Beschreibung Die fahrende Theatertruppe »Die Herbstgänger« zieht es für die Sommersaison in die malerische Lagunenstadt Mosmerano, um dort einen Coup zu landen. Der Plan der gewitzten Diebe und Scharlatane wird jedoch von einem undurchsichtigen Magier durchkreuzt. Als die Diebesbande schließlich ohne Anführer dasteht, liegt es an Glin Melisma und seinen Fähigkeiten, die Herbstgänger zusammenzuhalten und Rache zu nehmen. Während der Magier versucht die Herbstgänger für seine Zwecke einzuspannen, arbeiten diese fleißig an ihrem Coup und geraten dabei in die Verstrickungen einer politischen Verschwörung. Kann es der Truppe gelingen sich mit heiler Haut aus dieser verzwickten Situation zu winden? Meine Meinung Der Fantasy-Roman »Diebe der Nacht« von Thilo Corzilius zieht bereits durch das wunderschöne Cover die Blicke auf sich und lässt auf ein verheißungsvolles Abenteuer in einer phantastischen Welt hoffen. In dieser Hinsicht wird man auch im Inneren des Buches nicht enttäuscht, denn die Welt die sich der Autor hier erdacht hat fasziniert mit ihrem venezianischem Charme. Ein Pluspunkt bei Fantasy-Romanen kann bei mir schon ganz einfach mit der Abbildung einer Karte gesammelt werden, und das wurde hier vorbildlich eingebracht. So ist nicht nur eine große Karte im Vorsatzpapier abgedruckt, sondern auch eine detaillierte Abbildung der Lagunenstadt Mosmerano, in der sich die Handlung zum größten Teil zuträgt, zu finden. Thilo Corzilius hat mich damit überrascht, dass er seine Geschichte mit Steampunk-Elementen anreicherte, die zum Staunen verleiten. Vom atemberaubenden Konstrukt des mechanischen Theaters bis hin zu Glin Melismas lebendig agierender Grille »Schönheit« und magisch-mechanischen Klingen, sind so einige Details vertreten, die ein fantasievolles Kopfkino in Gang setzen. Die Geschichte handelt von den Erlebnissen der diebischen Theatergruppe »Die Herbstgänger« und ihren cleveren Streifzügen durch die »Ruhende Welt«. Angeführt wird die Bande von Meistermechanist Talmo Melisma, der sich den jungen Langfinger Glin als Ziesohn auserkoren hat und für sein Ensemble die unterschiedlichsten Talente gewinnen konnte: die bezaubernde Diva Madeire, die meisterhafte Kämpferin Yrrein, die wendige Kletterkünstlerin Sira, den begabten Chemistiker Shalmo und Priester Falk, der sich gerne mal ein besonderes Tröpfchen genehmigt. Zwischendurch wird die Haupthandlung von Rückblenden durchbrochen, in denen man einen Blick auf die Entstehung dieses außergewöhnlichen Theater-Ensembles erhaschen kann. Die Mixtur aus magischer Fantasy, Steampunk und der dynamischen Diebesbande ergibt einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Roman, der mit einer guten Prise Action und emotionalen Kapiteln gespickt ist. Die Charaktere begeisterten mich durch facettenreiche Ansätze und haben im Zusammenspiel ein charismatisches Bild ergeben, dem man sich nicht entziehen konnte. Lediglich von dem immer wieder groß angekündigten Coup hätte ich mir etwas mehr erwartet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch weitere Geschichten aus dieser Welt zu erzählen gibt und ich würde mich sehr auf ein Wiedersehen mit Glin und seiner entzückenden Grille »Schönheit« freuen. Fazit Unterhaltsame Fantasy durchwirkt mit Steampunk-Elementen und einem venezianisch inspirierten Schauplatz. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine clevere Diebesbande, die sich mit ihren Coups durchs Leben mogeln, doch hier hätte ich mir etwas Spektakuläreres erhofft. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.10.2020
Ich bin in das Buch leider überhaupt nicht rein gekommen und die Charaktere waren mir irgendwie unsympathisch.
