Ein Fest literarischer Größe
Diese Sammlung von insgesamt drei Novellen kann ich nur schwer beurteilen. Sprachlich beeindruckend, allerdings überfrachtet mit Symbolik und Interpretationsmöglichkeiten sowie einem völlig überholten Rollenverständnis von Mann und Frau. Ich stelle mir also die Frage, nach welchen Kriterien ich das Buch bewerten soll. Dieser eindringliche, ruhige Erzählton war so einnehmend, dass ich nie auf die Idee kam, dass Buch abzubrechen, obwohl mein auf Unterhaltung getrimmter und nach Handlung hechelnder Leseranteil sich schon fragte, was um Himmels Willen denn da Musils Erzählungen vor sich geht. Wenn man in der glücklichen Lage ist, Bücher einfach nur lesend genießen zu dürfen und nicht gezwungen ist, im Rahmen einer Deutschstunde oder eines literaturwissenschaftlichen Seminars Sekundärliteratur wälzen zu müssen, um das Gelesene einordnen zu können/müssen, dann muss ich allen drei Novellen eine gewisse Langweiligkeit attestieren. Es war mein Erstkontakt mit Musil, und ich hatte keine Lust, die vielfältigen Facharbeiten über Autor und Werk im Netz zu lesen, um Gefallen und Verständnis für das Buch zu erlangen. Der Mann geht meiner Ansicht nach durch die Krise und die Frau übernimmt eine mystische Rolle, um die Krise weiter zu verschärfen oder zu lösen. Dabei ist Grigia in der ersten Novelle das Bodenständige und Natürliche, welches den älteren Mann erden soll, der auf der Sinnsuche seine Familie verlassen hat, um bei ihr in den Bergen zu arbeiten. Letztlich kehrt Homo, der Mann oder vielleicht sogar der Mensch im Allgemeinen, in den Schoß der Mutter Erde zurück, in dem er beim Liebesspiel ertappt vom gehörnten Ehemann in der Höhle eingeschlossen wird. Mystiker und Symboliker haben hier bestimmt ihre helle Freude. Ich bin kein großer Freund von Parabeln, Märchen und moralertränkten Erzählungen. Daher gilt für mich: Sprache 5 Sterne, literarische Bedeutung 4 Sterne, Spaß beim Lesen 2 Sterne. Grigia gefiel mir noch am besten. Die Portugiesin in der zweiten Novelle, die im Mittelalter dem Herren Raubritter zur Seite steht, ist noch seltsamer, denn lange Zeit steht eine räudige Katze im Mittelpunkt der Erzählungen. Keine Ahnung, für was das kleine Tier stehen sollte. Und Tonka, die schweigsame und naive Verkäuferin, wird uns in der letzten und längsten Novelle näher gebracht. Was mich gestört hat, war der Titel des Buchs, der doch vermuten lässt, dass hier Frauenschicksale im Mittelpunkt stehen. Mitnichten. Es geht wohl um die armen Männer, die eine mystische Frau als Trittbrett benötigen, um Erleuchtung, Glück und Krisenbewältigung zu erlangen. Vielleicht liege ich auch mit meiner Kritik falsch. Ich habe aber auch keine Lust, die doppelte Seitenanzahl an Sekundärliteratur zu diesem Buch zu lesen, um es verstehen zu können. Mein Respekt vor dem Mann ohne Eigenschaften ist jetzt noch weiter gestiegen. Das wird bestimmt eine Herausforderung.
Diese Sammlung von insgesamt drei Novellen kann ich nur schwer beurteilen. Sprachlich beeindruckend, allerdings überfrachtet mit Symbolik und Interpretationsmöglichkeiten sowie einem völlig überholten Rollenverständnis von Mann und Frau. Ich stelle mir also die Frage, nach welchen Kriterien ich das Buch bewerten soll. Dieser eindringliche, ruhige Erzählton war so einnehmend, dass ich nie auf die Idee kam, dass Buch abzubrechen, obwohl mein auf Unterhaltung getrimmter und nach Handlung hechelnder Leseranteil sich schon fragte, was um Himmels Willen denn da Musils Erzählungen vor sich geht. Wenn man in der glücklichen Lage ist, Bücher einfach nur lesend genießen zu dürfen und nicht gezwungen ist, im Rahmen einer Deutschstunde oder eines literaturwissenschaftlichen Seminars Sekundärliteratur wälzen zu müssen, um das Gelesene einordnen zu können/müssen, dann muss ich allen drei Novellen eine gewisse Langweiligkeit attestieren. Es war mein Erstkontakt mit Musil, und ich hatte keine Lust, die vielfältigen Facharbeiten über Autor und Werk im Netz zu lesen, um Gefallen und Verständnis für das Buch zu erlangen. Der Mann geht meiner Ansicht nach durch die Krise und die Frau übernimmt eine mystische Rolle, um die Krise weiter zu verschärfen oder zu lösen. Dabei ist Grigia in der ersten Novelle das Bodenständige und Natürliche, welches den älteren Mann erden soll, der auf der Sinnsuche seine Familie verlassen hat, um bei ihr in den Bergen zu arbeiten. Letztlich kehrt Homo, der Mann oder vielleicht sogar der Mensch im Allgemeinen, in den Schoß der Mutter Erde zurück, in dem er beim Liebesspiel ertappt vom gehörnten Ehemann in der Höhle eingeschlossen wird. Mystiker und Symboliker haben hier bestimmt ihre helle Freude. Ich bin kein großer Freund von Parabeln, Märchen und moralertränkten Erzählungen. Daher gilt für mich: Sprache 5 Sterne, literarische Bedeutung 4 Sterne, Spaß beim Lesen 2 Sterne. Grigia gefiel mir noch am besten. Die Portugiesin in der zweiten Novelle, die im Mittelalter dem Herren Raubritter zur Seite steht, ist noch seltsamer, denn lange Zeit steht eine räudige Katze im Mittelpunkt der Erzählungen. Keine Ahnung, für was das kleine Tier stehen sollte. Und Tonka, die schweigsame und naive Verkäuferin, wird uns in der letzten und längsten Novelle näher gebracht. Was mich gestört hat, war der Titel des Buchs, der doch vermuten lässt, dass hier Frauenschicksale im Mittelpunkt stehen. Mitnichten. Es geht wohl um die armen Männer, die eine mystische Frau als Trittbrett benötigen, um Erleuchtung, Glück und Krisenbewältigung zu erlangen. Vielleicht liege ich auch mit meiner Kritik falsch. Ich habe aber auch keine Lust, die doppelte Seitenanzahl an Sekundärliteratur zu diesem Buch zu lesen, um es verstehen zu können. Mein Respekt vor dem Mann ohne Eigenschaften ist jetzt noch weiter gestiegen. Das wird bestimmt eine Herausforderung.