
Fesselnder Roman
Worum geht’s? London 1754: Bess muss ihre gerade zur Welt gekommene Tochter in ein Waisenhaus geben, da sie sich nicht um sie kümmern kann. Als sie das Kind 6 Jahre später zurückholen möchte, ist es nicht mehr dort. Die kleine Clara wurde bereits abgeholt – von einer Frau, die sich als Bess ausgegeben hat. Meine Meinung: Der historische Roman „Die Verlorenen“ von Stacey Halls dreht sich um das Foundling Hospital, welches es damals tatsächlich gab. Ich mochte ihren Schreibstil sehr, der einen hineingezogen hat ins London des 18. Jahrhunderts. Hier durften wir aus der Perspektive von Bess und Alexandra lesen, zweier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Bess, die in Armut aufwuchs und ihr Leben lang zu kämpfen hat. Und Alexandra, reicht, hat alles, was sie sich wünscht, aber verlässt niemals ihr Haus, außer, um zur Kirche zu gehen. Dann haben wir noch Dr. Mead, über den ich zu gerne mehr erfahren hätte. Die Geschichte fängt wirklich spannend an aus der Perspektive von Bess. Wir erleben wie es ist, in Armut zu leben. Wie die Menschen ums Überleben kämpfen und doch auch mit wenig glücklich sein können. Wir erleben die Standesunterschiede und natürlich bekommen wir mit, wie Bess ihr Neugeborenes hergibt und darum kämpft, die Kleine wiederzufinden. Doch auch die Perspektive von Alexandra ist spannend. Ihre Gedanken sind ganz anders. Ihr Leben ebenfalls. Hier bekommen wir Einblicke in den reichen Teil der Bevölkerung. Die Unterschiede zwischen Bess und Alexandra stechen dadurch umso mehr hervor. Das Buch hat wirklich stark begonnen und ich habe mit Bess mitgefiebert, konnte aber auch mit Alexandra mitfühlen, auch wenn ich mit ihr nicht richtig warm geworden bin. Die Geschichte ist emotional und spannend und konnte mich wirklich fesseln. Einen Punkt Abzug muss ich allerdings für das Ende geben. Hier ging mir alles plötzlich viel zu schnell und war für mich auch nicht wirklich realistisch. Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen und hätte zu gerne noch mehr erfahren über Bess, Alexandra und Charlotte – und auch über Dr. Mead. Für mich eine Autorin, die ich weiterverfolgen werde und auf jeden Fall eine Leseempfehlung für diesen Roman! Fazit: „Die Verlorenen“ von Stacey Halls machen das London des 18. Jahrhunderts wieder lebendig. Die Einblicke in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten sind wirklich krass. Ich habe Bess und Alexandra gerne verfolgt, hätte zu gerne noch mehr über Dr. Mead erfahren. Der Roman konnte mich fesseln und ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr. Es war wirklich eine kleine Zeitreise zurück in die Vergangenheit. Das Ende konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, dennoch hat mich das Buch gefesselt und mitgerissen und ich werde die Autorin auf jeden Fall weiterverfolgen. 4 Sterne von mir!