So eine tolle Sprache! Von Anfang an war ich richtig im Sog der Geschichte. Der Anschlag, das Gemälde, Theo ohne Halt durch den Tod seiner Mutter und den abwesenden Vater. Nur der Distelfink bleibt ihm, und Hobie und Pippa, die einzige Person die verstehen kann wie es ihm geht. Ich habe mitgefühlt mit Theo, von Anfang bis Ende. Ich war traurig als das Buch vorbei war, auch wenn ich es nicht in einem Rutsch durchgelesen habe, war es wie mein Zuhause auf Zeit.
Drei Versuche habe ich bisher hinter mir und jedesmal brechen ich nach knapp 100-150 Seiten ab. Dabei weiß ich gar nicht so richtig, warum ich mich mit diesem Buch so schwer tue.
Leute! Dieses Buch ist so unfassbar gut, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll!
Die Geschichte handelt von Theo, der mit 13 Jahren seine Mutter bei einem Anschlag in einem Museum verliert. Danach begleitet man ihn durch sein Leben. Man beobachtet Theo, wie er alleine gelassen wird, falsche Entscheidungen trifft, vom Trauma seiner Kindheit verfolgt wird und dabei so viel fühlt, dass es mich nicht mehr loslässt.
Das klingt alles ganz schön melancholisch & das ist das Buch auch, allerdings nicht erdrückend - es hat auch viele schöne, hoffnungsvolle Momente!
Die Sprache des Buchs ist anspruchsvoll, aber man wird sehr entlohnt!
Donna Tartt zeichnet ein Bild von Menschen & Lebensrealitäten, die echter und authentischer nicht sein könnten. Irgendwie „kenne“ ich Theo und seine Freunde jetzt. Ich habe mich so unfassbar in die Figuren verliebt & habe zuvor nie ein Buch gelesen, in dem Menschen so gut erfasst und gezeichnet wurden.
„Der Distelfink“ ist tiefgründig, poetisch, psychologisch & so wahnsinnig klug. Wie Tartt die Welt beobachtet und zu Papier bringt, ist für mich atemberaubend! Ich habe meiner besten Freundin nur einen kleinen Ausschnitt vorgelesen & sie hat Gänsehaut bekommen.
✔️ Für wen das Buch etwas ist: Für Leser:innen, die sich am liebsten mit tiefgründigen & facettenreichen Figuren auseinandersetzen wollen. Für Menschen, die es mögen, wenn Sprache poetisch & philosophisch ist und tiefe Einblicke in die Psyche des Menschen geben.
✖️ Für wen das Buch nichts ist: Für Leser:innen, die lieber kürzere Bücher lesen (das Buch hat über 1000 Seiten). Für Leser:innen, die schnelle plotgetriebene Handlungen mögen. Für Menschen, die sich nicht mit Trauma & Sucht auseinandersetzen möchten.
Für mich ein neues Lieblingsbuch & eine neue Lieblingsautorin. Und weil ich schreibe, auch ein neues literarisches Idol!
„Der Distelfink“ ist ein kleines Gemälde eines niederländischen Malers: Carel Fabritius aus dem 17. Jahrhundert (1654) und dieses Gemälde ist das eigentlich geheime Zentrum dieses Buchs. Es beginnt mit einer Sonderausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Arts und der 13 Jährige Theo Decker, unsere Hauptfigur, besucht mit seiner kunstliebenden Mutter diese Ausstellung, die in einer gewaltigen Explosion, einem Terroranschlag, endet. Theo kann sich, zwar etwas verwirrt und verletzt, befreien aus den Trümmern, geht in die gemeinsame Wohnung zurück (er lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen) und wartet vergeblich auf die Rückkehr seiner Mutter, denn sie ist bei diesem Terroranschlag ums Leben gekommen.
Die Lage Theos wird sehr bald noch viel schlimmer, denn sein nicht sehr fürsorglicher Vater hat die Familie vor Jahren verlassen und die Sozialarbeiter stehen auf der Matte um ihn in Obhut zu nehmen. Er landet dann erstmal bei der sehr reichen Park-Avenue-Familie eines Schulfreundes, die oberflächlich betrachtet einen guten Zufluchtsort für den gestrandeten Jungen darstellt mit ihrer sehr pastellig-schick-repräsentativen Wohnung, doch der Schein trügt und auch bei dieser scheinbar perfekten Vorzeigefamilie gibt es Probleme en masse. Theo geistert traumatisiert durch den Tod seiner geliebten Mutter durchs Leben und die Lage wird nicht besser, als plötzlich sein nichtsnutziger Vater auftaucht, der mit einer neuen Lebensgefährtin in Las Vegas irgendwo zwischen Glücksspiel und Drogen versucht sein Leben zu bestreiten. Er holt also Theo, der immer und von Herzen gerne ein New Yorker Junge war, hoch nach Nevada.
Wo ist aber nun der Distelfink abgeblieben?! Dieser befindet sich, man mag es kaum glauben, in Theos Gepäck - im Rahmen des Attentats hat er dieses sehr kleinformatige Gemälde aus dem Museum entwendet. Ein alter Mann, der zum gleichen Zeitpunkt mit seiner Enkeltochter im
Museum war, der sich im Sterbeprozess befindet, hat mit ihm in seinen letzten Momenten noch gesprochen und ihm nahegelegt, ebendieses Bild mitzunehmen. Nun hat also der 13 Jährige Junge ein Gemälde am Hals, das von unschätzbarem Millionenwert ist und es wird sich im zweiten Teil des Buches ein Kriminalplot um dieses Gemälde ranken.
Im Teil des Buches, das in Nevada spielt, taucht die zweite wichtige Figur auf, Boris, ein etwas zwielichtiger Junge, der in Australien geboren ist, der Vater Ukrainer, Mutter Polin. Ich würde ihn als eine Art Gothic Figur bezeichnen - er nimmt Drogen von morgens bis abends, ist aber unglaublich gebildet, kennt sich in russischer Literatur aus und die beide werden Freunde (möglicherweise sogar mehr). Aber Theos Leben ist tatsächlich ein sehr obskur-verwahrlostes, da im Wüstensand - es zieht ihn aber zurück nach New York in ein Antiquitätengeschäft, wo er auf meine Lieblingsfigur, den Restauratoren und Antiquitätenhändler Hoby trifft. So, nun habe ich Euch in meinem positiv wahnhaften Schreibfluss schon die Hälfte des Plots dieses Buches erzählt, aber keine Angst, dieses Schätzchen hat über 1000 Seiten, es gibt also noch genug für Euch selbst zu erkunden.