Fantasy-Heist at its best? Thilo Corzilius’ neuer Roman „Diebe der Nacht” erzählt eine spannende Fantasy-Heist-Geschichte voller Wendungen. Glin ist Teil der Schauspieltruppe des mechanischen Theaters. Das Ensemble verzaubert allerdings nicht nur mit seinen spektakulären Darbietungen, sondern erleichtert die Reichen landauf landab auch gleich noch um ihr Hab und Gut. Denn Glin und das Ensemble sind Diebe, eine perfekt zusammengestellte Truppe unterschiedlicher Begabungen. Als sie in der Hafenstadt Mosmerano kommen, läuft jedoch alles aus dem Ruder. Die Truppe wird angegriffen und in ein Komplott eines dunklen Magiers hineingezogen – und Glin wird all seine Gerissenheit brauchen, um da mitsamt seinen Freunden heil herauszukommen. „Diebe der Nacht“ ist der erste Roman, den ich von Thilo Corzilius gelesen haben – und irgendwie hat er es mir schwerer gemacht, als ich gedacht hatte. Woran es lag, kann ich auch nicht wirklich festmachen. Der Stil ist angenehm zu lesen mit genau der richtigen Menge an Beschreibungen und Worldbuilding, die Geschichte perfekt aufgezogen und erzählt, die Spannungskurve durchweg hoch. Ständig passiert etwas Neues und wie üblich bei solchen Heist-Romanen fragt man sich als Leser die ganze Zeit, was wohl als nächstes passieren mag. Trotzdem fühlte ich mich auf der ersten Hälfte des Romans nicht wirklich abgeholt. Ich konnte einfach nicht wirklich mit den Figuren mitfiebern, obwohl alle passenden Zutaten dazu da waren. Erst ab der Mitte packte mich der Roman wirklich und dann stieg auch meine Freude an der Geschichte, an der wirklich kaum etwas auszusetzen ist. Mich hat die Geschichte sehr an Scott Lynchs „Lies of Locke Lamora“ erinnert (was der Autor auch selbst als eine von etlichen Inspirationsquellen im Nachwort nennt), dessen Konstrukt und Umsetzung aber noch eine Spur runder war in meinen Augen. Trotzdem ist „Diebe der Nacht“ ein rundum gelungener Roman, der alles richtigmacht, und fast Fantasy-Heist at its best. Dass er mich erst spät abgeholt hat, ist in meinen Augen absolut subjektiv, da ich nicht einmal sagen kann, woran es gelegen hat. Daher gebe ich dem Roman eine verdiente 8/10.
Ich bin ein großer Fan von Heist-Büchern. Locke Lamora, Krähen, you name it. Auch hier eine super Prämisse: ein wagemutiger Coup, der durch einen übermächtigen Gegner noch gefährlicher wird. Aber dann: bury your gays trope (es gibt drei queere Charaktere und alle drei sterben), die Mitglieder des Ensembles sind komplett irrelevant für den Rest der Geschichte (wenn man von Yrrein mal absieht), ein gewaltiges Plothole in der Mitte, mit dem man sich die Toten am Anfang hätte sparen können, und die Dialoge bestehen gefühlt nur aus Erklärungen, warum etwas so und nicht anders gemacht wurde. Ich fand es durchaus sympathisch, dass Glin Fehler macht. Auch die Idee für die Coups waren spannend, von der Umsetzung ganz zu schweigen. Aber im Großen und Ganzen war es wirklich nicht mein Fall.
Sehr unterhaltsam Die Geschichte der Herbstgänger fängt sehr milde an und ich musste mich mehrmals überwinden weiter zu lesen. Da ich nicht in die Geschichte richtig rein kam, bzw. mir auch ein wenig lahm vorkam. Dieses hat sich ungefähr so mittig des Buches geändert. Die einzelnen Personen der Herbstgänger wurden nach und nach erläutert und man hat erfahren, wie diese sich kennengelernt haben, bzw. da zugestoßen sind. Die Story ist steampunk angehaucht, was ich sehr gut finde. Das Glossar, bzw. die wichtigsten Personen, finde ich gehören an den Anfang des Buches. So kann man sich schon mal einstellen mit wem man es zu tun bekommt. Beim Ende war ich mehr als überrascht und es kam sehr unerwartet für mich, Ich hatte da andere Sachen im Kopf. Wer Diebe, Schauspieler und kleine Tricksereien liebt, liegt mit diesem Buch genau richtig.
Der Klappentext von diesem Buch hat mich direkt angesprochen. Als Riesenfan von den Lügen des Locke Lamora wusste ich sofort, dass diese Geschichte etwas für mich sein würde. Und ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch handelt von Glin Melisma, der mit seinem fahrenden Theater, den Herbstgängern, in die venezianisch angehauchte Wasserstadt Mosmerano einzieht. Sie wollen jedoch nicht nur ihre beliebten Stücke zur Schau stellen, sondern hinter den Kulissen einen großen Betrug durchführen. Bevor ihr Coup allerdings richtig in Schwung kommt, stellt sich ihnen ein mächtiger Magier in den Weg, der sich ihre Dienste erzwingen will. Was folgt, ist ein Drahtseilakt, auf dem Glin versucht, seine Truppe am Leben zu erhalten, Rache zu üben, und gleichzeitig einen unmöglichen Diebstahl zu begehen. Vor allem am Anfang habe ich aus Versehen ständig dieses Buch mit Locke Lamora verglichen, was Vor-, aber auch Nachteile hatte. Zum Einen ist das Pacing in diesem Buch weit besser. Schon in den Prologkapiteln gibt es Action und der Leser erfährt genug über die einzelnen Mitglieder der Herbstgänger, um auch am eigentlichen Beginn der Geschichte Interesse zu haben. Zwar gibt es rückblickende