In Prima Facie geht es um eine erfolgreiche Strafverteidigerin, die plötzlich selbst zur Betroffenen wird und dadurch das Rechtssystem, dessen Teil sie selbst ist, mit anderen Augen sieht. Das Buch zeigt eindrücklich, wie wenig Raum das System für Gerechtigkeit lässt, besonders für Frauen.
Es geht um Macht, Privilegien, Rassismus und Sexismus. Der Roman regt zum Nachdenken an und macht gleichzeitig Mut. Ein wichtiges Buch, das hängen bleibt.
Ein wichtiges, unbequemes und bewegendes Buch. Es legt den Finger in gesellschaftliche Wunden, ohne dabei moralisch zu belehren. Stattdessen spricht es eine klare Wahrheit aus – eine, die jede Frau gelesen haben sollte.
Manche Bücher liest man nicht – man verschlingt sie. Genau so ging es mir mit diesem Werk: In nur einem Tag war ich durch, und doch wirkt es lange nach.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich klar, eindringlich und zugleich fesselnd. Ohne unnötige Schnörkel zieht die Autorin einen mitten hinein in eine Geschichte, die nicht nur berührt, sondern auch aufrüttelt. Im Zentrum steht eine beeindruckende Hauptfigur – stark, verletzlich, kompromisslos ehrlich. Sie bleibt nicht einfach eine Figur auf Papier, sondern wird zur Stimme all jener, die oft übersehen werden.
Das Ende lässt einen betroffen zurück – nicht, weil es pathetisch wäre, sondern weil es so schonungslos real ist. Es zeigt die harte Kluft zwischen privilegierten Kreisen voller Verbindungen und Einfluss – dem Geldadel – und jenen, die Tag für Tag um Würde, Sicherheit und Gerechtigkeit kämpfen. Diese Kontraste werden messerscharf aufgezeigt, ohne in Klischees zu verfallen.
Wirklich ein Buch, das jede und jeder gehört haben sollte! Das Thema "Gewalt an Frauen" ist so wichtig, glaubhaft und spannend erzählt. Es ist gleichsam ermutigend und fast schon ernüchternd angesichts der juristischen Hürden. Darum ein Muss!
Tessa hat sich im Leben alles erkämpft. Ihr Studium, den Job in der Kanzlei und alles was sie besitzt. Sie ist Strafverteidigerin und dazu noch richtig gut in ihrem Job!
Sie verteidigt u.a. Männer, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind.
Es scheint, als hätte sie ihre Bestimmung gefunden. Bis sie selbst in den Zeug*innenstand tritt.
Ich schüttel en Kopf...Ich lese weiter...Ich lege das Buch wütend zur Seite.
Ich bin fassungslos.
Ich bin sprachlos.
Dieses Buch ist einfach unfassbar gut und gleichzeitig so erschütternd. Es ist so realitätsnah, was dieses Buch einfach umso schwerer zum verdauen macht.
Das Buch sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen und unbedingt von mehr Menschen gelesen werden! ⚡️✊️
Eines der wichtigsten Bücher unserer Zeit.
Schmerzhaft, bewegend und unbequem. Und so so wichtig.
Ich würde gerne jeden Idioten, der sagt „es wurde ja nix bewiesen“ oder „er wurde nicht verurteilt“ dazu zwingen, es zu lesen!
Dieses Buch ist soo unglaublich wichtig für alle Personen!!
Wäre stark dafür dieses Buch als Unterrichtsthema zu nutzen das sich alle in die Lage einer Frau versetzen die schlimme Dinge erlebt und wie sie im ihr Recht kämpfen muss
Neben der absolut wichtigen Thematik und der Notwendigkeit endlich einmal über diesen Misstand zu sprechen, war dieses Buch einfach nur genial umgesetzt. Es strotzte nur so vor Ehrlichkeit, Scharfsinn und Mut. Ich habe alles daran geliebt. Ich hoffe dass dieses Buch die Aufmerksamkeit bekommt die es verdient.
