Und so kann man nicht anfangen, wenn man mit Niesel anfängt, dann ist man müde, bevor man zur Mitte kommt, also fängt man nochmal von vorne an, man lässt den Niesel und das Haus und den Rauputz, man nimmt sich vor, sofort zum Punkt zu kommen, man erinnert sich daran, nicht immer :man: zu sagen, "sag doch mal ich", sagt Johanna, sagt ihre Therapeutin, also sagt man dann :ich:, man setzt sich nochmal gerade hin, man schüttelt die Schultern nochmal aus, man rückt die Brille zurecht, man hebt die schlaffen Mundwinkel, man redet sich ein Lächeln ein, "du schaffst das", sagt man sich, und dann schreibt man, also ich schreibe. ... Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles. - Zitat, Seiten 12, 13 Prokrastination - dieser Begriff scheint für den 49jährigen Protagonisten Lars, der am Ende des Jahres beschließt, alles zu erledigen, erfunden worden zu sein. Von daher ist es auch passend, dass der Roman zwei erste Kapitel hat, denn zuerst muss die Geschichte ANFANGEN und dann hangeln sich die weiteren Abschnitte an der lebenswichtigen Liste ab, für deren Abarbeitung dem Protagonisten nur wenige Stunden zur Verfügung stehen. Zu erledigen 1. Antworten 2. Linas Bett 3. Putzen 4. Steuer, Post usw 5. Geschenke einpacken 6. Vater anrufen 7. Nudelsalat 8. Feuerwerk 9. Regenrinne 10. Lebenswerk 11. Johanna 12. Mit dem Rauchen aufhören 13. Es gut machen Somit ist die Struktur des Romans klar vorgegeben und die Handlung scheint dem vorgegebenen Muster auch treu zu folgen, aber da wir es hier mit einem absolut chaotischen und ziemlich unzuverlässigen Ich-Erzähler zu tun haben, beschleichen uns Zweifel an dem kühnen Plan. Und zugleich formen sich eigene Fragen: Warum sitzt der Familienvater schon längere Zeit allein zu Haus? Warum legt der Protagonist sein Handy ins Eisfach? Welche Träume und Hoffnungen liegen unter den Schichten von Müll und Staub, der sich in Räumen angesammelt hat? Lars hat viel zu erzählen und dann mischen sich auch noch die Aussagen von Frau und Kindern dazwischen. Manchmal gibt auch "Kopfjohanna" (die imaginäre Version seiner Ehefrau) gute Ratschläge und auch an Freund Erol wird gedacht. Der Roman fühlt sich wie eine Mischung aus einem Albtraum an, indem man aus unerfindlichen Gründen nie fertig wird und einer tragisch-komischen Reise durch die Hirnwindungen eines Erwachsenen, der sich in seinen Träumen verlaufen hat und gegen jede Vernunft an die Errettung des goldenen Vlies ' glaubt. Und dann hängt man voll mit in dieser verrückten Geschichte mit der herrlich kreativen Herstellung eines Nudelsalates (sogar vegan) und will dem Protagonisten zurufen: "Mach's gut, Lars. Jetzt oder nie. Also jetzt." FAZIT Zu dem Buch hatte ich ganz spontan gegriffen weil mich dieser traurige Vogel im Regen angesprochen hat. Niemals hätte ich diese überaus kurzweilige Geschichte vermutet, die hinter dem Buchdeckel steckt und mich beim Lesen so oft zum Lachen gebracht hat. Ich bin durch die Seiten gerauscht und war von dem fesselnden und sehr belebenden Schreibstil der Autorin Nele Pollatschek, die Englische Literatur und Philosophie in Heidelberg studiert hat, sehr beeindruckt. Nur eine Frage hätte ich an die Autorin: Warum lautet der Buchtitel nicht "Lebenswerk"? Unbedingte Leseempfehlung.
Ein Buch, das mich beim Lesen wahnsinnig gemacht hat aufgrund der „Antriebslosigkeit“ des Protagonisten und das mich verwirrt zurücklässt. Konnte nicht wirklich etwas damit anfangen.
Ich lese eigentlich nur Romance und Fantasy, also war das hier echt mal was anderes. Und trotzdem (oder gerade deswegen?) hat mich das Buch total abgeholt. Ich hab mich auf so vielen Ebenen wiedererkannt – in den Gedanken, im Verhalten, manchmal fast schon unangenehm ehrlich. Das Buch ist gleichzeitig witzig, traurig und irgendwie motivierend. Der Protagonist war für mich total nachvollziehbar, fast wie ein Spiegel an manchen Stellen. Und genau das hat’s so besonders gemacht.

