1. Jan. 2025
Bewertung:4

Emotionen ohne Ende. Gutes Buch zur Aufklärung von Mobbing und Einsamkeit. Gibt aber auch Kraft.

Ich habe das Buch vor Jahren schonmal gelesen und es hat mich damals auch jetzt zum weinen gebracht. Ich habe mir vorgestellt wie es mir in so einer Situation gehen würde...wie ich damit leben würde. Meiner Meinung nach sollte es das Büch in Schulen geben um zu zeigen wie Menschen auf Mobbing und Einsamkeit reagieren können. Es war für mich sehr emotional auch wenn ich manche Dinge nicht verstehen könnte..wie zum Beispiel das der Hauptcharakter sich wieder so schnell verlieben konnte oder wie so schnell zu einem "guten" Alltag finden konnte trotz der ganzen Verluste. Aber ich weiß auch das jeder Mensch anders reagiert und lebt. Manche haben nach schlimmer Erfahrung nach einem Jahr wieder Kraft andere erst nach 5. Und das ist okay. Das Buch zeigt mir egal wie schlimm es manchmal ist, Kämpfe weiter. Gibt nicht auf auch wenn es hart ist. Und das hat mir gefallen.

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
20. Aug. 2024
Unglaublich spannend
Bewertung:5

Unglaublich spannend

Ein wirklich unglaublich gutes Buch. Es beginnt mitten in der Story und ich hatte schon nach wenigen Seiten mit Tränen zu kämpfen. Die Geschichte handelt von einem Amokläufer an einer Schule und der aufgewühlten Zeit danach. Man bekommt eine ganz andere Sicht auf den Wert des Lebens. Ein wirklich sehr gutes Buch!

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
12. Juni 2023
Bewertung:2

Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich wirklich größten Respekt vor der Autorin habe, die sich mit diesem schwierigen Thema beschäftigt hat und sich mutig dazu entschieden hat, in jungen Jahren schon darüber ein Buch zu schreiben und es zu veröffentlichen. Der Leser wird direkt in die Handlung hineingeworfen, in der er sofort mit dem Attentat konfrontiert wird. Dies fand ich jedoch sehr passend, da man so als Leser zwar zunächst etwas überfordert war, man sich gleichzeitig aber auch besser in die Schüler und die Protagonistin hineinversetzten konnte, da diese eben auch nicht auf die Situation vorbereitet waren. Der Autorin gelingt es somit, eine erdrückende Atmosphäre zu schaffen und eine gewisse Spannung aufzubauen. Dafür spricht auch der Schreibstil der Autorin, der wirklich angenehm leicht zu lesen war, trotz der Schwierigkeit der Thematik. Doch so stark der Anfang auch war, so stark hat die gesamte Handlung später nachgelassen. Natürlich soll es in dem Buch nicht nur um das Attentat gehen, sondern auch darum, wie die Schüler diesen bewältigen. Jedoch hat mir die Art und Weise wie die Autorin die Handlung weitergeführt hat einfach überhaupt nicht gefallen. Eigentlich wird dann so gut wie nur noch über die Protagonistin geredet. Klar, das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben, jedoch hätte ich mir einfach gewünscht, dass man auch mal auf die Folgen für andere Personen eingeht. Es kam mir einfach irgendwann so vor, als wäre die Protagonistin die einzige, die von der Situation betroffen ist und darunter leidet. Ich will jetzt wirklich nicht gemein klingen, aber ihr Gejammer und Geheule ging mir einfach ab einem bestimmten Zeitpunkt auf die Nerven. Allgemein ihre gesamte Charakterentwicklung konnte mich einfach nicht überzeugen. Als dann zum Beispiel auch mal etwas über ihre beste Freundin geredet wird und wie diese unter den Folgen des Attentat leidet, ignoriert sie diese Probleme eigentlich komplett und fängt des öfteren an, andere Personen wahllos zu beschuldigen. All die aufgezählten Dinge haben dazu geführt, dass die Charaktere flach und unsympathisch wirkten. Zudem gab es ständig Wiederholungen, die das Buch sehr langatmig und langweilig machten, weshalb ich sogar fast abgebrochen hätte. Der Schluss war dann jedoch wieder ein wenig besser. Mit der Protagonistin werde ich wohl niemals richtig warm werden, aber wenigstens gesteht sie sich ein paar ihrer Fehler ein. Fazit Leider eine kleine Enttäuschung. Der Schreibstil ist recht gut, die Charaktere jedoch flach und unsympathisch. Vorallem die Protagonistin stellt sich selbst als ziemlich ignorant und nervig dar, weshalb man die Situation nicht wirklich aus ihrer Sicht betrachten kann. Wie schon angesprochen, gelungener Start doch leider ist der Rest weniger überzeugend. 2 Sterne!