Wooow. Harte, geniale Kost!
Empfehlung von @bookaholicgroup. Und was soll ich sagen?! Sie hat mich noch nie enttäuscht!
So ein wichtiges Thema, benötigt unbedingt noch mehr Aufmerksamkeit!
Klasse Schreibstil. Mitgefiebert und mitgelitten..
✏️
"Jede Dritte - das sind eine ganze Menge Frauen, die etwas zu sagen haben.
Zu viele, um sie zu ignorieren."
Was für ein Buch! Prima Facie hat mich auf ganzer Linie überzeugt – von der ersten Seite bis zum letzten Gedanken. Der Einstieg war super leicht. Der Schreibstil ist pointiert, klar und dennoch voller Tiefe. Besonders die Art, wie die Befragungen beschrieben werden – nicht direkt, sondern klug umschrieben – hat mich beeindruckt.
Die Entwicklung der Handlung hat mich eiskalt erwischt. Als sich eine Beziehung anbahnte, hätte ich nie geahnt, in welche Richtung es das Buch entwickeln würde.
Tessa ist eine absolute Wucht. Eine extrem starke Protagonistin – klug, ehrgeizig, verletzlich und unglaublich menschlich. Der Kontrast zwischen ihrer Herkunft und dem, was sie aus ihrem Leben macht, hat mich schwer beeindruckt.
Suzie Miller zeigt mit Prima Facie, was es bedeutet, eine von drei Frauen zu sein – in einem System, das nicht für dich gemacht ist. Dieses Buch ist mehr als eine Geschichte – es ist ein Weckruf.
... so hat sich das hören dieses Buches angefühlt. Für mich ein Augenöffner.
Es geht um Tessa, junge Anwältin in London, die männliche Straftäter verteidigt.
Mehr möchte ich über den Inhalt nicht vorweg nehmen.
Das Einnehmen der verschiedenen Perspektiven hat mich einige Vorurteile überdeken lassen. Zurück bleibt die Wut auf das System.
"Die juristische Wahrheit ist eine Sache für sich. Und nur die suchen wir. Die juristische Wahrheit. Mit der arbeitest du, damit dein Mandant möglichst nicht ins Gefängnis wandert." (S. 135)
Tessa Ensler hat das, was man gemeinhin als Biss bezeichnet, denn sie hat sich bis ganz nach oben gearbeitet. Aus der Arbeiterklasse per Stipendium nach Cambridge, als eine der Besten ihres Jahrgangs durchs Jurastudium, rein in eine angesehene Londoner Kanzlei für Strafrecht. Nur eine von dreien würde das Studium überhaupt abschließen. So hatte man es ihr in der Einführungsveranstaltung prognostiziert. Eine von dreien. Das trifft übrigens auch auf Frauen innerhalb der Gewalt-Statistik zu. Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer sexueller Gewalt. Als brillante Strafverteidigerin versteht Tessa sich aber darauf, ihre Mandanten in genau solchen Sexualstrafprozessen erfolgreich zu verteidigen. Für sie zählen nur Fakten, Beweise und das Ergebnis. Wer verliert, hat schlecht argumentiert.
Als sie selbst Opfer eines sexuellen Übergriffs wird, steht sie plötzlich nicht nur im Zeugenstand - der Beschuldigte ist ihr ebenso erfolgreicher Kollege. Sich als diejenige, der Unrecht wiederfahren ist, rechtfertigen zu müssen, ist eine erschütternde Erfahrung für Tessa. Das System, dem sie gerade noch vertraut und nach dessen Regeln sie gespielt hat, scheint auf einmal alles andere als gerecht.