Es ist ein Entwicklungsroman eines Halbwaisen (der schließlich noch zum Vollwaisen wird). Theos wichtige Bezugspersonen sterben und der Distelfink wird zum Zentrum seines Lebens.
Vor allem Donna Tartts besondere Art der Figurenzeichnung hat die Lektüre so süffig für mich gemacht, wie z.B. als sie Mrs. Barbour (die Mutter der Park-Avenue-Familie, bei der Theo zu Anfang unterkommt) beschreibt:
„Mrs. Barbour stammte aus einer Society-Familie mit einem alten holländischen Namen und sah so kühl, so blond, so monochrom aus, dass es manchmal den Eindruck erweckte, man habe einen Teil ihres Blutes abgelassen. Sie war ein Meisterwerk der Gefasstheit; nichts brachte sie je durcheinander oder versetzte sie in Aufregung, und obwohl sie nicht schön war, hatte ihre Ruhe die magnetische Anziehungskraft der Schönheit - eine Stille, die so mächtig war, dass die Moleküle sich um sie herum neu ordneten, sobald sie einen Raum betrat. Wie eine zum Leben erwachte Modezeichnung zog sie die Blicke auf sich, wo immer sie war, und glitt scheinbar ahnungslos dahin, ohne zu merken, welche Turbulenzen sie in ihrem Kielwasser hinterließ.“
Ich habe diesen Roman mit großem Genuss für die Kunstfertigkeit der Autorin gelesen und auch für seinen Kunstbezug mit dem angeketteten Vogel, dem Distelfink als Sklaven, als Gefangenen, wie auch Theo Gefangener seiner Tat, der Entwendung des Gemäldes ist. Gleichzeitigkeit findet er keinen guten Weg mit voranschreitender Zeit, es loszuwerden. An dieser Stelle möchte ich Euch ein weiteres wundervolles Zitat über die Machart des Distelfinken nicht vorenthalten:
„Es ist ein Witz, dieses Bild. In seinem Kern liegt ein Witz. Und so machen es alle großen Meister. Rembrandt, Velásquez. Der späte Tizian. Sie machen einen Witz. Sie amüsieren sich. Sie bauen eine Illusion auf, einen Trick - aber trittst du einen Schritt näher heran, löst sich alles in Pinselstriche auf. Abstrakt, unterirdisch. Eine ganz andere, viel tiefergehende Sorte Schönheit.“
Ein großes Wow nochmal an dieser Stelle für Donna Tartts Talent mit Worten umzugehen.
Obwohl „Der Distelfink“ über 1000 Seiten zählt, hat er sich für mich weggelesen wie am Schnürchen - ich habe den Roman wahrscheinlich genau deswegen so genossen, weil er mir ermöglicht hat, tief zu versinken in seine Story und seine Figuren, was kürzeren Büchern oft nicht gelingt (ich möchte genau jetzt nochmal meinen Hang zu den dicken Wälzern bekunden, denn ihnen gilt meine wahre Bücherliebe).
Ich würde den Distelfinken als cozy Literatur bezeichnen, sofern diese Sparte überhaupt existent ist. Es plätschert an der einen oder anderen Stelle so vor sich hin, das muss man mögen und in der Stimmung für die Art Buch sein - denn wer meint, es müsse auf allen paar Seiten etwas plotbewegendes passieren, wird womöglich enttäuscht von dieser Lektüre. Besonders empfehlen würde ich es wahrscheinlich für den Herbst, wenn man sich gemütlich einkuschelt und einfach von einem Buch gut unterhalten werden möchte, denn das ist es für mich: Unterhaltungsliteratur (bitte nicht negativ konnotiert verstehen).
Da „Der Distelfink“ mein erstes Buch von Donna Tartt war, freue ich mich nun bald „Die geheime Geschichte“ lesen zu können, denn ich habe unglaublich viele positive Stimmen dazu vernommen. Solltet Ihr eins der beiden Bücher schon gelesen haben, teilt mir doch gerne mal Eure Gedanken dazu in den Kommentaren mit - was hat Euch am meisten begeistert? Was sind Eure Lieblingsfiguren? Und und und.. Ich freue mich auf all Eure Gedanken! (Gerne auch Lesetipps für weitere Bücher mit Kunstbezug, da habe ich nämlich gerade richtig Lust drauf!)
Selten haben mich Wörter so klar Umgebungen, Gerüche und Traurigkeit sehen/riechen und fühlen lassen wie es über diese ü1000 Seiten der Fall war. Wir begleiten Theo und enge Freunde die alle samt das Schicksal einer Disneyprinzessin teilen, nur ohne die Musik und die Happy Ends. Die Besessenheit dieses Charakters für das Kunstwerk, Menschen und Drogen waren abstoßend berührend, ich habe Theo gern begleitet auf seinem Weg.
Teils waren Sätze zu lang, zu verschachtelt, zu gewollt.
Ich habe das Buch nach 15% abgebrochen, weil es mich einfach nicht gepackt hat. Vielleicht ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch und es ist nicht ausgeschlossen, dass ich es irgendwann noch mal versuche, und dann begeistert sein werde. Für jetzt und hier ist mir einfach zu wenig passiert.
Ich habe dieses Buch an manchen Stellen richtig geliebt und konnte nicht mehr aufhören.
Der Schreibstil war sehr besonders und ich habe richtig mit Theo mitgefühlt.
Dann fand ich es allerdings auch richtig blöd und sehr langatmig. Ich finde es hätte deutlich kürzer sein können!
Dennoch würde ich es empfehlen.
Es ist recht heftig, das einer Person so viele schlimme Dinge nacheinander passieren. Keine leichte Kost!!!
Zeilen:
Es regnete. Fußgänger wieselten mit hochgezogenen Schultern vorbei. Die Tropfen prasselten hart gegen das Fenster und perlten auf den Plastikmüllsäcken am Randstein. Dort am Schreibtisch, in meinem muffigen Sessel versuchte ich, mich wieder im Hier und Jetzt zu verankern oder wenigstens ein bisschen Trost in den Verblichenen Seidenstoffen und im Halbdunkel des Ladens zu finden, der mit seiner bittersüßen Düsternis an regendunklen Klassenzimmer der Kindheit erinnerte, aber nach dem Dopamin-Kick kam ich hart wieder herunter, und das Beben, das er zurückließ, war wie der Vorläufer von etwas, das sich anfühlte wie der Tod - eine Traurigkeit, die man zuerst im Magen spürt, die innen gegen die Stirn hämmert, während die Dunkelheit, die ich ausgesperrt hatte, tosend wieder heroingehuscht kam.
Denn Pippa war genau dieses Mädchen, nicht die Hübscheste, sondern das Mädchen ohne Make-up, irgendwie alltäglich, das er sich ausgesucht hatte, um mit ihr glücklich zu sein, und tatsächlich war dieses Bild auf seine Weise das Idealbild des Glücks: wie er seine Schultern hochzog, und die leichte Verlegenheit in ihrem Lächeln, dieser Open-End-Look, als könnten sie einfach zusammen davonspazieren, wohin sie wollten.
Und das Licht in der Küche vermischte sich mit dem Licht ihrer Gegenwart, mit Farbe und Frische und Schönheit.
Das Geheimnisvolle, Vieldeutige, Unerklärliche. Was nicht in eine Geschichte passt und was keine Geschichte hat. Ein helles Blinken auf einer kaum vorhandenen Kette. Ein Fleck aus Sonnenlicht auf einer gelben Wand. Die Einsamkeit, die jedes lebende Geschöpf von jedem anderen lebenden Geschöpf trennt. Die Trauer, untrennbar von der Freude.
Besser nie nie geboren als geboren in diese Kloake. Keine Erlösung, keine Befreiung, kein Neustart. Kein Weg hinaus, außer dem Tod.
Hat es denn irgendein Sinn zu wissen, dass es für uns alle ein böses Ende nimmt, selbst für die Glücklichsten, und dass wir schließlich alles verlieren, was wichtig ist - und doch auch zu wissen, dass es trotz alledem, und so grausam die Karten in diesem Spiel auch verteilt sein mögen, möglich ist, es mit einer Art Freude zu spielen?
In all dem nach irgendein Sinn zu suchen, erscheint unglaublich bizarr.
Auf einer Ebene will ich es gar nicht verstehen oder versuchen, es zu verstehen.
Und so, wie Musik der Raum zwischen den Noten ist und die Sterne schön sind wegen des Raums zwischen ihnen, so, wie die Sonne aus einem bestimmten Winkel auf die Regentropfen trifft und ein Prisma aus Farben über den Himmel wirft - so ist auch der Raum, in dem ich existiere und weiter existieren möchte und in dem ich, offen gesagt, hoffentlich auch sterben werden, genau diese mittlere Distanz: wo Verzweiflung auf das reine Andere traf und etwas Erhabenes entstehen ließ.
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zu gründe gehen.
Dass das Leben - was immer es sonst sein mag - kurz ist. Dass es, auch wenn wir nicht immer so froh sind, hier zu sein, unsere Aufgabe ist, trotzdem einzutauchen.
Tolles Buch, wenn man wirklich tief in eine Geschichte eintauchen möchte
Die Geschichte ist super. An einigen Stellen hat sie sich leider sehr zäh in die Länge gezogen. Da muss man echt durchhalten.
Aber die Story selber ist spannend. Die Charaktere sind toll beschrieben. Da ich selber ein bisschen Russisch kann, waren die Aussagen von Boris umso witziger.
Wenn du also ein 1000 Seiten Buch lesen möchtest, was dich gut mitnimmt und sprachlich auch fordert, bist du hier genau richtig.
Nur, wie geschrieben, leider an einigen Stellen zu zäh.
Donna Tartt schreibt wunderschön, kunstvoll und faszinierend und die Geschichte war teilweise auch packend dadurch. Leider passiert in den über 1000 Seiten sehr wenig und ich musste mich teilweise etwas durchquälen.
Dieses Buch lebt nicht von der packenden Story sondern eher von den subtilen Veränderungen im Laufe des Lebens des Hauptprotagonisten und dem Erzählstil.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher!
Die Story hat mich absolut gefesselt und berührt. Ein so tolles Buch wie dieses habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Ich liebe es…
Der Distelfink von Donna Tartt – ein Buch, das mich auf so vielen Ebenen berührt hat ✨Theo Decker verliert als 13-Jähriger seine Mutter bei einem tragischen Anschlag im Museum. Was bleibt, ist ein gestohlenes Gemälde, das ihn auf schmerzhafte Weise an sie erinnert – und ihn immer tiefer in Abgründe aus Trauer, Einsamkeit und dunklen Entscheidungen zieht.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist Tartts Fähigkeit, mit einfachen Worten so eindringliche Bilder zu malen. Keine Schnörkel, keine aufgesetzten Phrasen – stattdessen entstehen Szenen und Emotionen vor dem inneren Auge, die einen nicht mehr loslassen. Ich fühlte mit Theo, selbst wenn seine Entscheidungen immer absurder wirkten. Er blieb für mich greifbar, menschlich, verletzlich.
Trotz der beachtlichen Länge des Buches hatte ich nie das Gefühl, dass sich die Geschichte zieht. Tartt erzählt mit einer Intensität, die mich während des Lesens tief eingesogen hat. Irgendwann jedoch – und das bleibt für mich ein Rätsel – verlor ich auf den letzten Seiten diese Verbindung ein wenig. Vielleicht liegt es an der Überspitzung oder daran, dass es schlicht zu Ende ging und ich noch nicht bereit war.
3.75/5 stars. The idea of the story itself was good, but at some parts not realised that well. Also I think that some parts were unnecessary and therefore quite boring. I liked some of the characters though and how the author ended the book.
Der Distelfink von Donna Tartt ist mehr als nur ein Buch – es ist ein literarisches Meisterwerk, das den Leser tief in die Welt des Protagonisten Theo eintauchen lässt.
Auf über 1000 Seiten entfaltet sich eine Geschichte voller Intensität und Detailtreue, die sich nicht für ein schnelles Nebenbei-Lesen eignet. Vielmehr erfordert das Buch eine Hingabe und Aufmerksamkeit, die sich jedoch mehr als lohnt.
Donna Tartt beherrscht das Handwerk des Erzählens wie kaum eine andere. Mit einer Sprache, die so präzise und lebendig ist, schafft sie es, dass man als Leser fast das Gefühl hat, in der Geschichte selbst zu sein – man steht Theo zur Seite, sieht, hört und fühlt das, was er erlebt. Die Beschreibungen sind so detailliert, dass man förmlich den Geruch von Kaffee riechen kann.
Der Distelfink ist ein Buch für Liebhaber literarischer Tiefe, die bereit sind, sich voll und ganz auf eine Erzählung einzulassen. Es entführt in eine andere Welt und lässt einen so schnell nicht wieder los. Ein beeindruckendes Werk, das nachhallt und noch lange in Erinnerung bleibt.
Ich bin so fasziniert von diesem Buch das ich im Frühjahr nach Den Haag Fahre um den Distelfink im Museum zu besuchen.
Ich hatte schon lange kein Buch mehr, das mich so gefesselt hat. Man sollte sich keinesfalls von der Dicke des Buches abschrecken lassen, denn ehe man sich versieht, hat man schon die Hälfte verschlungen.