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
9. Jan. 2023
Bewertung:5

"Es wird keine Helden geben" ist das eindrucksvolle Debüt einer jungen deutschen Autorin, die sich gleich mit einer sehr schwierigen Thematik befasst: einem Amoklauf in einer Schule. Schon mit dem ersten Satz ahnen wir, dass sich Miriams Leben verändern wird. Dass dies so drastisch und wohl für immer ist, wird einem dann auf den nächsten Seiten klar. Wie viel kann ein Mensch ertragen, um weiterleben zu können, weiterleben zu wollen? Miriam wird Zeuge eines Amoklaufs an ihrer Schule, muss mit eigenen Augen zusehen, wie ihr Freund Tobi in einer Blutlache liegt. Dieses schreckliche Erlebnis kann sie nicht verarbeiten und zieht sich völlig zurück. Das Buch behandelt vor allem die Zeit nach dem Amoklauf, lässt uns mit Miriam erstarren, leiden, hinterfragen. Immer wieder stellt sie sich die Frage des Warums, doch auch das ganze vergangene Leben wird in Frage gestellt. Da die Geschichte aus der ich-Perspektive von Miriam geschildert wird und so tauchen wir tief in ihre Gefühlswelt ein. Abwechselnd erleben wir einen dicken Nebel aus Abblocken und eine hohe Woge an Gefühlen, die über uns zusammenschlägt: Verzweiflung, Angst, Mutlosigkeit, Trauer, Wut .... Dazwischen ermöglicht uns Anna Seidl durch Rückblicke Miriams leben davor kennenzulernen. Wir erleben mir ihr Erinnerungen an Tobi, an ihre beste Freundin Joanne, aber auch an Situationen mit dem Amokschützen, mit denen sie sich das traumatische Erlebnis zu erklären versucht. Anna Seidls Schreibstil ist wahnsinnig eindringlich, emotional und sie schreibt sich mit jedem Wort direkt unter meine Haut und zaubert eine Gänsehaut darauf. "Es wird keine Helden geben" ist nicht einfach nur ein Buch - es ist wohl DAS Jugendbuch zum Tabuthema Amoklauf, denn wie auch Miriam denkt wohl jeder von uns: "Ein Amoklauf? Bei uns doch nicht ....". Aus diesem Grund empfehle ich jedem diese Lektüre, aber Achtung: Gänsehaut und Kloss im Hals sind garantiert. Für andere Nebenwirkungen übernehme ich keine Verantwortung. Fazit: Anna Seidl findet in ihrem Debüt "Es wird keine Helden geben" äusserst eindrückliche Worte zum schweren Thema Amoklauf. Mit ihrem eindrucksvollen Schreibstil setzt sie uns einen Kloss in den Hals und lässt und schlussendlich sprachlos zurück. Lesen!

