Sehr spannendes Buch an sich. Geschichten aus dem 2. Weltkrieg interessieren mich immer sehr.
Was mir leider nicht so gut gefiel; sind manche Bezeichnungen, die einfach nicht mehr richtig sind. Z.B schwarzer Mann als „farbig“ zu bezeichnen. Oder auch der Ausdruck „jedem das seine“. Das Buch ist von 2019, da sollte man es schon besser wissen! ;)
Dennoch sehr spannend und lesenswert
Ein paar Gedanken nach dem Lesen: Der Krimi-Anteil inklusive Spannung war eher mau. Dafür war der Roman aber super atmosphärisch hinsichtlich seiner Lokalisation in Bayern. Die Dialoge wurden soweit es ging im bayrischen Dialekt gehalten, also zumindest so, dass ich als Nicht-Bayerin den Dialekt im Ohr hatte aber den Text trotzdem noch verstanden habe :)
Die historischen Aspekte waren gut eingearbeitet und waren soweit ich das beurteilen kann auch gut recherchiert. Die Rückblicke waren sehr hilfreich zum Verständnis und flossen gut in Romanverlauf ein.
Insgesamt hat mich der Roman sehr gut unterhalten aber leider nicht vollends gecatcht. Das gegenwärtige Problem der Protagonistin, fand ich zu leicht gelöst. Den Fall der Vergangenheit zu durchschaubar, zu wenig Spannungselemente. Die Beziehungen zwischen den gegenwärtigen Charakteren und deren Handlungen und Dialoge fand ich realistisch und nachvollziehbar, einfach stimmig. Im. Vergangenheitsteil war das nicht so. Gerade die Beziehung zwischen den zwei Opfern entwickelte sich völlig aus dem Nichts heraus und trug nicht die Dramatik, die sie eigentlich verdient hätte.
Puh. 😮💨 Selten so Probleme gehabt ein Buch zu beenden. Der Einstieg fiel mir schwer, da es wirklich langweilig war 🫣 ein Knochenfund bringt ein kleines konservatives Dorf in Bayern in Aufruhr. Jahrzehnte lange Familienfehden blühen erneut richtig auf… was hat es mit den Knochen, die über 70 Jahre alt sind auf sich?
Nebenschauplatz ist ein alter Fall der Kommissarin Gina und deren Auswirkungen auf ihr derzeitiges Leben.
Zum Ende hin hat die Autorin mich gekriegt, aber ich konnte nur durchhalten, weil ich versuche wirklich jedes Buch zu Ende zu lesen. Jede*r Autor*in sollte die Chance erhalten sich zu beweise , aber der Anfang war hart. Durchhalten, es lohnt sich.
Nachdem mir "Gedenke mein" schon so gut gefallen hat, wollte ich natürlich unbedingt auch den zweiten Band der Reihe um Gina Angelucci lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Inge Löhnig hat einfach einen Schreibstil, der es einem so leicht macht, durch die Seiten zu eilen und einige vergnügliche Stunden zu haben.
Sowohl ihre Krimis, als auch die Romane, die sie unter ihrem Pseudonym Ellen Sandberg schreibt, kann ich vorbehaltlos empfehlen.
Da mir das erste Buch von Inge Löhnigs Dühnfort Spin-Off sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, mit welchem Cold Case Gina Angelucci dieses Mal konfrontiert wird. Nachdem Gina zuvor 3 Bücher lang schwanger war, hat mich der große Zeitsprung von mehr als zwei Jahren zunächst einmal irritiert und ich war enttäuscht, so viel im Privatleben des Polizistenpaars verpasst zu haben.
Nach zwei Jahren Elternzeit kehrt Gina an ihren Arbeitsplatz zurück, genau rechtzeitig,um einen neuen Fall an Land zu ziehen. In der Gemeinde Altbruck wurden zwei Skelette mit Einschusslöchern gefunden, die vermutlich schon seit dem zweiten Weltkrieg dort lagen. Auch wenn ihr Vorgesetzter dagegen ist, möchte Gina den beiden Opfern ihre Namen zurückgeben und eventuelle Hinterbliebene kontaktieren.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Gina bei ihren Ermittlungen und bei dem Versuch, Zeitzeugen zu finden. Parallel dazu schildern Rückblicke ins Jahr 1944 die Geschichte der Zwangsarbeiterin Kairi..
Zwangsarbeit ist ein Thema, über das ich noch keine Bücher gelesen habe und so hatte „Unbarmherzig“ definitiv einige interessante Aspekte zu bieten. Insgesamt konnte mich Inge Löhnigs Schreibstil wieder überzeugen. Man ist schnell in der Geschichte drin und es kommt beim Lesen keine Langeweile auf. Übermäßige Spannung allerdings leider auch nicht. Für einen Krimi war mir diese Handlung nicht packend genug. Mir fehlte auch die konkrete Mördersuche und die Gefahr, die damit einhergeht.
Mit den ausführlichen Rückblicken in die Kriegszeit sowie den familiären Verwicklungen und Geheimnissen würde ich „Unbarmherzig“ eher in die Kategorie der Familiendramen, die ich grundsätzlich auch gerne lese, einordnen.
