5. Mai 2025
Bewertung:4.5

Für mich der bisher spannendste Teil der Serie.

Spannend und zudem sehr interessant, um sich mit der Gesellschaftsgeschichte zwischen Kaiserreich und Nazi Regime zu beschäftigen. Man lernt hier nebenbei historisch, was heute so weit weg scheint, doch leider zunehmend an eben diese Epoche erinnert. Darum eine gute Reihe für alle, die Sachbücher meiden und stattdessen lieber Krimis lesen. Das hier ist two in one. Für mich der bisher spannendste Teil der Serie. Auch wenn es geschichtlich sinnvoll ist, die Sprache der Zeit einzubinden, hätte hier allerdings wirklich differenzierter formuliert werden können. Das Kapitel in dem ständig das N-Wort verwendet wurde, war wahnsinnig unangenehm zu lesen. Ich habe mich gefragt, warum der Autor da nicht auch andere Umschreibungen fand. Nervte sehr und hielt mich letztendlich davon ab, das Buch meinen Followern zu empfehlen, da eben auch Nichtweiße reinlesen. Das hätte man schon bedenken können, bei der schon grotesken Wiederholungsschleife in Raths Gedankenmonologen. Ansonsten ein wirklich lesenswerter Roman, beklemmend, toll erzählt, gruselig aktuell. Mit einem Ende, dass so unglaublich melancholisch und gleichzeitig so schön geschrieben, dass ich dafür nachträglich den halben Stern doch vergebe, den ich der Wortwahl wegen vorher nicht geben mochte. Raths typisch Krimiklischee-haftes Verhalten nervt mich mitunter allerdings sehr, durch die Reihe hindurch.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
9. März 2025
Bewertung:5

Gereon Raths vierter Fall spielt in großen Teilen in einer untergegangenen Welt, dem alten Masuren, wo Polnisches und Deutsches zusammentraf, allerdings zerrieben zwischen den Mühlsteinen der Geschichte, insbesondere des Nationalsozialismus.

Volker Kutscher entwirft erneut eine pack­ende und komplexe Geschichte vor dem Hintergrund der historischen, braunen Ereignisse. Die Geschichte ist dieses Mal gewürzt mit einer zähen Verlobung, einigen Vergiftungen, absichtlicher Verwechslung, historischen Verwerfungen, Verfolgung mit langer Anfahrt und einem grandiosen, flüssigen Verlauf der Fallauflösung. Ich freue mich auf den nächsten Teil, in dem es vermutlich und leider noch brauner wird.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
6. Feb. 2025
Bewertung:4.5

Band 4 "Die Akte Vaterland" ein Mammutwerk, akribisch ausgearbeitet, mit den bekannten Figuren aus den vorherigen Teilen. Faszination, was das Zusammenspiel der Berliner Untergrundverbrecher und dem Polizeiapparat Berlins angeht. Die Geschichte geht langsam an, Nazis und Sozis tauchen auf, werden stärker, werden schwächer. 100 Kapitel, die mal mehr mal weniger spannend sind. Gereon Raths - wie gewohnt starrköpfig und meist im Alleingang unterwegs gerät in Schwierigkeiten. Aber, die nächste Spur ist gelegt. Band 5 wartet schon auf mich 😄

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
11. Nov. 2024
Bewertung:4

Der vierte Band der Gedeon Rath-Reihe von Volker Kutscher. Bisher noch nicht als TV-Serie verfilmt. Ein Thriller am Vorabend der Nazi-Machtergreifung in Deutschland. Die Weimarer Demokratie ist am Ende. Die gesellschaftlichen Verwicklungen historisch spannend erzählt. Und irgendwie fühlt sich alles topaktuell an…

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
21. Feb. 2024
Bewertung:4

Wie schon die Vorgängerromane von Volker Kutscher so ist auch Die Akte Vaterland ein wirklich spannender Thriller mit eingeflochtener Deutscher Geschichte, die einen zum Nachdenken anregt, wenn man die aktuellen Entwicklungen so betrachtet. Der Kriminalfall ist wieder einmal vielschichtig angelegt und so kommt man erst recht spät auf die Spur des Täters, der da sein Unwesen treibt. Dabei legt Kutscher bewusst falsche Fährten und lockt uns in die falsche Richtung. Im letzen Drittel wird es atemlos, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Was mich persönlich seit der Serie Babylon Berlin stört, dass man immer die Gesichter der Schauspieler der jeweiligen Figuren auf die Romanfiguren legt, was vor allem bei Charly stört, da sie in den Büchern anders angelegt ist als in der Serie. Aber das ist mein persönliches Problem. Insgesamt ist es sehr schön, wie der Autor versucht feministische Themen in die 1930er zu legen, wie damals schon versucht wurde, Frauen in Berufe zu bringen, die mehr durch ein Männerbild geprägt sind und wie das auf viel Widerstand stößt. Die historischen Aspekte sind erneut, sie schon bei den Vorgängerromanen sehr gut und dezent eingebunden. An manchen Stellen wirkt es sehr erschütternd, wie naiv viele diese Angelegenheit damals gesehen haben mögen und auch hier erkennt man ein paar Parallelen zu heute (dabei ist das Buch schon 2012 erschienen). Insgesamt wieder ein spannender, starker Kriminalfall im historischen Gewand. Einige kleine Schwächen in den Charakterentwicklungen der Figuren kann man dabei verschmerzen, weshalb es nicht die volle Punktzahl gibt. Ebenso die Sprache wirkte an manchen Stellen zu aufgesetzt. Gerade manche Dialoge, bei denen Dialekt mit eingebaut wird, wirken meist sehr peinlich. Aber darüber kann man getrost hinwegsehen, da diese Sachen in der Minderheit sind.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
19. Okt. 2023
Bewertung:5