Kapitel, aber sie beginnen erst etwas später und passen gut in den Fluss der Ereignisse. Generell ist die Handlung sehr rasant und es kommen nie Längen auf. Andererseits hat mir vor allem am Anfang ein bisschen die Kameradschaft und das found-family-Gefühl gefehlt. Auch mit dem Protagonisten wurde ich erst im späteren Verlauf der Geschichte richtig warm, was aber nicht weiter schlimm war, weil mich die Ereignisse auch so fasziniert haben. Insgesamt habe ich die ganze Geschichte sehr gemocht! Die Welt hat mir, trotz des doch schon bekannten venezianischen Settings, sehr gefallen. Die Magie war zwar auch nicht unbedingt originell, doch gut eingearbeitet, vor allem zusammen mit den mysteriösen Artefakten eines verschwundenen Volkes und den Maschinen, die dem Ganzen fast schon ein Steampunk-artiges Gefühl gegeben haben. Auch die Tatsache, dass der Protagonist Glin nicht gerade gut im Schwertkampf ist und sich dafür immer von seiner Kollegin Yrrein retten lassen muss, fand ich sehr erfrischend. Die Welt ist vielfältig und gerade die Auszüge aus dem Worldbuilding, in dem der Autor nach der Geschichte die Welt noch einmal genauer erklärt, waren super. Das Ende hat mir auch gefallen, auch wenn es vielleicht eine Spur offen war. Leider gibt es auch ein paar Kritikpunkte. Während ich mich gefreut habe, dass der Autor auch sexuell diverse Figuren eingebracht hat, fallen sie alle doch in problematische Stereotypen. (Auch wenn das jetzt ein Spoiler ist, geht es mir vor allem darum, dass alle sterben, um den Plot voranzubringen.) Auch generell die Andeutung von der Liebesgeschichte zwischen Glin und Yrrein hätte in meinen Augen nicht sein müssen, dafür war sie dezent. Ein bisschen sind auch die Charakterisierungen aller anderen Figuren hinter Glin und Talmo zurückgeblieben, was ich schade finde - ich hätte gerne noch mehr Interaktionen der Gruppe untereinander gelesen. Vielleicht ist es mir deshalb schwer gefallen, eine richtige Nähe zu der Truppe aufzubauen. Trotz meiner Kritik habe ich das Lesen genossen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darüber, das Buch als Rezensionsexemplar von Netgalley erhalten zu haben, weil ich sonst nicht darauf gestoßen wäre! Ich würde das Buch an alle anderen Fans von Diebesgeschichten weiterempfehlen.
Sehr originelle Gaunergeschichte!
Beschreibung Die fahrende Theatertruppe »Die Herbstgänger« zieht es für die Sommersaison in die malerische Lagunenstadt Mosmerano, um dort einen Coup zu landen. Der Plan der gewitzten Diebe und Scharlatane wird jedoch von einem undurchsichtigen Magier durchkreuzt. Als die Diebesbande schließlich ohne Anführer dasteht, liegt es an Glin Melisma und seinen Fähigkeiten, die Herbstgänger zusammenzuhalten und Rache zu nehmen. Während der Magier versucht die Herbstgänger für seine Zwecke einzuspannen, arbeiten diese fleißig an ihrem Coup und geraten dabei in die Verstrickungen einer politischen Verschwörung. Kann es der Truppe gelingen sich mit heiler Haut aus dieser verzwickten Situation zu winden? Meine Meinung Der Fantasy-Roman »Diebe der Nacht« von Thilo Corzilius zieht bereits durch das wunderschöne Cover die Blicke auf sich und lässt auf ein verheißungsvolles Abenteuer in einer phantastischen Welt hoffen. In dieser Hinsicht wird man auch im Inneren des Buches nicht enttäuscht, denn die Welt die sich der Autor hier erdacht hat fasziniert mit ihrem venezianischem Charme. Ein Pluspunkt bei Fantasy-Romanen kann bei mir schon ganz einfach mit der Abbildung einer Karte gesammelt werden, und das wurde hier vorbildlich eingebracht. So ist nicht nur eine große Karte im Vorsatzpapier abgedruckt, sondern auch eine detaillierte Abbildung der Lagunenstadt Mosmerano, in der sich die Handlung zum größten Teil zuträgt, zu finden. Thilo Corzilius hat mich damit überrascht, dass er seine Geschichte mit Steampunk-Elementen anreicherte, die zum Staunen verleiten. Vom atemberaubenden Konstrukt des mechanischen Theaters bis hin zu Glin Melismas lebendig agierender Grille »Schönheit« und magisch-mechanischen Klingen, sind so einige Details vertreten, die ein fantasievolles Kopfkino in Gang setzen. Die Geschichte handelt von den Erlebnissen der diebischen Theatergruppe »Die Herbstgänger« und ihren cleveren Streifzügen durch die »Ruhende Welt«. Angeführt wird die Bande von Meistermechanist Talmo Melisma, der sich den jungen Langfinger Glin als Ziesohn auserkoren hat und für sein Ensemble die unterschiedlichsten Talente gewinnen konnte: die bezaubernde Diva Madeire, die meisterhafte Kämpferin Yrrein, die wendige Kletterkünstlerin Sira, den begabten Chemistiker Shalmo und Priester Falk, der sich gerne mal ein besonderes Tröpfchen genehmigt. Zwischendurch wird die Haupthandlung von Rückblenden durchbrochen, in denen man einen Blick auf die Entstehung dieses außergewöhnlichen Theater-Ensembles erhaschen kann. Die Mixtur aus magischer Fantasy, Steampunk und der dynamischen Diebesbande ergibt einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Roman, der mit einer guten Prise Action und emotionalen Kapiteln gespickt ist. Die Charaktere begeisterten mich durch facettenreiche Ansätze und haben im Zusammenspiel ein charismatisches Bild ergeben, dem man sich nicht entziehen konnte. Lediglich von dem immer wieder groß angekündigten Coup hätte ich mir etwas mehr erwartet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es noch weitere Geschichten aus dieser Welt zu erzählen gibt und ich würde mich sehr auf ein Wiedersehen mit Glin und seiner entzückenden Grille »Schönheit« freuen. Fazit Unterhaltsame Fantasy durchwirkt mit Steampunk-Elementen und einem venezianisch inspirierten Schauplatz. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine clevere Diebesbande, die sich mit ihren Coups durchs Leben mogeln, doch hier hätte ich mir etwas Spektakuläreres erhofft. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.10.2020

Diese Geschichte ist unfassbar facettenreich und hat in allen Bereichen etwas zu bieten. Listige Tricks, clevere Schlussfolgerungen, sehr aufschlussreiche Einblicke in die Vergangenheit und ein schönes Beispiel dafür, wie Freunde zu Familie werden. Ich bin sehr gut und schnell in den Erzählstil gekommen. Die Konversationen und Gedanken machen ziemlich deutlich, was einem Dieb durch bloße Beobachtung auffällt und wie er sich dies zu Nutze macht. Alle Herbstgänger (Truppenname) sind mir wirklich ans Herz gewachsen, besonders ein ganz kleiner, unscheinbarer Begleiter - jeder hat seine individuellen Fähigkeiten und Talente, wodurch das Anderssein geschätzt und gefördert wird. Von mir ganz klare Leseempfehlung! 4,5/5 Sterne
Thilo hat viel Arbeit ins World Building fließen lassen, mich haben die technischen Elemente aber nicht so interessiert. Die Religion in der Welt steht sehr im Vordergrund. Dafür dass es Diebe waren, waren diese doch wenig gerissen sondern eher brutal. Ich mochte vor allem den Hauptcharakter Glin. Gut war, dass die kriminellen Handlungen nicht romantisiert wurden. Dennoch hat mir irgendwie die Motivation der Diebe gefehlt. Mit ihren Eigenschaften hätten alle aus der Truppe andere Tätigkeiten zum Geld verdienen gefunden. Der Zusammenhalt der Truppe hat mir auch gut gefallen. Insgesamt hatte ich trotz aller Kritik Spaß beim lesen. Ich frage mich nun, ob ich generell keine Geschichten über Diebe mag (habe bisher kaum welche gelesen), oder ob es an dem Buch lag...

Talmo und Glin Melisma landen mit ihrer fahrenden Schauspieltruppe in Mosmerano. Die Schauspielerei ist aber nur eins ihrer Geschäfte, nebenbei planen sie großartige Coups um die Adligen um ihre Reichtümer zu erleichtern. Bis sie in ein Komplott um Magie und Macht geraten, aus dem sie nicht mehr so leicht herauskommen. Die Truppe um Talmo und Glin hat mich zunächst sehr an die Crew rund um Kaz Brekker aus Leigh Bardugos Krähen-Dilogie erinnert. Wir haben dort jemanden der sich gewieft um die Planung kümmert, eine Klettermeisterin, eine Schwertkämpferin und einen Chemikanten. Das wäre es dann aber auch an Ähnlichkeiten. Im Gegensatz zu den Charakteren bei Bardugo bleiben die Charakter in „Diebe der Nacht“, außer Glin, Talmo und später Fenja, eher blass. Am Anfang konnte ich die weiblichen Mitglieder der Gruppe noch nichtmal auseinander halten. Wir erfahren in Rückblenden wie sie zur Gruppe gekommen sind, mehr aber auch nicht. Leider werden wir auch nicht darüber informiert, was sie machen, während der Hauptteil des Coups über die Bühne geht und es wirkt so, als würde Glin das im Alleingang erledigen. Und auch wenn mir der Umgang im Buch mit Diskriminierungsformen wie Homophobie und Rassismus und die schwule Repräsentation sehr gut gefallen haben, fand ich die mehrfache Betonung und Zuschreibung von Charaktereigenschaften auf Körperformen etwas merkwürdig. Glin wird permanent unterschätzt, weil er so dürr ist. Das wird ihm auch von völlig Fremden um die Ohren gehauen. Gleichzeitig wird eine sehr dicke Frau damit beschrieben, dass sie mehrere Stühle einnimmt und Essen wohl ihr liebstes Hobby sei. Vielleicht für viele nicht dramatisch, ich fand’s aber auffallend. Das Worldbuilding wiederum ist großartig und so detailliert, dass man daraus auch eine Reihe hätte machen können! Besonders gut gefallen hat mir der Götterglaube und wofür diese Gottheiten „zuständig“ sind. Sehr interessant auch vor dem Hintergrund, dass der Autor Pfarrer einer Alt-katholischen Kirchengemeinde ist. :) Das ausschweifende Worldbuilding hat allerdings dazu geführt, dass es lange keinen konkreten Handlungsstrang gab. Der entstand für mich erst ab Seite 134. Man muss also dran bleiben wollen, dann wurde es auch wirklich spannend. Das Ende bzw. vor allem der letze Satz waren für mich etwas holprig und wirkten nach „das muss ich noch schnell unterbringen“. Hinzu kamen leider auch noch einige Rechtschreib- und Grammatikfehler. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, wenn auch nicht vom Hocker gehauen. Ich hätte es schön gefunden, auch mehr über Sira, Madeire, Yrrein, Shalimo und Falk zu erfahren .
