Toller Abschlussband der Helgoland-Trilogie, der mir trotz der dunklen Historie gut gefallen hat. Tine Heesters, ihre Familie und die Inselbewohner werden von den Nazis drangsaliert und gedemütigt wo es nur geht. Zwischendurch sind zwar kleine Lichtblicke am Horizont zu erahnen, aber sie setzen sich leider nicht durch. Anna Jessen hat mir Helgoland und seine Geschichte sehr nah gebracht und die Bewohner wachsen einem ans Herz. Eine lesenswerte Trilogie, wo mit aber in diesem Band einige Namensverwechslungen aufgefallen sind.
Mit „Klippen des Schicksals“ endet die Insel der Wünsche – Trilogie von Anna Jessen und auch hier erwartete uns Leser*innen wieder eine Menge! Tine und ihre Familie erholen sich von den Strapazen des Ersten Weltkriegs langsam, bevor sie gleich wieder in die nächste dunkle Epoche der deutschen Geschichte eintauchen. Denn auch auf Helgoland breitet sich der Nationalsozialismus aus und erneut wird der Krieg wieder aktiv auf Helgoland stattfinden. Doch inmitten der zeitlichen Geschehnisse versuchen Tine und ihre Familie kleinere und größere Schwierigkeiten zu bewältigen. Nach drei Teilen habe ich mich mittlerweile mit der großen Zeitspanne und der kompakten Erzählweise von Anna Jessen angefreundet. Die Autorin lässt die Erzählung in einem Rausch verfließen, wo manchmal auch ein Innehalten gewünscht wäre. Doch nicht die Leser*innen bestimmen die wichtigen Augenblicke, sondern allein die Autorin. Und wenn uns als Leser*innen eine detaillierte Szene vorgesetzt wird, genießt man sie doch umso mehr. Das hatte durchaus seinen Reiz. „Die Insel der Wünsche“ bietet viel, aber nicht großartig auserzählt. Oftmals bleibt genügend Spielraum für die Lesenden, um selbst sich den Fortlauf der Geschehnisse zu denken. Doch gerade diese Hülle an Informationen birgt auch die Gefahr, einige Dinge durcheinanderzuwirbeln. Plötzlich hieß eine Person gänzlich anders als vor ein paar Seiten und sorgte bei mir für Verwirrung. Das fiel mir auch bereits bei dem vorherigen Roman auf. Und des Weiteren gab es auch Augenblicke, die vollkommen in Vergessenheit geraten sind, wohingegen Tine sich stets an Momente aus dem ersten Roman erinnerte. Das war manchmal etwas zu viel und irgendwie unpassend für die flotte Erzählung. Eine Figur taucht im dritten Teil auf, die mich das erste Mal während der Lektüre der Trilogie aufrufen ließ. Ach, ich hätte mir die Figur so viel früher gewünscht und hatte demnach große Erwartungen, die leider enttäuscht wurden. Ich bin dann doch eher die detailverliebte Leserin, die in dieser Reihe oftmals zurückstecken musste. Auch wenn ich sagen kann, dass ich die Trilogie mochte, war mir insgesamt das Tempo der Erzählung zu rasant. Insbesondere die Spannung und das Mitfühlen mit den Protagonist*innen blieb dadurch auf der Strecke. Doch dafür blieb auch gar keine Zeit. Bevor man überhaupt verarbeiten konnte, was geschehen ist, ging das Drama schon weiter. Man hüpfte nur so von Szene zu Szene und bemerkte gar nicht, dass es schon zu Ende war. Dadurch ließen sich die knapp 640 Seiten sehr gut lesen. „Die Insel der Wünsche“ bietet viel Drama und das gesamte Leben der Tine Tiedkens, die mir als gute Freundin im Gedächtnis bleiben wird. Denn nach drei Werken kann ich zumindest behaupten, dass die Protagonistin einem sehr gut vertraut wird. Für alle historischen Romanliebhaber*innen, die gerne durch die Zeit rauschen wollen und viel Drama erleben möchten, ist „Die Insel der Wünsche“-Reihe genau das Richtige. Für Detailverliebte könnte es spannend sein, mal etwas anderes kennenzulernen, auch wenn man sich ans flotte Tempo gewöhnen muss.
4.5 "Klippen des Schicksals" ist der Abschluss der Insel der Wünsche Reihe und ich war sehr gespannt wie es mit Tine nach dem ersten Weltkrieg weitergeht. Auch der finale Band konnte mich wieder sehr begeistern und ich habe mich sehr darauf gefreut Tine, ihre Familie und die anderen Bewohner von Helgoland noch einmal zu begleiten und wie es mit ihren Leben weitergeht. Es folgen wieder sehr viele Höhen und Tiefen, die mich zum Teil sehr bewegen konnte und ich hatte ein paar Mal Tränen in den Augen. Helgoland war als Setting wieder sehr interessant und es war schön wieder an lieb gewonnene Orte zurückzukehren. Zudem fand ich die Rolle von Helgoland während des zweiten Weltkrieges sehr interessant und wie dies in die Geschichte eingebunden worden ist. Die Trilogie hat mir unglaublich gut gefallen und es war ein spannender Weg mit sympathisch Charakteren, die ich definitiv in mein Herz geschlossen habe. Ich werde die Reihe gerne weiter empfehlen.