Die Themen 2. Weltkrieg, Physiker und alles was irgendwie dazu gehört, werden hier vereint. In den meisten Kapiteln kratzt der Roman für mich nur an der Oberfläche. Dazu wurde die klassische Musik in Zusammenhänge gesetzt, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. Emotional fordernd sind die Kapitel über Inhaftierung, Anhörungen, Prozesse etc. Und auch die Kapitel über die Gedanken der Angehörigen machten es spannender.
Aufgrund des wirklich interessanten Settings 4 Sterne, vermutlich sonst eher 3 🤷🏻♀️
Was für ein toller, runder und gut recherchierter Roman!
Das Buch ist eine Reise ins Dritte Reich und der größten Wissenschaftler seiner Zeit. Liebevoll, vorsichtig und doch knallhart geschrieben.
Absolute Leseempfehlung ! 😃
Ein sehr vielschichtiger Roman, den ich als Hörbuch gehört habe als Vorbereitung auf das Literaturforum in Wiesbaden am 17.10.23. Autor und Sprecher ist der bislang eher als Seriendarsteller bekannte Schauspieler Steffen Schroeder.
Die Geschichte spielt überwiegend in der düsteren Zeit der letzten Kriegsmonate 1944/45. Der hochbetagte Physiker und Nobelpreisträger Max Planck bangt um das Leben seines Sohnes Erwin, der am Hitler-Attentat am 20. Juli beteiligt war. Er soll ein "Bekenntnis zum Führer" schreiben, um seinen Sohn vor der Todesstrafe zu retten. In Rückblenden erfahren wir von besseren Tagen, von der Beziehung Plancks zu seinen Kindern, insbesondere Erwin, seiner Freundschaft zu Albert Einstein, der mittlerweile in die USA emigriert ist, aber auch von Einsteins Sohn, der in die Psychiatrie in Zürich-Burghölzli eingewiesen wurde. Neben den vier Männern spielt auch Nelly Planck, Erwins Frau, eine wesentliche Rolle im Buch. Sie kämpft gemeinsam mit ihrem Schwiegervater um das Leben ihres Mannes und gleichzeitig als Ärztin an der Charité unter dem berühmten Arzt Ferdinand Sauerbruch um das Leben der Patienten.
Teilweise war es schwer zu folgen, da das Buch in den Zeitebenen etwas springt, overall hat es mir aber gut gefallen, da es bislang unbekannte Aspekte aus dem Leben des bekannten Physikers thematisiert. Steffen Schroeder hatte durch seine Verwandtschaft zu Max Planck Zugriff auf unveröffentlichte Dokumente, wie z.B. Briefwechsel zwischen Vater und Sohn und Fotos, die die leidenschaftliche Fotografin Nelly Planck gemacht und in der Dunkelkammer der Charité entwickelt hat.
Eine echte Überraschung, welch ungeahntes literarisches Talent in diesem Serienschauspieler schlummert. Sprachlich brillant verknüpft er episodenhaft die Darstellung der Vater-Sohn-Konflikte in den Häusern Planck und Einstein. Highlight: Die Einbindung des Selbstmordversuchs von Eduard Einstein in die 3. Symphonie von Brahms im 29. Kapitel - faszinierend!
Ein informatives und interessantes Buch, das einen ein Stückweit in Einsteins und Max Plancks Leben mitnimmt. Ich war positiv überrascht, da mir Titel und Cover nicht ganz so zugesagt haben.