Highlight
Leseempfehlung
Ein gutes und beeindruckendes Buch. Mir persönlich war die Distanz zu den Figuren etwas zu groß. Deshalb hat es mich nicht so richtig mitgezogen.
Ein großartiges Buch, dass ich jedem nur empfehlen kann. Dieses Buch war so gut, dass ich wünschte ich hätte es nicht gelesen, denn dann könnte ich es nochmal lesen. Schon das erste Kapitel war wundervoll und hat mich nachdenklich gemacht und Emotionen in mir ausgelöst. Die ganze Geschichte war mit so vielen kleinen Details ausgearbeitet, die Sprache die Kehlmann nutzt, ist voller Ästhetik. Das ganze Buch hat mich sehr aufgewühlt und mir Impulse gegeben mir über verschiedenes Gedanken zu machen. Lichtspiel bekommt von mir 5/5 Sternen und einen Platz bei meinen Lieblingsbüchern.
Daniel Kehlmann beschreibt die NS-Zeit anhand von Szenen aus dem Leben des österreichischen Regisseurs Georg Wilhelm Pabst (1885-1967) als auch anderer ProtagonistInnen.
Der Bezug zur grässlichen NS Zeit und damaligem Schaffen der Filmkunst sowie Darstellung persönlicher Drangsalierung der beteiligten Personen gelingt Kehlmann sehr gut, aber teils zu literarisch, teils zu oberflächlich. Sicherlich ist der Roman ein Kunstwerk, auch weil aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Aber genau dieser spontane und in den ersten Absätzen jeweils nicht erkennbare Wechsel der Ich Erzählweise - immer wieder ohne Hinweise auf das Ich - und die teilweise unflüssige Schreibweise hat mich zwar informieren, aber nicht fesseln können.
Unterhaltsam und Lehrreich.
Ein grossartiger Roman um den bekannten Regisseur Georg Willhelm Pabst. Daniel Kehlmann schreibt sehr eindringlich und lebhaft. Sehr lesenswert!
Beeindruckender Roman über den Regisseur G. W. Pabst in der Nazi-Zeit. Sprachlich und stilistisch elegant und souverän, spannendes Spiel mit Erzählperspektiven, die das Filmische aufgreifen. Ein paar Längen, aber auch ein fesselnder Spannungsbogen mit ergreifenden Schlusskapiteln.
Die beinahe filmisch perfekt inszenierte Geschichte um den Regisseur G.W. Pabst beschreibt kein einfaches Thema der dunklen Zeit des 2. Weltkriegs in Österreich und Deutschland. Pabst, bereits vor den Nazis nach Amerika geflohen, kehrt mit Ehefrau und Sohn auf Drängen seiner Mutter, die noch in Österreich lebt, zurück und kann bei Ausbruch des Krieges das Land nicht mehr verlassen. Zunächst dem Regime gegenüber ablehnend beginnt er eher aus der Not heraus wieder Filme zu drehen und somit auch indirekt dem Land und seinem Propaganda-Apparat dienlich zu sein. Es ist neben Pabst des Filmen selbst, der hier die Hauptrolle spielt. Neben der genauen Beleuchtung der Arbeit und Leidenschaft des Regisseurs wird immer wieder deutlich, welchen Stellenwert der Film zu dieser Zeit für das Nazi-Regime hatte. Die vordergründige Passion von Pabst erlaubt ihm das Eintauchen in seine Kunst und gleichzeitig aus der Realität zu fliehen, obwohl die Ereignisse ihre Beachtung einfordern und sich mehr und mehr aufdrängen. Daniel Kehlmann versteht es meisterhaft, Fakten und Fiktion zusammenzuführen und eine nahezu perfekte Geschichte daraus zu weben. Zwar wird im Anhang betont, sie sei fiktiv gestaltet, aber es muss klar sein; dass es eine nahe Anlehnung an die zumeist real existierten Personen gibt zumal das Filmmaterial zum grossen Teil heute noch zugänglich ist. Die Hörbuch-Version, meisterhaft gelesen von Ulrich Noethen ist sehr zu empfehlen.
Toller Einblick in die Filmbranche zu schwierigen Zeiten. Manchmal etwas lang und zäh
tolle perspektivenwechsel, die beherrscht kehlmann aus dem ff!
Ein sensationeller, extravaganter und dennoch todernster Roman! Großer Applaus für Kehlmann!
Einfach toll geschrieben!
Wunderbare Sprache. Man konnte direkt mit den Figuren fühlen!