In dem Roman begleiten wir den Protagonisten Theo ab seinem 13. Lebensjahr. Wir erleben mit wie er seine Mutter verliert und ihn das berühmte Gemälde „Der Distelfink“ findet. Der Verlust seiner Mutter stürzt ihn in eine Trauer, die ihn ein Leben lang begleiten wird, während er gleichzeitig versucht, seinen eigenen Weg zu finden. Theos Leben ist von zahlreichen Herausforderungen und Rückschlägen geprägt, und als Leser fühlt man mit ihm.
Das Bild des Distelfinks wird dabei zu einem Fixpunkt in Theos Leben. Es ist weit mehr als nur ein wertvolles Kunstwerk; es symbolisiert für ihn Hoffnung, Verlust und die Suche nach Identität. Immer wieder wird während des Romans auf dieses Gemälde Bezug genommen, und es wirkt wie ein roter Faden, der uns durch seine Lebensgeschichte führt.
Der Roman hat mich sehr positiv überrascht. Die eindringliche Erzählweise, gepaart mit der tiefen Emotionalität, machte das Buch sehr berührend. „Der Distelfink“ ist für mich ein Buch, das zum Nachdenken anregt und einen tiefen Eindruck hinterlässt.
Hat mich leider nur in Teilen begeistern können.
| Alles hätte sich zum Besseren gewendet, wenn sie am Leben geblieben wäre. Aber sie starb, als ich klein war, und obwohl ich an allem, was mir seitdem passiert ist, zu hundert Prozent selbst schuld bin, verlor ich doch mit ihr den Blick für jede Art von Orientierungs-punkt, der mir den Weg zu einem glücklicheren Ort hätte zeigen können, hinein in ein erfüllteres oder zuträglicheres Leben.
Ihr Tod also der Grenzstein. Vorher und Nachher. Und auch wenn es so viele Jahre später ein trostloses Eingeständnis ist, habe ich doch nie wieder jemanden kennengelernt, der mir wie sie das Gefühl gab geliebt zu werden. |
Das Buch hatte seine ganz eigene Atmosphäre und nach jedem Kapitel hab ich mich gefragt, wo es mich wohl hinführen wird.
Es ist eigentlich eine ganz emotionale Geschichte und Gefühle werden hier auch wirklich gut beschrieben. Leider ein bisschen zu viel des Guten .. für mich… denn dadurch ergaben sich einige Längen.
Mich erinnerte das Buch ein bisschen an Demon Copperhead: Waisenjunge im Drogenrausch.
| Kirmesfarben, riesige Clownsköpfe und Triple-X-Schilder: Die Fremdartigkeit berauschte mich und ängstigte mich auch ein we-nig. In New York erinnerte mich alles an meine Mutter - jedes Taxi, jede Straßenecke, jede Wolke, die über die Sonne hinwegzog -, aber hier draußen in dieser heißen, mineralischen Leere war es, als hätte sie nie existiert. Ich konnte mir nicht mal vorstellen, wie ihr Geist auf mich herabschaute. In der dünnen, heißen Wüstenluft schien sie spurlos verbrannt zu sein. |
| Boris war der einzige Mensch in Vegas, dem ich erzählt hatte, wie meine Mutter gestorben war, und ich muss ihm zugutehalten, dass er diese Information unaufgeregt zur Kenntnis nahm; sein eigenes Leben war so erratisch und voller Gewalt gewesen, dass ihn die Geschichte anscheinend kein bisschen erschreckte. |
| Es in den Händen zu halten und nicht auszupacken, um einen Blick darauf zu werfen - die Verlockung war zu groß. Eilig zog ich es heraus und wurde beinahe sofort von seinem Glanz umhüllt, etwas beinahe Musikalischem, einer innewohnenden Süße, die jenseits einer tiefen, bis ins Blut gehenden Harmonie der Stimmigkeit nicht zu erklären war, so wie das Herz langsam und sicher schlug, wenn man mit einem Menschen zusammen war, bei dem man sich geborgen und geliebt fühlte. Das Bild strahlte eine Kraft aus, ein Leuchten, eine Frische wie das Morgenlicht in meinem alten Zimmer in New York, das erhaben und doch erheiternd war, ein Licht, das allem klare Konturen gab und es doch feiner und lieblicher erscheinen ließ, als es in Wirklichkeit war, und umso lieblicher, da es ein Teil der Vergangenheit und unwiederbringlich war. |
Ich tue mich etwas schwer, dieses Buch zu bewerten. Der Aufbau der Geschichte hat mir gefallen. Aber ich habe sehr lange gebraucht, dieses Buch zu lesen. Einige Szenen haben sich enorm in die Länge gezogen. 200 Seiten weniger hätten es auch getan. Abbrechen wollte ich das Buch allerdings nicht.
Das Buch beginnt mit einem glamourösen Feeling der 1930er Jahre, im Stil des alten Hollywood. Der Erzählton trifft genau diese Zeit und ich war zunehmend irritiert, wenn ein Protagonist ein Handy aus der Tasche holte oder etwas aus der Neuzeit beitrug, weil ich mich stets in der Aura eines Salinger-Romanes wieder fand. Tatsächlich spielt das Buch aber heute.
Theos Mutter war unheimlich sympathisch, intelligent und kultiviert ohne abgehoben zu wirken. Sie war ruhig, introvertiert und wirkte sehr inspirierend auf mich. Donna Tartt traf mit ihren auf den Punkt genauen Beschreibung einen perfekt detailliert gezeichneten Charakter den man sich plastisch vorstellen konnte. Mir wurde zu nehmen und sehr schnell klar dass sie ein außergewöhnliches Talent dafür besitzt mit Worten und Adjektiven umzugehen und die Umgebung zu beschreiben. Es sind nicht einfache Beschreibung die sie macht, sondern sie malt mit ihren Worten umfangreiche Ölgemälde wie die alten Meister.
Als Theo seine Mutter bei einem Terroranschlag verlor, bekam die Geschichte für mich einen zunehmend negativen Beigeschmack. Theo steht wie an einer Weggabelung. Durch einen Ring, den er übergeben bekommt, wird er zu einer Person geführt die sein Leben glücklicherweise bereichert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Person die ihn in den Sumpf zieht und in genau diesem Zwiespalt befindet sich Theo die ganze Geschichte über.
Was für mich an der Stelle nicht zusammenpasst ist Theos Scharfsinn und Selbstreflektion und allem voran seine Intelligenz mit dem Drogenwahn, dem er stetig weiter verfällt. Er selber beschreibt die Auswirkungen von Süchten, die aber auf ihn nie zuzutreffen scheinen. Kein Junkie redet so abwechslungsreich und wortgewandt.
