Bereits Band 1 hat mir sehr gut gefallen und doch brauchte es 3 Jahre, bis ich zum zweiten Band gegriffen habe 🙈 Die Story war wie wieder spannend und gut beschrieben. Die Zeit im Wien des Jahres 1894 gefiel mir sehr gut, einen einzigen Tag würde ich auch gerne in der Zeit verbringen 😊 Auch unser Protagonist Leopold von Herzfeldt ist äußerst sympathisch und Totengräber Augustin Rothmayer hat mein Herz sowieso im Sturm erobert 😊 Für mein Empfinden dürfte er sogar öfters in Erscheinung treten (immerhin kommt er im Titel vor 🤣).
Den Punkt Abzug gibt es, weil ich das Buch an irgendeinem Punkt dann doch zu lang gefunden habe 🙈
Historische Roman mit Ägypten, feeling und einem Mörder. Der Bienen im 19. Jahrhundert in Angst und Strecken versetzt
Wow – was für ein Buch! Oliver Pötsch hat es wieder geschafft, mich komplett in seinen Bann zu ziehen. "Das Mädchen und der Totengräber" ist nicht einfach nur ein historischer Krimi – es ist ein fesselndes Stück Literatur, das mich wie ein düsterer Nebel umhüllt hat, aus dem ich kaum auftauchen wollte.
Schon der Einstieg mit den Auszügen aus Augustin Rothenbachers neuem Werk war genial. Diese fiktiven wissenschaftlichen Texte geben der Geschichte Tiefe und eine besondere Note – wie Gewürze in einem guten Gulasch. Ich liebe diesen Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof! Er ist mehr als ein skurriler Nebendarsteller – er ist Herz, Humor und Menschlichkeit in Person. Seine Zuneigung zu dem weißen Kind rührt mich jedes Mal, und sein ständiger Rückhalt für Leopold von Herzfeld zeigt, dass hier echte Freundschaft wächst.
Leopold selbst – immer noch klug, neugierig, manchmal ein wenig unbeholfen – scheint nun endlich zu begreifen, dass er im Totengräber einen wahren Freund hat.
Aber dann ist da noch dieser Kollege… Seine antisemitischen Bemerkungen brennen wie kleine Nadelstiche in meinem Kopf. Ich weiß noch nicht, wie ich ihn einordnen soll. Vielleicht bleibt er bewusst ambivalent – wie ein Schatten im Flur, der nie ganz ins Licht tritt.
Das Setting? Atemberaubend. Wien – düster, geheimnisvoll, gefährlich. Und dann dieser Hauch von Ägypten, der sich durch die Geschichte zieht! Mumien, Papyri und uralte Rätsel – genau mein Ding!
Und die Spannung? Pötsch schraubt sie wie ein Uhrmacher an der großen Katastrophe – immer fester, immer präziser. Wird Leopold den unheimlichen Wort-Fall lösen können, der ganz Wien erschüttert? Ich weiß es nicht – aber ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Fazit: Ein atmosphärischer, klug konstruierter Krimi mit Herz, Verstand – und einem Totengräber, der lebt.
Ganz große Leseempfehlung!
5 von 5 Grablichtern!
Ach wie das einfach wie Faust aufs Auge gepasst hat.
Ich fahr nach zwei Jahren in nen Kurzurlaub nach Ägypten und nehme mir den zweiten Band aus der Totengräber-Reihe mit, weil der erste mich so begeistert hat. JA UND DANN!!! Geht es im Inhalt um ägyptische Einflüsse auf die europäische Bestattungskultur. Besser wäre es thematisch nicht gegangen!
Aber auch generell inhaltlich und emotional hat mich dieser zweite Band wieder völlig abgeholt. Die Hauptfiguren entwickeln sich so toll weiter, Wien verändert sich mehr und mehr und die Pilottwist als auch die Brutalität überraschen immer wieder.
Ich empfehle euch diese Reihe von Herzen, obwohl ich kein Fan von historischen Krimis/Thrillern bin.
