Der Protagonist Walter Faber ist ein nüchterner und emotionsloser Ingenieur, der für Dinge wie Liebe und Kunst nicht viel übrig hat.
Doch besonders eine Begegnung auf seiner Reise, sorgt dafür dass er sich selbst neu kennenlernt.
Ein Bericht der immer klar und deutlich geschrieben ist. Emotionalen Ereignissen wird zunächst kaum Beachtung geschenkt, was etwas befremdlich wirkt und dennoch die Realität des Protagonisten gut beschreibt. Doch diese Realität wandelt sich.
Fand es am Anfang ganz erfrischend über jemanden zu lesen, der super pragmatisch und gefühlslos ist (mal was anderes) außerdem ist die Schreibweise toll!
Es ist aber einfach nur eine Geschichte über einen traurigen alten Mann, der keinerlei Empathie hat (besonders gegenüber Frauen) und tausend Dinge bereut, aus denen er aber bis zum Schluss nicht lernt wtf!!!
Außerdem Incest und hohe Altersunterschiede 🤮
Ich versteh die guten Reviews überhaupt nicht…
„Ich hatte ein Leben, aber ich habe es nicht gelebt.“
Als technisch affiner Mensch hat mich „Homo Faber“ sowohl damals als auch heute tief beeindruckt. Es war das Buch, das meine Begeisterung für die Literatur entfacht hat, wie ein Motor, der sich entzündet.
Max Frisch gelingt es meisterhaft, die Kälte und Präzision moderner Technik mit den unvorhersehbaren Wendungen des Lebens zu verbinden. Besonders die Entscheidung, die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Walter Faber zu erzählen, liess mich vollständig in seine Welt eintauchen.
Faber ist ein rationaler Ingenieur, der an Technik und nicht an Zufall glaubt, bis ihn das Leben mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Das Buch stellt dabei die Frage, ob man tatsächlich das Leben führt, das man eigentlich leben möchte oder nur existiert.
Ein tiefgründiger Roman, der mich nachhaltig bewegt hat.
Ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen, die Homo Faber in der Schule nicht lesen musste.
Nun, man darf hier nicht einen normalen "Roman" erwarten. Vielmehr wird der Leser effektiv in die Gedanken von Walter eingeführt (darum Bericht)
Die Chronologie kann verwirrend sein, Dialoge wechseln sich mit Gedankengänge... Gedankengänge mit Existenzfragen etc.
Trotzdem hier wichtig: weiterlesen! Der aufmerksame Leser wird die Puzzleteile dann schon zusammenfügen können.
Trotzdem hat mich das Buch sehr beeindruckt. Es regt zum Nachdenken an.
Das wunderbare an dem Ganzen ist: Es kann in so viele verschiedene Richtungen gedeutet werden.
Einige Denk Anstöße oder Aspekte in dem Buch könnten vielleicht schön oder interessant sein.
Aber mich hat es leider gar nicht berührt.
Habe es nur beendet weil es als Hörbuch in doppelter Geschwindigkeit beim z.b. Kochen erträglich war. Aber sonst leider gar nicht meins.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch ziemlich ratlos zurücklässt. Ich habe nicht alles verstanden, und irgendwie hat mich die Geschichte eher verwirrt als wirklich mitgenommen. Vor allem die vielen Ortswechsel waren irgendwann einfach zu viel – ich wusste manchmal gar nicht mehr, wo ich gerade bin oder wie das alles zusammenhängt.
Die Geschichte selbst ist total traurig, das auf jeden Fall. Aber trotzdem hatte ich nie das Gefühl, den Hauptfiguren wirklich nahe zu kommen. Walter Faber bleibt irgendwie distanziert, und das macht es schwer, mit ihm mitzufühlen oder seine Entscheidungen wirklich nachzuvollziehen.
Ich verstehe, warum Homo Faber als Klassiker gilt, aber für mich war es keine einfache oder besonders fesselnde Lektüre. Gerade als Schullektüre finde ich es eher ungeeignet – es gibt sicher Bücher, die zugänglicher und weniger verwirrend sind.