Eine Kleinigkeit die mir auch noch bitter aufgestoßen ist, war als eine deutsche Figur "Horst" sprach und die Autorin ihm gleich den »nazihaften Unterton« in der Stimme und andere teuflische Eigenschaften unterstellte. Die Bösartigkeit rührte weniger aus seiner Nationalität sondern eher aus dem Business, mit dem er sich beschäftigt und aus seinem Charakter. Das empfinde ich nicht klar differenziert und mittlerweile nervt mich die Nazikeule nur noch; sobald ein deutscher ins Bild tritt. Das hatte die Autorin aufgrund des Anspruchs des Romans gar nicht nötig gehabt und ich empfand das als sehr oberflächlich.
Letzt endlich wird die Handlung dominiert von Drogen und sogar actionreichen Mafia Show-downs, die mir so einfach nicht gefallen haben. Es hatte die Ernsthaftigkeit eines Tarantino Films und auch das Ende der Geschichte ließ mich etwas ratlos zurück, weil „das Leben ist eine Jauchegrube“ muss ich nicht in einen 1000 Seiten Roman verpacken....
Die ersten 100 Seiten wusste ich nicht wirklich, was ich von diesem Buch halten sollte. Aber dann hat es mich gepackt! Ich würde sagen, dass dieses Buch wirklich gut zu lesen ist, die Spannung jedoch auch ab und an mal ziemlich abflacht. Aber ich glaube, das man das auch mögen kann…Fast so wie Intervalltraining! 😂
Eine klare Leseempfehlung geht raus!
While I think the writing style here was much better than in The Secret History, I just could not get through these 1000+ pages of basically nothing happening.
I dnf'ed around ~400 pages and then skipped a bit through the chapters until the end
»Denn: Wenn unsere Geheimnisse uns definieren – im Gegensatz zu dem Gesicht, das wir der Welt zeigen –, dann war das Bild das Geheimnis, das mich über die Oberfläche des Lebens erhob und mich befähigte zu wissen, wer ich bin. Und es ist da: in meinen Notizbüchern, auf jeder Seite, auch wenn es nicht da ist. Traum und Magie, Magie und Delirium. Die Einheitliche Feldtheorie. Ein Geheimnis um ein Geheimnis.«
Leseerfahrung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
In einem Song: A Song for the Drunk and Broken Hearted — Passenger
In einem Wort: kaputt
Inhaltliches:
Donna Tartt erzählt in ihrem Distelfinken die Lebensgeschichte eines Jungen, dessen Schicksal in der Tragik verborgen liegt; in einer Geschichte, in welcher »alles […] verloren [war], […] von der Landkarte heruntergefallen: […] weinerlich, wie ein Gefangener im Verhör, der seit Tagen nicht mehr hatte schlafen dürfen. Immer wieder [der Gedanke]: Ich muss nach Hause, und dann, zum millionsten Mal: Aber ich kann nicht.« (S.122), in einer Geschichte, welche sich durch Maritius‘ Distelfinken erzählen lässt: »kurz aufzuflattern und immer wieder am selben hoffnungslosen Ort zu landen« (S.407): Wiederkehr um Wiederkehr an den »Ground Zero, ein bitterer Geschmack hinten im Hals und dann der Schwall der Erleichterung, rückwärts aufs Bett zu fallen« (S.616); die Existenz eines Kartenhauses, bestehend aus Glasscherben: Drogen, Verlust, Einsamkeit, ein Diebstahl, der »Stütze und Rechtfertigung [war], […] Unterhalt [und] Summe. Der Grundpfeiler, der die ganze Kathedrale aufrechterhielt«, eine Existenz, die ein »ganzes Erwachsenenleben lang insgeheim von dieser großen, wilden, verborgenen Freude getragen war: von der Überzeugung, dass [ein] ganzes Leben auf der Spitze eines Geheimnisses im Gleichgewicht gehalten wurde, das die Sprengkraft besaß, dieses Leben jeden Augenblick in Stücke zu zerfetzen« (S.743).
Lesende dürfen den jungen Theo auf einer malerischen Reise begleiten, die mit dem Unfalltod seiner Mutter ihren tragischen Anfang nimmt, die Flucht vor System und Heimatlosigkeit zur Folge hat, die den Jungen in die nüchtern-trockene Endlosigkeit des mittleren Westens entführt — fehlende Stabilität erworben durch Alkohol- und Drogenmissbrauch —, ein schicksalhafter Umstand, der ihn in die Hände eines alten, verstaubten und herzensguten Kunst-Restaurators führt, der inmitten von Trostlosigkeit und Terror ein warmes und sicheres Zuhause bietet, ein strahlendes Geheimnis inmitten des Grauens, eine Reise, die mit der Frage endet, wieso ein solch gottesgleiches Geschenk verraten wird; und was bleibt, wenn wirklich nichts mehr übrig ist.
„Kritisches“:
Donna Tartts Epos liest sich so zauberhaft und pittoresk, wie Paul Klees Jungwaldtafel, eine Geschichte, welche zwischen den Zeilen wieder und wieder kleine Geheimnisse des Seins offenbart und Worte für Wahrnehmungen findet, für welche noch keine existierten (aus einer Erinnerung an eine drogendurchtränkte Nacht in der Wüste vor Las Vegas): »Es geschah für uns beide gleichzeitig, pop! Wir sahen uns an und lachten einfach, alles war urkomisch, sogar die Rutsche des Spielplatzes lachte uns an, und irgendwann mitten in der Nacht, als wir auf dem Spielturm schaukelten und Funkenströme aus unseren Mündern regneten, hatte ich die Epiphanie, dass Lachen Licht war und Licht Lachen und dass dies das Geheimnis des Universums war. Stundenlang sahen wir zu, wie sich die Wolken zu immer neuen intelligenten Mustern formierten, wälzten uns im Dreck und dachten, es wäre Seegras (!), lagen auf dem Rücken und sangen für die einladenden dankbaren Sterne Dear Prudence — wirklich eine der großartigsten Nächte meines Lebens, trotz allem, was später geschah« (S.445).
