In diesem Buch geht es darum, dass Seymor Willis dem Gesundheitsamt meldet, dass er sein Haus "atmen " hört und gemeinsam mit den Mitarbeitern kommt er etwas schaurigem auf die Spur.
Das Buch von Graham Masterton hat mich nicht ganz so begeistert, dass Thema war an sich zwar spannend aber es hatte so seine Längen.
Für zum zwischendurch lesen ist es aber auf jeden Fall geeignet.
Als der alte Mann Seymour Wallis in das Büro des Gesundheitsbeamten John Hyatt betritt, und diesem erzählt, sein Haus würde atmen, glaubt dieser zuerst an eine logische Erklärung. Doch Wallis lässt nicht locker und lädt John Hyatt zu sich nach Hause ein, damit er sich selbst überzeugen kann. Als dieser die Einladen letztendlich annimmt, trifft er am Abend mit einem Bekannten bei Wallis ein. Zuerst passiert überhaupt nichts, doch dann tritt das Atmen tatsächlich ein und alle hören dem Haus gebannt zu. Als der Bekannte von John Hyatt beginnt, mit diesem Atmen zu kommunizieren, nimmt dieses plötzlich Kraft an und schlägt zurück. Und mit diesem ersten Schlag, wurde einer längst vergessenen Legende der Indianer, die Tür zur Rückkehr geöffnet...
Handlung & Stil.
Die Handlung ist mit einem einfachen Daumen Hoch zu beschreiben. Ich hätte nicht erwartet, dass einer derart interessante Geschichte in diesen Seiten steckt. Ich habe diese Legende, die hinter den Vorfällen in dem Buch steckt, wirklich mit Spannung verfolgt.
Der Stil ist auf jeden Fall sehr einladend. Ich denke nicht, dass es viele Leute geben wird, die damit nicht klar kommen oder keinen Gefallen daran finden würden. Es ist kein schwieriger Stil, aber er hat erkennungswert und auch etwas Eigenes. Vor allem aber etwas sehr Angenehmes. Das Buch lässt sich auch wirklich locker weg lesen. Die Seiten sind nur so geflogen, und wenn das bei mir so ist, soll das schon etwas heißen. Normalerweise brauche ich für die dünnsten Bücher schon einige Tage, auf Grund des Zeitmangels.
Spannung wurde auf jeden Fall vermittelt, auch der Schauer war da, diese kleine Angst im Hinterkopf. Allerdings kommt das Blut definitiv mit wenig Blut aus und wenig Schockeffekten. Ob das einem letztendlich fehlt oder nicht, das ist wohl bei jedem Leser unterschiedlich. Ich denke, ein bisschen mehr hätte dem Buch nicht geschadet. Aber so war es auch sehr gut.
Charaktere & Setting.
Natürlich hat man in einem solchen Thriller nicht die Möglichkeit, mit den Charakteren wirklich Freundschaft aufzubauen. Es ist nicht leicht, sich mit Leuten zu identifizieren, die für dich einfach flach bleiben. Die Zeit, auf sie wirklich einzugehen, ist einfach nicht gegeben. Das bin ich aber gewöhnt von diesen Bücher, von daher hat es das Buch nicht verschlechtert. Aber die Charaktere werden mir eben auch nicht ewig im Kopf bleiben, logisch.
Das Setting war ebenfalls nicht ganz so detailreich gehalten, außer der Ort, an dem alles praktisch beginnt. An dem die Geschichte wirklich ins Laufen kommt. Die Atmosphäre war recht dicht, vor allem zu Anfang und es hat eine gewisse Atmosphäre entwickelt.
Sonstiges.
Das Buch hat mir auf jeden Fall Grusel bereitet. Diese leise Angst, die zu dir spricht, wenn du nachts nach Hause kommst, im Dunkeln, allein. Wenn du die Tür aufsperrst und lauschst, ob auch wirklich alles still ist, um dich herum. Ich kann sagen, dass ich wirklich ein mulmiges Gefühl bekommen hätte, wenn ich das Buch in unserem großen Haus gelesen hätte. Das Haus ist alt und groß und irgendetwas hat immer Geräusche gemacht. Das wäre schon etwas ganz anderes gewesen, als das hier.
Aber auch hier in meinem derzeitigen Zuhause, gab es eine Situation, die mich echt aufhorchen lies. Und zwar gibt es in dem Buch eine Stelle, die mit einem Herzschlag zu tun hat. Und gerade als ich bei dieser Stelle war, mitten in der Nacht am lesen, kamen von irgendwo im Haus leise Klopfgeräusche. Sie hörten zwar schnell wieder auf, aber ich hatte für diese zwanzig Sekunden definitiv die Luft angehalten.
*Inhalt*
"Als der alte Seymour Willis zu mir ins Gesundheitsamt kam, hielt ich ihn für verrückt. »Okay. Und Ihr Problem ist Lärm im Haus?«
»Nicht Lärm«, sagte er sanft. »Atmen.«
»Vielleicht strömt ja ein Luftzug durch Ihren Kamin? Manchmal bläst die Luft durch einen alten Schornstein herab und findet ihren Weg durch Risse in den Ziegelsteinen der Feuerstelle.«
Er schüttelte den Kopf.