Ein Reisebericht, der staunen lässt, der nachdenklich stimmt, der verrückt ist und der den Plottwist schlecht hin hat. Flüssig geschrieben und tragisch lesenswert
Bin ganz ehrlich: ich bin zu kleingeistig für dieses Buch!
Da wird zu viel rassistischer und sexistischer Scheiß geschrieben und ich kann das gedanklich weder vom Rest der Storyline, noch von seiner Entstehungszeit trennen.
Ich hatte einfach immer so schlechte Laune wenn ich das Buch in die Hände genommen habe, dass es keine Chance hatte gut zu sein.
War aber eh ne Schullektüre, also passt‘s👍🏽
Wir müssen es für den Deutschunterricht lesen. Ich verstehe denn Sinn dieses Buches nicht/Das was das Buch uns sagen soll.
Es ist zwischenzeitlich schwierig dem Text zu folgen, da zwischendurch immer in unterschiedliche Handlungen in unterschiedlichen Zeiten gesprungen wird. Ich finde es nicht empfehlenswert dies zu lesen.
Auf Empfehlung, habe ich dieses Buch angefangen zu lesen, ohne zu wissen worum es geht.
Ich musste das Buch jedoch leider abbrechen, weil es mir gar nicht gefallen hat. Vom Internet weiß ich, dass es darum geht wie emotionale Kälte zu fatalen Missverständnissen führen kann und dass die rein technische Ratio keine menschliche Lebensgrundlage sein kann. Aus diesem Grund, kann ich eigentlich nichts negatives zum Protagonisten sagen, obwohl das der Punkt war, dieses Buch abzubrechen. Er war mir einfach viel zu emotionslos, ich konnte mich gar nicht in ihn reinversetzen, da er mich total genervt hat. Wie trocken er einfach den Flugzeugabsturz rübergebracht hat und sein erster Gedanke „wohin mit dem Lunch“ war, war einfach so unsensibel. Zudem hat er mehrfach rassistische und frauenfeindliche Aussagen getätigt, wie beispielsweise:
„… ich begriff nicht, wieso die Negerin plötzlich lachte - es schüttelte ihre Brust wie einen Pudding, so mußte sie lachen, ihr Riesenmaul, ihr Kruselhaar, ihre weißen und schwarzen Augen, Großaufnahme aus Afrika, …“
„Wozu soll ich mich fürchten? Es gibt keine urweltlichen Tiere mehr. Wozu sollte ich sie mir einbilden? Ich sehe auch keine versteinerten En-gel, es tut mir leid; auch keine Dämonen, ich sehe, was ich sehe: die üblichen Formen der Erosion, dazu meinen langen Schatten auf dem Sand, aber keine Gespenster. Wozu weibisch werden?“
Dadurch war er mir schlichtweg unsympathisch.
Das Buch war mein erster Roman von Max Frisch und ein Leseerlebnis. Es war übrigens keine Schullektüre Ich habe es sogar gerereadet.
Solche Bücher kannte ich kaum, nur Romane von Heinrich Böll.
Ich habe Max Frisch nie in der Schule lesen müssen. Dies war mein Erstes und freiwillig gelesenes Werk des Autors.
Was soll ich sagen…
…der Schreibstil ist sehr besonders, mit starker Sogwirkung.
Das Buch zu beschreiben fällt schwer, es ist ein Bericht, aus den Erinnerungen von W. Faber.
Er beschreibt bildhaft die Geschehnisse auf Reisen sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen.
Zum Ende hin wird der Schreibstil noch direkter, kürzer gefasst. Die Metaphern sind teils skurril, teils wundervoll.
Der letzte Abschnitt kommt einem Fiebertraum gleich.
Dieses Buch macht Lust auf mehr, so dass ich definitiv noch weitere Werke des Autors lesen möchte.
Liest sich gut und bietet viel Diskussions- und Redestoff
Dafür, dass das Buch aus den Fünfzigern stammt ist der Schreibstil sehr angenehm. Gibt viel zum Nachdenken und drüber sprechen, daher sehr gut für eine Diskussionsrunde nach gemeinsamen Lesen. Man spürt beim Lesen, dass der Autor die persönlichen Eindrücke seiner zahlreichen Reisen einfließen lässt. Trotz sehr konträrer und ungewöhnlicher Beschreibungen der Situationen hat man doch (und irgendwie genau deshalb) ein genaues Bild im Kopf. Werde sicher noch mehr von Max Frisch lesen.
