Es ist nichts für Zart besaitete...
Das Buch wirkt definitiv nach und macht nachdenklich...und ich wollte es eigentlich nicht bewerten...aber...
Die Geschehnisse, diese kranken Fantasien, die Gewalt in jeglicher Form. Es ist absolut nichts für mein Gemüt!
Aber was noch mehr nach wirkt sind meine Gedanken bezüglich des Internets und diverser Plattformen.
Das Buch ist schon ein paar Jahre alt, das Thema an sich nicht.
Man kann heutzutage überall seine Meinung kund tun und Menschen kennenlernen und wenn man möchte auch treffen.
Dating-Apps, social Media Plattformen, diverse Foren und was es nicht alles gibt. Und letztlich weiß man nie, wer sich hinter dem User-Namen verbirgt und was er tatsächlich im Schilde führt.
Ich persönlich habe noch nie Dating-Apps genutzt und die von mir genutzten Accounts sind auf privat eingestellt. Möglicherweise ist das auch nur eine Pseudo-Sicherheit, aber dieses Buch zeigt mir im Nachgang, wie vorsichtig man in den Weiten des Internets sein muss. Auf welch kranke Menschen man treffen kann, welche sich dort sicher fühlen, versteckt hinter ihrem User-Namen.
Das ist für mich die Message des Buches und dass es gerade am Beispiel eines Mannes beschrieben wurde, zeigt nochmal ganz deutlich, dass nicht nur Frauen Opfer sein können.
Ich bin froh, das Buch doch nicht abgebrochen zu haben, aber ich werde es definitiv nicht noch einmal lesen und ganz ehrlich, einige Textpassagen habe ich übersprungen. Das war mir zu heftig und... nein, ging gar nicht!!!
Das Buch war eine Buchclub-Empfehlung und nur deshalb habe ich es zu Ende gelesen oder überhaupt erst damit begonnen!!!
Kaum habe ich mich aus dem Renzensions-Sog von Dennis Cooper befreit, finde ich hier als allererstes eine Top-Rezension von "Brian". Die verwaschene Grenze zwischen Online-Plattform und eigenem Leben bleibt weiter verwischt.
Ich bin verwirrt nach diesem Buch. Verwirrt und beschmutzt. Bin ich Teil dieser gewaltvollen Darstellung, weil ich bis zum Ende gelesen habe? Ja. Ich bin genau so Teil des unmenschlichen Brad und Brian Hypes wie pppter oder bizeep7. Meine Neugier war so groß, dass ich sogar zwischendurch die angegebenen Internetseiten in meinen Browser eingegeben habe, einfach nur um zu gucken, was sich dort findet.
Welche Grenzen hat Neugier und Wann ist ein Fetisch ein Fetisch?
Erst jetzt merke ich, dass dieses Buch doch ziemlich viele analytische Ebenen hat, die nachwirken und mich grübeln lassen. Dennis - Coop la Coop Cooper kennt keine Grenzen, will sie sprengen und bis zum letzten die Leser_innen an ihre eigenen Grenzen zu bringen. Er wird somit zum literarischen pendant zu Bruce la Bruce. Ich würde sagen, es liegt eine gewisse Genialität in seiner Feder.
Dennoch hat mich vieles gestört und wütend gemacht.
Die Darstellung von purer Grausamkeit und Gewalt ist wichtiger Bestandteil dieses Buches und dennoch im Großteil zu krass. Dieses Buch ist gefühlt ein einstiger Trigger sexualisierter Gewalt. Ich musste es mehrmals beiseite legen weil es mir zuviel wurde. Warum diese extrem gewaltvolle Darstellung?
Ich hatte anfangs die Hoffnung, dass dieses Buch mit Klischees über Escorts aufräumt aber diese Hoffnung ging schnell verloren. Eher manifestiert sich ein grausames Bild von Sexarbeit: minderjährige Jungen, die sich von Perversen und gehaltvolle alten Männern des Geld wegens ausnutzen lassen und somit Sexarbeit per se zu Vergewaltigung wird.
Das hat mich wütend gemacht, weil es die Realität schwulen Escort Lebens nicht widerspiegelt. Ich wünsche mir, dass es endlich Geschichten gibt, die Sexarbeit nicht mit (Beschaffungs-)Prostitution gleichsetzen und die weichen und Lieben Kunden zeigt, die die Sexarbeit so reizvoll macht.