Zurück nach Wien, Ende 19. Jahrhundert. Wieder begleiten wir Leopold von Herzfeldt durch die Abgründe der Wiener Gesellschaft. Es stirbt ein anerkannter, wenn auch etwas skurriler, Ägyptologe - ein Wissenschaftler einer hoch aktuellen und gehypten Wissenschaft um die Jahrhundertwende. Das merkt man auch; dies wird der Leserschaft einfach mitgegeben und ab und an auch direkt präsentiert. Man begegnet Fachleuten und Laien zu diesem Thema. Doch irgendwie geht es kaum darum - leider. Man bewegt sich davon weg, wird mit einem brutalen Serienmörder konfrontiert und hetzt mit Leo quer durch Wien. Julia, Tatortfotografin, ist somit Kollegin, aber im Speziellen in einer Beziehung mit dem Inspektor. Dort kriselt und „menschelt“ es jedoch. Für meinen Geschmack kommt allerdings der Titelgeber - der Totengräber Rothmayer - viel zu kurz. Daher habe ich auch etwas in der Bewertung abgezogen.
Mehr möchte ich zu diesem Krimi inhaltlich nicht schreiben, da wirklich jede Spur, jeder Hinweis und jeder noch so kleine Moment für den Plot wichtig sind.
Doch was mich im Besonderen fasziniert hat, ist der geschickte Einbau der wachsenden Diskriminierung (immer verbunden mit sensationslüsternder Neugierde) in dieser Geschichte. Vorurteile gegenüber Juden, Angehöriger afrikanischer Völker, Frauen, Homosexuellen, Personen aus anderen Ländern sowie Städten, Herabsetzung von Menschen anderer Milieus usw. tauchen überall auf. Jede Figur ist davon betroffen, trägt diese auch in sich - mal mehr, mal weniger, mal selbstreflexiv, mal ignorant. Gerade die Alltäglichkeit dieses Verhaltens, eingebunden in diese Geschichte, hat mir immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Auch wenn alles in einer anderen Zeit spielt, gibt es im Plot, in dem Verbrechen, aber auch in dem Verhalten und Denken der Figuren so viele Gegenwartsbezüge, dass dieses Buch nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Denkanstoß sowie eine Warnung ist.
Der Schreibstil und die Geschichte gefielen mir zwar einerseits schon gut, andererseits waren mir die Einzelgeschichten teils etwas langgezogen und zu ausführlich. Für mich war dieses Buch nicht ganz das erwartete.
Der Schreibstil und die Geschichte gefielen mir zwar einerseits schon gut, andererseits waren mir die Einzelgeschichten teils etwas langgezogen und zu ausführlich. Für mich war dieses Buch nicht ganz das erwartete.
Ein mumifizierter Ägyptologe, junge Männer die auf grausige Art zu Tode kommen und einer, der anscheinend vom Löwen im neuen Tierpark gefressen wurde. Leo, Julia und natürlich auch wieder Totengräber Augustin wollen nicht an seltsame ägyptische Flüche glauben und ermitteln. Ich liebe Augustins skurile Art, Leos Scharfsinn und Julia, die Tatortfotografin aus dem Bordell. Man fiebert nicht nur mit dem Fall nicht, sondern auch mit Augustins Kampf um das Waisenkind Anna und mit Leos Kampf um Julias Herz. Ich fands toll!
„Das Mädchen und der Totengräber“ - Oliver Pötzsch🪦
Wien 1894: Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt in einem kuriosen Fall. Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit dem Leichnam eines berühmten Professors gefunden - nach allen Regeln der alten Ägypter mumifiziert. Geht in Wien ein tödlicher Fluch um? Doch weder der Totengräber Augustin von Rothmeyer noch Leopold glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: es war Mord! Und nicht der einzige, denn kurz darauf werden in mehreren Wiener Bezirken die schrecklich zugerichteten Leichen junger Männer gefunden…
Das war der zweite Fall von Leopold von Herzfeldt und ich bin nach wie vor begeistert von der Reihe! Alle Charaktere traten wieder in ihren Eigenarten auf und es war ein tolles Zusammenspiel. Diesmal hatte ich auch kein Problem mehr in die Sprache des alten Wiens einzutauchen.