Leider konnte mich Kleine Probleme nicht überzeugen. Obwohl das Buch offensichtlich humorvoll sein will, habe ich persönlich den Witz darin nicht verstanden. Die ironischen Elemente haben bei mir keine Wirkung entfaltet – stattdessen wirkte vieles gezwungen und wenig unterhaltsam. Der Erzählstil mag für manche Leser*innen raffiniert oder literarisch anspruchsvoll erscheinen, doch für mich fehlte es an Zugänglichkeit und emotionaler Tiefe. Statt einem amüsanten Leseerlebnis empfand ich die Lektüre als zäh und streckenweise anstrengend. Insgesamt war Kleine Probleme für mich eine enttäuschende Lektüre, die weder zum Lachen noch zum Nachdenken angeregt hat.
Wunderbar, philosophisch, ehrlich, chaotisch und romantisch 💕
Pflichtlektüre für alle die gern aufschieben 😅 ich habe gelacht, geweint und noch essentielle Dinge dazugelernt 🫠
Ich weiß nicht so recht..
In dem Buch geht um Lars, der nicht so recht voran kommt. Es ist sehr konfus geschrieben, aber dadurch dass man die ganze Zeit "im Kopf" der Hauptperson ist, passt es auch wieder. Ich hab es zum Teil gefühlt, und zum Teil laut "Mensch komm zum Punkt" gesagt.. Das Ende war auch irgendwie willkürlich und ein wenig zu fix für meinen Geschmack.
Ein bezauberndes, psychologisch tiefgründiges Buch, welches mich diese tiefe Melancholie hat spüren lassen, die charakteristisch für die Zeit zwischen den Feiertagen ist.
2,5 Sterne Vermutlich hatte ich wieder mal zu hohe Erwartungen. Lars ist 49 Jahre alt und seit einigen Monaten ist seine Frau in Lissabon. Eigentlich eine Trennung auf Probe…. Letztlich eine Trennung. Die beiden Kinder Yannis und Lina leben nicht mehr zu Hause. Lars ist jetzt allein und wir Lesende verstehen, warum Johanna eine Trennung möchte. Lars ist jemand, dessen Bild im Duden unter Prokastination abgedruckt ist. Doch nun möchte er sich ändern und seine Frau am 31.Dezember durch eine abgearbeitete TO DO Liste zurück erobern. Er möchte unterschiedliche Dinge erledigen, die er immer wieder aufgeschoben hat. Z.B. ein Bett aufbauen oder die Steuererklärung machen. Dabei begleiten wir ihn also und lesen in vielen inneren Monologen, wie Lars jedes Mal gedanklich abschweift und irgendwie nichts auf die Kette bekommt. Ja, Pollatschek schreibt ironisch und hat so einige witzige Textstellen eingearbeitet. Mir ist das aber leider zu gewollt, zu konstruiert. Ich musste weder laut lachen, noch schmunzeln. Eher hatte ich viele Augenroll-Momente. Letztlich verspürte ich Mitleid für Lars. Der Text konnte mich leider nicht erreichen. Weder inhaltlich noch sprachlich. Auch hier : Schaaade 😆.
In kleinen Problemen stecken oft die ganz großen Schwierigkeiten des Lebens versteckt. Das Buch ließt sich, als wäre es direkt dem Kopf eines Meisterprokrastinators entsprungen. Genau das ist unsere Hauptperson auch. Anstatt kurz für Ordnung zu sorgen philosophiert unser Lars über die Welt und die Fehler in seinem Leben. So wird ein einfacher To-Do-Zettel für Lars zur Lebensaufgabe. Von Punkt zu Punkt tauchen wir tiefer in sein Leben ein lernen, was eine verschmutzte Regenrinne mit seinen innersten Ansprüchen und Ängsten zu tun hat. Ich bin aufrichtig froh, dass es mit Lars ein gutes Ende nimmt. Nachdem ich ihn so gut kennenlernen durfte, war mir das sehr wichtig.