Mich machten schon der Titel und das Cover neugierig und als ich las, dass es hier um eine diebische Theatergruppe geht, die plötzlich Unmögliches schaffen soll, landete das Buch recht schnell auf meiner Lesewunschliste. Enttäuscht wurde ich nicht. Von Anfang an faszinierte mich die sympathische Truppe, die bald in der Stadt Mosmeramo ankam. Der Schreibstil sorgte für italienischen Flair und gefiel mir ausgesprochen gut. Man kommt recht schnell in die Geschichte rein, wobei man die ganzen Charaktere um den Protagonisten Glin Melisma peu à peu immer besser kennenlernt. Besonders gelungen finde ich die kleinen Rückblicke, wie die Truppe, die ursprünglich von Glins Ziehvater Talmo gegründet wurde, überhaupt zusammenkam. Wie schon im Klappentext angedeutet soll der geplante Coup nicht ganz so verlaufen, wie... nun ja... eben geplant. So raffiniert und gerissen wie Glin auch ist, manchmal kommt es doch ganz anders. So wird Talmo von der Vergangenheit eingeholt und alles wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Glins Ideenreichtum wird immer weiter herausgefordert und man ist bis zum Schluss sehr gespannt, wie das Ganze enden wird. Über die Dialoge habe ich mich stellenweise sehr amüsiert. Auch diese passten perfekt zum italienischen Ambiente. Neben einfallsreichen Verhandlungen ging es oft auch recht humorvoll zu, wobei es zwischendurch ruhiger und sehr gefühlvoll wurde. Ganz besonders gefiel mir die Umsetzung der Magie und die Idee um die Skyldar, die Maschinen mit einem Eigenleben erschufen, was mich an Steampunk denken ließ. Die ganzen Charaktere wachsen einem richtig ans Herz und jede tragische Wendung geht einem nahe. Aber die Geschichte geht stetig weiter und man fragt sich, wie sie das alles in diesem Tempo, ohne Pause, bewerkstelligen, ohne vor Müdigkeit umzufallen. Hatte ich schon erwähnt, wie raffiniert Glin bei allem vorgeht? Bestimmt, denn da wird es nicht langweilig. Der Einfallsreichtum ist bewundernswert und bis es schließlich zum großen Finale kommt, nimmt man Stückchen für Stückchen an seiner Vorgehensweise teil. Ich fühlte mich mit dem Buch jedenfalls von vorne bis hinten ausgesprochen gut unterhalten und würde mir wünschen, nochmal etwas von Glin & Co. zum Lesen zu bekommen. Denn das Einzige, was ich nicht ganz so optimal fand, war die Ausführung des großen Finales - denn dies war etwas knapp gehalten und für mich, trotz cleverer Vorgehensweise, ein wenig zu schnell vorbei.