Der Fall war diesmal auch sehr spannend und hat viele Details aus dem alten Ägypten mit eingebracht, was ich sehr interessant fand. Zwischenzeitlich dachte ich, dass ich es etwas viele Fälle parallel finde, aber zum Ende hin hat irgendwie alles Sinn gemacht und es hat mich nicht mehr gestört.
4.5/5✨ - Leseempfehlung
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Unglaublich dichter und vielschichtiger historischer Krimi aus der Feder Pötzsch
Der zweite Band der Totengräber- Reihe von Oliver Pötzsch lässt mich absolut fasziniert zurück. Sehr interessanter Plot, die Kriminalfälle so grandios miteinander verzweigt und alles dabei noch hervorragend recherchiert.
Ich habe jede einzelne Seite genossen und das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet.
Nachdem ich vor Kurzem erst historische Romane gelesen habe, die das alte Ägypten und die Ägyptologie des späten 19. Jahrhunderts thematisieren, war ich sehr neugierig, wie der Autor Mumien und Flüche in seinen Krimi einbauen könnte.
Ohne zu spoilern kann ich mit Fug und Recht behaupten: Sehr glaubwürdig, spannend und vor allem historisch nachvollziehbar.
Die anderen Mordfälle, die ebenfalls in dem Roman von den Protagonisten untersucht werden, laufen allerdings fast dem Ägyptenfall (so nenne ich ihn einfach mal) vorerst den Rang ab und sind nicht weniger spannend.
Dazu kommen die wirklich sympathischen Charaktere Leopold von Herzfeldt, Augustin Rothmayer und Julia Wolf, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch oder vielleicht gerade deswegen wunderbar miteinander harmonieren.
Besonders Augustin Rothmayer mit seiner kauzigen, aber liebenswerten Art hat es mir absolut angetan.
Auch die Nebencharaktere sind interessant beschrieben und wecken je nachdem Sympathien und Antipathien.
Gelungen finde ich auch, dass die Charaktere eben nicht schwarz weiß gezeichnet werden, sondern über einige Grauschattierungen verfügen.
Nicht nur deswegen wirken die Handlungen der fiktiven Personen sehr authentisch.
Ein Highlight sind für mich noch die Auszüge aus den (fiktiven) Bücher Rothmayers zum Beginn der Kapitel. Sehr lehrreich, makaber und dennoch mit einem gewissen Augenzwinkern im Ton.
Fazit: Sehr gelungener zweiter Teil der Totengräber Reihe von Oliver Pötzsch. Für mich jetzt schon eine Reihe des Genre historischer Krimis, die sich rasant neben denen von Oscar de Muriel, Robert C. Marley und Ambrose Parry zu meinen Favoriten gesellt.
Auch der zweite Teil hat mich wieder voll begeistert.
Oliver Pötzsch entführt den Leser wieder ins Wien Ende des 19. Jahrhunderts. Auch diesmal erschüttern eine Reihe grausamer Morde wieder die österreichische Hauptstadt.
Außerdem wird im Kunsthistorischen Museum die mumifizierte Leiche eines Professors für Ägyptologie gefunden. Fiel er etwa einem alten Fluch zum Opfer?
Auch diesmal steht Leopold von Herzfeldt wieder der kauzige Totengräber Augustin Rothmayer zur Seite.
Die Beziehung der Beiden mag ich besonders gern. Eigentlich von Grund auf verschieden, verbindet sie aber ein gemeinsames Interesse, das sie immer wieder zusammenführt.
Klasse finde ich auch die historische "Sightseeingtour". Vieles in Pötzschs Romanen hat einen wahren historischen Hintergrund. Es macht einfach Spaß, mit ihm durch das Wien des 19. Jahrhunderts zu schlendern. Den Eindruck, den man durch seinen tollen Schreibstil bekommt, ist bildlich und klar!
Ich freu mich auf Teil 3 Ende August 🥳
Ein lesenswerter historischer Krimi mit Wiener "Charme"
Es handelt sich um den zweiten Fall für Inspektor Leo Herzfeldt. Man muss Band 1 fürs Verständnis nicht gelesen haben. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Fall.
Inhalt
Wien 1894. Eine Leiche im Kunsthistorischen Museum. Ein berühmter Professor für Ägyptologie wurde mumifiziert in einem Sarkopharg gefunden. Inspektor Herzfeld ermittelt.
Außerdem geht in Wien ein Mörder um, der junge Männer tötet und brutal verstümmelt.
Totengräber Rothmayer liefert wertvolle Informationen.
Auch Leos Freundin Julia, die als Tatortfotografin arbeitet, hilft bei den Ermittlungen
Meinung
Die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil und die Eigenarten mancher Charaktere.
Leo und Julia waren mir sehr sympathisch.
Ich habe beim Lesen eine Zeitreise ins Jahr 1894 gemacht.
Es handelt sich um einen historischen Krimi, dem es nicht an Spannung fehlt. Es gibt immer wieder neue Mordfälle und natürlich einige Verdächtige, was den Spannungsbogen aufrecht erhält.
Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend. Den letzten Twist habe ich definitiv nicht kommen sehen.
Außerdem ist der Krimi auch medizinisch auf einem hohen Niveau.
Fazit:
Eine absolut lesebswerte Krimireihe. Ich freue mich auf weitere Fälle für Leo Herzfeldt.
Die Rückkehr nach Wien und zu Leo, Julia und Rothmayer fiel mir nicht schwer. Im Gegenteil. Ich war schon ganz aufgeregt, wieder an ihrer Seite durch die Straßen und über den Zentralfriedhof von Wien zu streifen und auf Verbrecherjagd zu gehen. Und ich wurde nicht enttäuscht - wieder geht es um knifflige, blutige Morde. Diesmal haben wir es sogar mit einem von der besonders makabren Sorte zu tun. Auf der einen Seite werden Stricherjungen ohne Glied und bestialisch zugerichtet aufgefunden, auf der anderen Seite taucht eine frische Mumie auf, die sich als die Leiche eines renommierten Wissenschaftlers entpuppt. Leo muss an zwei Fronten ermitteln, genauso wie Julia an ihre Grenzen gerät über den blutigen Tatorten, die sich auf Fotos bannen muss.
Ermittlungen in Wien? Immer - aber nur an Leos Seite. Er ist ein Piefke wie er im Buche steht - ein eingebildeter Angeber, aber einer mit dem Herz am rechten Fleck und nicht auf den Kopf gefallen. Das Buch ist einmal mehr aus seiner und Julias Sicht erzählt und ich liebe die unterschiedlichen Ansichten, die das Paar verkörpert. Im Laufe dieses zweiten Bandes der Reihe muss sich Leo jedoch auch fragen, was er will und welchen Weg er einschlagen möchte. Denn Julia - seine Freundin - bringt andere Voraussetzungen mit als Leo gewohnt ist. Die Chemie zwischen den beiden stimmt - explosiv und einig halten sich hier die Wage und sie macht unglaublich neugierig auf den Fortgang der Geschichte - und ehrlich - die Beziehung zwischen den beiden brachte mich auch häufiger zum Kichern, als ich zugeben möchte. Oliver Pötzsch hat mit den beiden einfach ein cooles Gespann in den historischen Wiener Kontext gesetzt, von dem auch jeder Einzeln stark, mutig und gewitzt sein kann. Danke für die starken Charaktere!
Der extreme Gegensatz zwischen der High-Society der Wissenschaft und den ermordeten Stricherjungen ist gut gelungen. Man bewegt sich sowohl in den dreckigen Seitenstraßen als auch in noblem Häusern. Die Mischung macht’s - und ich wechselte gern die Schauplätze ohne Leos oder Julias Plot zu vermissen. Die Ägytologie, die in die Geschichte mit eingeflochten war, fand ich auch als Nicht-Ägypten-Nerd ziemlich spannend. Immerhin bewegt man sich da unter kundigen Wissenschaftlern - da fallen schon mal ein paar Fachwörter, aber dank den Auszügen aus Augustin Rothmayers Auszügen aus „Totenkulte der Völker“, die er exklusiv für diesen Roman zur Verfügung gestellt hat, konnte ich auch damit glänzen wie ein Ägyptenprofi.
