
**3 von 5 Sternen – Ein unterhaltsamer, aber etwas vorhersehbarer Chaot** „Millionär“ von Tommy Jaud ist die Fortsetzung von „Vollidiot“ und begleitet erneut den liebenswert chaotischen Simon Peters auf seiner Reise, ein Millionär zu werden – und das aus einem ganz besonderen Grund. Der humorvolle Stil, der Simon als Nörgler und Antiheld zeigt, ist typisch für Jauds Werke und sorgt für die eine oder andere amüsante Wendung. Die Geschichte beginnt mit Simons durchwachsenem Leben nach dem Verlust seines Jobs und seiner erfolglosen Versuche, sich durch den Alltag zu schlagen. Als er sich eine geniale, aber total verrückte Idee einfallen lässt, die ihm zum Millionär verhelfen soll, bleibt der Humor nie auf der Strecke. Der Protagonist ist übertrieben und auf seine eigene Art charmant, was ihm einige Sympathiepunkte einbringt. Die Erzählweise ist locker, der Schreibstil direkt und leicht verständlich, was dazu beiträgt, dass das Buch schnell zu lesen ist – perfekt für ein Wochenende. **Positiv:** Die witzigen Einfälle und die chaotische, selbstironische Art von Simon machen das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre. Besonders die Szenen, in denen Simon versucht, seine absurden Ideen durchzuziehen, sorgen immer wieder für Lacher. Auch die Charaktere, wie die zickige Nachbarin oder die naiv-überforderte Annabelle, bringen eine amüsante Dynamik in die Geschichte. Der Roman ist sicherlich ein guter Zeitvertreib, wenn man auf humorvolle Geschichten mit einem Hauch von Selbstironie steht. **Negativ:** Leider verliert die Geschichte nach einiger Zeit an Spannung, da vieles vorhersehbar wird. Simon ist und bleibt ein Chaot, der mit wenig Aufwand zu seinem Ziel kommt, was die Handlung teils zu glatt und wenig überraschend macht. Auch die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das seine Probleme lösen soll, wirkt eher wie eine Anhäufung von absurden Situationen, die mit wenig Tiefgang abgehandelt werden. Zudem bleibt die Entwicklung der Figuren auf einem eher flachen Niveau – Simon verändert sich kaum und die anderen Charaktere sind ebenfalls wenig ausgereift. Die Geschichte bietet einige nette, witzige Momente, doch insgesamt fehlt es dem Buch an Tiefe. Die Prämisse und die humorvolle Herangehensweise sind zwar unterhaltsam, aber wenn man mehr als nur eine lockere Komödie erwartet, wird man wahrscheinlich enttäuscht. **Fazit:** „Millionär“ ist ein gut lesbares Buch, das vor allem durch seinen Humor und die schräge Handlung besticht. Wer eine leichte, witzige Lektüre sucht, wird seinen Spaß haben. Für mich bleibt es jedoch ein Buch, das eher als Unterhaltung für zwischendurch funktioniert, aber nicht ganz die Tiefe erreicht, die es meiner Meinung nach haben könnte. Ein solider Spaß, der aber nicht mehr als das ist.