nach wie vor ein fester Bestandteil in dieser Geschichte, die Liz und Danny stehts mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Scooby-Gang wird durch Riley's neue Bekanntschaft aus dem letzten Buch mit Fiona erweitert, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist auch ein Medium und lernt noch ihre Fähigkeiten besser zu nutzen. Für so manche Situation ist sie von großem Nutzen und obwohl sie wie Riley ein Teenager ist, fügt sie sich perfekt in die Gruppe ein. Die Beziehung zwischen Wood und Susan bietet ebenfalls genug Knistereien und sorgt so manches Mal für Grinse-Momente. Allgemein hält Singer auch in "Spellbound" die Humorfahne hoch und fügt genau an den richtigen Stellen die nötige Prise Witz dazu, dass man das Verständnis zwischen den Charakteren noch deutlicher fühlen kann. Es gab mehrere Szenen, die einfach zum lachen komisch waren. Ich glaube der Beginn eines Buches hat mich noch nie so in Atem gehalten, dass es sogar das Ende des Buches leicht in den Schatten stellen konnte. Die ganzen alltäglichen Situationen sind absolut nicht langweilig, denn Liz und Danny bringen überall Pfeffer rein und so war der Beginn ziemlich unterhaltsam und knisternd. Als sich die Ereignisse dann immer drastischer überschlagen haben und die skurilsten Dinge geschehen sind, gab es gar kein Halten mehr und ich habe gelesen, bis mir die Augen zugefallen sind. Mit "Spellbound" hat Singer ein Finale geschrieben, dass mir vorallem zu Beginn des Buches den Atem geraubt hat. Es passiert soviel unerklärliches und Liz und Danny müssen erkennen, dass der Alltag wohl noch ein bisschen auf sie warten muss. Wer es diesmal auf sie abgesehen hat, wird erst im späteren Verlauf klar und Singer streut viele Rätselfetzen ein, denen man als Leser nicht so schnell auf die Spur kommt. Der krimiangehauchte Teil der Handlung ist dadurch ein fester Bestandteil und hält die Spannung deutlich oben. Man kann nicht einmal erahnen, was sich die Autorin ausgedacht hat. Der Liebesanteil ist hoch, aber so gefühlvoll und eben Liz und Danny-typisch, dass man schnell ins Träumen geraten kann. Die Protagonisten - und damit meine ich alle - reißen einen mit und die Emotionen übertragen sich beim Lesen so mühelos, dass das mitfiebern, mitleiden, mitschimpfen und mitlachen ein fest begleitender Bestandteil ist. Singer's Schreibstil ist leicht, einnehmend und da die Geschichte aus Liz' Sicht geschrieben ist, manchmal auch zum Nägel kauen! Denn es gibt so viele extrem spannende Szenen, die ich gerne aus der direkten Sicht gelesen hätte. Zum Glück ist Liz' so ein mitteilsamer Charakter - wenn auch nicht durch direkte Gedanken, dann aber durch die Gefühle. "Spellbound" ist ein würdiger, fesselnder und dramatisch spannender Abschluss dieser Trilogie. Die Autorin fasziniert, schockiert und begeistert wieder durch eine intensive Geschichte und ich finde es so schade, dass es vorbei ist.

Spellbound
Spellboundvon C. M. SingerAmrun Verlag