"Nur jede zehnte Frau, die einen sexuellen Übergriff erlebt, geht damit zur Polizei." (S. 217) Und zwar weil sie sich vor all dem, was darauf folgt, fast mehr fürchtet als davor, überhaupt einmal einen sexuellen Übergriff zu erleben. Es ist eine Tat, die das Leben in ein Davor und ein Danach teilt. Die Opfer erfahren nicht nur körperliche, sondern vor allem seelische Entblößung, Misstrauen und Gaslighting, sehen sich Kreuzverhören ausgesetzt, müssen der Konfrontation standhalten und gehen in der Regel als für immer gezeichnet aus dem Prozess heraus. Wessen Ruf steht am Ende auf dem Spiel - der des Täters oder der des Opfers?
Suzie Miller beschreibt sachlich, aber auf eindrückliche und beklemmende Weise, wie Täter-Opfer-Umkehr nicht nur vor Gericht funktioniert und wessen Recht auf Schutz höher hängt. Ein beeindruckender Roman, der erneut zeigt, was im Fall von Gisèle Pelicot so treffend formuliert wurde: Die Scham muss die Seiten wechseln!
Suzie Millers Roman Prima Facie beeindruckt mit einer starken, eindringlichen Erzählstimme, die die Leser*innen sofort in die Welt der Protagonistin zieht. Im Mittelpunkt steht Tessa, eine brillante Strafverteidigerin in London, die aus einfachen Verhältnissen stammt. Zwischen der rauen Realität ihrer Herkunft und der glatten Fassade der juristischen Elite fühlt sie sich oft nicht zugehörig – ein Gefühl, das ihren Weg nachhaltig prägt.
Das Thema ist ungewöhnlich und erschütternd aktuell: Es geht um Gerechtigkeit, sexuelle Gewalt, strukturelle Ungleichheit und die blinden Flecken eines Systems, das vorgibt, neutral zu sein. Als Tessa selbst Opfer wird, steht sie plötzlich auf der anderen Seite des Gerichtssaals – und beginnt, das Rechtssystem mit neuen Augen zu sehen.
Der Roman beschreibt eine faszinierende Entwicklung einer ehrgeizigen Frau, die sich zunächst mit voller Überzeugung für das Gesetz einsetzt und schließlich für eine tiefere, gerechtere Wahrheit kämpft. Dabei verhandelt Miller zentrale Fragen unserer Zeit: Wer hat Zugang zu Gerechtigkeit? Wie beeinflussen Klassenzugehörigkeit und Geschlecht den Verlauf eines Verfahrens?
Prima Facie ist ein kraftvolles, kluges Buch, das bewegt und zum Nachdenken anregt – und das noch lange nach der letzten Seite nachhallt.
Starker feministischer Roman der unter die Haut geht. Perfect Match der Hörbuchsprecherin!
Strafverteidigerin mit Leib und Seele, ehrgeizig, motiviert und ziemlich gut - das ist Tessa. Sie glaubt an das britische Rechtssystem, glaubt an die Gerechtigkeit. Dann passiert etwas und sie fängt an alles zu hinterfragen.
Aus der Ich-Perspektive geschrieben, könnte also triggern!
Inhalt (evtl. Spoiler)
Starke Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und unterschiedlicher Klassen in der Gesellschaft. Was Frauen alles durchmachen müssen um einen Missbrauch zur Anzeige zu bringen.
„Es muss sich etwas ändern, nicht nur im Justizwesen sondern auch in der Gesellschaft - jede dritte das sind eine ganze Menge Frauen die etwas zu sagen haben! Zuviele um sie zu ignorieren“
Ein wirklich intensiver Roman der mich, auch abseits der Aufarbeitung von sexuellen Übergriffen, abgeholt hat.
Denn auch das Thema Klassismus und Chancengleichheit werden in diesem Buch dargestellt. Jeder/Jede der/die einen Bildungsaufstieg , entgegen der Statistiken, geschafft hat, wird sich besonders mit der ersten Hälfte des Buches identifizieren können.