Und wenn man den Jungen in all diesen zauberhaften und schrecklichen Momenten begleitet und mit jeder Zeile und jeder Erinnerung mehr das Gefühl bekommt, diesen Menschen wirklich — wirklich — zu verstehen, diese hunderten und aberhunderten Bilder im Kopf — dann fühlt sich dieser eine Moment; »Später — im Taxi und danach […]« an, als wäre das eigene Leben aus den Fugen geraten und nicht mehr am richtigen Platz, als wäre etwas nicht mehr in Ordnung, was vorher in Ordnung war, ohne genau bestimmen zu können, was es ist: »Warum hatte ich ihn nicht am Arm gepackt und ein letztes Mal angefleht, in den Wagen zu steigen, komm schon, scheiß drauf, Boris, es ist wie Schule schwänzen, und wenn die Sonne aufgeht, frühstücken wir in Maisfeldern? Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er, wenn man ihn richtig und im richtigen Moment fragte, fast alles machen würde; und in jenem Augenblick, in dem ich mich abwendete, wusste ich, dass er mir nachgerannt und lachend in den Wagen gesprungen wäre, wenn ich ihn ein letztes Mal gefragt hätte. Aber das tat ich nicht. Und in Wahrheit war es vielleicht besser so — das sage ich jetzt, obwohl ich es für eine Weile bitter bereute. Mehr als alles andere war ich jedoch erleichtert, dass ich mich in meinem unvertraut redseligen Zustand zurückgehalten hatte, mit dem einen herauszuplatzen, das mir auf der Zunge lag, dem einen, das ich nie gesagt hatte, obwohl es etwas war, das wir beide gut genug wussten, ohne dass ich es ihm laut auf der Straße sagen musste — und das war natürlich: Ich liebe dich« (S.468).
Wenig später verlieren wir den Jungen für einige Jahre aus den Augen und mit diesem Verlust geht auch der Zauber der ersten drei Teile des Werks verloren — der Junge mit der tragischen Vergangenheit, der Sicherheit nur in den Drogen fand, dessen Leben ihn wieder und wieder in die Knie zwang und der in jedem Spiel, in welchem er antrat, scheiterte, war verschwunden — und übrig bleibt ein Junkie ohne Geschichte, dessen Leben farblos ist und an Menschlichkeit verliert. Vielleicht ist dieser ent-individualisierende Blick auf das Leben als solches auch zu real, zu ungeschönt, um den Zauber seiner Geschichte zu bewahren, mir fiel es jedoch mit jeder schlechten Entscheidung, die dieser Mensch traf, und jeder bereitwilligen Rückkehr in den Missbrauch schwerer, Begeisterung für ebenjene zu empfinden und die Hoffnung aufrechtzuerhalten, dass sie eine positive Wendung nehmen möchte.
Vielleicht aber ist dieses farblose Junkie-Dasein in all seiner Ausführlichkeit und Schrecklichkeit auch unabdingbar, um den Botschaften dieser Geschichte auf einer tieferen Ebene Bedeutung verleihen zu können, denn »was ist, wenn es komplizierter ist? Was ist, wenn vielleicht auch das Gegenteil zutrifft? Denn wenn aus guten Taten manchmal auch Böses kommen kann …? Wo steht dann, dass aus bösen Taten nur Böses kommen kann? Vielleicht manchmal — der falsche Weg ist der richtige Weg? Du nimmst den falschen Weg und kommst trotzdem da an, wo du hinwolltest? Oder, anders gesagt, manchmal machst du alles falsch und es wird trotzdem richtig?« (S.987) — »vielleicht hatte Glück insofern etwas mit Pech gemeinsam, als es eine Weile dauerte, bis man begriff, dass man es gehabt hatte« (S.984). Denn »Wir können uns unser eigenes Herz nich aussuchen. Wir können uns nicht zwingen zu wollen, was gut für uns oder gut für andere ist. Wir können uns nicht aussuchen, wer wir sind« (S.1008) »und so schrecklich es auch ist, […] wir können uns nicht aussuchen, was wir wollen und was wir nicht wollen, und das ist die harte, einsame Wahrheit. Manchmal wollen wir, was wir wollen, obwohl wir wissen, dass es uns umbringen wird. Wir können dem, was wir sind, nicht entrinnen« (S.1021).
Persönliches:
Mich bindet eine sehr persönliche Erinnerung an dieses Buch — eine Erinnerung an einen Menschen, der mich Lesen und Schreiben lieben lernte und die mich mit der quälenden Frage zurücklässt, ob »nicht alles es wert [ist], dass man etwas dafür riskiert? Kann das Gute nicht manchmal auch durch seltsame Hintertüren hereinkommen?« (S.1005).
Die Geschichte von Theo beginnt zunächst in einem Amsterdamer Hotel, man erfährt, dass irgendwas kriminelles geschehen sein muss, was genau jedoch nicht. Theo beginnt dann seine Geschichte zu erzählen, welche mit einem Unglück beginnt.
Die Geschichte erinnert teilweise an Geschichten von Charles Dickens. Waisenkind, verschiedene Erziehungsberechtigte und Freunde. Ich
habe das Buch mit großer Freude gelesen, lediglich das Ende zog sich ein wenig hin, so dass ich 4,5 statt 5 Sterne gebe.
Wer gerne epische Romane liest ist hier genau richtig
Das Buch war eigentlich als Buddyread gedacht 🥲 well… eigentlich. Dann wurde ich krank und hatte zu viel Zeit und dann ist dieses Buch einfach so gut und ich musste es in einem Zug durchlesen. Verratet mir doch direkt Mal, bei welchem Buch ihr das zuletzt hattet?
Nun aber zum Distelfink: Dieses Buch ist eine Wucht, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es hat mich mit so einer Kraft in deinen seinen Bann gezogen, dass es immer noch nachwirkt.
Wir wechseln mit Theo von der Upper West Side einen verwahrlosten und in Vergessenheit geratenen Vorort von Las Vegas. Drogen werden konsumiert, wir spüren unendlichen Verlust, Freundschaft, Liebe und innigste Verbundenheit. Wir lernen Amsterdam im Winter kennen, werden Spezialist*innen für Antiquitäten, entwickeln (gefühlt) ein Auge für Kunstwerke und leiden immer wieder mit (oft auch mit dem Hund, armer Popper!)
Donna Tartt schreibt so makellos, dass man kaum auftauchen mag. Die Geschichte berührt, macht wütend und lässt uns fast verzweifeln, ist kaum versöhnlich. Manchmal tut das richtig weh und richtig gut. Ich habe lang nicht mehr ein Buch gelesen, das direkt ein Herzensbuch wurde. Gönnt euch diese 1000 Seiten (und ja, wenn ihr noch etwas negatives hören wollt: EVENTUELL ist das letzte Drittel etwas langatmig!) Trotzdem gibt es von mir 5/5 ⭐️.