Gereon Rath macht süchtig! Berlin 1932: Anstatt Verstärkung für sein Ermittlungsteam zu erhalten, schickt ihn sein Chef alleine weg aus Berlin. Für den interessierten Leser ist diese Dienstreise nach Ostpreußen allerdings ein Glücksfall, den neben einem komplexen fiktiven Mordfall vor explosiver historischer Kulisse, erfährt dieser auch Denkwürdiges aus einer "untergegangen Welt", wie der Autor das alte Masuren mit seiner multiethnischen Kultur in seinem Nachwort beschreibt. Vielschichtig aufgebaut und durch eine sorgfältige Recherche geschichtlicher Hintergründe ist dieser Kriminalroman wieder ein großes Lesevergnügen!

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
22. Aug. 2023
Bewertung:5

Für mich auch nach dem Re-read der bisher beste Band der Reihe Ich liebe die Gereon Rath Bücher, vor allem weil es Volker Kutscher immer wieder perfekt gelingt mich in diese schwierige Zeit der späten Weimarer Republik zu führen. Schon jetzt bin ich sehr gespannt was Rath nach 1933 tun wird. Gerade dieses ganze Klima das hier im Hintergrund immer wieder aufflammt, das ist auch die Stärke von "Die Akte Vaterland"- ein schönes Wortspiel das einerseits direkt mit dem Fall zu tun hat, andererseits aber auf einige weitere Verwicklungen anspielt. Gewohnt sperrig kommen natürlich die beiden Figuren Gereon und Charly daher. Charly, mit der ich zugegebener Maßen nie so richtig warm werde, im Gegensatz zu Gereon den ich nach wie vor vor allem deshalb mag weil er unbequem ist und doch auch mit sich hadert. Für mich eine absolut realistische Figur seiner Zeit. Außerdem gefällt es mir auch das Kutscher verschiedene Menschen zeigt, die alle in dieser Zeit leben könnten und die auch für den Leser vielleicht nicht immer angenehm sind. Raths Privatleben hat mich aber dieses Mal irgendwie gestört, sicher auch weil ich eben Charly nicht so mag, aber auch irgendwie... ich fand es hat ein paar Mal einfach die Handlung gehemmt. Am liebsten habe ich es einfach wenn Gereon alleine ermittelt und von nichts und niemandem dabei gehindert wird. ;) Charly's Erzähltstrang gefiel mir ebenfalls , ich fand es gut, das man ihre Probleme am Arbeitsplatz miterleben konnte. Gerade bei der Polizei immer noch ein Thema das nicht vom Tisch ist. Der Fall selbst war dann auch einfach spannend erzählt und vor allem auch sehr clever konstruiert. Gerade die Verbindung ins das damalige Ostpreußen war sehr interessant, da gerade dort auch die politische Stimmung im kleinen schon deutlich spürbar war - und gleichzeitig auch durch Rath die Überzeugung das auch dieses Buschfeuer bald wieder erlöschen würde. Das man sich da geirrt hat, konnte man 1932 noch nicht absehen. Das Thema der damaligen deutschen Ostgebiete ist ja auch ein sehr Schwieriges, Kutscher ist es aber hier gelungen es im richtigen Tonfall mit einzubeziehen. Überhaupt, die ganze Wahrheit hinter den Morden, da wurde mir schon ganz anders. Als Leser weiß man auf einmal nicht mehr so genau auf welcher Seite man sich stellen soll. Ich mag es wenn man auch selbst dazu angehalten wird über die Lektüre nach zu denken ohne das man moralisch in die Eckte gedrängt wird.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
10. Mai 2023
Bewertung:5

Spannende historische Ermittlungsarbeit

Charly kommt aus Frankreich zurück und Gereon Rath macht ihr einen Heiratsantrag. Ganz nebenbei ermittelt er in einem vermutlichen Ertrinkenfall. Doch dort wo das Opfer gestorben ist, gibt es kein Wasser. Die Spur führt schnell in die Masuren. Wieder ein sehr schöner historischer Krimi, der ganz nebenbei die historischen Ereignisse beschreibt. Dabei stehen diese nicht im Vordergrund sondern werden so geschildert, wie es ein damaliger Bürger wahrnimmt. Im Vordergrund steht der spannende Kriminalfall, der gleichzeitig die Masuren und Menschen beleuchtet. Eine Zeit in der die Nazis immer stärker werden. Ein toller Krimi.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon
22. Sept. 2022
Bewertung:5

Der vierte Fall für Kriminalkommissar Gereon Rath. Diesmal führt ihn seine Ermittlungen nach Masuren, der früheren Provinz Ostpreußen. Für mich ganz unbekanntes Terrain. Der Roman entführt in die damalige Zeit und das damalige Berlin, eine wahrlich Zeitreise. Ich bin begeistert von der Art zu schreiben und den Charakteren, die wir mittlerweile ganz gut kennen. Ein spannender Fall zwischen Eifersucht und Rache. Ich freue mich auf Teil 5.

Die Akte Vaterland
Die Akte Vaterlandvon Volker KutscherArgon