Kleine Probleme ganz groß
"Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles." Lars ist 49 Jahre alt, angehender Schriftsteller und super darin Sachen auf "später" zu verschieben. Schon sein ganzes Leben prograstiniert er, doch jetzt muss sich was ändern. Er muss sich ändern. In der letzten Woche des Jahres hat er sich vorgenommen, alles was liegen geblieben ist endlich abzuarbeiten. Das Bett der Tochter zusammenschrauben, die Wohnung Putzen, die Steuererklärung machen, den Nudelsalat und sein Lebenswerk schreiben. Das neue Jahr sollte in einem Geordneten Leben beginnen, wenn nicht jetzt wann dann. Doch die Tage der letzten Woche gehen schnell rum, und so findet sich Lars mit seiner To Do Liste am 31.12 wieder und hat noch einiges zu tun. Also alles. Das Buch ist aus der Sicht von Lars geschrieben und die einzelnen Kapitel sind seine to Do Punkte. Es ist witzig und tragisch und auch sehr philosophisch gehalten. Die Mischung hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ein paar Passagen mir ein wenig zu lang waren. Ich fand Lars mega gut getroffen. Ich war genervt von ihm, von seiner antriebslosigkeit. konnte ihn, in anderen Sachen widderum komplett verstehen und habe mich in vielen Gedankenschleifen wiedergefunden. Und ich hatte Mitleid mit ihm, da er nicht einfach so aus seiner Haut kann, auch wenn er gerne würde. Ein echt tolles Buch, darüber wie schwierig es ist, sein Leben nicht auf später zu verschieben.
Ziemlich anstrengendes Buch, auf das man sich einlassen muss. Lars - Meister der Prokrastination entdeckt, das mal wieder plötzlich der 31. Dezember geworden ist und er Nichts geschafft hat. Dafür kann er umso besser begründen warum er Dinge nicht schafft. Das Wirrwarr im Kopf des Protagonisten wird sehr nachfühlbar und provoziert Gefühlsregungen, man möchte ihm auf die Sprünge helfen. Er versucht es mittels To&Do&Liste und pseudo- philosophischen Gedankengängen. Sprachlich überzeugend, wobei mich die Ikea-szene fast in den Wahnsinn getrieben hat.
Sprachlich ist das Buch wirklich ein Hochkaräter. Die Gedanken und Handlungen von Lars in seinem ganzen Chaos so wiederzugeben sind wirklich eine Leistung und sehr unterhaltsam. Gleichzeitig hat mich das auch stellenweise wahnsinnig gemacht (Ikea Regal!!!) und ich wollte Lars selber nur noch in den Hintern treten. Und dann wird es doch noch tiefgründiger und gefühliger, das hat mir gefallen. Auf jeden Fall ein sehr kurzweiliges Buch zum Schmunzeln und Nachdenken.
23€ für nicht mal 200 Seiten (197 um genau zu sein), ich weiß nicht in welcher Welt dieser Preis gerechtfertigt sein soll... Das Buch ist sehr speziell, die Geschichte spielt sich hauptsächlich in Lars' Gedanken ab. Es kommt nicht selten vor, dass sich ein Satz über eine halbe Seite erstreckt. Allerdings musste ich stellenweise auch mal richtig lachen! Trotzdem, hätte das Buch 500 Seiten gehabt, hätte ich es abgebrochen.
Selbstzweifel, Überforderung und Depressionen beschrieben in Alltäglichkeit
Ich mag eigentlich ruhige, langsame und alltägliche Geschichten, bei denen man interpretieren muss. Das Buch schafft es aber nicht die Balance zwischen Alltäglichkeit und Langeweile zu halten. Die Themen sind zu sehr innerhalb der Geschichte verschachtelt/versteckt. Daher ist es manchmal schwer zu verstehen, was die Autorin dem Leser mitteilen möchte. Alle kleinen Dinge soll der Leser philosophisch interpretieren, da sie eine größere Bedeutung haben. Sie hinterfragen den Sinn des Lebens, erzählen von Depressionen und Angststörungen, Suizidgedanken, Überforderung, Ehekonflikten, Enttäuschungen und vielem mehr. Der Inhalt des Buches hätte mir also wirklich gefallen können ... Leider habe ich kurz nach beenden des Buches viele Details schon wieder vergessen. Und das sagt sehr viel darüber aus, wie das Buch mich abholen konnte. Am meisten gestört hat mich allerdings Lars als Protagonist. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen so nervigen und unsympathischen Hauptcharakter begleitet zu haben.
Gelungen ist, dass ich als Leserin in das Gedankenchaos des Protagonisten eingetaucht bin. Die Verwirrung und das Abdriften war fpr mich beim Lesen so anstrengend, wie es beim Protagonisten wahrscheinlich jeden Tag sein soll. Die Gedanken sind in meinem Empfinden getrieben von Ängsten, Perfektionismus, Aufschieberitis und zu hoch gesteckten Zielen oder schlussendlich 'nur' von was wäre wenn. Durch die Gedanken kommt der Protagonist lange nicht dazu, Dinge anzugehen und will sie nun am letzten Tag des Jahres angehen. Nach und nach wird deutlich, wie schlecht es ihm geht und was aus seiner Sicht alles auf dem Spiel steht.