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
1. Jan. 2023
Bewertung:1

Also erst mal möchte ich der Autorin meinen größten Respekt aussprechen, sich nicht nur mit 16 (in dem Alter hat sie das Buch geschrieben) daran zu wagen ein Buch zu schreiben, sondern sich auch mit solch einem schwierigen Thema auseinander zu setzten. Zwar muss ich ehrlich bleiben mit meiner Bewertung, aber es ist dennoch bewundernswert. Eine fragwürdige Protagonistin In den Buch geht es um die Schülerin Miriam und wie sie den Amoklauf an ihrer Schule zu verarbeiten versucht. Der Amoklauf selbst wird bereits auf den ersten 10 Seiten sehr anschaulich geschildert. Die Angst, Panik und Hilflosigkeit bringt die Autorin sehr gut rüber. Hier dachte ich noch, das wird ein richtig gutes Buch werden. Leider konnte mich der Rest dann nicht mehr so überzeugen. Das Buch behandelt vorrangig Miriams Verarbeitung des Amoklaufs. Verständlicherweise ist sie vom Geschehen traumatisiert und findet sich nur schwer in der Zeit danach zurecht. Die Art und Weise wie sie mit der Situation umgeht, ging mir jedoch gehörig auf die Nerven. Sicher, ich habe glücklicherweise keinen Erfahrung mit Amokläufen (das wird wohl auch kaum ein Leser bez. die Autorin haben) und jeder Mensch reagiert anders auf traumatische Erlebnisse, aber Miriams Egoismus und ihre pure Sturheit kratzen arg an meinen Nerven. Die ganze Zeit schlägt sie um sich und jammert rum, dass ihre Familie sie nicht in Ruhe lässt. Prinzipiell ist es ja völlig in Ordnung allein sein zu wollen, Manche können so besser mit ihrem Schmerz umgehen, Miriam hat jedoch niemandem auch nur mit einem Wörtchen gesagt, dass sie lieber allein sein möchte. Ich meine, niemand ist Gedankenleser. Woher soll ihre Familie denn wissen, dass Miriam nicht reden will, wenn sie es ihnen nicht sagt? Es gibt ja schließlich auch Menschen die erst recht reden wollen, wenn sie Probleme haben. Miriam wirft rücksichtslos mit Anschuldigungen und Vorwürfen um sich und stößt die von sich, die nur helfen wollen. Ein weiterer Punkt, mit dem ich meine Probleme hatte, war die Darstellung von Miriams Alter. Sie ist 15 und verhält sie größtenteils auch eben wie ein 15 jähriges pubertierendes Mädchen. Soweit, so gut. Doch dann schildert die Autrin plötzlich Sachen, bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte. Miriam betrachtet in einer Szene Fotos aus den vergangen Jahren, u.a das von einer Party und sagt, dass das die Party war wo sich sie das erste mal abgeschossen hat, yeah. Auch mit ihrer Mutter trinkt sie fröhlich Wein (fragt aber erst nach Wodka) und niemand findet was dabei. Nebenbei war es auch toootaal problematisch mit 14 noch Jungfrau zu sein. Ich finde es äußerst bedenklich, fast schon schockierend, was hier für ein Selbstbild einer Heranwachsenden transportiert wird. Es gibt keine Moral von der Geschichte Ihr seht also schon, Miriam ist ein schwierig zu ertragener Charakter. Aber hey, immerhin müsst ihr eure Nerven nur mit ihr allein belasten, denn sämtliche Nebencharaktere sind im Grunde nur Pappfiguren, damit Miriam nicht nur mit sich selbst redet. Als Leser hofft man, wenigstens über eine Pappfigur, nämlich den Täter Matias etwas mehr zu erfahren, aber Pustekuchen. Es gibt zwar immer wieder Rückblenden, in denen noch beschrieben wird wie Matias gemobbt wird, aber so wirklich erfährt man über den Hintergrund der Tat nichts. Keine Aufarbeitung, nur sehr dezente Hinweise wie man so eine Tat durch einen ordentlichen Umgang miteinander verhinder kann, keine Moral von der Geschichte, nichts. Man erfährt auch nichts darüber wie andere mit dem Amoklauf umgehen. Das Buch dreht sich nur um Miriam, Miriam und nochmals Miriam. Dabei wirft die Gute einen auch noch etliche Lebensweisheiten an den Kopf, die sich teils selbst widersprechen. Kennt ihr diese Kalender, die jeden Tag so eine "Lebensweisheit" präsentieren, die alle suuper tiefgründig und suuper philosophisch sind? Ich kam mir beim Lesen vor, als hielte ich genau so ein Ding in der Hand. Auf fast jeder Seite gibt Miriam irgendeinen pseudophilosophischen Satz von sich. Mal davon abgesehen, dass sich keine 15 jährige anhört wie ein Automat für alberne Binsenwahrheiten, ging mir als Leser schon allein die schiere Masse solcher oft leeren Phrasen auf die Nerven. Ich kam nicht umhin das Gefühl zu haben, dass dies einfach nur die Seiten füllen sollte, da ja handlungstechnisch kaum etwas passiert. Fazit Das Buch beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema, konnte dies aber überhaupt nicht gut umsetzen. Neben einem äußerst bedenklichen Bild einer Jugendlichen hat dieses Buch einfach keinen Mehrwehrt, keine Moral von der Geschichte. Anstatt für das Thema zu sensilibisieren wird es überdramatisiert und die Aufklärung an wichtigen Stellen unterlassen. Leider habe ich das Gefühl, dass dieses Buch allein weil es einen Amoklauf thematisiert, von Vielen automatisch gut bewertet wird.