Diebe der Nacht von Thilo Corzilius Die Herbstgänger scheinen eine Truppe fahrender Schauspieler zu sein, das einzige Kuriosum an ihnen ihr mechanisches Theater, mit dem sie von Stadt zu Stadt ziehen und die Menschen unterhalten. Doch in Wahrheit sind sie eine Diebesbande: „Wenn wir nur dreist genug sind, stehlen wir die gesamte Ruhende Welt“ ist ihr Motto. Doch Talmos, der Anführer der Herbstgänger, holen seine Altlasten ein und bringen den Rest der Truppe in höchste Gefahr. Es wird Zeit für ihren größten Coup. „Mit einem Kuss auf die Stirn und einem Gebet auf den Lippen“ schafft diese zusammengewürfelte Truppe Dinge, an die der Leser nicht im Entferntesten denkt. Das hat mir schon auf den ersten paar Seiten imponiert. Sie halten zusammen, sind nicht auf den Mund gefallen, sind mutig und frech. Glin, der junge Dieb und Talmos’ Mündel ist der Protagonist der Geschichte. In seine Gefühls- und Gedankenwelt erhält der Leser während des Buches den größten Einblick, und er gerät trotz seiner Schläue immer wieder in brenzlige Situationen und macht Fehler, die ihn menschlich und greifbarer scheinen lassen. Zum Glück. Jeder Mensch hat Fehler, und dem Plot aus seinen Augen zu folgen hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich hätte jedoch gern mehr Charakterbuilding auch abseits des Protagonisten gehabt. Thilo Corzilius ist nicht zimperlich was seine Figuren betrifft, was ich eigentlich begrüße, wenn es in die Story passt. Aber hier hatte ich das Gefühl, die Charaktere kaum kennen gelernt zu haben, bevor sie sich von der Bühne verabschiedet haben. Der Antagonist ist dem Autor jedoch richtig gut gelungen. Seine Handlungen haben ihn zu einer Figur gemacht, die ich so richtig schön hassen konnte, die jedoch auch einen Background und somit die Plastizität hatte. Die anderen Charaktere hat man hauptsächlich durch Rückblenden kennen gelernt. Die Ruhende Welt und vor allen Dingen die Stadt Mosmerano glänzen durch ihr italienisches Flair. Ein Labyrinth aus Masken und Lichter und dunklen Glamour, so kam es mir jedenfalls vor. Schade nur, dass die Welt und die Orte nur angerissen wurden, da der Umfang des Buches nicht mehr Platz geboten hat, um die Welt genauer zu erkunden. So kam mir der Plot bisweilen gehetzt vor. Ich wäre gern noch länger an manchen Locations geblieben und hätte sie auf mich wirken lassen. Die Spannungskurve steigert sich im Verlauf des Buches, spätestens ab der Mitte waren auch meine Gedanken vom Wunsch nach einem bestimmten Gut beseelt und ich fieberte mit Glin und seiner Truppe. Ab da war ich mehr in der Geschichte gefangen. Die Verquickung von Mechanik und Magie ist Thilo wirklich gut gelungen. Ohne große Erläuterungen lässt er seine Leser einfach erleben, was eine chemistische Lampe ist oder wie das mechanische Theater funktioniert. Dass Magie und Mechanik nicht nur nebeneinander, sondern miteinander funktionieren, war an diesem Buch wirklich außergewöhnlich gut gelöst und hat bei mir für viel Staunen gesorgt. Mein Liebling war übrigens Schönheit, eine wunderbare intelligente mechanische Grille - ich mag auch so eine auf meiner Schulter sitzen haben! Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, als wäre die Welt riesengroß, die Stadt fantastischer, als es die Seiten eigentlich vermuten lassen und die Figuren tiefer, als sie mir aus den Seiten entgegen lächeln. Oft blieb die Welt nämlich pastellartig blass. Ich konnte sie sehen, aber nicht richtig greifen. Der letzte Funken fehlte, was mich während der Lektüre ein bisschen geärgert hat. Im Endeffekt hätten dem Roman „Diebe der Nacht“ 150 Seiten mehr gut getan. Fazit? Ein toller Ganovenroman, mit einem Schauspieler, der mehr drauf hat als nur Taschenspielertricks. Ich mochte das Buch wirklich trotz der Kritik, aber für mich hat der letzte Funken gefehlt.
"Wenn wir nur dreist genug sind, stehlen wir die gesamte ruhende Welt. Mit einem Kuss auf die Stirn und einem Gebet auf den Lippen." Dieser Spruch begleitet uns durch die "Diebe der Nacht" von Thilo Corzilius. Die Herbstgänger sind eine fahrende Schauspieltruppe die nebenbei noch den ein oder anderen Diebstahl durchziehen. ⚙️ Worldbuilding und Magiesystem haben mir sehr gut gefallen. Ich liebe die Steampunk-Elemente. Und habe ich die Venedig Vibes schon erwähnt?
3.5 ⭐ Meine Gefühle zu diesem Buch sind etwas zwiegespalten. Einerseits fand ich die Geschichte rund um die Herbstgänger und den Dieb Glin Melisma nämlich richtig toll - für mich irgendwie richtige Wohlfühl-Fantasy, die Vieles, was ich mag, abhakt. Found Family, Heist-Storyline, nicht ganz so perfekte Diebe, Daddy-Charakter Talmos usw
Eine clevere Diebesbande, spannende Coups und ein an Venedig erinnerndes Setting machen diese Geschichte neben dem tollen Schreibstil lesenswert!
