Drinnen wuchert die Welt der Geschichten und Gestalten, von denen der Kranke liest...
"Warum wurd uns, was schön war, im Rückblick dadurch brüchig, daß es häßliche Wahrheiten verbarg? (...)
Weil man in einer solchen Lage nicht glücklich sein kann?
Aber man war glücklich!
Manchmal hält die Erinnerung dem Glück schon dann die Treue nicht, wenn das Ende schmerzlich war.
Weil Glück nur stimmt, wess es ewig hält?
Weil schmerzlich nur enden kann, was schmerzlich gewesen ist, unbewusst und unerkannt?
Aber was ist unbewußter und unerkannter Schmerz?"
-> Hätte mir gewünscht es in der 9ten gelesen zu haben, auch wenn der erste Teil mit sexuellen Szenen echt kein Muss war😅
Der Roman beginnt in Westdeutschland in den 1950er Jahren. Der 15-jährige Michael Berg leidet an Gelbsucht und wird von einer älteren Frau namens Hanna Schmitz nach Hause begleitet. Nach seiner Genesung besucht er sie, um sich zu bedanken, und beginnt eine Affäre mit ihr. Während ihrer Begegnungen liest Michael Hanna aus verschiedenen Büchern vor und ihre Beziehung wird von körperlicher und emotionaler Nähe geprägt.
Eines Tages ist Hanna plötzlich verschwunden, ohne eine Erklärung zu hinterlassen. Jahre später, als Jura-Student, besucht Michael einen Gerichtsprozess, bei dem ehemalige KZ-Aufseherinnen angeklagt sind. Zu seiner Überraschung ist Hanna eine der Angeklagten. Es wird offenbart, dass sie während des Zweiten Weltkriegs als Aufseherin in einem KZ gearbeitet hat und für ihre Rolle bei einem schrecklichen Verbrechen verantwortlich ist.
Hanna wird schließlich verurteilt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Während ihrer Haftzeit sendet er Hanna verschiedene Kassetten mit literarischen Bücher, die er ihr vorliest. Er hatte nämlich während der Prozesse herausgefunden, dass Hanna nicht lesen und schreiben kann.
Als die 18 Jahre Haft vorbei waren, besucht Michael sie öfters, jedoch am Tag der Entlassung erhängt Hanna sich selbst.
"Der Vorleser" ist eine tiefgründige und bewegende Geschichte über Liebe, Schuld, Vergebung und die langfristigen Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen.