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Bewertung:5

Dieses Buch passt sehr gut zum Satz "Gut Ding will Weile haben". Ja, die ersten ca 200 Seiten waren sehr anstrengend zu lesen und richtig mühsam. Da war erstmal der nüchterne Schreibstil - klar an den gewöhnt man sich im Laufe des Buches - und die Tatsache, dass ich absolut keinen Sinn hinter der Story erkennen konnte. Es gab Charaktere, die einfach keinen Namen hatten, wie beispielweise der Schaufler oder Freak. Auch nach den ersten 200 Seiten war es noch sehr wirr, allerdings liess das Anstrengde da langsam nach. Aber ich muss wirklich sagen - es lohnt sich sehr dran zu bleiben. Ich wollte das Buch teilweise abbrechen. Trotzdem wollte ich aber irgendwie wissen, was aus all den Leuten werden soll, und jetzt bin ich richtig froh, dass ich es nicht abgebrochen habe, denn der Schluss des Buches lässt mich alle Unannehmlichkeiten und Anstrengungen vergessen, und ist der Grund, weshalb ich von einem grandiosen Buch sprechen kann.

DRECK - Vergrabene Geheimnisse
DRECK - Vergrabene Geheimnissevon A. S. KingFesta Verlag
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Bewertung:4

Ich glaub, es gab noch nie ein Buch, das mich so dermaßen herausgefordert und an die Grenzen getrieben hat, wie es bei „Dreck“ von A.S. King der Fall war. Für meine Verhältnisse hab ich auch sehr lange dafür gebraucht. Einfach weil dieses Buch unglaublich schwer zu lesen ist. Was aber nicht mal an dem Schreibstil liegt, denn dieser ist durchaus fesselnd und einnehmend. Vielmehr liegt es daran, dass diese Story extrem unbequem und gerade in seiner Ausarbeitung oft nichtssagend und sehr detailliert ist. Man fragt sich, warum einem das eigentlich erzählt wird. Da es völlig zusammenhanglos und einfach unbedeutend erscheint. Erst rückblickend ergeben diese detaillierten Momente wirklich Sinn, was es umso schwerer und beklemmender macht. Denn womit man hier konfrontiert wird, ist definitiv nicht leicht zu verdauen und immer wieder, hat es mich innehalten und darüber nachdenken lassen. Ganz besonders toll sind die Namen. Denn es gibt eigentlich fast keine, nimmt man Gottfried und Marla mal aus. Stattdessen heißen sie Waskannichfürsietun?, Freak, der Schaufler oder Zirkusdirektorin. Und das hat die Autorin wirklich großartig gemacht. Denn Namen sind nicht wichtig. Aber die Persönlichkeiten dahinter so viel mehr. Alle begleiten wir auf ihrem Weg. Und sie hätten kaum weniger miteinander zutun haben können. Und doch kreuzt sich ihr Weg irgendwann. Vollkommen unterschiedliche Charaktere, die jeder ihr Päckchen zu tragen haben. Sie müssen mit der Welt klarkommen, ihren Platz finden und zudem mit sich selbst ins Reine kommen. Aber darüber hinaus wird man hier mit so vielen wichtigen Dingen konfrontiert. Z.b. Rassismus ,Missgunst oder das man einfach nicht genug ist. Aber wer entscheidet das? Wer entscheidet, dass du weniger Wert bist und wer räumt Ihnen dieses Recht ein? Es geht um Familie, um Missverständnisse und Geheimnisse, die kaum schrecklicher sein könnten. A.S. King erzählt eine Geschichte voller Tragik und Unverstandenheit. Voller Recht und Unrecht. Man taucht in diese Story ein und fragt sich, wo man hier gelandet ist. Nach und nach zeichnet sich viel Schreckliches ab, was man im Vorfeld nie für möglich gehalten hätte. Mich persönlich hat Freak am meisten beeindruckt, weil sie mit ihrer Großherzigkeit wirklich berührt und einen Moment innehalten lässt. Es gab Momente, da hat mich diese Story wirklich gefordert, weil ich wollte, dass man endlich mal zum Punkt kommt. Es war stellenweise etwas langatmig, was mich ab und an etwas gestört hat. Dafür machen es die letzten Seiten wieder wett. Die Autorin hat es tatsächlich geschafft, mich mit den Wendungen sprachlos zu machen und zu schockieren. Denn damit hab ich nie im Leben gerechnet. Denn es ergibt der Geschichte auch eine völlig neue Bedeutung und konnte mich aufgrund dessen auch überzeugen. Es ist unglaublich wie schleichend ,aber wirkungsvoll die Entwicklung vonstatten geht. Insgesamt ein sehr vielschichtiges Werk voller Wahrheiten und Geheimnissen ,die dich mitten in den Abgrund treiben. Ich hätte mir jedoch oft mehr Tempo und einfach noch mehr Intensität und Emotionen gewünscht. Fazit: Dreck“ von A.S. King ist ohne Zweifel ein sehr herausragendes Werk, das vor allem mit den Themen und der Symbolik dahinter ungemein beeindrucken konnte. Trotzdem war es eine schwere Geburt für mich. Es war oft langatmig und schwammig. Da wäre mehr Tempo, Intensität und Emotionen unglaublich gut gewesen. Insgesamt keine leichte Kost, da man sich nur allzu leicht damit identifizieren kann. Tragend, beklemmend und zugleich auch beeindruckend, wie eindrucksvoll die einzelnen Schichten freigelegt werden. Man muss hier jedoch sehr viel Geduld mitbringen. Ein Buch das definitiv zum nachdenken anregt.

DRECK - Vergrabene Geheimnisse
DRECK - Vergrabene Geheimnissevon A. S. KingFesta Verlag