Viel mehr als „ nur“ eine Familiensaga
Als das Buch bei eat.READ.sleep vorgestellt wurde, faszinierte mich schon die Geschichte. Und dann wurde es auch noch in unserem Lesekreis gezogen. 900 Seiten sind aber eine Hausnummer, zumal es sich nicht so schnell wegliest wie andere Romane. Und so brauchte ich 6 Wochen für das Buch. Einige verglichen es mit den Buddenbrooks, meinten, es sei eine ähnliche Familiensaga, nur auf jüdisch. An die Buddenbrooks habe ich mich noch nicht herangetraut, werde es aber zeitnah versuchen. Es dauerte etwas, bis ich in das Buch richtig reinfand. Es lag an der damaligen Sprache, denn schließlich erzählt Gabriele Tergat die Geschichte der Familien Goldschmidt/ Oppner und Effinger über den Zeitraum von 70 Jahren. Aus einer Familiengeschichte wurde spätestens nach der Hälfte des Romans ein politisches Buch. Und so wie die Zeit voranschritt, änderte sich auch die Sprache. Es ist alles andere als eine leichte Kost, habe es aber dennoch sehr gerne gelesen. Stark beschrieben sind neben den zahlreichen Beschreibungen, wie damals gewohnt und gelebt wurde, die Beschreibungen des 1. Weltkrieges, das Aufkommen des Nationalsozialismus bis hin zur Apokalypse. Besonders gut gefiel mir auch das Nachwort von Nicole Henneberg. Vielen Dank dafür. Für mich ein gelungener Start ins neue Lesejahr mit einem Buch, das lange nachwirken wird. Ähnlich war es schon letztes Jahr mit „Das mangelnde Licht“. Beide Bücher lese ich dieses Jahr noch einmal, da sie einfach viel zu komplex sind. Und dazu die Buddenbrooks.