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
9. Nov. 2022
Bewertung:4

Schon auf den ersten Seiten, war ich voll und ganz in der Geschichte von Miriam drin. Wie sie diesen schrecklichen Tag an ihrer Schule erlebt, wie dort geschossen wird, wie sie Menschen sterben sieht. Aber das ist nicht das worüber in diesem Buch geschrieben wird. In dem Buch geht es darum, wie Miriam und auch die anderen von ihrer Schule mit dieser Tat klar kommen. Hauptperson ist dort natürlich Miriam, die mit ansehen muss, wie ihr Freund Tobi auf dem Boden liegt, angeschossen, stark blutend. Sie erfährt, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber auch wie sich die Menschen alle verändern. Nicht jeder kommt damit zurecht. Eine Freundin von Miriam zieht weg, die andere kommt überhaupt nicht mehr damit klar und beendet ihr Leben selber. Miriam muss wirklich viel verarbeiten und es dauert lange, bis sie den richtigen Weg findet. Doch mit viel Hilfe und Unterstützung von Familie und auch Freunden, schafft sie es wieder ihr Leben weiter zu leben. Sie wird wieder zu einem typischen Teenager, der mit dieser Geschichte weiterleben kann und muss. Miriam war vor dem Amoklauf ein gern gesehenes, beliebtes junges Mädchen. Sie hatte ihre Freundinnen, einen festen Freund und war einfach glücklich. So wie "normale" Teenager eben sein müssen. Auch sie war nicht immer nett zu allen Mitschülern. Erst nach dem Amoklauf hat sie sich Gedanken darüber gemacht, was sie eigentlich mit angestellt haben könnte. Was die Klassenkameraden und Mitschüler diesem einen Jungen angetan haben. Anna Seild hat es wirklich geschafft, dieses Buch so zu schreiben, das man selber auch über vieles nachdenkt. Zumindest ging es mir dabei so. Dinge, die ein Leben verändern können, auf brutale Art und Weise. Was Auslöser sein können, für eine Tat, aber auch was diese Taten in einem Menschen verändern können, wenn man anders darüber nachdenkt. Dadurch dass Anna Seild aus Miriams Sicht geschrieben hat, war man meiner Meinung nach nur noch mehr in der Geschichte drin und konnte nochmal anders drüber nachdenken. Fesselnd und zum nachdenken anregend, das hat Anna Seidl mit diesem Buch auf jeden Fall geschafft. Das Cover ist schlicht gehalten. Es ist hauptsächlich weiß und es zeigt einfach nur den Titel des Buches und in klein den Namen der Autorin. Was anderes hätte ich mir auch nicht vorstellen können, denn Bilder hätten es wohl eher kaputt gemacht, meiner Meinung nach. Ein wirklich guter Jugendroman, der auch auf jeden Fall für Erwachsene ist. Er regt an, über Dinge anders nachzudenken. Kann dieses Buch wirklich empfehlen und wer weiß, vielleicht ist dieses Buch auch für den Deutschunterricht eine ansprechende Lektüre.

