Zum Entspannen sehr schön
Ich lese recht viele Bücher, stets aus unterschiedlichen Genres. Ich stamme nicht aus HH und bin auch kein HH-Fan. Diese Buchreihe habe ich ausgesucht, weil ich eine Unterhaltungslektüre gesucht habe, die mehr als einen Band enthält. Grundsätzlich mag ich Romane, die geschichtlich sauber recherchiert sind, solange die Handlungsstränge glaubhaft und nachvollziehbar sind. Im ersten Band dieser Romanreihe gelingt es der Autorin meistens. Zwischendurch stellte ich mit durchaus die Frage ob das Verhalten der Hauptdarstellerin wohl wirklich in deren Kreisen so akzeptiert worden wäre. Um ehrlich zu sein habe ich ähnliche Konflikte (emanzipierte moderne Tochter, Konservative Mutter, manchmal auch Vater) schon oft gelesen. Vieles kam mir daher bekannt vor bzw. was vorhersehbar. Etwas nervig war und blieb die Eigenschaft der Hauptprotagonistin Dinge nicht direkt anzusprechen, sondern tw. Wochen oder gar Monate zu warten. Die Stadt wird in allen 3 Bändern sehr detailliert beschrieben. Immer und immer wieder. Mir persönlich war es zu langatmig und ich habe entsprechende Passagen überflogen. Ebenso die sehr ausschweifenden Erklärungen, wie ein neues Schokoladenprodukt kreiert wurde. Anfangs war dies noch ganz interessant, mit der Zeit jedoch eher lästig. Für die Story waren diese Beschreibungen absolut unwichtig. Manchmal bekam ich den Eindruck dass es zum Füllen von Seiten diente. Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm. Es ist eine weder zu banale, noch (fürs leichte Lesevergnügen) zu anspruchsvolle Schreibweise. Hin und wieder klingen die Sätze zu modern im Vergleich zum Gesamtwerk. Mich hat es nicht gestört. Die Figuren sind gut und glaubhaft gezeichnet. Sämtliche Auseinandersetzungen in dem Buch wären recht einfach auflösbar gewesen, wenn, ja WENN die Protagonisten miteinander geredet hätten. Ob das damals wirklich so üblich war, das man Lügen und Intrigen so viel Macht gab oder ob es sich einfach um ein beliebtes Stilmittel handelt, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsache ist; es zieht sich durch alle drei Bücher. Erst Ende Band drei wird die Protagonistin endlich so reif, dass sie dieses Verhalten zum Teil ablegt. Wer eine leicht zu lesende Lektüre sucht, deren Handlungsstränge einen fesseln ohne zu beschäftigen (man möchte wissen wie es weitergeht; ohne dass man über die Geschichte nachdenken muss) und noch dazu einen Faible für Hamburg hat, wird an diesem Buch definitiv seine Freude haben.