4. Apr. 2025
Bewertung:4

Eine starke Frau, die sich nicht von ihrer Vergangenheit unterkriegen lässt!

Natascha Kampusch hatte ein tragisches Schicksal. Über 8 Jahre lang wurde sie in einem Verlies gefangen gehalten und hat es geschafft, zu fliehen. Ihre Geschichte ist und bleibt für mich atemberaubend. In dem Buch erzählt die von der Zeit nach ihrer Befreiung und wie ihre Stärke nicht zu dem Opferbild der Entführten gepasst hat. Man bekommt einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Manchmal hat mir der rote Faden gefehlt aber ansonsten war das Buch sehr gut.

10 Jahre Freiheit
10 Jahre Freiheitvon Natascha KampuschUllstein Ebooks in Ullstein Buchverlage
20. Apr. 2024
Bewertung:3

Der Schreibstil war einfach, aber flüssig lesbar ebenso wie bei 3096 Tage. Dennoch wiederholt sich sehr viel, was dazu führt dass man das Buch unabhängig vom Hauptbuch lesen kann bzw ohne den Kriminalfall zu kennen, aber auch zu Längen führt. Dies wird von den teils langen Kapiteln noch begünstigt. Die Verhaltensweisen seitens Reporter ect machen fassungslos. (Die Bewertung bezieht sich nicht auf den Kriminalfall, sondern den Erzählstil)

10 Jahre Freiheit
10 Jahre Freiheitvon Natascha KampuschUllstein Ebooks in Ullstein Buchverlage
28. Okt. 2022
Bewertung:5

Nachdem ich vor kurzem Natascha Kampuschs erstes Buch "3096 Tage" gehört habe und dieses mich sehr berührt hat, wollte ich unbedingt ganz bald ihr letztes Buch, das in 2016 erschienen ist, lesen. Ein Leben in Freiheit, zehn Jahre nach der Selbstbefreiung, doch wie erging es Natascha wirklich? Was hat sie erlebt, mit was musste sie sich auseinandersetzten? Diese und noch mehr Fragen hatte ich im Kopf und sie wurden allesamt in diesem Buch beantwortet. Natascha Kampusch redet sich einiges von der Seele und erzählt über ihre zehn Jahre Freiheit, die gar nicht so frei, schön und glücklich waren, wie sie es sich vorgestellt hat und wie ich es ihr gewünscht hätte. Das Buch gibt eine gezeichnete, enttäuschte, verletzte und doch immer und immer wieder positiv gestimmte junge Frau wieder. Ich will hier nicht den ganzen Inhalt preisgeben, obwohl das meiste bereits aus der Presse bekannt ist, wenn man sich mit "dem Fall Kampusch" bereits eigenständig befasst hat. Wichtig ist mir jedoch zu sagen, dass alle dieses Buch lesen sollten. Vielleicht wird den Hassern, Zweiflern, Verschwörungstheoretikern, Neidern... klar, was sie Natascha in all den Jahren angetan haben, und dass sie sie, obwohl in Freiheit, wieder hinter dicke Mauern gesteckt haben. Es fällt mir sehr schwer in Worte zu fassen, wie sehr leid mir das alles tut, was Natascha nun von 18 Jahren bis 28 Jahren in Freiheit alles erleben, durchleben und ertragen musste! Nicht, dass ihr ihre Kindheit und Jugend vom Täger gestohlen wurde, nun ist sie auch eines jungen Erwachsenenlebens beraubt worden. Man lässt sie nicht zur Ruhe kommen! Jeder Mensch ist anders, jeder pocht auf seine Individualität, doch wenn es um Natascha Kampusch geht, hat jeder eine vorgefestigte Meinung, ein Bild vor Augen, wie sie aussehen und wie sie sich verhalten müsste, damit man sie endlich akzeptieren könnte. Ich sage, LASST DIESE JUNGE FRAU LEBEN, SO WIE SIE WILL! Lasst sie sich entwickeln, Erfahrungen sammeln, ihre Möglichkeiten ausloten, ohne dass sie in ein Land auswandern muss, um endlich als normaler Mensch angesehen zu werden. Sie wurde aufgrund einer schrecklichen Tat berühmt, auf die sie und jeder andere gerne verzichten möchte! Das kann sie nicht ausradieren. Doch wenn sie es schafft, diese Vergangenheit zu überwinden, sollte es uns allen möglich sein, sie ihre eigene Zukunft gestalten zu lassen. Ich habe den Film zu ihrer Geschichte nicht gesehen. Nachdem ich nun dieses Buch gehört habe, werde ich aber auch davon absehen. In einem großen Abschnitt erzählt Natascha Kampusch, wie die Filmrechte gekauft wurden und welchen Kampf sie mit Bernd Eichinger hatte, der ihr Buch "3096 Tage" verfilmen wollte. Alles war auf einem guten Weg, bis Eichinger plötzlich im Januar 2011, ohne den Film vorher vollendet zu haben, gestorben ist. Sehr zum Leid von Natascha Kampusch, denn Sherry Hormann, die dann die weitere Regie führte, hat dem Film eine ganz andere und nicht abgesprochene Note gegeben, mit der Natascha letztendlich sehr unglücklich war. Dieser Punkt hat mich sehr getroffen! Wenn man sich versucht vorzustellen, man hätte das alles durchlebt, was Natascha widerfahren ist, und jemand bringt dieses auf die Leinwand, ohne dass es ihn wirklich interessiert, wie es auf die betroffene Person wirkt und ob sie sich damit wohlfühlt, da frage ich mich dann wirklich, sind wir nur noch auf Sensation, Gier und Persönlichkeitsverletzungen aus? Ist es das, was die Masse sich wünscht? Voyeure zu sein? Zum Hörbuch: Auch hier kann ich das Hörbuch absolut empfehlen! Mit viel Empathie in der Stimme, gelingt es Sascha Icks dem Hörer Nataschas Worte näher zu bringen. Fazit: Es ist gut, dass Natascha Kampusch in diesem Buch auf einige Vorwürfe und ihr Bild in der Öffentlichkeit eingehen konnte. Ich wünsche mir, dass sie sich mit diesem Buch befreit und das Schlechte ziehen lässt. Ebenso wünsche ich mir, dass einige Menschen aufwachen und darüber nachdenken, wie verletzend Taten und Worte sein können.

10 Jahre Freiheit
10 Jahre Freiheitvon Natascha KampuschUllstein Ebooks in Ullstein Buchverlage
7. Sept. 2022
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Bewertung:5

Mein Leseeindruck: 10 Jahre "Freiheit"?! Was soll ich sagen? Ich möchte gerne zuerst eine Stelle aus dem Buch zitieren; eine von vielen, die mich fassungslos gemacht hat: 》"Es scheint aus Sicht mancher Menschen geradezu meine Pflicht zu sein, jedes kleinste Detail meiner Geschichte, jedes Ereignis, jedes Gefühl an die Öffentlichkeit zu tragen. ... Warum ist mein Wunsch nach wenigstens diesem einen Stück Privatheit so schwer zu verstehen und zu akzeptieren? Die meisten Leute mögen es schon nicht, zumal wenn sie eine gewisse Bekanntheit haben, wenn man irgendwo in einem Interview oder Artikel über ihre Schulnoten spricht oder ihr Gehalt veröffentlicht - aber ich soll sie übelsten Ecken ausleuchten lassen und werde dafür gescholten, wenn ich es nicht tue. Mit dem fürsorglichen Verweis, damit ließe ich ja gerade Raum für Spekulationen."《 (Seite 142/143) Was ist eigentlich in den Köpfen mancher Menschen nur schief gelaufen? Nicht nur diese Passage war es, die mich wirklich fassungslos gemacht hat. Nein, es gab zum Beispiel auch diese: 》"... Mütter schrieben mich im Namen ihrer Söhne an und versuchten, deren Vorzüge als zukünftige Partner hervorzuheben. Einige wollten mich adoptieren, andere teilten mir unverblümt mit, welche Rolle ich in ihrem Leben zukünftig zu spielen hätte. Das Dasein als Sklavin hätte ich ja bereits gelernt."《 Mir fehlen die Worte. Tatsächlich. Ich sehe jetzt auch die Verfilmung mit anderen Augen. Ich bin sprachlos... Ich kann nicht begreifen, was sich Menschen denken, die solche Worte an eine junge Frau richten, die so so traumatische Geschehnisse erlebt hat. Als Leserin konnte ich kaum glauben, was ihr zusätzlich zum Martyrium der Gefangenschaft angetan wurde. Ständig fragte ich mich, was diese Frau denn noch durchmachen musste und schon auf den nächsten Seiten folgten die nächsten, mich sprachlos machenden Berichte. Wie auch in meinem Beitrag zum Buch "3096 Tage" möchte ich auch hier wieder erwähnen, dass ich auch dieses Buch nicht bewerten werde. Natascha Kampusch befreite sich selbst am 23. August 2006. In wenigen Tagen jährt sich dieses Ereignis zum 16. Mal.

10 Jahre Freiheit
10 Jahre Freiheitvon Natascha KampuschUllstein Ebooks in Ullstein Buchverlage