Großartiger Kehlmann, wieder einmal. Wer anspruchsvolle und zugleich gute Unterhaltung sucht, ist mit diesem Roman bestens bedient. Erzählt wird die Geschichte eines Filmemachers, der sich und seine Familie ins Nazireich zurückführt, obwohl er den Absprung schon geschafft hatte. Doch unzufrieden mit den begrenzten Möglichkeiten im Ausland kehrt er zurück und opfert seine Überzeugungen und seine Familie dem zweifelhaften Ruhm und einer Kunst, die unmenschliche Wege geht. Absolut lesenswert!
Hat mir sehr gefallen und ich möchte jetzt Pabsts Filme sehen.
Sehr spannendes und interessantes Buch, wenn man sich für Stummfilme und die Zeit des zweiten Weltkriegs interessiert. Etwas surreal geschrieben, aber trotzdem einfach zu lesen - liest sich sehr schnell weg.
Das Regime und die Kunst
»Lichtspiel« folgt der Biographie des Filmemachers Georg Wilhelm Pabst, einer der großen Regisseure der Weimarer Republik. In verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven, mal durch Pabst, mal durch seine Kollegen und Weggefährten, beleuchtet »Lichtspiel« den schmalen Grat und die Abgründe zwischen Kollaboration, Mitverantwortung, Integrität und Charakterstärke. Daniel Kehlmann lässt uns in seinem fiktionalen Roman erneut historische Persönlichkeiten in wunderbarer Sprache und einigen beeindruckenden Szenen begleiten. Das groteske Aufeinandertreffen zwischen Pabst und Goebbels im Berliner Ministerium oder der Konflikt am Set mit Leni Riefenstahl sind für mich absolute Highlights. Keine leichte Kost. Aber mir hat dieser bewusst enge Blickwinkel auf die Gräuel des Nazi-Regimes aus der Sicht von Kunst und Kultur gepackt. Ich hoffe, dass Kehlmann noch viele historische Personen zum Leben erwecken wird.
Gutes Buch mit kleinen Hindernisse
Die Geschichte vom Regisseur Georg W. Pabst vor und während des 2. Weltkrieges ist keine leichte Sommerlektüre. Mich hat die Sorache begeistert, manchmal hatte ich Probleme mit dem Wechsel der erzählenden Personen. Ansonsten kann ich dieses Buch empfehlen. Ob es dem wahren Leben von Pabst entspricht, müsst ihr selbst rausfinden.
Ein intensives Buch über den österreichischen Filmregisseur G.W. Pabst. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven sehr interessant, aber nicht sehr leicht zu lesen.
Ganz großes Kino!
Die Geschichte des Regisseurs G. W. Pabst, der aus den USA nach Nazi-Deutschland zurückkehrt, um hier seinen - wie er findet - besten Film zu drehen. Leider vergeblich... Bereits das erste Kapitel ist grandios und setzt den Ton für den Rest des Romans: Es sind die 70er Jahre und Franz Wilzek, der ehemalige Assistent von Pabst, wird aus der Seniorenresidenz "Abendruh" abgeholt, um in einer Fernsehsendung über die gemeinsame Arbeit mit dem berühmten Regisseur zu berichten. Die Ich-Perspektive des mittlerweile dementen Wilzek versetzt uns mitten in das löchrige Gehirn des alten Mannes. Die Frage nach dem Film "Der Fall Molander" bringt ihn aus dem Konzept. Den Film hat es nie gegeben und doch tauchen Erinnerungen in seinem unzuverlässigen Hirn auf. Was es mit diesem Film auf sich hat und warum am Ende eine ganze Nation Erinnerungslücken hat, das erfahren wir im weiteren Verlauf dieses großartigen Romans. Die Geschichte von G. W. Pabst wird aus den wechselnden Perspektiven der Beteiligten erzählt. Die Frage, wie sehr man seinen Wahrnehmungen und Erinnerungen trauen kann, spielt dabei immer wieder eine Rolle. Ein Roman wie ein Film. Ganz großes Kino!
Tolles Buch. Mein Highlight bisher in diesem Jahr.
Kehlmann erzählt die Geschichte des deutschen Stummfilmregisseurs GW Pabst, der in Hollywood Karriere machte. Mit der Erfindung des Tonfilms sank sein Stern in Hollywood rapide und Pabst fällte eine fatale Entscheidung: entgegen dem Rat aller Menschen um ihn herum reist er am Vorabend des 2. WK zurück nach Europa und sogar nach Österreich, um seine alte Mutter zu besuchen und in Europa Karriere zu machen. Sein Sohn landet bei der Wehrmacht, Pabst wird dazu gebracht Propagandafilme für das Naziregime zu machen. Sehr interessante biographische Geschichte über Filme und Künstler*innen im dritten Reich. Hat mir sehr gut gefallen. Den halben Stern Abzug gab es wegen Längen im Mittelteil. Aber es lohnt sich definitiv durchzuhalten!