In meinem Empfinden ist das Gedankenchaos ein bisschen zu detailliert dargestellt, wodurch sich das Buch ein bisschen zieht.
Ich hätte einige Male fast aufgehört zu lesen, weil es Passagen gibt in der die Autorin alles wirklich sehr sehr kleinteilig beschreibt. Letztendlich bin ich aber froh es fertig gelesen zu haben. Irgendwie hat Lars‘ Geschichte mich berührt.
"Und ich hätte natürlich sofort aufgeräumt oder die Steuern gemacht, sogar das Lebenswerk hätte ich längst runtergeschrieben, wenn jemand so gütig gewesen wäre, mir eine Pistole zwischen die Schulterblätter zu pressen und wenigstens ein kleines bisschen nervös zu zucken. Alle behaupten immer, sie wollen einem helfen, aber einfach mal zur Handfeuerwaffe greifen, das will dann wieder keiner. Und dabei könnte es doch so einfach sein, wenn es nur viel schwerer wäre. Wenn es hart auf hart kommt, kann man alles schaffen, aber meistens kommt es weich auf weich, und da bleibt man besser liegen." Manchmal erwartet man von einem Buch nichts - und bekommt dann alles. Lars, professioneller, mittelalter Vieldenker und Wenigtuer, der Prokrastinierer vor dem Herrn, will am 31.12. noch schnell seine To-Do-Liste abarbeiten. Von Bett aufbauen bis Lebenswerk schreiben steht auf dieser To-Do-Liste seit viel zu vielem Monaten viel zu viel unerledigtes, und Lars weiß: Wenn es sich heute nicht ändert, ändert es sich nie. Und so begleiten wir diesen herrlich verpeilten Mann auf seinem Weg durch den Tag. "Kleine Probleme" ist so unendlich witzig und dabei so lebensklug, man will lachen und weinen und vor allem Lars und seine Frau einmal dick in den Arm nehmen. Schön ist das Buch vor allem, weil man sich so ertappt fühlt. Denn auch, wenn Lars ein Extremfall von Verdränger ist, steckt am Ende doch ein kleiner Lars in jeder und jedem von uns. Der fühlt sich bei der Lektüre von "Kleine Probleme" plötzlich sehr gesehen. Alles in allem also: Ein wunderbares Buch, welches ich im Buchladen bereits locker 30 Mal verkauft habe, und das mit Grund. Danke an Galiani Berlin für das Rezensionsexemplar.
Fast geschafft
Lars hat sich am letzten Tag des Jahres vorgenommen, alles zu erledigen, was er in der jüngsten Vergangenheit aufgeschoben oder eben „fast“ geschafft hat. Dabei wird ziemlich schnell klar, wie seine Liste auf diese absurden 13 Dinge anwachsen konnte und warum sich seine Partnerin und Kinder halb ironisch, halb resigniert, von ihm abwenden. Meiner Meinung nach hätte Pollaktscheks Text eine radikale Kürze gut getan. Die hin- und herspringenden Gedanken von Lars sind unterhaltsam, können aber auch gleichsam in den Wahnsinn treiben. Ist Lars undiagnostiziert ADS-geplagt oder einfach extrem unorganisiert? Nele Pollatschek hat jedenfalls ein besonderes Händchen dafür, Wortwitz und Verwirrung nebeneinanderzustellen. Die fünf Stunden in Lars‘ Kopf haben mir auf jeden Fall erstmal gereicht und waren beinahe anstrengend. Das ist aber als Kompliment gemeint, denn auch für den Prozagonisten ist das alles kein Spaß, sondern ein stetiger Kampf mit sich selbst.
Dieses Buch…!!! Ich bin sprachlos… ich hab Tränen gelacht, war schockiert, berührt, wollte helfen und anschreien… einfach wow! Selten so ein sprachliches Meisterwerk gelesen 😊
Manchmal unterhaltsam und manchmal abstrus, insgesamt lässt es mich etwas ratlos zurück.