Im Endeffekt habe ich mich gefragt, für wen dieses Buch eigentlich geschrieben wurde. Ich habs net gecheckt. Vielleicht hat darauf ja jemand eine Antwort.
Ich würde diesem Buch gern 2.5 Sterne geben weil ich es einerseits genial und andererseits fürchterlich finde. Überwogen hat allerdings meine Wut über die Darstellung der Sexarbeit Also gibt es nur 2 Sterne für Coop la Coop.
Was soll man sagen...krank, widerlich... aber irgendwie auch ein abgefuckter Krimi, wo man die Auflösung unbedingt wissen wollte und ständig mit gerätselt hat.
das buch zu lesen ist wirklich eine grenzerfahrung (oder grenzüberschreitung?), die einen ans äußerste bringt. der inhalt ist so dermaßen gewaltbesetzt, morbide, ekelerregend. ich hatte das gefühl, ich schaue den menschlichen abgründen direkt ins gesicht. das hat mich dazu gebracht, an einer stelle einen abbruch wirklich in betracht zu ziehen, habe mich dann aber doch für das weiterlesen entschieden. und da hat das buch dann zu meiner überraschung irgendwie funktioniert. es hat mich wie in einen bann gezogen, die geschichte wollte ich unbedingt aufklären (ich habe das buch auch auf eins durchgelesen). das ist mir allerdings überhaupt nicht gelungen. vielleicht bin ich auch zu naiv, aber die grenze zwischen wahrheit und fiktion konnte ich nicht erkennen, realität und lüge wurden eins. das hat zumindest bei mir funktioniert und macht das buch trotz seines erscheinungsjahres aktuell. in der hinsicht finde ich das buch auch echt interessant, aber für dieses experiment muss man schon enorm viel aushalten.
Wer mit Coopers Werken nicht vertraut ist: das hier ist ein Gewaltporno, wobei die Gewalt ausschließlich Männer trifft. Obwohl das Buch mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel hat und im (damaligen) Internet spielt, funktioniert es bis heute.
Definitiv das absurdeste und morbideste Buch, was ich bisher gelesen hab. Beim Lesen dachte ich mehrere Male einfach nur "what the f*ck" und war am Überlegen dieses abzubrechen.
Der Aufbau, dass die Story nur durch Postings, Chats ect erzählt wird fand ich spannend - die Gedanken und zum Teil abartigen Fantasien der User fand echt derb, zu derb.
Die Story wäre als unveröffentlicher Entwurf auf dem Schreibtisch des Autors besser aufgehoben.
Was für ein Buch. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen und habe es nun schockiert beendet. Wir begleiten hier eine Schwulenszene mit interessanten Vorlieben und erleben dies über Online-Foren, Mails und Beiträge. Die Beschreibungen der Szenen sind außerordentlich explizit und dadurch unangenehm zu lesen.
Ich bin einfach zu zartbesaitet für dieses Buch. Das Verwirrspiel hat mir gefallen, aber diese sexuelle Gewalt - nein danke. Die Beschreibungen der Gewalttaten auf den letzten Seiten habe ich nur noch überflogen.
Die Beschreibung, das Cover (i mean: 👀) und vor allem die so breit gefächerten Rezensionen zu diesem Buch haben eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt, also habe ich es mir bestellt - und was soll ich sagen? Ich bin verstört, zerstört, fassungslos und gleichzeitig angeekelt, aber auf eine augenöffnende Art und Weise. Wie viel Macht das Internet doch über uns hat. Wozu uns unsere Fantasien treiben können. Was Menschen sich vorzustellen in der Lage sind ... Menschliche Grausamkeit kennt kein Ende.
Das Buch ist durch eine Abfolge von Rezensionen, E-Mails und Threads erzählt, wodurch der Schreibstil an sich nicht allzu sehr zur Geltung kam. Die Art des Erzählens aber war unglaublich eindringlich. Ich befürchte, Brads Geschichte wird mich noch eine Weile verfolgen ...
Die Lektüre empfand ich als absolute Grenzerfahrung und in vielen Teilen sogar -überschreitung.
