Mit messerscharfen Worten wird der Apfel sicher getroffen
In "Wilhelm Tell" erzählt Schiller die Geschichte der gleichnamigen Titelfigur. Es ist die Erzählung von Rebellion, vom Aufstand gegen die Tyrannei und natürlich auch jene von der Befreiung der Schweiz. Der Ablauf der Geschichte ist dabei nicht klassisch, was auch daran liegt, dass Schiller eine bereits bestehende Sage adaptiert. Ob dieser Wilhelm Tell je existiert hat konnte bis heute nicht nachgewiesen werden, wodurch es sich wie bei "Robin Hood" um eine Sagengestalt handelt. Dennoch ist gerade Schillers Version lesenwert. Mag die Sprache, wie bei derartigen Texten üblich, zunächst befremdlich sein, nimmt sie einen doch recht schnell und zärtlich in eine bestehende Umarmung. Schiller Wortwahl ist faszinierend und ästhetisch elegant. So gelingt ihm mit dem Höhepunkt des Apfelschusses trotz der Textform des Dramas eine wunderbarer Spannungsmoment. Trotz oder gerade seines Alters ein auch heute noch unterhaltsamer Klassiker.