Bin sehr zwiegespalten - in dem Buch gibt es sehr schöne Sätze, kluge Sätze, witzige Sätze. Als Gesamtheit liest es sich aber schwierig und anstrengend, wie ein Ticket für die Achterbahn in einem ADHS Gehirn und für mich verschwimmen auch zu oft Realität und Phantasie (am Ende weiß ich gar nicht genau, wie es ausgegangen ist 🤷♀️). Außerdem habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, dass es eine Spur zu "persönlich" ist, als dass eine Autorin einem männlichen Protagonisten all diese Gedanken in den Kopf legt. So ein Klischee von einem Mann, der jahrelang nichts auf die Reihe bekommt und die organisierte Frau, die sich dann nicht zu helfen weiß und auf Abstand geht. 2.5 Sterne, weil ich selbst nicht weiß, was ich davon halten soll.
»Wenn alles einfach ist und einfach ist viel zu schwer.«
Den Anfang des Buches fand ich sehr stark und konnte so viele Gedanken von Lars nachempfinden. Leider wurde es in der Mitte dann eher mühselig und anstrengend. Dennoch ein klug geschriebenes, amüsantes Buch über das Leben und wie schwer manchmal die alltäglichsten Dinge sind.
Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen ( u.a. Literarisches Quartett vom Sept .23 + diverse Podcasts) hat mich das Buch mit dem ansprechenden Cover gereizt. Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen -bereits zu Beginn hat mich die minutiöse Beschreibung der unterschiedlichen Schrauben etc. ( Knülpe, Schlitzlinge, Plötze, Holzflonze, Wüs, Wörle, Niezen, Sporne...) beim Bettaufbau fast wahnsinnig ( und nervös) gemacht und ich war kurz davor die Lektüre abzubrechen. Auch Lars Gedankengänge im mittleren Teil waren mir oft zu wirr und die Handlung überzogen, teilweise 'slapstickhaft'. Warum um Himmels Willen packt er Haushaltsgegenstände, Stühle etc. in Geschenkpapier ein ? Nicht meine Art von Humor. Gefallen hat mir wiederum die in der Tat absolut skurrile Zubereitung des Nudelsalats für die Silvesterfeier. Wenngleich das Thema Prokastination ein interessantes ist und uns wohl alle mehr oder weniger betrifft und ich phasenweise Mitleid mit Lars hatte....konnte mich das Buch nicht begeistern. Der gelungene Coup mit der Danksagung zum Schluss wiederum gefällt mir.
Sehr unterhaltsam und spannend.
„Mach‘s doch einfach“ - wer kennt‘s nicht? 🥲
Großartige Geschichte über Prokrastination, schnelllebige Monologe und einen sympathischen Protagonisten der mit Wortwitz und Einfallsreichtum versucht seine To-Do List abzuarbeiten. Die vielen Rückblicke in seine Vergangenheit und seiner Familie war ebenfalls unterhaltsam wie auch bewegend.
Die kleinen Probleme und großen Gedanken
Hab das Buch passend am 31.12. beim aufräumen & Hausputz als Hörbuch begonnen. Einige Gedankengänge kamen mir verdächtig bekannt vor, bei anderen hätte ich in der Masse die Krise bekommen und mehrfach gedacht „nun mach doch einfach“. Aber genau so soll es wohl sein. Die Sprache ist unfassbar gut, verkopft, verspielt, intellektuell, abschweifend. Phasenweise war es doch etwas langatmig, das Ende dann doch etwas abrupt. Kann das Hörbuch aus Autorinnenlesung auch sehr empfehlen
Ich mag den Ton. Das gewollt abgehobene ironische Intellektualisieren des Alltags und wie mittelalte leicht weinerliche Typen mit ihren Kleinen Problemen auf die Schippe genommen werden. Aus meiner Sicht ein gelungener und origineller kurzer Roman auf Basis einer To Do Liste.
Nicht für jeden etwas, aber für mich genau richtig...
Letzlich ist nicht viel Plot, obwohl es über mehrere Monate spielt. Obwohl es über das ganze Leben verteilt spielt. Die meisten Worte spielen sich im Kopf ab. Im chaotischen Kopf des Protagonisten, für den vieles eh erstmal und vielleicht immer nur theoretisch ist. Der viele Dinge anpacken will, irgendwie. Der aber vieles dann doch nicht in die Tat umsetzen kann. Fand es toll, dass der Protagonist älter ist und trotz alterstechnisch mitten im Leben eigentlich immer noch nicht angekommen ist. Plötzlich ist da wieder der Umbruch, plötzlich muss sich endlich was ändern. Es fällt ihm schwer, wie so vieles auch. Während mir die Sprecherin (wieso hat man bitte eine Frau ausgewählt, wenn es doch eine männliche Perspektive ist?) die Geschichte vorlas, kam ich parallel zum Protagonisten auch endlich auf die Füße. Quer durchs Haus am 31.12, der Ausgangspunkt der Geschichte. Mir hat es gefallen, aber vielleicht geht es da nur "Chaot:innen" wie mir so....