Was hat Verlust jetzt mit diesem Kunstwerk auf dem Cover zu tun, fragt ihr euch? Alles. Lest es.
even after quite some time to process what i read, i still don't really know how i feel about this book.
i liked it - otherwise i couldn't have finished it, to be honest.
there were some parts that were really touching and the writing was beautiful. i was interested to follow the story. the book is full of intriguing, though not always likeable characters. the plot twist was so so so good, i loved that! i liked how theo found his place in the world and the friendships with boris and with hobie were my favorite parts of this novel. i also found it intriguing in general to follow his descent into drug abuse, becoming a criminal, and so on. and the discussions about art, too, even though they sometimes went a bit over my head.
some parts were a bit boring to me, though. all the longing and the unrequited love, the cheating girlfriend subplot...i'm sorry, i just didn't care. the ending was just a little bit too long, or maybe the whole book was, i don't know. the german version has over 1000 pages and i'm so proud of myself for reading all of that, but i still don't know if it was 100% worth it?
but i also do think it's a good book?
but i wouldn't read it again i think?
Defintiv eines meiner Liebsten Bücher jemals. Ich bin seit August 23 sehr hyperfixated auf alles an Finn Wolfhard content (ES, Stranger Things, When you finish saving the world,...). Und dabei sagte mir ein Freund "wenn du Richie und Eddie aus ES magst, wirst du Boris und Theo in The Goldfinch lieben!"
Also hab ich den Film geschaut. Dann hab ich das Buch gelesen und sie hatte SO RECHT. Der Film ist anfänglich vielleicht unverständlich durch die vielen Perspektivenwechsel, aber lasst euch davon nicht vom Buch abschrecken, denn dann versteht man alles besser.
Natürlich gibt es hier viele triggerthemen wie mentale Gesundheit, Suizid, Drogenkonsum,... Aber er sowas abkann, sollte das Buch lesen!
Vorallem die Beziehung zwischen Theo und Boris hat es mir besonders angetan. Wie die zwei sich gegenseitig brauchen, unterstützten und lieben. Es ist einfach wunderschön. Ich will nicht zu viel Spoilern, also lass ich's einfach mal, vorallem kann ich mich wenn dann eh nur in englisch ausdrücken und ich denke nicht, dass jemand nen ganzen Aufsatz über die Beziehung der beiden lesen will XD.
Defintiv eine Empfehlung von mir, wahrscheinlich mein liebstes "normales" Buch. (Also abgesehen von Manga).
Ein richtiges Epos. Der 13 jährige Theo verliert seine Mutter und ab da beginnt seine abenteuerliche Jugend. Dieses Buch ist ein Erlebnis, in das man vollkommen eintauchen kann. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, dass die autorin die Geschichte etwas strecken wollte, das hätte das Buch nicht nötig gehabt.
Großartige Erzählung, die mir so viele Facetten des Lebens gezeigt hat.
Der Wechsel zwischen extremen Handlungswendungen und langen Innenreflexionen hat mich sehr fasziniert.
Am Ende wurde mir das Buch zu langatmig, aber der Großteil hat mich begeistert.
Sehr zu empfehlen!!!
Ich schleppe das Hörbuch nun ewigkeiten mit mir rum... ich wollte schon nach ein paar Stunden abbrechen, da das Buch aber so hochgelobt wird, habe ich mich zusammengerissen und immer wieder 1 oder 2 Kapitel gehört.
Dieses Buch ist unbeschreiblich... langweilig.
Das hat auf keinen Fall mit dem Vorleser Matthias Koeberlin zu tun, ohne ihn hätte ich es schon lange aufgegeben.
Nachdem gleich am Anfang eine Tragödie passiert, geschieht danach wirklich fast nichts mehr.
Ich weiß gar nicht welchen Zustand man haben muss, um dieses Buch dermaßen toll zu finden.
Es kam mir oft vor als würde ich ein Tagebuch lesen, nur passiert nie was. Würde ich jemandem mein Tagebuch vorlegen, würde in etwa genauso viel interessantes dabei rum kommen...
Natürlich hat es Höhen und Tiefen aber leider überwiegen die Tiefen meiner Meinung nach. Ich finde auch, dass das Buch min. 50% zu lange ist, das hätte man unbedingt kürzen müssen.
Hobie, Boris und Theo - was für tolle Menschen. Sie sind nicht perfekt, aber Donna Tartt schafft es einem die Charaktere zu vermitteln, als hätte man sie schon sein Leben lang gekannt.
Meine Lieblingsabschnitte im Buch waren die Zeit in Las Vegas mit Boris und der abschließende Rückblick (habe in den letzten 5-10% Rotz und Wasser geheult).
Das Buch ist zwar lang, aber alle Szenen und Dialoge sind so liebevoll ausgeschmückt und sorgfältig beschrieben, dass man sofort erkennt dass die Autorin damit einen Tribut an die Kunst und vor allem den Distelfinken leistet. Einfach wunderschön!
Der Distelfink ist für Leute gedacht, die Lust auf ein LANGES Buch und detaillierte Beschreibungen haben. Außerdem werden Themen wie Gewalt, Drogenmissbrauch und Kriminalität ausführlich behandelt.
Bei mir war es so, dass ich definitiv Lust auf ein langes Buch hatte und auch wusste, auf was für Themen ich mich einlasse.
Für den Großteil der Zeit mochte ich auch die ausschweifenden Beschreibungen, nur am Ende wurde es zu viel. Tartt kann auf jeden Fall gut schreiben.
Kommen wir zu Theo. Mit seinem Ich aus der Jugend habe ich tiefes Mitgefühl. Es ist kein Wunder, dass er sich nicht gesund entwickeln kann. Er lebt in ständiger Angst, hat niemanden, der sich auf Augenhöhe mit ihm auseinandersetzt (außer Hobie später) und auch den Impuls das Gemälde zu stehlen und für sich zu behalten verstehe ich.
Durch seine unaufgearbeiteten Traumata hat er im Erwachsenenalter zahlreiche Probleme. Der Unterschied zu seinem jüngeren Ich: Man kann von einem Erwachsenen erwarten, dass er Verantwortung für sein Leben übernimmt. Und das tut er nicht, er bleibt in der Opferrolle stecken. Das hat mich sehr traurig gemacht und ich denke, er ist damit kein Einzelfall.
Trotzdem ist Der Distelfink eine klare Empfehlung von mir!
„Niemand wird mir jemals, jemals einreden können, das Leben sei ein fantastisches, lohnendes Geschenk. Denn dies ist die Wahrheit: Leben ist Katastrophe. Die Grundtatsache des Daseins – des Umhergehens auf der Suche nach Nahrung und Freunden und all dessen, was wir sonst noch tun – ist Katastrophe.“
In Windeseile flog ich durch die Seiten und begleitete Theo in seiner dramatischen und atmosphärischen Coming-of-Age Geschichte. Donna Tartt schreibt fantastisch. Keine Seite, kein Satz, kein Wort kamen mir überflüssig vor. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen. Ganz besonders liebte ich, dass man viel über Kunst erfährt ✨
Wow, okay. Der 'Distelfink' wollte verdammt viel: Coming of Age, Terror & Überleben mit posttraumatischem Stress, Liebesgeschichte, Heist&Crime und ein Einblick in die Kunstwelt. Aber irgendwie hat diese ungewöhnliche Combo für mich funktioniert. Die knapp 800 Seiten waren mit introspektiven Tälern und actiongeladenen Bergen ein schönes Auf und Ab, dass wenig Langeweile aufkommen ließ. An manchen Stellen hätte es jedoch m.E. pointierter sein können.