Der Roman hat mich sehr gut unterhalten - sowohl auf der kriminalistischen Ebene (Leo und seine Kollegen werden wohl nie die besten Freunde, aber dass sie zusammenarbeiten können, haben sie hier bewiesen!) als auch auf der zwischenmenschlichen. Ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug in die Wiener Unterwelt.
Leopold Herzberg ermittelt in einem weiteren Fall - und wieder benötigt er die Hilfe des Totengräbers Augustin Rothmayer. Bei einer Mumie, die in einem Sarkophag im Kunsthistorischen Museum gefunden wurde, handelte es sich nicht etwa um einen altägyptischen Pharao, sondern um einen berühmten Professor für Ägyptologie. Und wer könnte mehr über die Konservierung von Leichen wissen als Rothmayer, der bereits an einem weiteren Buch schreibt.
Parallel dazu ermittelt er in einer Reihe von Morden an Stricherjungen, die im Genitalbereich verstümmelt wurden. Julia ist als Polizeifotografin ebenfalls in einen Fall verwickelt.
Das Buch ist ein gelungener Krimi, aber auch ein Sittengemälde der damaligen Zeit, das den Leser durch verschiedene Teile des damaligen Wiens führt. Es knüpft nahtlos an Band 1 an und die Figuren bleiben keineswegs statisch, sondern entwickeln sich weiter. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 3.
Anmerkung: Den Titel des Romans habe ich wirklich nicht verstanden. Der Totengräber spielt nur eine Nebenrolle, eine wichtige zwar, aber er steht nicht im Mittelpunkt. Und das Mädchen noch viel weniger. Allerdings ist dies nur eine verwirrende Kleinigkeit, die diesem großartigen Buch nicht wirklich schadet.
Der liebe Augustin macht sich daran Mumienflüche zu untersuchen. Zeitweise leicht langatmig, aber unterhaltsam.
Inspector Leopold von Herzfeldt glaubt sich kaum im Jahre 1894 zu wissen. Sein neuster Fall ist ein getöteter Professor für Ägyptologie, der als Mumie in einem Sarkopharg im Kunsthistorischen Museum liegt. Und das inmitten von Wien. Leopold wendet sich an den Fachmann, der ihm am besten übers Einbalsamieren weiterhelfen kann. Der kauzige Totengräber Augustin Rothmayer. Lag ein Fluch über dem Professor? Leopold und Augustin machen sich auf die Spurensuche nach Geistern, lebendigen sowie toten.
Die Fortsetzung der Totengräber Reihe entführt den Leser wiederum nach Wien. Besonders beim Hörbuch transportiert der Sprecher Hans Jürgen Stockerl eine wienerische Athmosphäre, wie man sie sich als Aussenstehende vorstellt. Diesmal aber mit einem ägyptischen Touch.
In der Geschichte verfolgt der Inspector Leopold von Herzfeldt mehrere Kriminalfälle. Die Ermittlungen ziehen sich bei allen etwas hin, Spuren gibt es nur in Häppchen. Dadurch erschienen mir manche Sequenzen etwas langatmig, was aber auch stückweise mit Leopolds Beziehungsleben etwas zusammenhing.
Mein Fazit: Ich mag besonders die Charaktere dieser Reihe und das altertümliche Setting Wiens. Mich freute es sehr wieder von Augustin zu hören und bin nun gespannt, ob es noch weitere Bände geben wird. 4 Sterne.
Teil 2 der Fälle von Leopold von Herzfeldt
Wieder reisen wir ins Wien des Jahres 1894. Die Kapitel beginnen mit Auszügen aus dem neuen Buch des Wiener Totengräber. Mittlerweile mit dem Thema der unterschiedlichen Totenkulte. So auch die der alten Ägypter. Sehr interessant, so lernt man zwischen den Fällen noch etwas dazu. Das Buch sticht heraus durch seine sehr gute Recherche, Einblicke über die damalige Zeit und die Ansichten der Menschen.
Die Fälle selber sind wieder sehr spannend gestaltet,laden zum miträtseln ein. Man bekommt unterschiedliche mögliche Täter präsentiert, jeder mit seinem völlig eigenen Motiv. Aber auch alte Bekannte treffen wir erneut. So vor allem der verschrobene Totengräber. Diese Figur ist so einzigartig besonders, rückt aber leider etwas in den Hintergrund. So bekommt mehr Julia. Die Figur war wieder gut gezeichnet, allerdings mochte ich sie nicht all zu sehr
Der Autor Oliver Pötzsch hat mit dem historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ den zweiten Fall für Leopold von Herzfeldt geschrieben. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich, dass man den Vorgänger „Das Buch des Totengräbers“ bereits gelesen hat. Jedoch steigert es meiner persönlichen Ansicht nach das Lesevergnügen, wenn man die Charaktere bereits kennt.
Klappentext:
Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!
Der Autorenname Oliver Pötzsch war mir persönlich kein Fremdwort mehr. Habe ich doch schon einige historische Romane aus seiner Feder gelesen. Besonders seine historische Reihe rund um die Henkerstochter ist vielen Lesern von diesem Genre ein Begriff. Aber durch sein eigenständiges Werk „Die Burg der Könige“ hat sich Pötzsch einen Platz in meinen Lieblingsbüchern gesichert. Und auch der erste Teil rund um den Ermittler von Herzfeldt konnte mich schon sehr begeistern. Daher waren meine Erwartungen an diese historische Fortsetzung doch recht hoch und dennoch konnte der Autor diesen Hoffnungen gerecht werden.
Schon der erste Blick in das Buch bietet einen positiven ersten Eindruck. Dieses ist mit einer historischen Karte von Wien und einem umfangreichen Personenregister ausgestattet.
Der Schreibstil von Oliver Pötzsch ist, wie ich es nicht anders aus seinen bisherigen Büchern gewohnt war, wieder sehr angenehm, sodass sich das historische Buch mit Krimieinfluss flüssig lesen lässt. Die Seiten sind sehr zügig dahingeflogen, es entsteht eine regelrechte Sogwirkung – man möchte dieses etwa 500 Seiten umfassende Werk nur ungern wieder aus der Hand legen. Nur allzu schnell war das Werk ausgelesen, und ich habe hier wirklich jede einzelne Seite genossen. Auch schafft es der Autor gekonnt, eine dichte und packende Atmosphäre aufzubauen. Ich hatte hierbei das Gefühl, dass der Autor einen in die damalige Zeit hineinkatapultiert und sieht dadurch die Welt aus den damaligen Blickwinkeln im Zusammenhang der damaligen Zeit. Auch die Darstellung der beschriebenen Orte und der handelnden Personen ist sehr gelungen. Ich konnte mir alles nur allzu gut vorstellen, wurde in diese vergangene Zeit hineingesaugt und hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Spannend wird hier eine packende Geschichte erzählt. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser sofort in das Geschehen hineingezogen. Mitten in Wien wird eine frische Mumie gefunden, dessen Todesumstände sehr mysteriös sind. Aber auch weitere Mordfälle geschehen, welche Grund zum Rätseln geben. Immer tiefer wird man in diesen spannenden Strudel hineinzogen und schon bald stellt man seine eigenen Ermittlungen und Vermutungen an, überlegt wie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Taten sein könnte und was wohl dahintersteckt.
Gut gefallen haben mir auch dieses Mal wieder die Anfänge von neuen Kapiteln. Diese beginnen mit einem Auszug aus dem Werk von dem Totengräber Augustin Rothmayer „Totenkult der Völker“. Diese sind immer sehr unterhaltsam und zeitgleich informativ.
Von der Aufstellung der Charaktere bedient sich Pötzsch schon bei den altbekannten Gesichtern aus dem Vorgängerroman. Im Zentrum steht der fortschrittliche und noch junge Ermittler Leopold von Herzfeldt. Dieser ist noch nicht lange in Wien, kommt eigentlich aus einer jüdischen Familie, welche in Graz sesshaft ist. Leopold hat es mit seinen Arbeitskollegen nicht immer einfach – besonders, weil er neue Ermittlungsmethoden in Wien einführen möchte und dabei oftmals auf taube Ohren stößt, aber auch Leopold selber ist nicht immer ein einfacher Charakter. Zu gerne hätte ich ihn manchmal geschüttelt. Stellenweise war er mir nicht immer sympathisch. Besonders zu Beginn des Buches wirkte er auf mich recht oberflächlich und von materiellen Dingen besessen. Sein Privatleben mit Julia hat unter seinem Beruf zu leiden, als Ermittler hat man nicht pünktlich Feierabend. Aber auch sein Umgang mit ihr und der Tochter Sissi ist nicht gut für die gemeinschaftliche Beziehung. Am Ende macht Leo ein Umdenken durch, sodass sich auch sein Verhalten in Bezug auf seine Mitmenschen ändert. Ich hoffe, dass dies von Dauer sein wird. An der Seite von Leo ist auch dieses Mal wieder Julia Wolf, welche nun als Tatortfotographin arbeitet. Sie hat ihr Herz an richtiger Stelle und hilft auch denjenigen, welche sich nicht selbst helfen können und wenn Julia der Überzeugung ist, dass sie unschuldig sind, dann setzt sie alle Hebel in Bewegung.
Und dann kommen wir noch zu meinem einzigen Kritikpunkt. Der Totengräber Augustin Rothmayer. Ich mag diesen kauzigen Charakter sehr gerne, welcher durch seine geistigen und umfangreichen Gedankengänge zu bestehen weiß. An seiner Seite lebt nun die junge Anna mit, welche er nicht ganz legal aufgenommen hat. Wie kann man diesen beiden überzeugenden Charakteren nur so wenig Raum geben? Besonders wenn der Titel des Buches den beiden gewidmet ist? Ich hätte nur zu gerne mehr über Augustin gelesen – seine Szenen bereichern dieses Buch ungemein. Daher bitte mehr davon!
Insgesamt konnte mich der Autor Oliver Pötzsch mit seinem neuen historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ wieder in seinen Bann ziehen. Ich wurde ausgesprochen gut unterhalten. Ich bin im bereits vergangenen Wien an der Seite von Leopold von Herzfeldt gewandelt und bin dem Geheimnis einer Mumie auf der Spur gewesen. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und eine klare Leseempfehlung für alle Leser von historischen Romanen aussprechen.
Wien 1894 bleibt ein heißes Pflaster, weshalb es einen weiteren Fall für Leopold von Herzfeldt gibt:
Die vor kurzem mumifizierte Leiche eines Professors für Ägyptologie wird in einem Sarkophag gefunden. Schnell gibt es Gerüchte um einen Fluch, doch Leopold von Herzfeldt glaubt nicht an eine übersinnliche Erklärung. Julia Wolf beschäftigt ein anderer Fall, denn Nachts werden junge Männer brutal ermordet und der Mörder hat erst begonnen...
Auch der zweite Fall der Totengräber Reihe trifft wie schon mit Band 1 voll ins Schwarze. Der Focus der Geschichte liegt ganz klar auf Leo und Julia, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, da ich mit dem Totengräber nicht so klarkomme. Insgesamt gibt es drei verschiedene Fälle, von denen jeder wirklich super spannend und gut durchdacht ist. Besonders das Thema Ägypten fand ich hier richtig interessant, genau wie immer wieder eingestreuten Totenrituale aus aller Welt.
Besonders gut haben mir die Charakterentwicklungen gefallen: Während Leo weiter versucht neue Ansätze bei der Polizeiarbeit zu etablieren, muss Julia weiterhin gegen ihre festgefahrene Stellung als Frau kämpfen. Das ganze wirkt sich natürlich auch auf das Privatleben der beiden aus und fordert seinen Tribut. Auch die Nebencharaktere machen eine gute Figur, ob man sie mag oder nicht.
Die Geschichte fesselt einen an die Seiten, da die Story voller Wendungen ist und dadurch lange unvorhersehbar ist. Besonders gut wird auch wieder die Atmosphäre der damaligen Zeit transportiert.
Insgesamt hat mir Band 2 noch besser gefallen als der Vorgänger. Die Fälle sind clever durchdacht und nichts für schwache Nerven. Die außergewöhnlichen Charaktere machen die Geschichte zu etwas Besonderem. Ich kann die Reihe nur jedem empfehlen, der auf spannende und packende Geschichten steht.
5 von 5 Sternen 🌟