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
31. Okt. 2022
Bewertung:5

// Worum es geht // Kurz nach dem Klingeln zur Pause hört Miriam einen Schuss. Zuerst weiß keiner, was eigentlich geschieht, doch dann bricht Chaos aus. Schüler und Lehrer laufen wild durcheinander. Überall herrscht nackte Angst, denn Matias, ein Junge aus Miriams Parallelklasse, schießt um sich. Auch Tobi, Miriams Freund, wird tödlich getroffen. Sie selbst überlebt. Doch erst danach wird ihr bewusst was das bedeutet. Und ob es überhaupt ein Glück war, dass sie überlebt hat. Kann ihr Leben noch schön und gut verlaufen? Hat es überhaupt noch einen Sinn weiterzumachen, nach all dem? So viele Fragen schwirren in Miriams Kopf herum, während sie irgendwie versucht einen neuen Sinn für ihr Leben zu finden und die traumatischen Ereignisse des Amoklaufs zu verarbeiten. // Was ich davon halte // Allein der Klappentext hat mir eine Gänsehaut beschert und ich wusste, dass ich an diesem Buch nicht vorbei kommen werde. Es ist nicht ganz einfach eine Rezension dazu zu schreiben, denn die Thematik ist sehr harte Kost. Ich habe immer mal wieder eine Pause beim lesen einlegen müssen, um über das nachzudenken, was dort geschrieben stand. Es sind so viele wichtige Gedanken in diesem Buch zusammengefasst, mit denen man sich nicht nur dann beschäftigen sollte, wenn man ein solches Erlebnis verarbeiten muss. Trotzdem versuche ich jetzt meine Gedanken zu diesem Buch aufzuschreiben. Der Aufbau des Buches gefällt mir sehr gut. Man steigt sofort ein am Tag des Amoklauf und erlebt aus der Sicht von Miriam wie dieser abläuft. Man kann die Angst und Verzweiflung aber auch den Schockzustand des Mädchens durch die Zeiten spüren und ich hatte wirklich eine Gänsehaut. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit und der puren Angst, dass man im nächsten Moment erschossen werden könnte, ist wirklich greifbar gewesen. Schon allein da war mir klar, dass ich dieses Buch nicht zu oft aus der Hand legen würde. Es geht damit weiter, dass Miriam die ersten Tage und Wochen mit den Auswirkungen des Amoklaufes zu kämpfen hat. Sie fühlt sich leer, allein, unverstanden und vor allem hat sie das Gefühl, dass auch sie hätte sterben sollen. Dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn sie ebenfalls tot wäre, denn dann müsste sie all das nicht fühlen. All diese Gefühle, Gedankengänge und die Verzweiflung die Miriam durchlebt sind unfassbar gut beschrieben. Die Worte, die Anna Seidl dafür gefunden hat, sind einfach unglaublich berührend und herzergreifend. Je weiter man in das Buch vordrang, desto eher bekam man auch als Leser ein Gespür dafür, wie es in Miriam aussah, was sie alles nicht aussprechen wollte und aus welchen Gründen sie nicht darüber sprach oder letztendlich doch den Mund aufmachte. Durch Rückblenden, die Erinnerungen von Miriam an ihr Leben vor dem Amoklauf beinhalten, bekommt man auch einen Einblick in das "frühere" Leben des Mädchens. Sie war hübsch, unglaublich beliebt, hatte einen tollen Freund und wunderbare Freundinnen. Ihr Leben war sozusagen perfekt. Je mehr sie aber darüber nachdenkt, desto eher wird ihr bewusst wie oberflächlich sie selbst und auch ihr Leben war. Wie sehr sie sich um Kleinigkeiten geschert hat, anstatt ihr Leben wirklich zu leben. Genau diese Rückblenden und den anschließenden Gedankengängen von Miriam haben mir besonders gut gefallen, auch wenn ich einige Male Tränen vergossen habe. Anna Seidl hat mit diesem Jugendbuch etwas unglaubliches geschaffen. Die Gedankengänge eines Mädchens, das etwas so traumatisches wie einen Amoklauf überlebt hat, mit solch treffenden und wunderbaren Worten zu beschreiben und zu erzählen hat mich wirklich ergriffen und unglaublich beeindruckt. Es ist ein sehr trauriges Buch, doch die Gedanken der 15jährigen Miriam haben auch mir zu denken gegeben. Gute Ratschläge, um mit dem eigenen Leben zurecht zu kommen, kann man aus diesem Buch eindeutig annehmen. Etwas ganz wichtiges ist mir daraus mal wieder klar geworden: man sollte genau das tun, was man möchte und worauf man Lust hat. Egal was andere Menschen dazu sagen, denn später irgendwann wird man es bereuen, weil man es nicht getan hat oder aber, man wird vielleicht nie die Gelegenheit dazu haben, es tatsächlich zu tun. // Fazit // Ein unfassbar ergreifendes Buch, mit tollen Worten und Gedanken darin. Sehr treffend wird hier beschrieben, wie ein 15jähriges Mädchen mit den traumatischen Erlebnissen eines Amoklaufs zurecht kommen muss und wie sie versucht wieder ins Leben zurück zu finden. 5 / 5 Sterne.