😶😶😶 Mir fehlen die Worte... Nach diesem Wasserfall, diesem Tornardo, dieser Urgewalt an schönen, witzigen, geistreichen, überspitzten, überspitzt geistreichen Formulierungen und Wörtern fehlen mir die eigenen🤭... Nele Pollatschek überfährt den Hörer bzw. die Hörerin förmlich. Dieses Buch und ihr Vorlesen wirken wie ein nicht enden wollender Schnellzug an einem unbeschrankten Bahnübergang🚄🚄🚄💨💨💨. Und ich stehe viel zu dicht am Gleis und spüre die Kraft des Fahrtwinds. Spüre, wie er die Luft aus den eigenen Lungenflügeln saugt und muss höllisch aufpassen nicht mitgerissen zu werden🥵🤗. Ja, genau so habe ich dieses Hörerlebnis empfunden... Genau so lässt es sich am besten beschreiben... Keine Verschnaufpausen!!!... Dieser Sprung in die Gedankenwelt eines Mannes in den Endvierzigern ist so entlarvend, dabei so überzeichnet, und trotzdem so treffend, so präzise und dadurch so unglaublich komisch und unterhaltsam. Dieses "sich in Gedanken verlieren" und dabei ins Spinnen zu geraten, ins Groteske... eine eigene Absurdität der Selbstverständlichkeit zu kreieren hat bei mir voll eingeschlagen. Ich habe jeden einzelnen Wagon, jedes Räderpaar, jedes Fenster dieses Schnellzugs in mich aufgesogen und genossen😊... Ein ganz tolles Hörbuch mit absoluter Hörempfehlung von mir👍🎧🎧🎧🎧... 🤔okay, man sollte vielleicht eine gewisse Affinität zu Schnellzüge haben😉🚄💨
Mich hat das Buch verwirrt.
Ich fand den Klappentext ansprechend. Und da mir das Buch ‚ Dear Oxbridge‘ der Autorin gut gefallen hat, wollte ich auch dieses Buch lesen. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Der Anfang und das Ende waren gut. Der Mittelteil hat mich mehr verwirrt.
Aufgrund der guten Bewertungen habe ich mich für dieses Buch entschieden. Anfangs fand ich Lars noch recht amüsant, mit der Zeit ging er mir aber ziemlich auf die Nerven. Natürlich habe ich beim lesen auch oft mich selbst gesehen. Gerade wenn unangenehme Aufgaben oder lange Aufgeschobenes bevorsteht. Da finde ich insgeheim doch schnell noch alle möglichen Ausreden um somit das Unvermeidliche immer weiter aufzuschieben. Allerdings setzt Lars im Roman dem Ganzen die Krone auf. Insgesamt amüsant geschrieben. Ich denke jeder wird sich ein wenig in Lars wieder erkennen. Ich für meinen Teil habe gelernt „Mach doch einfach…“
Ich habe so viel gelacht :D
3,5 ⭐️ Herausragender Schreibstil, zwischendurch sehr witzig, dann aber zeitweise doch etwas langweilig, wenn man über vier Stunden lang erzählt bekommt, wie der Protagonist Lars eine Wissenschaft daraus macht, einen Kaffeefleck NICHT wegzumachen oder die Ingredienzen aus aufgetautem Nudelsalat herauszuschmecken. Trotz seiner schon fast krankhaften Prokrastination und all den Ausreden, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, ist der Protagonist Lars doch ein liebenswerter Kerl. Leseempfehlung für einen faulen Nachmittag zwischen Wäschebergen und liegengebliebenem Geschirr. Danach ist man doch ein wenig motivierter, endlich mit der eigenen To-Do-Liste zu beginnen.