Das Buch hat einige Punkte, die vielversprechend waren oder für Pluspunkte gesorgt haben: eine spannend ausgedachte Welt, von der man zwar nicht viel gesehen hat, aber in Rückblenden und Erwähnungen doch einiges mitbekommen hat. Ein interessantes System von Gilden, Ausbildungen, Magie. Eigentlich einen interessanten Plot. Eigentlich spannende Figuren. Aber: leider stehen für mich auf der Negativseite einige Punkte mehr: fangen wir an mit den Figuren. Das mechanische Theater besteht aus sieben Mitgliedern, von denen man als Leser vielleicht drei gut kennenlernt - eine davon vor allem durch Rückblenden in die Vergangenheit. Die anderen bleiben blass, zwischenzeitlich geradezu stereotypisch in ihren Rollen, bei einer bin ich nicht sicher, ob sie je einen Satz in der Handlung gesagt hat. Der Plot, den man am Anfang dachte verfolgen zu dürfen, überschlug sich dann plötzlich und war durch Neben- oder neue Hauptplots plötzlich völlig überladen. Wo war vorne, wo war hinten, wo war das Ziel? Eine Gruppe Meisterdiebe, die einen spektakulären Coup plant - das ist nichts Neues. Das bringt zwangsläufig auch mit sich, dass der Leser lange im Dunkeln gelassen wird. Blöd nur, wenn man als Leser gar nicht mehr weiß, welchen Plan man gerade begleitet. Außerdem: das wirklich entscheidende an dem spektakulären Coup bekommt der Leser nicht einmal gezeigt. Was soll ein riesiger Diebstahl, wenn man am Ende nicht weiß, wie sie das nun wieder geschafft/überlebt haben?! Immerhin: so fehlerfrei, einzigartig, absolut genial die Hauptfigur Glin auch sein soll, auch sie hat (dumme) Fehler gemacht - angenehm zu lesen. Aber nichtsdestotrotz war die Handlung für mich zu zerfasert. Das wurde umso mehr unterstützt durch Kapitel, die noch in Unterkapitel unterteilt waren und oft mehr wie Aneinanderreihungen von Anekdoten oder Fragmenten wirkten, aber keinen Fluss aufkamen ließen. Das ist schade, denn wie gesagt stand auf der Haben-Seite einiges, das mich zum Lesen verleitet hat, das reizte.
Der Autor Thilo Corzilius hat mit „Diebe der Nacht“ einen weiteren Fantasy- Roman geschrieben, bei dem mich allein schon das Cover total neugierig gemacht hat. Laut seinem Social Media Account soll dies wohl ein eigenständiges Werk bleiben, weitere Bücher mit den Herbstgängern als Hauptfiguren sind nicht geplant. Hierbei schließt Corzilius aber nicht aus, auf ein weiteres Abenteuer in diese fantastische Welt abzutauchen. Klappentext: Sie nennen sich »Die Herbstgänger« und sind eine Truppe fahrender Schauspieler – zumindest so lange sie nicht tricksen, betrügen und stehlen. Denn dem gilt ihre eigentliche Leidenschaft. Die sagenhaft schöne Lagunenstadt Mosmerano hält viele Versuchungen bereit, und nicht lange, so bereiten sie einen spektakulären Kunstraub vor. Doch dann geraten sie ins Visier eines Magiers, der mächtiger und sehr viel niederträchtiger ist als sie selber. Er zwingt sie, ihre Talente für seine Zwecke zu nutzen und für ihn zu arbeiten. Und so tanzen die Herbstgänger bald auf mehreren Hochzeiten: Sie wollen Rache, sie wollen ihren Coup durchziehen, sie wollen eine politische Verschwörung um uralte Magie aufdecken – und am Ende auch noch mit heiler Haut davonkommen. Die Diebe rund um den charismatischen Glin Melisma müssen an die Grenzen ihres Könnens gehen. Und noch darüber hinaus … Ich habe vor „Diebe der Nacht“ bereits Fantasy-Bücher aus der Feder von Thilo Corzilius gelesen. Diese konnten mich bisher immer gut unterhalten. Daher war ich auf dieses Werk sehr gespannt, allein das Cover fand ich großartig und auch der Klappentext klingt vielversprechend. Dieses Buch konnte mich alleine schon durch seine Gestaltung begeistern. Nicht nur das Cover ist liebevoll gestaltet, auch der Inhalt ist mit umfangreichen Bonusmaterial ausgestattet. Schon die Karten konnten mich überzeugen. Außerdem ist noch ein Glossar beigefügt wurden, in dem der Autor unter anderem auf die Religionen oder die Zeitrechnung innerhalb der fiktiven Welt eingeht. Der Schreibstil von Corzilius ist, wie ich es bereits aus anderen Werken von ihm gewohnt bin, sehr flüssig und bildhaft. Gekonnt setzt er seine Charaktere in Szene, dabei lässt er ein malerisches Bild entstehen, sodass man als Leser das Gefühl hat, ebenfalls in dieser magischen Welt zu sein. Zu Beginn lernt man erst einmal die Welt an sich und auch die Hauptcharaktere kennen. Doch schnell steigt die Spannung. Ein tragischer Vorfall und eine schicksalshafte Vergangenheit spielen hier eine große Rolle, das bisherige Leben der Theatergruppe Herbstgänger wird ordentlich auf den Kopf gestellt. Die Gruppe muss sich gegen den Magier behaupten und muss einen komplizierten Plan umsetzten. Der gefährliche Strudel wird immer schneller und man kann sich gar nicht vorstellen, wie diese wieder wohlbehütet aus diesem bösen Spiel herauskommen sollen. Man wird in diese spannende Geschichte hineingesaugt und