Habe das Buch gelesen, weil mir der Titel bekannt vorkam und ich dachte man müsse es mal gelesen haben.
Der Bericht ist definitiv skurril und es passiert so viel im Fortlauf des Buches.
Ich fand aber die Beschreibung und wortwahl immer sehr schön und ich war stets interessiert am Fortlauf der Tragödie.
Ich denke, wenn ich es als Schullektüre hätte lesen müssen, wäre meine Meinung anders aber als freiwillige Leselektüre hatte ich Freude am Lesen!!!! Und auch Lust weitere Werke von Max Frisch zu lesen.
Den Bericht hatte ich letztes Jahr begonnen und abgebrochen. Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen es zu beenden.
Für dieses Buch gibt es keine Worte zur Beschreibung. Die Schreibweise des Autors war einzigartig, da es immer einen Wechsel der Zeiten und Situationen gab.
Walter Faber steckte immer wieder in Erinnerungen. Zu Beginn öfters an seinen Flugzeugabsturz, später dann an die Zeit mit seiner Tochter und zuletzt ein erneutes Wiedergeben von seinem ganzen Leben.
Es gab Momente, die humorvoll waren, dann wieder sehr tiefgründige Gedanken des Protagonisten und das Ende fühlte sich eher an wie ein Fiebertraum.
47. Buch im Jahr 2024
Ich bin gerade sehr dankbar, dass ich dieses Buch nicht in der Schule lesen musste und bedaure es, dass ich mich freiwillig dafür entschieden habe. Ich fand das Buch wirklich schrecklich. Der Inhalt ist langweilig oder verstörend, teilweise auch einfach so nichtssagend. Der Schreibstil ist weder besonders toll noch besonders anspruchsvoll hat aber dadurch auch nichts Besonderes. Die Charaktere sind alle komplett unsympathisch und es macht einfach überhaupt keinen Spaß die Geschichte von ihnen zu verfolgen. Das Frauenbild ist auch nicht besonders gut vertreten, aber das ist es in so Werken die man in der Schule lesen muss ja sowieso nie. Ich wünschte wirklich man würde anfangen im Deutsch-Unterricht mal sinnvolle Bücher mit einer wertvollen Botschaft zu lesen, die vielleicht auch etwas modernere Weltansichten vertreten. Von mir gibt es 1,5⭐
Unbezahlte Werbung, selbst gekauft
Ein Klassiker, etwas anstrengend zu lesen, da viele Sätze abbrechen. Ohne Kapitelunterteilung fühlt es sich auch ewig an.
Man lernt den Homo Faber gut kennen, die Geschichte und die damit verbundenen „Zufälle“ sind aber teils skurril und nur schwer einzuordnen.
Ich hatte das Buch nach der Erstlektüre vor über 25 Jahren in guter Erinnerung. Beim nochmaligen Lesen fiel mir aber nun erst auf, wie genial Max Frisch diesen Roman konzipiert und sprachlich gestaltet hat, so dass ich auf 5 Sterne erhöhe.
Es ist bestimmt eine der unwahrscheinlichsten Geschichten (außerhalb des Fantasy-Bereichs), die dem Ingenieur Walter Faber da im Jahr 1957 passierte. Er überlebt einen Flugzeugabsturz mit einem Sitznachbar, der zufällig der Bruder seines besten Freundes vor 20 Jahren war. Dann fliegt er mit diesem Bruder kurzentschlossen nach Guatemala zum ehemaligen Freund, der wiederum seine Ex-Geliebte Hanna geheiratet hatte, die wiederum ein Kind von ... Tja, mehr soll nicht verraten werden, aber das Wiedersehen mit Hanna ausgerechnet in Griechenland, wo ja auch mal ein gewisser Ödipus in familiäre Fettnäpfchen mit seinen Handlungen trat, kommt nicht von ungefähr. Wir erleben einen mit Technik durchdrungenen Protagonisten, der eigentlich nichts dem Zufall überlassen will. Wunder gibt es für nicht. Selbst die beeindruckendsten Naturphänomene findet er „nicht fantastisch, sondern erklärlich“. Der Homo Faber ist ein Rationalist, der Gefühlen keinen Raum gibt und stets vernünftig handelt.
Was macht nun das Leben mit so einem Menschen, wenn es völlig aus den Rudern gerät und nicht das Erklärliche, sondern das Unwahrscheinlichste passiert? Wie verändert sich der Vernunftsmensch, wenn Schicksal und Fügung nicht mehr verneint werden können. Interpretationsansätze finden sich da en masse, so dass es mich nicht wundert, dass das Buch gerne in der Oberstufe gelesen wird. Leider kam ich erst nach meiner Schulzeit auf Max Frisch und war beim erstmaligen Lesen wohl zu sehr auf die Handlung fixiert. Beim Wiederlesen merkte ich erst, welch raffinierte sprachliche Mittel der Autor einsetzt, um den Berichtscharakter eines Technikers zu verdeutlichen. Denn ungewöhnlicherweise ist der Untertitel des Buchs nicht etwa Roman, sondern „Ein Bericht“. Berichte schreiben Techniker, stets sachlich und chronologisch die Abläufe beschreibend. Bereits auf der erste Seite ist der Berichtscharakter deutlich, wenn genau das Flugzeug, die Warte- und die Flugzeit sowie das Wetter beschrieben werden. Doch im Verlauf verliert der Bericht immer mehr seinen Charakter und Frisch läßt den Ich-Erzähler Faber nicht mehr chronologisch berichten. Faber beginnt immer mehr über sein Leben und die Sinnhaftigkeit dahinter zu hinterfragen. Und so wird sein Bericht immer mehr zur Rechtfertigung seines mehr und mehr durch Gefühle geleiteten Lebens. Meine Bertelsmann-Ausgabe lief unter der Reihe „Liebesgeschichten der Weltliteratur“. Die sich in der zweiten Hälfte des Buchs immer mehr zu entfaltende, tragische Liebesgeschichte bringt Faber an den Rand des Todes. Oder darüber hinaus? So genau läßt sich das meiner Ansicht nach nicht sagen.
Das Buch ist erstaunlich locker und leicht zu lesen. Die Sätze sind meist kurz und eingängig, oft ist die gewohnte Syntax völlig aufgehoben. Es werden dann nur noch Begriffe durch Faber hingeworfen, wie sie in einem Gedankenstrom aufblitzen. Das hat nach meinem Empfinden schon etwas soghaftes. Aber so leicht sich das Buch lesen läßt, so komplex ist es vom Aufbau. Es hat mich zum Nachdenken gebracht darüber, wie viel Faber in mir steckt. Nehme ich das Leben für selbstverständlich oder betrachte ich jeden Tag als ein Wunder und Geschenk? Walter Faber kann einem letztlich nur leid tun, denn zu spät löst er sich aus seinen Gedankenschemata heraus. Wirklich Weltliteratur.
In Max Frisch's Roman "Homo Faber", bist du als Leser Zeuge der Reise von Walter Faber – einem erfolgreichen Ingenieur – der feststellt, dass sein rationaler, technologieorientierter Ansatz zum Leben in Konflikt mit den zufälligen, natürlichen Elementen der menschlichen Existenz gerät. Der Titel des Buchs, "Homo Faber", ist lateinisch und bedeutet "Mensch als Schöpfer". In diesem Kontext bezieht es sich auf Fabers Glauben, dass Technologie und Rationalität die Antwort auf die Unwägbarkeiten des Lebens sind.
Das Buch war am Anfang eher langweilig, da Walter am herumreisen war. Jedoch wird das Buch immer spannender.
Das Thema, Technologie, Rationalität und Schuld ist sehr zentral und auch gut zu erkennen im Buch.
Ich würde das Buch an Menschen empfehlen, die selber sehr technisch denken aber auch an kunstinteressierten Menschen, da neben der Technologie auch das abstrakte Denken angesprochen wird, also der Gegensatz vom sachlichen/ technischen Denken.
