Das Thema Prostitution ist eines welches mich auf feministischer Perspektive schon immer interessiert hat, und zum Teil auch in einen Zwiespalt gebracht hat. Schon vor dem lesen des Buches war meine Meinung ziemlich gefestigt und so durfte ich mich in Diskussionen auch schon mit Menschen herumschlagen die der Meinung waren Prostitution wäre die ultimative Selbstbestimmung der Frau. Das genau das eben nicht der Fall ist, und Prostitution nicht nur klassistisch sondern auch rassistisch und sexistisch ist und vor allem die Erzählungen von der "selbstbestimmten" Prostituierten ein liberal feministisches Lügenkonstrukt sind, zeigt Huschke Mau deutlich auf. Hierfür gewährt sie uns nicht nur tiefe Einblicke in ihr Leben als ehemalige Prostituierte sondern nimmt uns auch mit wie sie zu diesem Beruf gekommen ist. Ein wirklich gutes und zugleich erschreckendes Buch was wirklich jede*r gelesen haben sollte. Man sollte sich jedoch darauf einstellen dass Themen wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und ähnliches thematisiert werden und müssen. Auch wenn ich normalerweise großer Freund von Triggerwarnungen bin, habe ich ein gewisses Unverständnis über Beschwerden dass in diesem Buch keine verwendet worden sind. Bei einem Buch welches sich mit dem Thema Prostitution und vor allem dem erlebten in der Prostitution auseinandersetzt ist es für mich leider selbstverständlich dass solche Dinge erwähnt werden und vor allem erwähnt werden müssen, eben damit man hinschaut und die Ausmaßen dessen, was da sowohl auf "unseren" Straßen und Hotels und Wohnungen passiert sieht und nicht einfach wegguckt. Dieses Buch ist zurecht eine Anklageschrift nicht nur an die patriachale Gesellschaft sondern auch an den deutschen Staat welcher Prostitution weiter legal belässt und somit Frauenkörper zur Ware degradiert und die Tür zu einer Gesellschaft mit wahrer Gleichberechtigung und weniger Sexualisierter Gewalt zuhält.

Eine ehemalige Prostituierte beschreibt ihren „Alltag“ und was es heißt, sich in Deutschland als „gekaufte Ware“ an Freier zu verkaufen. Das Buch ist an vielen Stellen sehr verstörend, sie schreibt schonungslos und ehrlich , was es bedeutet sich zu prostituieren und jegliches Gefühl von Selbstwert abzugeben. Das Buch ist eine Autobiografie und Sachbuch zugleich. An manchen Stellen wird es zum Psychothriller, nur das, was da beschrieben wird, auch alles wahr ist.

Definitiv ein wichtiges Buch, dass man sich zu Gemüte führen sollte um darüber diskutieren zu können, ob Prostitution eine ganz normale Arbeit ist oder nicht. Huschke‘s Schilderungen ihrer Vergangenheit waren teilweise sehr heftig und gingen mir nahe. Leider wiederholt sie sich oft bzw enthält das Buch einige Längen, die man besser weggelassen hätte.

Diese Buch gibt einem einen Einblick in die Prostitution, wie Freier sich das Recht auf Sex erkaufen und sich untereinander vernetzen. Es thematisiert Abgründe, klärt auf und regt dazu an sich Gedanken zu machen. Es zeigt die Schwächen des Systems auf und wie die Mühlen mühlen und das nicht zum Schutz der betroffenen Frauen. Huschke Mau die selbst betroffen war klärt über die Missstände auf und setzt sich für das Nordische Modell ein. Gegen Ende des wurde es etwas langatmig da sich vieles wiederholte. Jedoch sollte einen dies nicht davon abhalten sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

An sich ein wirklich „informatives „ und ehrliches Buch aus den Erfahrungen von Huschke Mau. Teilweise erschreckend. Eine wichtige Thematik und auch Aufklärung findet in diesem Bereich /Buch statt. Allerdings muss ich gestehen das ich es zum Ende nur noch überflogen habe, da sich viele Passagen dann doch ziemlich ähnelten und sich wiederholten.

Ein schwer zu bewertendes Buch , Es gibt ein teilweise erschreckenden Eindruck in die Welt der Prostitution in Deutschland und in der Welt. Es zeigt eine Zukunft mit dem nordischen Modell auf, die auch in Deutschland möglich wäre. Es ist ein wichtiges Buch was glaube ich aber leider nicht von den Personen gelesen wird die sich Körperlichkeit kaufen. Ich denke es könnte einige wachrütteln . Ein Buch über Menschenrechte , Missbrauch , Gewalt und vieles mehr. Was definitiv gelesen werden sollte . Es gibt einige Wiederholungen, die ich allerdings verstehen kann, weil es die Grundhaltung der Autorin wiedergibt.

Huschke Mau hat zehn Jahre als Prostitutierte (Selbstbezeichnung) gearbeitet und kämpft heute dafür, dass Prostitution abgeschafft wird. Warum sie das will, erklärt sie ausführlich anhand ihrer eigenen Geschichte: bereits als Kind Opfer häuslicher Gewalt, zieht sich die Gewalt und damit verbunden Ohnmacht und Armut durch ihr Leben. Huschke Mau schildert, wie die zuständigen Behörden in ihrem Fall versagt haben und sie an Zuhälter*innen und Drogen gekommen ist. Wie sie es geschafft hat, aus der Prostitution auszusteigen und wie schwierig dieser Ausstieg war. Parallel zu ihrer eigenen Geschichte zeichnet die Autorin ein düsteres Bild der Prostitution in Deutschland und untermalt dieses immer wieder mit Studien aus anderen Quellen. Sie kommt zu dem Schluss, dass das 'Nordische Modell' das einzig richtige sei und kritisiert die Liberalisierung von Sexarbeit (Anm.: Das Nordische Modell definiert Schritte, die zur Abschaffung der Prostitution nötig sind). Da ich der Autorin als Betroffene ihre Erfahrungen natürlich glaube und auch die Schlüsse nachvollziehen kann, die sie aufgrund dieser Erfahrungen gezogen hat, möchte ich inhaltlich nichts kritisieren. An der Form bzw. Umsetzung jedoch schon: Die Erfahrungen der Autorin und Erfahrungsberichte anderer Frauen sind in jeder Hinsicht krass. Es werden sehr schlimme, erniedrigende und traumatische Szenen geschildert. Auch, wie die Frauen immer wieder Grenzen neu verhandeln müssen und diese oft trotzdem überschritten werden. Bei all der schonungslosen Schilderung physischer und psychischer Gewalt, Kindesmissbrauchs und misogyner Sprache, war mir jedoch komplett unverständlich, warum es keine Triggerwarnungen im Buch gibt. Sogar Mord wird mehrfach geschildert, ebenso schonungslos, genau wie reproduzierter Rassismus. Ich verstehe, dass die Autorin die Schrecken ihrer Erfahrungen und ihr erlebtes Bild von Prostitution authentisch weitergeben möchte, um das gleiche Grauen bei den Lesenden auszulösen, jedoch wäre das mit Triggerwarnungen und ein paar Kürzungen genauso möglich gewesen. Das Buch weist einige Längen durch Wiederholungen auf. So werden manche Sätze 1:1 immer wieder geschrieben, oder Erfahrungs-/Freierberichte werden unendlich in die Länge gezogen. Was ich positiv hervorheben möchte, ist, dass die Autorin ihre Kritik an Prostitution und einem System, das dieses zulässt, feministisch, antirassistisch und Kapitalismuskritisch formuliert. Was ich jedoch ebenfalls für erwähnenswert halte, ist die Verbindung zwischen Huschke Mau und Alice Schwarzer, da Erstere regelmäßig für die 'Emma' schreibt. Ich möchte Huschke Mau natürlich keine transfeindliche Einstellung unterstellen, jedoch hat es unter diesem Umstand ein Geschmäckle, das in 'Entmenschlicht' nur binär gegendert wird und trans Sexarbeiter*innen gar keine Rolle in ihrem Buch spielen, was mit der zahlenmäßigen Unterrepräsentanz begründet wird.