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
10. Okt. 2022
Bewertung:5

Puh, dieses Buch hat mich ganz schön berührt. Wer mich kennt weiß das ich sehr empathisch bin, so hat diese Buch alles in mir aufgewühlt. Anna Seidel schreibt in der Perspektive von Miriam, welche eine ganz normale Schülerin war. Gleich zu Anfang kommt der erste Knaller, der Amoklauf. Als Matias mit gezogener Waffe vor ihr steht hielt ich die Luft an. So schnell und plötzlich wie der Amoklauf begann, so endete er auch. Doch der wirkliche Horror der Schüler begann erst jetzt. Hier hat Anna Seidel sehr authentisch rüber gebracht welchen Horror Miriam nun mit mach, aber man erahnt auch was die anderen mitmachen. Tobi, Miriams Freund ist nach den Amoklauf an seinen Verletzungen gestorben, das muss das junge Mädchen nun erst mal verdauen, nun kommt auch noch wie aus den nichts ihre Mutter wieder, die sie als Kind verlassen hat. Gefühlschaos pur. Sie verschließt sich, fühlt sich allein gelassen, auch von ihren Freundinnen, eine zieht weg und will keinen Kontakt, Joanne redet mit keinen mehr, die andere flüchtet sich in die Drogen Welt, besser berauscht als über den scheiß nachzudenken. Nur eine ist einigermaßen “normal” und hält zu Miriam. Es ist schwer für sie, die Eltern schicken sie zu einer Psychologin, sie fühlt sich einfach verlassen und merkt nicht das auch ihre Freundinnen zu kämpfen haben, gerade Joanne, welche nur einen Satz sagt “Sind wir Schuld?” Erst da erfährt der Leser langsam das Mirijam, Tobi und ihre Freunde, Matias gemobbt haben und irgendwie wirklich Schuld an seinen Ausraster haben. Man geht mit Miriam durch hoch und Tiefs, hasst sie und versteht sie wieder, hat Mitleid und dann wiederum nicht. Das Buch wühlt alle Gefühle in einen auf die man kennt. Ich habe lange gebraucht über dieses Buch hier zu schreiben, weil ich einfach nicht wusste wie ich das alles in Worte fassen sollte. Ich bin jedoch begeistert wie Anna Seidel dieses Schwere Thema aufgefasst hat und beschrieben hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass junge Leute genau SO reagieren. Auch mal an sich denken und egoistisch sind. Sich verschließen auch gegenüber Leuten denen man sonst immer Vertraute. Jeder geht mit Trauer eben anders um, mit Angst und Verlust. Da dieses Buch eben aus Miriams Sicht geschrieben ist, finde ich gut das man wenig bis gar nichts über die anderen Sichtweisen, Gefühlen usw erfährt, dafür hätte eine andere Erzählperspektive gewählt werden müssen. Daher war es gut wie es ist. Ich weiß nur eins, hätte ich eher gewusst wie dieses Buch mich mit nimmt, hätte ich es NICHT in der Bahn gelesen xD Heulen kommt da definitiv nicht gut!