⭐ 4,5
Überraschend gut.
Hatte das Buch eigentlich nur, weil es die Schullektüre eines Freundes war, der es fürchterlich fand. Deshalb lag es lage herum.
Das Buch hat eine unglaubliche Gefühlsspanne für mich gehabt. Erst lustig, dann immer abstoßender, dann traurig.
Ich mag die Art wie Frisch dieses Buch geschrieben hat sehr. Die Lügen im Bericht, die so menschlich sind und es gerade deshalb so interessant machen. Man sucht fast nach ihnene.
Besonders fasziniert hat mich besonders Hannah. Ihre Art, ihre Zitate.
Ich hatte das Buch nach der Erstlektüre vor über 25 Jahren in guter Erinnerung. Beim nochmaligen Lesen fiel mir aber nun erst auf, wie genial Max Frisch diesen Roman konzipiert und sprachlich gestaltet hat, so dass ich auf 5 Sterne erhöhe.
Es ist bestimmt eine der unwahrscheinlichsten Geschichten (außerhalb des Fantasy-Bereichs), die dem Ingenieur Walter Faber da im Jahr 1957 passierte. Er überlebt einen Flugzeugabsturz mit einem Sitznachbar, der zufällig der Bruder seines besten Freundes vor 20 Jahren war. Dann fliegt er mit diesem Bruder kurzentschlossen nach Guatemala zum ehemaligen Freund, der wiederum seine Ex-Geliebte Hanna geheiratet hatte, die wiederum ein Kind von ... Tja, mehr soll nicht verraten werden, aber das Wiedersehen mit Hanna ausgerechnet in Griechenland, wo ja auch mal ein gewisser Ödipus in familiäre Fettnäpfchen mit seinen Handlungen trat, kommt nicht von ungefähr. Wir erleben einen mit Technik durchdrungenen Protagonisten, der eigentlich nichts dem Zufall überlassen will. Wunder gibt es für nicht. Selbst die beeindruckendsten Naturphänomene findet er „nicht fantastisch, sondern erklärlich“. Der Homo Faber ist ein Rationalist, der Gefühlen keinen Raum gibt und stets vernünftig handelt.
Was macht nun das Leben mit so einem Menschen, wenn es völlig aus den Rudern gerät und nicht das Erklärliche, sondern das Unwahrscheinlichste passiert? Wie verändert sich der Vernunftsmensch, wenn Schicksal und Fügung nicht mehr verneint werden können. Interpretationsansätze finden sich da en masse, so dass es mich nicht wundert, dass das Buch gerne in der Oberstufe gelesen wird. Leider kam ich erst nach meiner Schulzeit auf Max Frisch und war beim erstmaligen Lesen wohl zu sehr auf die Handlung fixiert. Beim Wiederlesen merkte ich erst, welch raffinierte sprachliche Mittel der Autor einsetzt, um den Berichtscharakter eines Technikers zu verdeutlichen. Denn ungewöhnlicherweise ist der Untertitel des Buchs nicht etwa Roman, sondern „Ein Bericht“. Berichte schreiben Techniker, stets sachlich und chronologisch die Abläufe beschreibend. Bereits auf der erste Seite ist der Berichtscharakter deutlich, wenn genau das Flugzeug, die Warte- und die Flugzeit sowie das Wetter beschrieben werden. Doch im Verlauf verliert der Bericht immer mehr seinen Charakter und Frisch läßt den Ich-Erzähler Faber nicht mehr chronologisch berichten. Faber beginnt immer mehr über sein Leben und die Sinnhaftigkeit dahinter zu hinterfragen. Und so wird sein Bericht immer mehr zur Rechtfertigung seines mehr und mehr durch Gefühle geleiteten Lebens. Meine Bertelsmann-Ausgabe lief unter der Reihe „Liebesgeschichten der Weltliteratur“. Die sich in der zweiten Hälfte des Buchs immer mehr zu entfaltende, tragische Liebesgeschichte bringt Faber an den Rand des Todes. Oder darüber hinaus? So genau läßt sich das meiner Ansicht nach nicht sagen.
