Ich durfte auch dieses Buch wieder in einer Leserunde lesen, was mich allein schon aufgrund des Faktes, dass es ein Vampirbuch ist, begeistert hatte. Herzlichen Dank noch einmal dafür. :D Ich konnte, trotz des rasanten Tempos der Geschichte, gut in das Buch einsteigen, auch dank das angenehmen Schreibstiles. Auch die Grundidee hat eine interessante Umsetzung bekommen, aber leider fehlte dann doch an manchen Stellen eine gewisse Tiefe. Wenn man in die Geschichte selbst hineingeht, sollte man nicht zu viel Action erwarten. Das Buch ist wirklich mehr eine interessante Schilderung aus dem Alltagsleben von Vampiren. Auch sollte man darauf vorbereitet sein, dass das Buch für meinen Geschmack, anfangs etwas zu schnell voranschritt. Kaum hatte Isabel nämlich Jack kennengelernt, scheint sie auch schon einen neuen Mann an ihrer Seite zu haben und wird gewandelt. Es ist nicht so, dass ich der Handlung nicht nachgekommen wäre, aber dort fehlte mir einfach die gewisse Tiefe. Es wird aber im Verlaufe des Buches besser. Die Charaktere selbst bekamen alle ihren Aufbau und hatten spannende Vorgeschichten zu bieten, die die einzelnen Personen auch besser voneinander trennten, was es auch nötig hatte, denn es kamen letztendlich eine ganze Menge Männer zusammen, die man auch auseinanderhalten können sollte. Isabel scheint mir zwar eine starke Frau zu sein, aber durch dieses Hin und Her mit den Männern wirkt sie mir auch sehr unüberlegt und unentschieden, ein wenig, wie ein Kind, das nicht weiss, welches Spielzeug es nun genau haben möchte. Aber jeder Charakter braucht auch seine Schwächen, und das finde ich auch nicht schlecht, aber gestört hat es mich persönlich trotzdem. Jemand anderem könnte dieses Verhalten aber vielleicht noch gut gefallen. Ich konnte mich damit über das gesamte Buch hindurch nicht anfreunden. Am besten fand ich persönlich Magnus. Er hat wirklich eine sehr spezielle Vorgeschichte und hat in der Geschichte wohl auch am ehesten den grössten Aufbau bekommen. Dennoch fehlte mir im Buch selbst auch aufgrund des ständigen Wechsels der Männer einfach die Tiefe. Ich verstehe, dass es hier zu einem typischen Dasein eines Vampires gehört, mit der Zeit nicht immer den gleichen Partner zu haben, was ich auch nicht schlecht finde und sogar eine ziemlich gute Interpretation, denn nach hunderten von Jahren mit der gleichen Person, kann es manchen wohl schon auch langweilig werden, aber hier bei Isabel war es mir einfach viel zu viel. Sie scheint sich am Ende aber endlich entschieden zu haben, was mir dann gefallen hat. Ein grosses Plus aber für die schönen Details zu der eigenen Interpretation von Vampiren. Das Grundschema eines Vampires kann man ja nicht ändern, aber wie diese Wesen dargestellt werden durchaus. Deshalb waren meine liebsten Szenen auch solche, wie die Silvesterparty zum Beispiel. Dort bekommt man einige interessante Facetten der Vampirwelt zu sehen. Das hat mir wirklich gut gefallen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es leider nicht ganz meins war. Ich liebe Vampirgeschichten und das Buch hätte auch gut und gerne mehr als vier Sterne verdient für die Grundidee und die interessante Umsetzung der Vampire. Leider aber konnte ich überhaupt nichts mit dem ständigen Partnerwechsel anfangen. So bekommt man von dem jeweiligen Partner auch weniger mit, wodurch mir persönlich etwas die Tiefe fehlte, obwohl es gesamtmässig sicher auch nicht oberflächlich war. Ich denke aber, dass das Buch wirklich bei anderen sehr gut ankommen könnte und finde es auch empfehlenswert für Vampirfans, aber von meiner Seite her gibt es leider nur drei Sterne.
Dec 31, 2022
London Love Storyby Anne-Katrin WeberHölker Verlag