In der zweiten Hälfte des Buches sind wir ganz nah bei der Protagonistin dabei, während der Übergriff passiert. Es sind intime Momente die wir mit Tessa teilen und uns wirklich mitfühlen lassen.
Mehr als der Monolog von Tessa, hat mich das Gespräch zwischen Rachel und ihr berührt. Ganz unaufgeregt wird uns ein Bild von weiblichen Zusammenhalt gezeigt und das wir gemeinsam kämpfen müssen.
Inhaltlich fand ich den Monolog toll, dennoch wirkte er mir an manchen Stellen zu gekünstelt, zu perfekt , als das er hätte so spontan vorgetragen werden können. Das ist meine einzige Kritik.
Eine klare Empfehlung wobei man sich seiner Trigger bewusst sein sollte. Der übergriff u.Ä werden sehr detailliert beschrieben, nichts für schwache Nerven.
Kurzmeinung- Suzie Miller " Prima Facie"
Dieses fulminante, sagenhafte Buch hat mich vor Spannung heute, an einem Tag, atemlos verschlungen.
Dieses Buch verstehe ich als wichtiges feministisches Plädoyer
gegen Gewalt gegen Frauen.
Es ist auch eine Stimme gegen die Justiz, diebei Vergewaltigungsprozessen, in deren Verlauf
allzu oft die überlebenden Frauen vor Gericht wieder den Alptraum durchleben müssen, und von den Tätern und deren Anwälten
als Lügnerinnen vorgeführt werden.
Das Buch macht diese Lücken im männerdominierten
Justizsystem deutlich. Und das muss sich ändern.
Allein schon für den Schluss-Monolog von Tessa am Ende vor Gericht, sollte man dieses Buch lesen.
Es ist frustrierend, unfair und macht einfach nur wütend.
Jede dritte Frau.
Prima Facie ist kein Buch, das man „gerne“ liest – zumindest nicht im Sinne von Spaß. Es ist ein Buch, das man lesen muss. Suzie Miller zeigt die Ungerechtigkeiten eines Rechtssystems, das Überlebende sexualisierter Gewalt immer wieder retraumatisiert, während Täter durch Lücken im System geschützt werden.
Mich hat dieses Buch tief bewegt, und ich musste beim Lesen öfter Pausen machen. Es ist desillusionierend, weil es zeigt, was der wirkliche Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen ist. Aber genau deshalb ist es so stark – und so wichtig. Die Geschichte öffnet die Augen für eine Realität, die viele lieber ignorieren würden. Vor allem zum Ende hin.
Für mich sollte Prima Facie zur Pflichtlektüre werden. Es ist kein angenehmes Buch, aber eines, das jede:r gelesen haben sollte.
Ein so wichtiges Buch und gerade in der heutigen Zeit.
Zu Beginn startet es etwas langsam mit der Vorgeschichte von Tessa und ihrer Herkunft. Auch das Rechtssystem Großbritanniens war mir bisher nicht so geläufig.
Allerdings haben mich die Beschreibungen der Personen gleich gepackt. Auch die Herangehensweise bei ihren Verteidigungen (auch bei S**ualstraftaten) konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Die Entwicklung hin zu ihren eigenen schlimmen Erlebnissen damit fand ich, leider, auch sehr authentisch.
Die Beschreibung der unterschiedlichen Reaktionen der Menschen im Umfeld und ihre eigenen Zweifel fand ich sehr erschreckend und dennoch so real. Wahnsinn. Einfach nur wach rüttelnd.
Lest bitte dieses Buch.
"Prima facie – auf den ersten Blick. Aber was, wenn der erste Blick täuscht? Was, wenn das System nur das sieht, was es sehen will?"