Das Buch ist erstaunlich locker und leicht zu lesen. Die Sätze sind meist kurz und eingängig, oft ist die gewohnte Syntax völlig aufgehoben. Es werden dann nur noch Begriffe durch Faber hingeworfen, wie sie in einem Gedankenstrom aufblitzen. Das hat nach meinem Empfinden schon etwas soghaftes. Aber so leicht sich das Buch lesen läßt, so komplex ist es vom Aufbau. Es hat mich zum Nachdenken gebracht darüber, wie viel Faber in mir steckt. Nehme ich das Leben für selbstverständlich oder betrachte ich jeden Tag als ein Wunder und Geschenk? Walter Faber kann einem letztlich nur leid tun, denn zu spät löst er sich aus seinen Gedankenschemata heraus. Wirklich Weltliteratur.
Diesen trockenen Schreibstil muss man mögen, ich hab's geliebt. Fand das Buch schon damals in der Schule toll und knapp 10 Jahre später noch viel mehr. Die Geschichte ist tragisch und unglaublich traurig. Sicher beim 10. Mal Lesen noch genauso eindrucksvoll
Ich musste dieses Buch für mein Abi lesen. Und ich gebe zu, den wirklichen Tiefgang habe ich erst durch unzähligen Wiederholungen/Analysen von Passagen verstanden.
Der Mann ist viel unterwegs und absolut in seiner Sichtweise eingeschränkt. Mit der Zeit beginnt er sich und seine Gedanken zu hinterfragen, jedoch nicht schnell genug um einen entsetzlichen Fehler zu begehen.
Hier ist "Achtsamkeit" das Stichwort. Die hätte er nämlich gebraucht.
Seine inneren, nie enden wollenden Monologe scheinen sich im Kreis zu drehen. Der Protagonist ist total verkorkst, aber scheint mit all seinen Unsicherheiten, die nur der Leser kennt, letzten Endes doch eine interessante Person zu sein.
Die Aussage "Faber und sein ganzes Gelaber" trifft es auf den Punkt.
Ich kann mich dennoch als kleinen Fan von Homo faber bezeichnen und bin froh es gelesen zu haben. Es hat immer einen Platz in meinem Bücherregal und demnächst möchte ich mich ein weiteres Mal seinem Gelaber aussetzen, um mitzuerleben, was ein Drama entstehen kann, wenn man mit ungesunder Ignoranz durchs Leben geht. ✌🏼
„Homo Faber“ enttäuschte mich so sehr, wie es kein Buch seit langem nicht mehr geschafft hatte.
Max Frisch verdeutlichte zwar durch seine trockene Erzählweise und emotionslose Darstellung die Charakterzüge des Protagonisten, wodurch er es dem Leser aber erschwerte, Nähe zu ihm zu finden und vor allem sich mit den Ereignissen zu identifizieren. Die Charaktere neigen dazu, in ihrer Selbstgefälligkeit zu verharren, was mich persönlich zu einer gewissen Unsympathie geführt hat.
Die Geschichte entwickelte sich oft vorhersehbar, ohne überraschende Wendungen, was das Interesse des Lesers möglicherweise beeinträchtigte.
Die philosophischen Reflexionen, während tiefgreifend, könnten für einige Leser als zu abstrakt erscheinen und den Zugang zur Geschichte erschweren.
Insgesamt fehlt es dem Werk möglicherweise an einer emotionalen Tiefe, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
P.S. Ich find Inzest schon sehr ekelhaft.
Ein Buch, welches ich nur für mein Deutsch Abitur gelesen habe. Wäre es aus eigenem Antrieb gewesen hätte es von mir wahrscheinlich mehr Sterne bekommen. Da wir es aber im Unterricht tot interpretiert haben sind es leider nur zwei geworden.
Im Allgemeinen eine interessante Idee mit Walter Faber als Techniker im Wandel.
An entertaining book! I really enjoyed reading this one and it is definitely one of my favourite classics yet. 4.5 stars out of five because of some sexist and racist expressions (I know times were different, but I need to point this out from my modern pov).