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
3. Okt. 2022
Bewertung:2

Ich finde es etwas schwierig dieses Buch zu bewerten. Den Anfang fand ich richtig gut, die Autorin beschreibt den Amoklauf aus der Ich-Perspektive der Protagonistin und beim Lesen wurde mir auch richtig unwohl, ich habe echt mit ihr mitgefühlt. Auch danach, konnte ich anfangs echt verstehen, wie schlecht es Miriam geht und fand das gut beschrieben. Doch irgendwann hat man fast das Gefühl die Geschichte wiederholt sich und man erkennt einfach keinen richtigen roten Faden... Zudem fand ich auch, dass sich das Buch zu sehr auf Miriam fokussiert. Das Thema Mobbing und weshalb ihr Mitschüler überhaupt diese schreckliche Tat begangen hat wurde für mich zu wenig angesprochen. Zudem fand ich es auch etwas problematisch wie mit dem Thema Selbstmord umgegangen wird. Miriams beste Freundin begeht etwas einen Monat nach dem Amoklauf Selbstmord. Für mich kam das so ziemlich aus dem Nichts und das Thema wird auch nie wirklich mehr behandelt, ich hatte das Gefühl alle nehmen es einfach so hin. Miriam denkt sogar mal etwas in der Art von "eigentlich ist Joanna schon während dem Amoklauf gestorben", als hätte in dem ganzen Monat danach ihr sowieso niemand mehr helfen können. Das Buch behandelt mehrere sehr ernste Themen und ich hätte mir einfach gewünscht, dass diese nicht nur so oberflächlich angesprochen worden wären. Was allerdings wirklich gut und ausführlich behandelt wurde ist das Thema Trauer, ich fand der Autorin ist es sehr eindrücklich gelungen zu beschreiben, wie Miriam mit dem Tod ihres Freundes Tobi umgeht (weniger mit Joanna, ihrer Freundin, ein weiter Grund weshalb ihr Tod für mich auch etwas "unnötig" wirkte)

