„Je stiller, geduldiger und offener wir als Traurige sind, umso tiefer und umso unbeirrter geht das Neue in uns ein, umso besser erwerben wir es, umso mehr wird es unser Schicksal sein und wir werden uns ihm (…) im Innersten verwandt und nahe fühlen.“
Ein Buch, das ich sicher nicht nur einmal lesen werde. Rilke zeigt: Einsamkeit ist kein Mangel, sondern ein Raum, in dem etwas Eigenes wachsen kann. Der Weg zu uns führt über die Traurigkeit - nicht um sie herum. Gerade darin wirkt etwas Neues, das Geduld braucht und Aufmerksamkeit. Auch unser Zweifel ist nicht unser Feind, sondern möglicher Mitgestalter unseres Lebens oder wie Rilke sagt „einer Ihrer besten Arbeiter - vielleicht der klügste von allen, die an Ihrem Leben bauen.“ - sofern wir diesen erziehen. Was bleibt: Die stille Erkenntnis, dass all das, was in uns arbeitet – Einsamkeit, Trauer, Zweifel – nichts ist, was wir bekämpfen müssen. Sondern etwas, das uns formt und wachsen lässt. „Glauben Sie mir: das Leben hat recht, auf alle Fälle.“