Es gibt diese Bücher, die man fühlen möchte. Bei denen man am Ende denkt, dass sie doch eigentlich irgendwie lebensverändernd sind, und trotzdem das eigene Leben irgendwie das Gleiche ist. Homo Faber ist eines dieser Bücher. Als Schulliteratur aufgezwungen, hatte es vom Start her schon eine schlechte Position in meiner Bewertung, doch nach den sehr mühseligen ersten 100 Seiten konnte man tatsächlich sagen, dass man sich an den Schreibstil gewöhnt hat. Man fieberte mit dem Charakter mit und ignorierte gezielt, wie absurd die Zufälle irgendwann wurden.
Max Frisch hat hier ein Buch geschrieben, welches, gerade weil es so anstrengend und kleinteilig ist, ein gewissen Charme hat, da es im Endeffekt den Charakter des Walter Faber nur abrundet. Doch irgendwie fehlt etwas. Basierend auf meinen Vorrednern tippe ich stark auf meine eigene Lebenserfahrung, das Gefühl, nicht mehr Erwachsen, sondern nur älter zu werden, das Gefühl, Balast auf seinen Schultern zu tragen, der größer als Schulnoten ist. All das fehlt mir und verringert, so meine Vermutung, mein Leseerlebnis.
Ich habe mir genau für diesen Tag in 15 Jahren einen Kalendereintrag gemacht, in dem einfach steht "Homo Faber lesen". Vielleicht werde ich dieses Buch dann mehr Wert schätzen oder erkennen, dass dies hier tatsächlich nur ein durchschnittliches Buch für mich ist.
Mehr als 2.5 Sterne kann mir dieser Klassiker leider nicht wert sein, weil ich einfach keine Freude daran hatte es zu lesen.
Nach dem zweiten Lesen für die Abivorbereitung sind mir die sprachlichen/inhaltlichen Besonderheiten mehr ins Auge gesprungen, was den Roman nachträglich nochmal aufgewertet hat. Trotzdem ist er nichts, was ich in meiner Freizeit gern lesen würde.
Es ist unbeschreiblich gut. Max Frisch, zunächst "Andorra" als Schullektüre gelesen und nicht allzu sehr gemocht, ist ein wundervoller Autor. Sein Schreibstil, die pure Trockenheit, die dennoch Emotionen überträgt. Und die Story. Walter, ich hätte niemals gedacht, dass ich einen weißen Mann mittleren Alters so sehr schätzen kann. Die Geschichte war voller Ereignisse, aber nie überladen oder unübersichtlich. Es kam mir viel mehr als wenig ereignisreich vor, aber nicht im Sinne von langweilig, sondern im Sinne von ruhig. Ich habe über drei Monate gebraucht, aber es war es wert. Zum ersten Mal habe ich in einem Buch, das ich einfach so in der Freizeit gelesen habe, Passagen markiert und mir einzelne Stellen und Sätze rausgeschrieben. Es ist wirklich eine sehr große Empfehlung, all meinen Freunden habe ich dieses Werk als "das beste Buch, das ich je gelesen habe" beschrieben und ich glaube nicht, dass ich allzu schnell diese Behauptung zurücknehmen kann.
Ich hatte das Buch nach der Erstlektüre vor über 25 Jahren in guter Erinnerung. Beim nochmaligen Lesen fiel mir aber nun erst auf, wie genial Max Frisch diesen Roman konzipiert und sprachlich gestaltet hat, so dass ich auf 5 Sterne erhöhe.
Es ist bestimmt eine der unwahrscheinlichsten Geschichten (außerhalb des Fantasy-Bereichs), die dem Ingenieur Walter Faber da im Jahr 1957 passierte. Er überlebt einen Flugzeugabsturz mit einem Sitznachbar, der zufällig der Bruder seines besten Freundes vor 20 Jahren war. Dann fliegt er mit diesem Bruder kurzentschlossen nach Guatemala zum ehemaligen Freund, der wiederum seine Ex-Geliebte Hanna geheiratet hatte, die wiederum ein Kind von ... Tja, mehr soll nicht verraten werden, aber das Wiedersehen mit Hanna ausgerechnet in Griechenland, wo ja auch mal ein gewisser Ödipus in familiäre Fettnäpfchen mit seinen Handlungen trat, kommt nicht von ungefähr. Wir erleben einen mit Technik durchdrungenen Protagonisten, der eigentlich nichts dem Zufall überlassen will. Wunder gibt es für nicht. Selbst die beeindruckendsten Naturphänomene findet er „nicht fantastisch, sondern erklärlich“. Der Homo Faber ist ein Rationalist, der Gefühlen keinen Raum gibt und stets vernünftig handelt.
Was macht nun das Leben mit so einem Menschen, wenn es völlig aus den Rudern gerät und nicht das Erklärliche, sondern das Unwahrscheinlichste passiert? Wie verändert sich der Vernunftsmensch, wenn Schicksal und Fügung nicht mehr verneint werden können. Interpretationsansätze finden sich da en masse, so dass es mich nicht wundert, dass das Buch gerne in der Oberstufe gelesen wird. Leider kam ich erst nach meiner Schulzeit auf Max Frisch und war beim erstmaligen Lesen wohl zu sehr auf die Handlung fixiert. Beim Wiederlesen merkte ich erst, welch raffinierte sprachliche Mittel der Autor einsetzt, um den Berichtscharakter eines Technikers zu verdeutlichen. Denn ungewöhnlicherweise ist der Untertitel des Buchs nicht etwa Roman, sondern „Ein Bericht“. Berichte schreiben Techniker, stets sachlich und chronologisch die Abläufe beschreibend. Bereits auf der erste Seite ist der Berichtscharakter deutlich, wenn genau das Flugzeug, die Warte- und die Flugzeit sowie das Wetter beschrieben werden. Doch im Verlauf verliert der Bericht immer mehr seinen Charakter und Frisch läßt den Ich-Erzähler Faber nicht mehr chronologisch berichten. Faber beginnt immer mehr über sein Leben und die Sinnhaftigkeit dahinter zu hinterfragen. Und so wird sein Bericht immer mehr zur Rechtfertigung seines mehr und mehr durch Gefühle geleiteten Lebens. Meine Bertelsmann-Ausgabe lief unter der Reihe „Liebesgeschichten der Weltliteratur“. Die sich in der zweiten Hälfte des Buchs immer mehr zu entfaltende, tragische Liebesgeschichte bringt Faber an den Rand des Todes. Oder darüber hinaus? So genau läßt sich das meiner Ansicht nach nicht sagen.
Das Buch ist erstaunlich locker und leicht zu lesen. Die Sätze sind meist kurz und eingängig, oft ist die gewohnte Syntax völlig aufgehoben. Es werden dann nur noch Begriffe durch Faber hingeworfen, wie sie in einem Gedankenstrom aufblitzen. Das hat nach meinem Empfinden schon etwas soghaftes. Aber so leicht sich das Buch lesen läßt, so komplex ist es vom Aufbau. Es hat mich zum Nachdenken gebracht darüber, wie viel Faber in mir steckt. Nehme ich das Leben für selbstverständlich oder betrachte ich jeden Tag als ein Wunder und Geschenk? Walter Faber kann einem letztlich nur leid tun, denn zu spät löst er sich aus seinen Gedankenschemata heraus. Wirklich Weltliteratur.
Ich fand das Buch „ok“. Es war an manchen stellen ganz witzig aber so richtig warm bin ich mit Faber nicht geworden. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass ich schon finde, dass es jeder mal gelesen haben sollte. Es ist eben einfach ein Klassiker.
Homo Faber was really a suprise for me. It was quite different from what I had imagined it to be. Also, I have to admit that my expectations for it weren't very high. I previously had read Gantenbein by the same author which I didn't like too much. But sometimes it's good to have low expectations for a book: I've often had better reading experiences with novels I wasn't looking Forward to too much than with ones that everyone was raving about.
Homo faber is very well written and I literally couldn't put it down. I also liked that it was set in Mexico and Guatemala because some of the places mentioned were exactly the ones I visited last year and brought back pleasant memories.