Jedoch wird das noch immer andauernde Ekelgefühl begleitet von der Faszination für die authentische Darstellung diverser Perversionen/Fetische , deren Abgründe in unmenschliche und für mich bis dato auch unvorstellbare abscheuliche Tiefen führen! Auch das Verwirrspiel um Wahrheit und Fiktion ist sehr gelungen.
Empfehlen würde ich es niemanden aber gebe sehr gute 4 Sterne
What about Brad? [TW: Massive sexuelle, psychische und körperliche Gewalt]
Auf einer Datingplattform für männliche Escorts finden wir im Forum die Bewertungen für den jungen Brad. Ein junger Bursche (gibt es ihn wirklich?), erwachsen (vermeintlich minderjährig aussehend), der sich nicht nur als klassischer Escort anbietet, sondern auch für Gewalt jeglicher Art, die in den Köpfen des Gegenübers möglich ist.
Schon bald nimmt das Stimmengewirr auf der Plattform Ausmaße an, wo nicht mehr zuordenbar ist, was der Wahrheit entspricht oder was Fiktion zu sein scheint. Eine weitere Stimme trollt sich hinzu. Wir lernen Brian kennen, der, sich seines Zeichens, intensiv um „Brad kümmert“ – sowohl persönlich als auch im Organisieren seiner Begegnungen mit anderen Männern. Oder? Gibt es denn diesen Brad wirklich? Ist dieser Brad ein Mythos, eine Spinnerei, eine schöne Geschichte oder ein Wunschgedanke?
Ich muss sagen, ich habe etwas gebraucht, um diesen Roman zu lesen, zu verarbeiten und mir über einen Review Gedanken zu machen. Hier bin ich auf die tiefsten Abgründe (ich hoffe es sind die tiefsten!!) von menschlichen Gedanken eingedrungen und habe erkannt, was ich (Gott sei Dank) für ein Blümchen bin. An der einen oder anderen Stelle habe ich sehr geschluckt.
Dieses Buch ist ein Spiel mit dem Feuer, dem Äußersten, mit Menschen, deren Identitäten. Die Abhandlung in Form von Bewertungen und Chatverläufen sind das Fundament. Die Sprache ist extrem derb, stellenweise sehr drakonisch, obszön und erschreckend. An vielen Stellen war ich verstört, angeekelt und mir kam das kalte Grausen. Die Geschichte geht von massiver, harter Porn0grafie über das Erstellen eines S.nuff-Videos (aufgrund von T0desw.unsch) bis hin zu extrem harter Gewalt zur Befriedigung sexueller, mentaler und körperlicher Bedürfnisse.
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Dieses Buch ist nichts für zart besaitete Menschen. Es ist wichtig den eigenen Würgereflex gut unter Kontrolle zu halten. Es ist wie ein Autounfall – man soll nicht hinsehen, aber man kann auch nicht wegsehen. Die Handlung selbst lässt die Grenzen zwischen Fiktion und gefühlter Wahrheit immer wieder verschwimmen. Der Eindruck, den man in der einen Minute hat, verändert sich in der nächsten Zeile wieder. Dieses Werk ist an Absurdität, Fetischen, brutalen Begierden und Grauen über menschliche Triebe nicht zu überbieten.
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Doch spielt Cooper hier nicht nur mit sexuellen Gedanken, diversen Neigungen und Gewalt. Auf subtile Weise spiegelt Cooper uns die menschliche Individualität – am Beispiel von Brad.
So ist dieser doch gefühlt geisteskrank, lebensmüde, nach Liebe und Zuwendung suchend, verunglimpft sich selbst sowohl psychisch als auch körperlich und noch vieles mehr. Die Hauptfigur wird in ihrem Dasein komplett ambivalent dargestellt.
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Das Buch ist zwar bereits vor über 15 Jahren auf Englisch erschienen, es hat jedoch, wie ich finde, nichts an Aktualität verloren. Datingapps und Foren gibt es nach wie vor, werden dort auch immer noch sexuelle Fantasien ausgelebt. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich froh, bin das „das schlimmste“ was ich je erhalten habe, „nur“ ein Dick.pic war.
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Wer das Buch lesen möchte, sollte sich vorher jedenfalls eine Leseprobe hernehmen - auch wenn ich eine Empfehlung ausspreche.