Also, ich sag' mal so....hä? Diesen Gedanken hatte ich, als ich das Buch ausgelesen hatte. Hatte ich doch ganz anderes erwartet. Doch beginnen wir von vorn. Beim vorliegenden Roman "Kleine Probleme" von Nele Pollatschek handelt es sich um eine Erzählung eines Mannes, der am letzten Tag des Jahres schnell noch ein paar Aufgaben erledigen muss. Also alles. Das Cover des Buchs gefällt mir optisch sehr gut, da es einfach und in wenigen Farben gestaltet ist. Auch finde ich den Titel gut gewählt, da es eigentlich alles kleine Dinge sind, die die Person im Buch erledigen will, die zu Problemen werden. Im Nachhinein finde ich den Titel sogar komisch, da die kleinen Dinge für die Person in der Geschichte ja zu nahezu unüberwindbaren Problemen heranwachsen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir prinzipiell auch gut, da sich das Buch locker und flüssig herunterlesen ließ. Jedoch ist der sogenannte Humor nicht meiner. So ist es mir zuletzt bei "Komm zu nix - nix erledigt und trotzdem fertig" von Tommy Jaud ergangen. Wie bei der vorliegenden Geschichte gab es auch dort eine Aneinanderreihung wilder Erlebnisse des Protagonisten, die für meinen Geschmack nicht besonders komisch waren. In diesem Fall hier sollte ja eine gewisse Tragikomik vorliegen, welche mir im Ganzen gesehen auch klar wird, jedoch finde ich es leider die Zeit nicht wert, die ich dafür mit dem Lesen des Romans verbringen musste. Dies wäre in einer Kurzgeschichte für meinen Geschmack besser platziert gewesen.
- Ein Buch über die kleinen und großen To Do’s eines Lebens - Das Buch beginnt mit “zwei ersten” Kapiteln, in denen man den Erzähler Lars kennenlernt, der am 31. Dezember des Jahres eine To Do Liste schreibt, anhand derer man sich durch das Buch hangelt (Jedes Kapitel entspricht (grob) einem Punkt auf der Liste - Es geht um förmlich klischeehafte Aufgaben, wie “Antworten auf Nachrichten” oder “Steuer, Post, usw.” aber auch Vorsätze wie “Mit dem Rauchen aufhören” oder “Es gut machen”, was auch immer das bedeuten mag; man identifiziert sich - finde ich - sofort mit dem Protagonisten, der eine derartige To Do Liste für sein Leben schreibt, weil die eigenen Listen im Kopf ja meistens doch genauso aussehen der nüchterne Schreibstil, bei dem man durch diverse Anekdoten aus Lars’ Leben ihn, seine Frau und Familie kennenlernt ist sehr humorvoll und gleichzeitig an den richtigen Momenten emotional - Man ist zwischendurch echt genervt von Lars (aber ist man das nicht auch oft von sich selbst?) aber leidet, freut und hakt mit ihm ab, was das Lesen wirklich kurzweilig und unterhaltsam macht - ACHTUNG SPOILER: Das Ende war für mich persönlich etwas zu positiv. Irgendwie hab ich gehofft, Lars doch noch zumindest in einem Punkt scheitern zu sehen, weil ich das mehr gefühlt hätte und es irgendwie auch realistischer wäre wie ich finde
Selten so gelacht wie in der ersten Hälfte dieses Buches. Viel bleibt trotzdem nicht hängen, aber es war auf jeden Fall unterhaltsam.
Literarische Kür
Eine Karikatur des Alltags. Literarisch brillant.
"Ich musste oft noch was erledigen, meistens morgen, manchmal aber auch später oder nächste Woche oder demnächst. Das Problem ist, dass es meistens nicht später war, sondern eben jetzt, und jetzt rauchte ich noch eine Zigarette, las noch einen Artikel, starrte auf mein Telefon, wischte dem Weltuntergang hinterher, schaute nur dieses eine Video noch zu Ende, ging nochmal eben aufs Klo, machte schnell noch einen Kaffee, bevor ich dann gleich anfing, also bald, also nachher, also vielleicht doch besser morgen, es war ja schon spät." Ich habe 'Kleine Probleme' als Hörbuch gehört, fabelhaft gelesen von Nele Pollatschek selbst. Erzählt wird die Geschichte von Lars, einem 49-jährigen Vater, der am 31. Dezember beschließt, dieses Jahr noch sein Leben in den Griff zu kriegen - und zwar diesmal wirklich! Und damit hat Lars sich ganz schön viel vorgenommen, denn nicht nur ist seine Ehe am Boden, auch stapeln sich im Haus, Job und Sozialleben die unerfüllten Aufgaben. Von der Steuererklärung, über Regenrinne sauber machen bis hin zum Lebenswerk schreiben, hat Lars ordentlich zu tun. Dabei nicht grade förderlich ist, dass Lars sich hervorragend in Probleme hineindenken kann, aber nicht so gut wieder heraus. So begleiten wir als Lesende/Hörende Lars bei den unendlichen Reisen durch seine um sich selbst kreisenden Gedankengänge, die in jede Richtung gehen, nur selten vorwärts. Mir persönlich hat vor allem die erste Hälfte und dann wieder das Ende sehr gut gefallen. Nele Pollatschek hat mit Lars eine tragikomische Figur geschrieben und erzählt, die mich oft zum Schmunzeln gebracht und mich manchmal auch stark gerührt hat. In der zweiten Hälfte ging mir Lars mit seiner wehleidigen Art ziemlich auf die Nerven und nicht selten dachte ich: komm doch mal zum Punkt und mach endlich fertig, Lars!! Aber genau das ist ja das Problem. Ich glaube, als Buch lohnt sich die Geschichte auch, aber wenn ihr könnt, hört unbedingt mal ins Hörbuch rein. Ganz großes Kino! CN: Depr3ssion, Suiz1dgedanken
Zum Brüllen komisch und gleichzeitig traurig. Eine Philosophie der Prokrastination, bei der es um so viel mehr geht als ein paar aufgeschobene Aufgaben. Sehr clever geschrieben!