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH
9. Sept. 2022
Bewertung:5

Sprachlos. Klappentext: "Alles beginnt wie ein normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausengong hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Sie überlebt – fragt sich aber, ob das Leben ohne Tobi und mit den schlimmen Albträumen noch einen Sinn hat. Waren Miriam und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?" Meinung: Während des Lesens habe ich mir immer wieder Sorgen gemacht, dass in meiner Rezension am Ende nur "Ich bin einfach sprachlos"stehen würde und oh mein Gott, ich bin einfach sprachlos. Ich weiß nicht wie die Autorin das gemacht hat, aber sie schreibt als hätten ihre Wörter eine eigene Seele. Sie übermitteln so viele Gefühle, dass einem das eigene Herz in Tausend Scherben zerspringt, vor Sorge fast vergeht, vor Wut zu platzen droht und einem der Kummer überwältigt. Die Geschichte schlägt ganz schön auf den Magen und fängt die eigenen Gedanken ein, ziehen sie zur Handlung und zur kompletten Gefühlswelt der Protagonistin. Bevor ich das Buch in die Hand genommen habe, hatte ich schon ein wenig Bammel davor, dass man jetzt mitten in den Amoklauf geschmissen wird und das alles einige Thriller-Züge annimmt. Zum Beispiel wie es sein würde, sich vor einem Amokläufer über eine längere Zeit hinweg verstecken und mitbekommen zu müssen, wie ein Mitschüler nach dem Anderen erschossen wird. Also ich dachte, das würde den größten Teil der Geschichte ausmachen und irgendwie war ich fast erleichtert, dass dem nicht so war. Man bekommt schon über einige Seiten hinweg den Amoklauf geschildert, aber es geht mehr, um die Zeit danach und um das Weiterleben nachdem man "überlebt" hat. Das gesamte Buch bekommt man aus der Sicht von Miriam erzählt, die dabei auch ihren festen Freund verloren hat und zusehen musste, als er erschossen worden ist, aber auch bei einigen anderen Dingen. Sie als Protagonistin war so authentisch und nachvollziehbar gestaltet, dass man das Gefühl bekam, alles verstehen zu können, was in ihr vorging. Kann man so etwas überhaupt richtig verstehen? Die Autorin hat "Es wird keine Helden geben" wirklich sehr, sehr geschickt gestaltet. Erst "erlebt" man den Amoklauf mit und dann kommen immer wieder kleine Wechsel zwischen dem "Danach" und dem "Davor". Es ist ein heftiges Gefühl über die zerbrochene Welt der Protagonistin und ihren Umstehenden zu lesen, um dann einen Flashback von einer schöneren, früheren Zeit vor die Nase gestellt zu bekommen. Das sind die kurzen Momente der Freude und des Glücks, des lebendigen Lebens, um danach wie aus dem Traum zu erwachen und die zurückgebliebenen Scherben des Lebens wieder vor sich zu sehen. Immer wieder hatte ich nach so etwas das Gefühl aufzuwachen, das kann man fast gar nicht beschreiben. Kein Einziger der Schüler in diesem Buch war perfekt. Alle haben den Amokläufer bis hin zu dieser Tat aufs übelste gemobbt, den Abzug zwar nicht selbst gedrückt, jedoch dazu verholfen, dass es so weit kommt. Aber... "Das Leben ist eine zerbrechliche, kurze Sache. Jeder lebt nur ein einziges Mal. Jeder ist etwas Besonderes. Und deshalb zerstört man nicht nur einen Menschen, sondern eine ganze Welt. Deshalb hat niemand das Recht, eine Waffe auf dich zu richten. Niemals." (S. 251) Auch Miriam war an den Mobbing-Aktionen hin und wieder beteiligt, hat da einfach nicht zu viel drüber nachgedacht. Danach ist ihr erst so richtig bewusst geworden, was sie überhaupt angerichtet hat, was für einfache Worte vielleicht ein anderes Schicksal bewirkt hätten. "Na klar, wenn alles zu spät ist, dann denken die Menschen wieder nach" könnte man jetzt sagen, aber ist es wirklich jemals zu spät? Manche meinen ja, manche nein, aber ich fand es gut, dass sie sich Gedanken darüber gemacht hat. Dieses Buch ist wie ein Denkzettel an sich selbst. Fazit: Dafür, dass dieses Buch mich so sprachlos zurückgelassen hat, habe ich doch ganz schon was geschrieben. ^^' Ich bin mir nicht sicher, ob mir die Miriam aus dem "Vorher" sympathisch war, aber es ist wichtig, wer man im "Jetzt" ist. Sie hat ihre Macken, ist aber sehr authentisch und mir doch mehr und mehr ans Herz gewachsen. Wenn ich mir dieses Buch ansehe, darüber nachdenke was ich dadurch gerade alles erlebt, durchlebt habe, welch genialer Schreibstil da drin steckt und dann am Ende entdecke, dass die Autorin dieses Buch in etwa in meinem Alter veröffentlicht hat... Hier kommt dann wieder der "ich bin sprachlos"-Teil. Allerdings wäre ich auch, ohne dieses Detail zu wissen, weiterhin beeindruckt von diesem Buch und dieser Fakt ist unumstößlich. Zitat: "Manchmal kommt es uns so vor, als wäre das Leben vorbei. Aber so ist es nicht. Das Leben schreitet voran. Und irgendwann, wenn wir uns besser fühlen, gehen wir wieder mit."

Es wird keine Helden geben
Es wird keine Helden gebenvon Anna SeidlVerlag Friedrich Oetinger GmbH