"Prima Facie" ist ein Roman, der sich mit den Themen Recht, Gerechtigkeit und sexueller Missbrauch auseinandersetzt. Die Geschichte folgt einer Strafverteidigerin, die selbst zum Opfer wird und plötzlich auf der anderen Seite des Rechtssystems steht. Das Buch beleuchtet kritisch die Lücken im Justizsystem, besonders bei der Behandlung von Sexualdelikten, und stellt dabei wichtige Fragen zur Gerechtigkeit und zur Behandlung von Opfern.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, aber dann hat sie mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Das Thema ist bewegend, die Spannung baut sich kontinuierlich auf, und die Erzählweise ist sehr eindringlich. Besonders bewegt haben mich die Beschreibungen der emotionalen und psychologischen Folgen eines Übergriffs, die Tessa am eigenen Leib erfährt.
Ein super spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt und lange nachhallt. Absolut lesenswert!
„Das Gesetz wurde von Generationen um Generationen weißer, heterosexueller Männer geformt“
Die Londoner Strafverteidigerin Tessa Ensler hat sich aus schwierigen sozialen Verhältnissen hoch gearbeitet und vertritt sehr erfolgreich Mandanten, immer häufiger auch in Sexualstrafverfahren. Sie ist überzeugt davon, dass das Gesetz funktioniert und der Gerechtigkeit genüge getan wird. Dieser Glaube gerät plötzlich ins Wanken, als sie selbst Oper eines sexuellen Übergriffes wird und sich als Zeugin vor Gericht wiederfindet.
Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und vorallem in der zweiten Hälfte war ich richtig gefesselt und konnte den Roman gegen Ende kaum mehr aus der Hand legen. Er hat mich damit konfrontiert, dass wir immer noch in einer patriarchal strukturieren Gesellschaft leben und unheimlich viele Frauen Opfer von sexueller Gewalt werden. Nur sehr wenige gehen vor Gericht und nur wenige Täter werden verurteilt. Ich hatte häufig Tränen in den Augen, mal aus Wut, mal weil ich sehr berührt war von der Stärke und Verletzlichkeit der Protagonistin.
Suzie Miller beschreibt die Traumatisierung von Tessa sehr eindrücklich und zeigt gleichzeitig auf wie diese dennoch für sich kämpft und ihr Leben bewältigt.
Prima Facie hat mich tief berührt und ich spreche eine große Leseempfehlung aus.
Eine junge erfolgreiche Strafverteidigerin im britischen Justizsystem, die unter anderem auch einige Vergewaltiger verteidigt, wird selbst vergewaltigt.
Sie zeigt den Vergewaltiger einen Kollegen, an.
Wichtig!
Suzie Miller hat zuerst das Theaterstück Prima Facie (das bedeutet erster Anschein, ein juristischer Begriff) zum Thema geschrieben und auf dieser Basis ist dann das Buch entstanden.
Die Autorin hat als Juristin Ahnung von der Thematik und geleitet den Leser oder die Leserin durch die Abgründe des Justizsystems und durch das Gefühlsleben einer vergewaltigten Frau.
Das Buch sollte Pflichtlektüre für jeden potentiellen Vergewaltiger werden, zumindest das aufrüttelnde Schlussplädoyer.
stark, emotional, mitreißend, ermutigend und wut hinterlassend!
zu beginn fand ich die beschreibung der hauptcharakterin etwas stereotypisch und oberflächlich, aber tessa entwickelt sich mit der erfahrung die sie macht in eine frau, die das system hinterfragt von dem sie selbst so lange teil war! es macht wütend, traurig und mutig zu gleich - insbesondere das letzte drittel hat mich sehr emotional berührt, schließlich ist es tatsächlich „jede dritte frau“! es wird ganz klar: das system muss sich ändern, um sexuelle übergriffe auch vor gericht schließlich anerkennen zu können.
Tessa Ensler hat sich in den Reihen der Strafverteidiger einen Namen gemacht. Und dass sie es soweit bringen würde hat am wenigsten sie selbst geglaubt. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie in einem Vorort Londons, häusliche Gewalt durch den Vater, die Mutter hält die Familie als Putzkraft über Wasser, der Bruder immer wieder auf der schiefen Bahn.