»Hören Sie Kratzen? Füßegetrampel? Irgend so etwas?«
Er schüttelte wieder den Kopf. »Es atmet, das ist alles. Wie ein Hund an einem heißen Tag. Es keucht und keucht, die ganze Nacht lang - und manchmal keucht es sogar am Tag.«" (Quelle: Amazon)
*Erster Satz des Buches*
"Der alte Mann betrat mein Büro und schloss die Tür."
*Zitat*
"Es atmete. Langsames, tiefes Atmen, wie das Atmen eines Schlafenden. Es atmete ein und aus, ein und aus, als würden die Lungen endlos gefüllt und geleert - das Atmen von jemandem, der schlief und schlief und niemals den Morgen erleben sollte." (S. 35)
*Infos zum Buch*
Seitenzahl: 256 Seiten Verlag: Festa Verlag ISBN: 978-3865521354
Übersetzer: Felix F. Frey
Originaltitel: Charnel House
Preis: 12,80 € (Taschenbuch) / 4,99 € (E-Book)
*Infos zum Autor*
"Masterton erzählt die einzigartigsten und schaurigsten Geschichten. (Peter James)
Mastertons Romane sind faszinierend, gewagt und gespenstisch zugleich ... aber immer hervorragend recherchiert. (L'Express Paris)
Der Hohepriester des Schreckens, der würdige Erbe von Edgar Allan Poe! (San Francisco Chronicle)." (Quelle: Amazon)
*Fazit*
-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Graham Masterton ist ein absolut fantastischer Roman, der mich schon mit seinen Romanen "Irre Seelen" und "Die Schlaflosen" überzeugen konnte. Aus diesem Grund war ich neugierig, ob er mich mit diesem Roman ebenso überzeugen könnte...
-> Cover:
Ein gruseliges Gemäuer, ein zerfranstes Seil....Das Cover ist schlicht, aber passt - und gefällt.
-> Story + Charaktere:
John Hyatt ist ein gewöhnlicher Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und es ist ein gewöhnlicher Tag - bis Seymour Willis zu ihm ins Büro kommt und um Hilfe bittet: denn sein Haus atmet. Zuerst nimmt John die Bitte des alten Herrn nicht ernst und glaubt an einen Luftzug, der für merkwürdige Geräusche sorgt. Doch irgendwie will ihm Seymour Willis nicht aus dem Kopf gehen und so entschließt er sich, gemeinsam mit einem Kollegen bei dem Alten aufzukreuzen und der Sache auf den Grund zu gehen. Dort angekommen, stellen sie fest... das Haus atmet wirklich.
Doch durch was wird das Atmen hervorgerufen? Das versuchen John und sein Kollege Dan schließlich herauszufinden, doch irgendetwas scheint sich gegen sie verschworen zu haben... John schart ein paar Leute um sich, die bereit sind, das Geheimnis um das Haus zu lüften und wir erleben nicht nur spannende, sondern auch gruselige Momente mit ihnen. Auch wenn Graham Masterton im Vergleich zu anderen Horror-Autoren mit seinen Grausamkeiten eher etwas hinter dem Berg hält, weiß er dennoch blutige Szenen zu beschreiben - aber in Maßen - und gibt so dem Horror-Roman den richtigen Touch. Auch der Grusel kommt nicht zu kurz und wer sich für indianische Mythologie, Dämonen, etc. interessiert, kommt auf alle Fälle auf seine Kosten.
Die Charaktere gefielen mir ebenfalls richtig gut, denn auch wenn man sie nicht im Detail kennenlernt, so genügen die Informationen die man erhält doch auf jeden Fall, um mit den Charakteren mitzufühlen - und an deren Seite mitzufiebern! Besonders toll fand ich George Thousand Names, den indianischen Medizinmann, denn er lehrt uns nicht nur einiges über die Indianer, sondern strahlt auch eine Ruhe und eine sympathische Art aus, die mir unsagbar gut gefallen hat.
-> Schreibstil:
Mastertons Schreibstil ist fesselnd, sehr bildgewaltig und angenehm. Der Roman wurde aus Sicht des Protagonisten John Hyatt in Vergangenheitsform verfasst.
-> Gesamt:
Graham Masterton ist ein Meister, ein wahrer Meister des Horror! Auch "Das Atmen der Bestie" konnte mich wieder auf voller Linie erzeugen, denn neben einer wahnsinnig spannenden Story und interessanten Charakteren bietet uns der Autor auch einen guten Einblick in indianische Mythologie.
Wertung: 5 von 5 Sterne!
Bestialisch, dämonisch, gruselig, unheimlich, brutal. Diese Wörter beschreiben dieses Buch sehr gut. :)
Graham Masterton schafft es, eine düstere Armosphäre zu schaffen und einem die Gänsehaut über den Körper fahren zu lassen. Geniales Buch. Hat mir super gefallen.