Bis jetzt mein Lese-Favorit 2020.
Abgesehen von ein paar wenigen Längen, darf man sich auf eine wunderbare, abwechslungsreiche und toll geschriebene Geschichte freuen, deren Umfang nicht abschrecken soll.
Abbruch nach 40 Seiten.
Der Schreibstil entspricht nicht meinem Geschmack.
Der Distelfink wurde mir von einigen begeisterten Lesern empfohlen, aber Geschmäcker sind ja verschieden.
Mir gefällt der Schreibstil nicht und grundsätzlich hege ich eigentlich auch kein großes Interesse an der Geschichte.
Das durchlesen der anderen Rezensionen zu diesem Buch hat mich darin bestärkt auf mein Bauchgefühl zu hören und abzubrechen.
Das wäre ganz sicher auch im weiteren Verlauf nicht meine Geschichte geworden.
Dieses unheimlich lange Buch hatte unheimlich viel zu sagen. Ich war total beeindruckt davon, wie die Autorin es geschafft hat, die Passagen genau so zu schreiben, wie unser Protagonist sich in der aktuellen Lebenslage gefühlt haben mag. Einige Passagen ziehen sich, andere gehen blitzschnell vorbei, wieder andere sind so wirr geschrieben, dass es einen fast ein bisschen anstrengt. Das Buch war kompliziert und wirklich unberechenbar. Ich habe es auf eine Weise sehr sehr geliebt, auf eine andere hat es mich total fertig gemacht. Alles in allem: wunderbar, aber sicher nicht für jeden was. Man muss empfänglich sein für so viel (negative) Emotionen und damit umgehen können, deswegen keine uneingeschränkte Empfehlung.
Irgendwie 3,75 oder so^^
Ich hab es geschafft... nach einer etwas langen Pause hab ich mich durch den Rest des Buches gelesen. ...
Nach einer doch recht starken ersten Hälfte (50 %) hat die Handlung für mich nach und nach etwas verloren. An manchen Stellen hat die Autorin einer Meinung nach den eigenen roten Faden verloren und ich fand, das man manchmal nicht so recht wusste, was sie nun erzählen möchte.
FÜr mich persönlich war vor allem alles was Theo vor seiner Zeit als Erwachsener erlebt glaubwürdig und trotz des langsamen Erzählstils irgendwie spannend erzählt. Gerade auch sein bester Freund, meine persönliche Lieblingsfigur hat die Handlung an der Stelle zusätzlich lebendigt gehalten. Boris ist echt eine Nummer für sich :lachen: Er war ein guter Kontrast zu vielem, das eigentlich eher tragisch ist.
Außerdem gefiel mir die Idee, das Theo eher aus der traumatischen Situation heraus, den Distelfink stiehlt und das Bild als Symbol für die Ereignisse rund um den Tod seiner Mutter stehen kann. Seine Besessenheit zum das Bild fand ich total glaubwürdig.
Doch ab einem bestimmten Punkt, nachdem Theo dann auch erwachsen wird, ändert sich irgendwie der Erzählton und ich finde, das die Handlung dann in eine seltsame Absurdität abdriftet, die so gar nicht zu etwa 70 Prozent des Buches passen mag. Dazu kommt, das die Autorin nach meinem Gefühl bestimmte Ideen aus ihrem Erstling "Die geheime Geschichte" nochmal verbaut hat und ich fand, das sie quasi bei sich selbst geklaut hat... Tatsächlich hat mich auch das Ende nicht so 100 Prozent überzeugt, weil es auf mich wirkte, als ob die Autorin nicht so recht wusste, wie sie das nun alles zu einem Schluss bringen soll. Theo ging mir mit seinem Theater unglaublich auf die Nerven... Hi und da war mir das Ganze etwas zu lang und ausschweifend erzählt. Das hat sie in "Die geheime Geschichte" alles besser hinbekommen.
Echt schade, wenn das Buch genauso stark geblieben wäre wie gerade die erste Hälfte, hätte es ein Jahreshighglight für mich werden können. So bleibt es bei irgendwie etwas mehr als 3,5 aber nicht ganz vier.
Ich mochte die Geschichte so sehr. Tartt hat einen unheimlich intelligenten, witzigen und fesselnden Schreibstil. Über 1000 Seiten, die sich wieder extrem schnell lesen ließen.
Die Welt, die Donna Tartt dem Leser hier eröffnet, ist nicht nur einfach ein Entwicklungsroman. Sie lässt ihre Protagonist:innen wirklich durch die Hölle gehen, um dann trotzdem am Ende Hoffnung zu schenken. Sie zeichnet ihre Charaktere so absolut tiefgründig und fein, so tragisch und liebevoll zu gleich. Sie führt den/die Leser:in in die dunkelsten Gassen und schenkt ihnen gleichzeitig Licht, Liebe und Hoffnung. Tartt beschränkt sich nicht auf schwarz oder weiß. Sie zeichnet Grautöne in ihren allerschönsten Farben ❤️. Für mich ein Meisterwerk. Hobie, Theo, Boris, Pippa und Welty werde ich nicht mehr vergessen. Ich kann sie nur schwer ziehen lassen.
Für mich war der Film zusätzlich noch ein guter Abschluss. Für mich hat er die Atmosphäre des Buches gut eingefangen.
Ich werde das Buch sehr sicher nochmal lesen. Und ich bin mir ebenso sicher, dass das ein Roman ist, in dem man auch noch nach mehrmaligen Lesen viele kleine neue Details entdecken kann. Einfach wundervoll. Wie ein Gemälde, dass einem bei genauerem Hinsehen noch viel mehr preis gibt ;-).
Für mich hat sich die Geschichte sehr gezogen und ab zirka der Hälfte leider auch deutlich an Spannung verloren - etwas kürzer und etwas mehr Handlung hätte des Buch gut getan.
Hat mir sehr gut gefallen! Die Charaktere… einfach klasse!
Einen Punkt Abzug für die Länge. Es hat sich stellenweise zu sehr in die Länge gezogen, dadurch haben die sehr spannenden/interessanten Teile an Impact ein bisschen eingebußt.