Tja, wo ist denn bitte die Leidenschaft und Obsession für Vladimir? Gut geschrieben, schöne Sprache, interessante Hauptfigur, aber so so viel verlorenes Potenzial. Es ist ein Text über eine alternde Frau, Liebende, Professorin und ihre Gedanken zu allerlei, vor allem Beziehungsquatsch und Liebe. Aber es ist dabei immer wieder teasend und sogar vielversprechend, nur um dann wieder ohne Klimax weiterzuziehen. Unbefriedigend auf mehrern Ebenen.
Vladimir. I understand why this book gets such mixed reviews, but I also feel very confident in giving it a generous 5 stars. Because my god, was this a breathtaking read. First, let's say this much: I only made it through the first two thirds of this novel because of the stunning writing. As we all know by now, I have a weakness for academic settings, and the life of two illustrious literature professors on the east coast of the US is just something I could read about for hours with absolutely no plot happening. That's basically what the first half of "Vladimir" felt like: A walk through the eventful and cultured life of a woman in her fifties who has not come to terms with ageing and who isn't sure whether her past decisions have made her happy after all. And then: Boom! Unreliable narrator! Love, lust and intrigue! An unhealthy obsession with bodies and intellect! A hut in the woods, an unfinished manuscript, cigarettes and lamb shanks! A multi-layered story that had me hooked - and pulled me through the last 130 pages in one day. E-ve-ry-thing I want from the perfect dark academia read. Damn, Julia May Jonas! You did that! And you guys: Read that! Just be warned: If you have or have had an unhealthy relationship with food and body image, approach this book carefully. Triggers are there.
Lies sich schnell lesen, mochte den Schreibstil sehr. Das Ende kam etwas plötzlich.
Fesselnd
Die in die Jahre gekommene namenlose Protagonistin ist Literaturprofessorin an einem kleinen College. Als ein Skandal das College aufwühlt, in den ihr Ehemann verwickelt ist, gerät ihr Leben ins Wanken. Sie hinterfragt das Konzept der offenen Ehe, ihre Wertvorstellungen und kämpft mit ihrem eigenen Älterwerden. Zeitgleich lernt sie den 20 Jahre jüngeren Vladimir kennen für den sie eine Obsession entwickelt. Ein Roman über Begierde, Machtmissbrauch und menschliche Abgründe. Auch wenn zunächst nicht sonderlich viel passiert, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Die inneren Monologe der Protagonistin, die sowohl scharfsinnig als auch zynisch, dabei aber auch humorvoll sind, haben mich gefesselt. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, was mir persönlich zu schnell ging.
Wenn die Vorstellung stärker ist als die Obsession selbst
Ein Mann, der Affären mit Studentinnen hat und seine Frau, die davon wusste und nichts dagegen unternommen hat. Allein das ist moralisch schon grenzwertig. Eigentlich ist es aber fast schon nebensächlich, denn mit düsterem, sarkastischem und selbstkritischem Ton beschäftigt sich die Protagonistin vor allem mit sich selbst: mit ihrem eigenen Älterwerden, ihren Sehnsüchten und ihrem nächsten Roman. Sie entwickelt eine Obsession für den 20 Jahre jüngeren Vladimir und reibt sich daran auf, schöpft neue Lebensenergie – diese baut sich enorm auf, erlebt dann aber einen vergleichsweise flachen, fast schon unspektakulären Höhepunkt. Hier habe ich irgendwie mehr erwartet. Gleiches gilt für das Ende, denn was auf den letzten 20 Seiten los war, verstehe ich nicht ganz. Offenbar musste es schnell gehen. Schade, denn in den Seiten davor lag so viel Tiefgang und Potenzial für mehr. Nichtsdestotrotz ein tolles Buch!

Wunderschön
"Vladimir" von Julia May Jonas hat mich echt so gepackt. Jonas kombiniert schwere Themen mit einem Hauch Humor, was das Buch super lesbar macht. Die Charaktere sind vielschichtig und wirken sehr echt, besonders die Hauptfigur mit ihren ganzen inneren Kämpfen und moralischen Fragen. Ein kleiner Minuspunkt: Manchmal zieht sich die Handlung ein bisschen, und man wünscht sich, dass einige Dinge schneller vorangehen. Trotzdem bleibt das Buch durch die komplexen Charaktere und die tiefen Einblicke spannend. Alles in allem ist "Vladimir" ein starkes Buch, das durch seine tiefgründigen Figuren und den packenden Stil besticht. Es regt zum Nachdenken an und bleibt einem noch lange im Kopf. Eines der besten Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe.
Alles verschlingende Begierde
Wahnsinnig gute Darstellung der moralischen Grauzone des Machtmissbrauchs und der damit einhergehenden Studenten-Professor Dynamik. Die Emanzipation und Selbstbestimmung junger Frauen und die Sicht der älteren Generation auf diesem Umschwung und das sich weiterentwickelnde Frauenbild. Grandioses Buch, teilweise derbe Sprache
Fesselnd, spannend, unkonventionell, erfrischend anders
Eines der besten Bücher, das ich letztens gelesen habe. Zum Ende hin überschlagen sich zwar die Ereignisse (nicht unbedingt sehr nachvollziehbar für mich) doch so viele schlaue Aussagen sind es wert, das Buch ein zweites Mal zu lesen!
Faszinierende Lektüre mit Abgründen und einem verheerenden Ende.

VLADIMIR Julia May Jones Unsere namenlose 58-jährige Literaturdozentin lehrt an einem kleinen amerikanischen Collage im Fachbereich Literatur. Sie war schon immer autark, beliebt und intelligent, doch hat sie seit Neuestem ein großes Problem mit dem Älterwerden. Und das spiegelt sich auch in ihrer Ehe mit Ehemann John, der am selben Collage unterrichtet, wieder. Beide führen eine "offene Ehe, was nie ein Problem darstellte, schließlich hat ihr Ehemann ein größeres Interesse an sexuellen Aktivitäten. Doch dann lernt sie ihren neuen, jüngeren Kollegen Vladimir kennen und ihre sexuelle Energie erwacht. Zeitgleich droht John eine Suspendierung: Mehrere weibliche Studierende haben den Professor wegen sexueller Übergriffe beim Dekan angezeigt. Daraufhin wurde eine Anhörung eingeleitet. Wer jetzt denkt, dass Vladimir eine kitschige Liebesgeschichte ist, den muss ich hier direkt an dieser Stelle enttäuschen. Obwohl es hauptsächlich um ein alterndes und lang verheiratetes Ehepaar geht (die offensichtlich gerade in einer Lebenskrise stecken), so werden Themen wie Depressionen, Drogenkonsum und Missbrauch im Kontext angesprochen. Ich habe so ein feines Buch, was so unglaublich schön vom Sprachstil ist und mich gefühlt in das Wohnzimmer vom Ehepaar Hustvedt/Auster katapultiert hat, nicht erwartet - eine unglaubliche Überraschung. Ein Buch, das zum Ende eine ganz andere, nicht vorhersehbare Wendung bekommt und noch einmal richtig aufdreht. Fazit: Ein Wahnsinnsdebüt! Stark aus dem Amerikanischen von Eva Bonné übersetzt. 5/ 5
Völlig anders als erwartet entwickelte sich die Geschichte unserer Erzählerin mit Vladimir.. tiefe Einsichten in eine ( zum Teil) gebrochene Seele einer Frau, die sich in der zweiten Hälfte ihres Lebens befindet. Schade, dass ihr das Älterwerden und die damit verbundenen Veränderungen des Körpers so zusetzen und an ihrem Selbstbewusstsein nagen… Schade, aber nachfühlbar.. Sehr spannend fand ich die Dynamik zwischen ihr und ihrem Ehemann. Wollen sie doch das ideale Paar sein, das ohne Eifersucht eine offene Ehe führt. Was zwischen den Zeilen fühlbar wird, hat mich berührt und verstört zugleich. Leider hat das Ende mit gar nicht gefallen, war das Buch doch bis dahin auf dem Weg ein kleines Highlight zu werden. Insgesamt ist die Stimmung im Buch düster und zynisch, was man mögen muss. Es entwickelt nach und nach einen Sog ohne zu reißerisch zu werden im Plot.
Ich bin so unschlüssig, wie ich dieses Buch bewerten soll Einiges hat mir sehr gut gefallen (die Unsicherheit, Zerrissenheit der Frau in der heutigen Zeit an sich; der Riss zwischen Illusion und Realität; die Tatsache, dass im Tagtraum alles meistens viel schöner ist, als es dann in die Tat gesetzt je sein könnte...) Aber oft hat mich der sehr langsame Erzählstil etwas gelangweilt und viele "Probleme" der Protagonistin erschienen mir sehr lächerlich Aber wer darf sich schon anmaßen, was einem anderen wichtig ist.... Niemand Der große dramatische Moment zum Ende hin, war meiner Meinung nach unnötig, das hätte nicht unbedingt so melodramatisch gelöst werden müssen Alles in allem zwar ganz anders, als erwartet und gehofft, aber trotzdem ganz ok
Sehr interessant, die Machtverhältnisse aus der Perspektive der Literaturprofessorin zu verfolgen, welche Ideale sie zu verkörpern versucht (und ihrer Ansicht nach doch immer wieder daran scheitert/diese nicht erreicht), ihre Werte zu verstehen, von ihrer Vergangenheit zu erfahren, die Fantasien gegenüber Vladimir, der Plottwist und das doch sehr lyrische/poetische Ende, zusammengefasst ein sehr spannendes Buch, hat mich persönlich von Anfang bis Ende gefesselt.
Dieses Buch hat mir große Lesefreude bereitet, was an der namenlosen Protagonistin liegt, deren innere Welt ich gerne begleitet habe. Diese Frau Ende 50 ist komplex, teilweise böse, zynisch, dann wieder weich, hat Ecken und Kanten und ist ganz einfach interessant. Der Plot nimmt im letzten Drittel eine ungewöhnliche Wendung, die nicht ganz nach meinem Geschmack, aber doch irgendwie passend war.
i dont know how i feel.
Loved every second of this book!
Das Buch übte einen Sog auf mich aus, sodass die Seiten nur so vorbeiflogen. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Sicht einer namentlich unbekannt gebliebenen Literaturprofessorin einer Kleinstadt geschrieben. Sie beschreibt detailliert die Lehrtätigkeit und setzt sich reflektiert mit der Vielzahl ihrer Probleme (Anschuldigungen gegen ihren Mann, eigenes Körpergefühl, ihre Fiktion auf Vladimir) auseinander. Der Titel gebende Vladimir nimmt eine zentrale Rolle ein, die ihm vielleicht selbst erst im letzten Viertel des Buches bewusst wird. Das Ende war tatsächlich etwas abrupt, löst aber im Endeffekt das grundlegende Problem der Protagonistin. Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen.
Der Roman „Vladimir“ hat mich unschlüssig zurückgelassen. Zwischen den Zeilen steckt sehr viel Gesellschaftskritik und die Autorin thematisiert die Anforderungen an das Rollenbild der Frau und transportiert dies durch die Hauptprotagonistin, die anderen Frauen die Schuld gibt und sich voll hinter ihren Mann stellt, als die ersten Anschuldigungen von Studentinnen gegen ihn laut werden. Die namenlose Ich-Erzählerin hadert sehr mit dem Älterwerden und der Beziehung zu ihrem Ehemann. Ihr ist bewusst, dass sie teilweise von ihm abhängig ist, ein Umstand, der ihr missfällt, dennoch verhält sie sich gegensätzlich. Ihre Tochter ist das genaue Gegenteil von ihr. Die Gespräche zwischen den beiden zeigen den Generationenkonflikt sehr gut auf. Die Tochter hat bestimmte Wertvorstellungen, ist queer und heißt die Aktivitäten des eigenen Vaters überhaupt nicht gut. Die Gespräche mit ihrer Tochter führen bei der Ich-Erzählerin gleichzeitig auch zur Reflexion ihres Lebens. Zwischendrin taucht Vladimir auf, zu dem die Protagonistin eine Obsession entwickelt. Und letztendlich fühlte sich das für mich an, als ob die Ich-Erzählerin sich genauso verhält wie ihr Mann. Das Ende war für mich dann auch überhaupt nicht mehr stimmig. Es fühlte sich an wie ein schneller Versuch noch irgendwie aus der Geschichte rauszukommen. Ich fand den Ansatz des Romans sehr gut, aber leider hat mich die Autorin auf den Weg dahin verloren.
Julia May Jonas Debütroman hat mich direkt auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Wie ein unwirklicher Traum liest sich die Geschichte der namenlosen Protagonistin, die sich plötzlich in einem heftigen Verlangen nach ihrem neuen Kollegen wiederfindet. Was klingt wie ein Liebesroman, ist die Geschichte einer alternden Literaturprofessorin und ihren Umgang mit den Vorwürfen gegen ihren Mann, er habe junge Studentinnen sexuell ausgenutzt. Sie kämpft mit einer jungen Generation Studierender, die ihr Komplizenschaft unterstellt, während sie sich als emanzipierte Frau empfindet, die nicht für die Fehltritte ihres Mannes gerade zu stehen hat. Neben ihrem Umgang mit dem scheinbaren Ende ihrer Ehe und den Anklagen in ihrem Job, baut sich immer weiter ihr Begehren für den namensgebenden Juniorprofessor Vladimir auf, der schon fast verloren geglaubte Gefühle in ihr wieder aufleben lässt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Spannend fand ich vor allem die Perspektive der Protagonistin als Ehefrau - allerdings gleichberechtigten Partnerin - eines sexuell übergriffigen Mannes. Ihre Sichtweise auf das sehr präsente Thema hat mich zuerst überrascht, ordnet für mich aber häufige Reaktionen ihrer Generation auf beispielsweise die MeToo-Debatte glaubwürdig ein. Zudem fand ich erfrischend mal von einer älteren Frau zu lesen, die sich nach der Liebe bzw. dem Körper eines jüngeren Mannes sehnt. Allerdings nicht ohne sich dafür zu verurteilen und sich sogar selbst lächerlich zu finden. Was als ruhige recht rational gehaltene Geschichte beginnt, entwickelt sich im letzten Drittel beinahe zu einem Thriller mit einer Wendung, die ich absolut nicht kommen habe sehen. Ich würde das Buch vor allem auch jüngeren (aber erwachsenen) Leser*innen empfehlen, da mir das Buch Denkanstöße gegeben hat, die Gedanken und das Verhalten unserer Elterngeneration besser einordnen zu können. Die Autorin ist zwar selbst noch jung, aber auf mich wirken die Gedankengänge der Protagonistin sehr realistisch. Ich gebe dem Buch 4.5 Sterne (aufgerundet auf 5)
Great characters, great plot, mediocre ending. Still a favourite.
This was not what I was expecting, but it was better. It Irked, intrigued, and made me wonder. All good things.