
Tolles Jugendbuch, das Mut macht, das zeigt, wie das Leben laufen kann. Für mich ein eindrücklicher Schreibstil der das Buch perfekt macht.
. KLAPPENTEXT Eben hatte Sally noch ein Leben - eine beste Freundin, eine langjährige Beziehung und eine potenzielle WG mit ihrem Bruder. Aber dann kommt alles anders: Pia ist mit ihren Eltern weggezogen, Felix hat überraschend Schluss gemacht, und statt in die erste eigene Wohnung geht es in den zweiten harten Lockdown. Einmal mehr ist Sally eingesperrt mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern. Und als wäre das nicht genug, zieht dann auch noch die ein paar Jahre ältere Leni bei ihnen ein. Unter anderen Umständen wären sich die beiden vermutlich nie begegnet. Doch jetzt schleicht Leni sich Stück für Stück in Sallys Gedanken und weiter in ihr Herz. Dabei hatte Sally sich so fest vorgenommen, sie nicht zu mögen ... MEINUNG Eigentlich verrät der Klappentext sehr gut, was in dem Buch zu erwarten ist und trotzdem war ich irgendwie überrascht von dem, was kam. Denn durch Anne Freytags Art zu erzählen, wird all das wahnsinnig eindrücklich beschrieben. Für mich war es erst das zweite Buch, das ich gelesen habe, das Corona thematisiert. Hier hat mir die Umsetzung unglaublich gut gefallen. Es erklärt in keinster Weise, was Corona ist, sondern zeigt viel mehr durch die Geschichte selbst , welchen Einfluss und welche Auswirkungen das auf Sallys Leben hatte. Ganz ohne ins Detail zu gehen. Mir hat gefallen, wie echt die Geschichte erzählt war. Dass sie nicht durch ein großes Problem geprägt war, sondern viele kleine der Geschichte ihre Fülle gegeben haben. Denn es waren ganz grundsätzliche Gegebenheiten wie die Patchwork-Familie, das Aufwachsen ohne Vater und mit drei Geschwistern, das Aufwachsen mit einer Mutter, die sich selbst am wichtigsten nimmt. Aber es waren auch die aktuellen Gegebenheiten, wie das Wegziehen ihrer besten Freundin, das Verlassen werden, die Veränderungen im Leben ihrer Geschwister. Und natürlich die ganz aktuellen wie das Einziehen von Leni, die Sallys Gefühlschaos perfekt machen. Ich mochte die Eindrücke, ich mochte, dass Sally immer ihren „Therapie Podcast“ gehört hat und immer wieder in ihren Gedanken aufgetaucht ist. Ich mochte das Familienleben, das beschrieben wurde. Mit all seinen hoch und tiefs. Ich mochte die Experimente, ich mochte die Unsicherheit und ich mochte das Erwachsenwerden. Insgesamt ein wirklich tolles (Jugend)-Buch. Hätte ich damals solche Bücher gelesen, hätte mir das viel gegeben. Um mutig zu sein, man selbst zu werden und zu sein. Deshalb von mir eine ganz klare Leseempfehlung.