Doch Tessa geht ihren Weg, studiert in Cambridge und ist eine der besten in jenem Studium, das nur wenige erfolgreich beenden. Und so landet sie als Strafverteidigerin am Gericht, vertritt mit eiserner Disziplin zumeist Männer, denen s3xualdelikte zur Last gelegt werden. Dabei geht es für sie nie um die Frage von Schuld. Schuldfragenzu klären, ist nicht der Job. In diesem Rechtssystem ist es ihre Aufgabe, eine Geschichte zu erzählen, Zeugenaussagen in Kreuzverhören so zu hinterfragen, dass Zweifel entstehen und Strafen von Ihren Mandaten abzuwenden. Und das hatte sie perfektioniert. Nur die Jury entscheidet, welche Geschichte sie am Ende für die wahrscheinlichste hält.
Gerade als Tessa ein Angebot erhält, in eine noch renommiertere Kanzlei zu wechseln, geschieht etwas, das sie zwingt, die Seiten zu wechseln und selbst auszusagen. Und das Rechtssystem, das ihr bisher so vertraut und richtig erschien, erblickt sie nun in einem ganz anderen Licht.
Ein wirklicher kraftvoller Roman! Monologartig erzählt die Protagonistin ihre Geschichte, lässt uns in ihre Vergangenheit schauen, ihren Weg über Cambridge zur Strafverteidigerin begleiten und an ihren Erfahrungen und intensiven Emotionen teilhaben.
Keine leichte Kost, aber eine kraftvolle Message! Einmal angefangen, muss man einfach immer weiterlesen. Ein Pageturner.
Prima Facie gibt breite Einblicke in das britische Justizsystem und zeigt auf, wie Justizsysteme Opfern von Sexualverbrechen nicht gerecht werden. Die Perspektive und Erzählung einer Strafverteidigerin hat mir sehr sehr gut gefallen, würde Prima Facie jedem weiterempfehlen, der mit diesen schweren Themen umgehen kann!
Dieses Buch hat mich wütend gemacht, mich weinen lassen vor Frust und gleichzeitig die Hoffnung gefüttert, dass wir doch mehr sein könnten die sich wehren, wenn wir die Kraft dafür finden in einem ungerechten System.
Definitiv aber nicht ohne Vorsicht zu genießen das manche Szenen definitiv unter die Haut gehen!
„Männer bleiben Jungs und Mädchen werden Frauen.“
Ein starkes Buch. Hat mich mehrfach zum weinen und ja nicht nur einer Träne gebracht.
Eine von dreien 🫸
Perfekte Vereinigung von Roman und wissen über ein System, dass einfach nicht mehr funktioniert.
Danke für dieses Meisterwerk!
Ich hatte das Theaterstück dazu besucht und habs damals schon geliebt. Es wurde richtig gut umgesetzt, weil es wie eine Art Skript gesprochen wurde. Das Buch ist eher eine Ich-Erzählung mit zeitlichen Unterteilungen, die im Geschehen sehr sinnvoll und stilistisch perfekt sind. Das Theaterstück ist echt eine Herzensempfehlung!!
Ich gebe zu, ein Teil der Bewertung ist ob des Themas und seiner Nachdrücklichkeit, aber auch der Aufbau und die rasante Erzählung haben mich abgeholt.
Wichtiges Buch! Erzählt wird hier die Geschichte von Tessa, die es geschafft hat, sich aus der Arbeiterklasse hochzuarbeiten und eine unglaublich talentierte Strafverteidigerin in London ist. Sie ist sehr ehrgeizig, verteidigt viele männliche Sexualstraftäter und glaubt an die Gerechtigkeit des Gesetzes, bis sie selbst zum Opfer wird.
Die Story hat mich wirklich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Ich bin ein Fangirl von Serien in denen Anwälte und Gerichtsverfahren eine Rolle spielen und ich dadurch ein wenig das Gefühl bekomme, hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Genau so ging es mir mit diesem Buch. Ich war von Anfang an gefesselt von der durchsetzungsstarke Tessa, wie sie ihren Mandaten verteidigt ohne Rücksicht auf das Opfer. Und doch ist sie nicht unsympathisch oder kaltherzig, sondern strebsam und ehrgeizig und will nur das Beste für ihre Mandanten.
S.74 „Natürlich haben wir hinter den Kulissen eine Meinung, aber es ist unsere Aufgabe, diese Meinung rauszuhalten und unsere Rolle zu spielen. Wir erzählen die beste Version der Geschichte unserer Mandanten.“
Der Einblick in ihre Vergangenheit und ihre Bodenständigkeit machen sie mir sympathisch. Ich erkenne sofort, dass nicht Machtgier ihr Antrieb ist, sondern die Macht des Gesetzes und die Suche nach der Wahrheit.
Auf 3 Zeitebenen wird die Geschichte erzählt, sodass die Spannung lange anhält. Die Sprache ist eher nüchtern, aber nicht kalt. Einige wenige Begriffe musst ich nachschlagen, da ich nichts über das englische Rechtssystem wusste. Einen Stern Abzug gibt es, da es trotz Spannung, mir an manchen Stellen ein wenig vorhersehbar und konstruiert wirkte.
S. 135 „Die juristische Wahrheit ist eine Sache für sich. Und nur die suchen wir. Die juristische Wahrheit. Mit der arbeitest du, damit dein Mandant möglichst nicht ins Gefängnis wandert.“
S. 192 „Den Glauben daran, dass man nur aufrichtig handeln, einen guten Verteidiger haben und die Wahrheit zu sagen braucht, damit die einzelnen Rädchen des Justizsystems ineinandergreifen und die Gerechtigkeit triumphiert.“
S. 124 „ Wo ich einmal hingehört habe und wo ich jetzt verzweifelt versuche hinzugehören, sind nun Orte, an denen ich so tun muss, als ob. Beide. Aus meiner Welt habe ich mich herausstudiert, aber es braucht mehr als nur Köpfchen, um sich in dieser neuen Welt einzufügen - einer Welt, deren obligatorisches Kostüm ich hier in einer großen Tasche mit einem klangvollen Namen darauf herumtrage.“
Wow, was für ein Pageturner! 😱 Suzie Millers "Prima Facie" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
In diesem fesselnden Roman begleiten wir Tessa Ensler, eine brillante junge Strafverteidigerin in London, die es aus schwierigen Verhältnissen ganz nach oben geschafft hat. 💼 Ihre scharfsinnige Art, Zeuginnen ins Kreuzverhör zu nehmen, macht sie zur Shooting Star der Anwaltsszene. Doch dann wendet sich das Blatt dramatisch... 😰 Miller schafft es meisterhaft, uns tief in die Welt der Justiz eintauchen zu lassen und gleichzeitig ein erschütterndes Porträt einer Frau zu zeichnen, deren Weltbild ins Wanken gerät. Die Autorin, selbst ehemalige Anwältin, verleiht dem Roman eine beeindruckende Authentizität. 👩⚖️ Was "Prima Facie" so besonders macht, ist die schonungslose Kritik am Patriarchat und einem Rechtssystem, das Opfer oft im Stich lässt. Es ist ein Weckruf, der lange nachhallt und zum Nachdenken anregt. 🤔
Fans von Ferdinand von Schirach werden dieses Buch lieben - es bietet den gleichen juristischen Tiefgang, aber mit einer erfrischend feministischen Perspektive. 💪
Fazit: Ein absolutes Must-read! Spannend, berührend und hochaktuell. Suzie Miller hat mit "Prima Facie" nicht nur einen packenden Gerichtsthriller geschrieben, sondern auch ein wichtiges Stück Literatur, das hoffentlich etwas bewegen wird. 5/5 Sterne! ⭐⭐⭐⭐⭐