Ein Leben für die Prokrastination! Was für ein ungewöhnliches Werk. Ich liebe das Stakkato der Gedanken, das kaum ein Luftholen zulässt. Eine Leseempfehlung für alle Experimentierfreudigen.
Obwohl schon so kurz, war es mir doch zu langatmig. Denn die einzelnen Themen und inneren Monologe waren einfach viel zu lang. Außerdem mag ich einfach keine Schachtelsätze. Das Ende hat mir dann wiederum sehr gut gefallen. Ein nettes Buch, welches mir aber leider nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Sehr witzig, intelligent und sogar philosophisch!
Das das Buch ja ein einziger Monolog war, fand ich es phasenweise etwas anstrengend.
Der etwas andere Bewusstseinsstrom 😉
Intelligent, genial, absurd oder einfach nur ADS.
Die Gedankengänge des Protagonisten sind so skurril, tiefgründig manchmal dumm, dann wieder so kreativ und lustig. Finde das Buch großartig. Tolle Sprache. Einfach empfehlenswert!!
Was man nicht alles aufschiebt. Was man nicht alles nicht macht. Was man nicht alles mit Ausreden schönredet. Davon handelt der Roman und vom sich ändern. Oder dem Versuch davon. Lustig, tiefsinnig und redselig. Schön geschrieben und Sätze wie "Eigentlich müsste in jedem Roman eine Warnung stehen: Wer das liest, wird mich nie wieder los." und "Man kann einen Androiden das Seufzen lehren, nicht aber die Melancholie." verzaubern beim lesen. An manchen Stellen ein bisschen zu lang, aber Leseempfehlung geht trotzdem raus. 😉

Leider anders als erhofft.
Leider hat mich das Buch enttäuscht. Die zweite Hälfte hat es etwas besser gemacht, aber leider konnte sie meine vorherige Abneigung damit nicht verbessern. Dem Buch würde ich persönlich nur 2 ⭐ geben wollen, denke aber, dass es dem an sich nicht fair gegenüber wäre. Mich hat von Beginn an das wunderschöne Cover überzeugt & nun bin ich ein wenig traurig, dass es das Buch nicht konnte. Ich fand es schwierig eine Sympathie für den Protagonisten zu entwickeln. Mir persönlich haben Dialoge gefehlt und der allgemeine Schreibstil hat mir leider nicht zugesagt - oft machte es mich z.b. fast schon selbst etwas wirr, wenn ich sowas wie die ewig langen Sätze gelesen habe (auch wenn das Ganze natürlich gut die Charakterzüge von Lars zum Vorschein gebracht hat). Außerdem vermute ich, dass ich eventuell etwas zu jung bin und gleichzeitig auch nicht den richtigen Humor besitze, um diese Art von Roman als „witzig“ oder „mit wirklich herrlichem Humor“ bezeichnen zu können 😅 Ich kann mir aber vorstellen, dass manch einer an unterschiedlichen Stellen schmunzeln würde, wo ich es eben nicht konnte. Trotz seiner Kürze von knapp 200 Seiten, war der Roman an einigen Stellen für mich zu lang gezogen & fast schon langweilig. Allerdings kann man in diesem Buch sehr gut erfahren, was ein guter Prokrastinierer ist und dass man dennoch alles schaffen kann, man darf nur nicht aufhören an sich zu glauben. Schöne Botschaften, würde das Buch allerdings nicht unbedingt weiterempfehlen.

Wow
Ein Buch, von dem ich mich sehr verstanden gefühlt habe. Wirklich eine tolle (Antihelden-) Geschichte, die sehr genaue Beobachtungen in fantastische Sätze gegossen hat. Der Abschnitt auf dem Foto hat mich wirklich durchgerüttelt und wirkt noch nach.