28. Jan. 2025
Bewertung:5

Schöne Erinnerungen, tolle und ergreifende Worte.

Ich habe selten eine Biografie gelesen, die mich so sehr berührt und ergriffen hat. Von der ersten Seite. Rolf Zuckowski findet wunderschöne Worte um sein Leben und sein Wirken mit den Kindern im Laufe seines Lebens zu beschreiben. Dabei kommt so manche Erinnerung an die eigene Kindheit zurück und man sieht und versteht die Kinderlieder von früher nochmal ganz anders. Über Rolf Zuckowskis Musik und Worten liegt ein ganz besonderer Zauber.

Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück
Ein bisschen Mut, ein bisschen Glückvon Rolf ZuckowskiEdel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
17. Sept. 2022
Bewertung:3

Die Musik von Rolf Zuckowski war ein bedeutsamer Teil meiner Kindheit, noch heute gehören die "Dezemberträume"-Lieder für mich untrennbar zur Vorweihnachtszeit und andauernd schleicht sich im Alltag ein vergessen geglaubter Ohrwurm ein, wie z.B. "Stups, der kleine Osterhase". Dass Rolf Zuckowski nicht nur Kinderlieder erschuf, habe ich erst durch seine Autobiographie erfahren. Sehr detailliert schildert er seinen musikalischen Werdegang und beschreibt, wie er zu dem Musiker wurde, der heute so bekannt ist. Zu jedem seiner populäreren Liedern wird erklärt, wie er zu der Idee kam - manchmal ein bisschen zu detailliert -, doch auch die unbekannteren, aber ihm selbst wichtigen Songs kommen nicht zu kurz. Anhand seines eigenen Werdegangs liest sich auch die deutsche Geschichte mit, da Rolf Zuckowski die Wende musikalisch begleitet hat und auch nach der Wende viel Leidenschaft in Musik steckte, die Brücken baut - z.B. zwischen Ost- und westdeutschen Kinderchören. Man merkt auf jeder Seite, dass der Musiker ein sehr harmonischer Mensch ist, der Kinder aufrichtig schätzt und fördert, wo er kann. Auch für Hamburg-Liebhaber*innen dürfte das Buch interessant sein, da sein Bezug zur Stadt und zur Elbe sehr deutlich wird. Etwas stutzig hat mich gemacht, dass im Buch kaum Platz für Zweifel oder Fehlentscheidungen ist - es klingt streckenweise so, als hätte es keine Tiefs in Zuckowskis Karriere gegeben. Vielleicht liegt das auch in seinem grenzenlosen Optimismus begründet. Was mich hingehen wirklich irritiert hat, ist am Ende des Buches ein kurzes Kapitel darüber, dass Rolf Zuckowski sich absichtlich gegen eine gendergerechte Sprache entschieden hat, und zwar mit einer "Alles soll bleiben wie es ist"-Argumentation. Ohne dieses Kapitel wäre es vermutlich niemandem böse aufgestoßen, dass er als 75-jähriger Mann nicht gendert, aber ok. Davon abgesehen war das Lesen angenehm und porträtiert einen sympathischen, kreativen Musiker, der stets an das Gute im Menschen glaubt.

Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück
Ein bisschen Mut, ein bisschen Glückvon Rolf ZuckowskiEdel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe