Eine teilweise schwer zu ertragende Lektüre. Isabell Allende thematisiert die Unmenschlichkeit der amerikanischen Flüchtlingspolitik. Sie baut dazu eine Brücke von der Flucht vor dem Terrorregime der Nazis zu der vor den Massakern im El Salvador der Gegenwart. Ist es 1938 Samuel, der durch einen Kindertransport zunächst in England Zuflucht findet, so ist es 2019 die siebenjährige fast erblindete Anita, die auf der Flucht aus El Salvador an der amerikanischen Grenze der brutalen Einwanderungspolitik des ersten Trump-Regimes zum Opfer fällt und von ihrer Mutter getrennt wird. Ihrer nehmen sich die Menschrechtsaktivistin Selena und der Rechtsanwalt Frank an. Die tragische Geschichte wird von Isabell Allende in ruhiger und einfühlsamer Sprache erzählt und von Eva Mattes und ihrer Co-Interpretin im Hörbuch adäquat vorgetragen. Ständige Perspektivwechsel und eine Vielzahl von Akteuren verlangen dem Leser/Hörer einiges ab. Es lohnt sich aber, dabeizubleiben bis zum einigermaßen versöhnlichen, aber nicht kitschigen Ende.
2 Tage vor
Der Wind kennt meinen Namenvon Isabel AllendeDer Hörverlag