Ich hatte von dieser Serie etwas den Anschluss verloren und konnte deswegen in den letzten Wochen zwei Dühnfort Krimis und die beiden Gina Bücher lesen.
In der geballten Masse fiel mir auf, dass Gina und Tino in ihrem Privatleben irgendwie immer dasselbe machen. Ständig müssen sie schnell noch einkaufen, da sie nie etwas zu essen zu Hause haben und scheinbar nicht für mehrere Tage planen. Fast täglich geht es entweder zu Marco in die Espressobar, in den Biergarten oder auf den Küchenbalkon. Tino sieht toll aus und Gina ist zu dick. Ich finde es schade, dass die Kapitel, die das Privatleben umreißen, so wenig Abwechslung bieten.
Die Stalkerin, die sich an Gina rächen wollte, konnte es das Ganze auch nicht wirklich aufpeppen. Dieser Handlungsstrang erschien mir so konstruiert, dass es nicht mehr war, als ein Seitenfüller. Kaum näherte sich die Haupthandlung dem Ende, hatte die Stalkerin ihr großes Finale.
Auch wenn die letzten Zeilen etwas negativ klangen, habe ich das Buch dennoch sehr gerne gelesen. Hauptsächlich, da ich das Ehepaar Dühnfort / Angelucci so gut leiden kann und ich mich immer freue, etwas Neues von ihnen zu hören.
Tino scheint mit dem Gedanken zu spielen, die Abteilung zu wechseln. Dühnfort als Profiler – hier ist Potenzial für einen ganz neuen Ansatz in der Krimiserie. Ich bin gespannt, wie er sich entscheiden wird.
Gina Angelucci und Tino Dühnfort sind Eltern geworden. Ihre kleine Chiara ist ein Sonnenschein, allerdings hat sie das Down-Syndrom. Nun ist es ander Zeit für Tino in Elternzeit zu gehen und Gina fängt wieder an zu arbeiten. Als erstes kommt ihr ein Fall auf den Tisch, bei dem 2 Skelette in Altbruck gefunden wurden. Sie scheinen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu stammen. Gina und ihre Kollegen fangen an zu ermitteln und graben Stück für Stück einen eher unrühmlichen Teil der Geschichte Altbrucks aus. Im Krieg wurde dort von Zwangsarbeitern aus dem Osten Munition hergestellt. Nun stellt sich die Frage, was den beiden Toten passiert ist.
Währenddessen werden Gina und Tino auf eine Frau aufmerksam, die ihnen nachzustellen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass diese es auf das Liebste der beiden abgesehen hat.
Ich habe diesen neuen Band rund um Gina und Tino innerhalb eines Tages verschlungen, so sehr war ich davon gefesselt. Sowohl der Fall in Altbruck, als auch die Geschichte um die Stalkerin fand ich sehr spannend. Mit dem Fall in Altbruck zeigt Inge Löhnig, dass die Vergangenheit eben nicht immer vergangen ist, sondern auch die Gegenwart immer noch beeinflusst. Auch wenn viele das gerne verleugnen und sich damit nicht mehr auseinandersetzen wollen. Inge Löhnig bezieht auch die aktuelle politische Situation mit in ihr Buch ein, so geht es um Denkmäler für Zwangsarbeiter und das Erstarken der Rechten in Bayern kurz vor der Landtagswahl. Mir hat die Art und Weise, wie das in die Handlung einfliesst, sehr gut gefallen.
Die Geschichte der Zwangsarbeiterin Kairi wird aus ihrer Sicht erzählt, hier verlässt das Buch die Gegenwart. So bekommt man als Leser mehr Hintergründe mit, als die Ermittler selbst herausfinden können. Auch der Sichtwechsel zu Toni, der einzigen Überlebenden, die noch berichten könnte was wirklich passiert ist, fand ich stilistisch gut gelöst. So gibt es für den Leser eine vollständige Aufklärung des Falles, während für Gina manche Vermutungen nicht mehr bestätigt werden können. So gelangt das Buch zu einem runden und umfassenden Ende, das allen Beteiligten mehr als gerecht wird.
Das Buch hatte von der ersten Seite an etwas von heimkommen. Ich war sofort wieder im Fluß und es fühlte sich an, wie Freunde zu besuchen, die man lange nicht mehr gesehen hat. Ich hoffe Inge Löhnig bietet uns noch mehr Gelegenheiten Tino und Gina weiter zu begleiten, ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.
Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung!
Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Sowohl die persönlichen Aspekte der Ermittelnden Figuren, als auch der Fall selbst waren sehr spannend und sorgten dafür, dass ich das Buch kaum weg legen konnte. Da das Buch unterschiedliche Geschichten mit unterschiedlichen Protagonisten beleuchtet, sind die einzelnen Kapitel aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was ich persönlich sehr erfrischend fand.
Leider ist das der zweite Teil um die Ermittlerin Gina Angelucci und den ersten Teil habe ich nicht gelesen, Inge Löhnig schreibt aber so gut, dass ich alles für dieses Buch relevante wusste und ich werde mir den ersten Teil auf jeden Fall auch noch zu Gemüte führen. Wenn ich könnte, gäbe ich 6 Sterne.