will einfach nur wissen, wie die Story weitergeht und welches Ende diese nimmt. Punkten konnte bei mir auch die fiktive Welt – hier Ruhende Welt betitelt. Diese scheint recht vielseitig zu sein, einige Details werden in die Story eingebunden. Der Großteil der Handlung spielt in der Lagunenstadt Mosmerano, welche stark an Venedig erinnert. Auch werden in die Story gekonnt Steampunk- Elemente mit eingebunden, gepaart wird alles mit einer Brise Magie. In der Ruhenden Welt hat eine alte, aber leider bereits ausgestorbene Zivilisation namens Skyldar gelebt, welche große fortschrittliche Entwicklungen gemacht hat und sie wohl auch mit Magie verknüpfen konnte. Diesen fiebert man noch in der Gegenwart nach und eifert diesen nach, man versucht dessen Geheimnisse zu entdecken. Solche Gegenstände haben einen großen Wert und sind beliebte Sammlerstücke. Es gibt einige interessante Aspekte, auch Details wie z.B. gewisse Traditionen werden gekonnt in die Handlung eingeflochten. Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, dass diese Welt noch viel mehr zu bieten hat. Diese hatte so viel Potential, leider wurde nur ein Bruchstück davon gezeigt. Ich hoffe einfach, dass wir noch mehr über die Ruhende Welt lesen werden, damit diese auf mich nicht mehr ganz so blass wirkt. Überzeugen konnten mich auch die Charaktere in diesem Buch. Sowohl der Antagonist, als auch die Protagonisten sind liebevoll gestaltet. Im Mittelpunkt steht hier auf jeden Fall die Theatergruppe Die Herbstgänger, welche sich mit kleinen und auch großen Diebestouren ihre Kasse aufbessern. Der Kopf der Gruppe ist Talmo Melisma, ein begabter Mechaniker. An seiner Seite ist unter anderem Glin, sein Ziehsohn und ebenfalls ein talentierter Bastler. Aber Glin ist auch ein großer Denker und Stratege, welcher die Diebstähle plant. Doch ist dieser nicht fehlerlos und dies hat ihn mir umso sympathischer gemacht. Durch die Rückblenden aus der Sicht von Talmo lernt man auch die Vergangenheit dieser kleinen Gruppe besser kennen und kann verstehen, warum diese so zusammenhalten. Diese Rückblenden haben mir sehr gefallen, hat man einen tieferen Einblick auf ihre bisherigen Leben erhalten. Leider fand ich manche Mitglieder der Herbstgänger ein wenig blasser als andere, man merkt, dass Glin hier im Mittelpunkt steht. Aber dies ist okay, hätte ich mir manchmal auch ein bisschen mehr mit und über die anderen gewünscht. Insgesamt konnte mich Thilo Corzilius mit „Diebe der Nacht“ erneut überzeugen. Diese besticht durch seine magische Welt und die spannende Umsetzung des geplanten Kunstraubs. Jedoch hätte dieses Buch meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr gut vertragen können, damit man die Welt und auch die Charaktere noch ein bisschen vertiefen könnte. Auf Grund dieser kleinen Kritikpunkte möchte ich 4 Sterne vergeben.

Kurze Kapitel, traumhaftes venezianisches Setting
Die Herbstgänger sind eine fahrende Theatergruppe, die jedoch vielmehr von ihren geschickten Betrügereien in großem Stil lebt als von den Eintrittsgeldern der Zuschauer. Auch in Mosmerano planen sie nicht, gesetzestreu zu bleiben. Doch kurz nach ihrer Ankunft wird ihr Vorhaben durch eine Begegnung mit der Vergangenheit verkompliziert und plötzlich geht es nicht mehr nur um gefälschte Kunst, sondern um Leben und Tod. Ich bin kein Fan von kurzen Kapiteln, deswegen hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten, ins Buch rein zu kommen, das hat sich aber schnell erledigt, da vor allem die Atmosphäre und das venezianische Setting mich begeistert haben. Die Handlung baut sich nur langsam auf, was in den ersten zwei Dritteln völlig in Ordnung ist, am Ende aber für viel Hektik sorgt, da sehr viele offene Punkte miteinander verbunden werden müssen. Der Autor erzählte, dass er die Geschichte ursprünglich für 6-7 Bände geplant hatte, der Verlag aber nur eins machen wollte. Diese Stauchung merkt man sowohl der Handlung als auch den Charakteren an. Insbesondere Glin, der das Mastermind der Gruppe darstellt, muss viel öfter auf stumpfe Drohungen und Gewalt zurückgreifen als zu seinem Standing passen würde. Trotzdem hat mir der Roman viel Unterhaltung geboten und ich bin sicher, dass ich in einiger Zeit noch einmal literarisch durch die Gassen von Mosmerano streifen werde! Wer ist euer liebster Künstler?
In dem Buch geht es um die Diebesbande "Die Herbstgänger". Am Anfang sind es viele Personen, aber man gewinnt schnell einen Überblick. Man wird in eine fantastische Welt entführt und jeder der Gauner liebt, ist hier gut aufgehoben. Ich habe auch die Rückblicke geliebt, in denen die Personen nochmals vorgestellt wurde. Gegen Ende wird es nochmals spannend und Schlag auf Schlag entwickelt sich die Geschichte. Ich kann nur hoffen, dass aus dieser Welt noch weitere Geschichten entspringen. Leseempfehlung für einen Einzelband, der sich super schnell und spannend liest.