Schöne Sprache. Leider stimmt die Biographie nicht unbedingt mit der historischen Wirklichkeit überein, daher bleibt fortwährend das Gefühl, ist das, was Kehlmann gekonnt bildhaft beschreibt, nun Fakt oder Fiktion? Stilistisch hervorragend
Inhaltlich und erzählerisch auf ganz hohem Niveau. Ein Roman, der noch lange nachwirkt und mir den Film der späten 20er und 30er Jahre ein bisschen näher gebracht habe. Sehr lesenswert.
Ganz großes Kino!
«Du hast recht», hat er schließlich gesagt. «Aber nur halb. Denn all das geht vorbei. Aber die Kunst bleibt.» «Selbst wenn das so ist. Selbst wenn sie bleibt, die ... Kunst. Bleibt sie nicht beschmutzt? Bleibt sie nicht blutig und verdreckt?» (D. Kehlmann - Lichtspiel - S. 303) Daniel Kehlmanns Roman „Lichtspiel“ erzählt die Geschichte des Regisseurs G.W. Pabst, der in der Weimarer Republik zu den erfolgreichen Filmpionieren gehörte und nach einem erfolglosen Gastspiel in den USA 1938/1939 in die „Ostmark“ zurückkehrt. Während er das ursprüngliche Anliegen, seine kränkliche Mutter zu versorgen, bewältigen kann, scheitert der zweite Teil seines Plans - die erneute Ausreise. Pabst wird vom Krieg überrascht und erhält eine Einladung nach Berlin, wo man ihm nahelegt, sich zu fügen und wieder Filme zu drehen. Gestützt durch Archivrecherchen untersucht Kehlmann, was dazu geführt haben könnte, dass ein Regisseur, der Stoffe von Brecht und Ehrenburg bearbeitet hatte und der als „der rote Pabst“ galt, begann, Filme in Nazideutschland zu machen. Episodenhaft und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet er Leben und Werdegang der Familie Pabst - zeigt schwindende Freiräume in Schule, Arbeit und gesellschaftlichem Leben. Bis etwa zur Hälfte des Romans entwickeln sich dabei immer wieder lustige, groteske Situationen - mit fortschreitender Lektüre blieb mir aber das Lachen im Halse stecken und wurde von Grauen abgelöst. Das Filmthema ist dabei nicht nur auf der Inhaltsebene präsent. Es spiegelt sich auch in der Erzählweise wider, die mit Zeitdehnung und -verkürzung, Schärfe und Unschärfe, Fokus und Schnitt arbeitet. In der wunderbaren Lesung im Potsdamer Waschhaus am 25.01.2024 sprach Kehlmann sinngemäß von einer „Romanisierung“ filmischer Stilmittel. So ist dieser Roman aus meiner Sicht großes Kino und ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus! Ich würde ihn am liebsten gleich nochmal lesen - auch weil mich die zugrundeliegende Frage, auf die das an den Beginn gestellte Zitat abzielt, so sehr beschäftigt…
Das sprachlich grandios verfasstes Portrait über das berufliche und „moralische“ Scheitern Georg Wilhelm Pabst - fiktiv aber absolut greifbar und nachhaltig Gedanken anregend.
Teils gut lesbar, aber hin und wieder hat es sich sehr gezogen. Ich habe schon bessere Bücher gelesen.
Was für ein großartiges Buch - es gibt Szenen, die ich echt erstmal nicht vergessen werde.
Großartiges Buch! Vor dem Hintergrund der emigrierten deutschen Filmregisseure nach Hollywood kurz vor Ausbruch des 2. WK erzählt Kehlmann eine packende Geschichte über Kultur in Zeiten der Diktatur. Sprachlich brilliant, die Tiefe der Charaktere fein ausgearbeitet, ohne Längen und Langeweile. Wir erleben emotional sehr nah den moralischen Konflikt eines Starregisseurs, zerrissen zwischen der Unbedeutsamkeit in Hollywood und dem Anbiedern an die Nazis in der Heimat. Absolute Leseempfehlung.
Handwerklich fantastisch
Sehr sehr gut geschrieben, aber extrem wirr. Der Anfang ist extrem vielversprechend, so wie das Ende. Der eigentliche Teil der Geschichte ist jedoch anfangs zu verworren, man kommt schwer in die Geschichte rein. Später wird es fesselnd und gut gemacht, jedoch endet das schnell wieder, wenn sich die Perspektive ändert. Es fühlt sich an, als fehlen Teile.
Absolut genial!
Sprachlich und situativ mühelos schafft der Autor die Schrecken der NS-Zeit in das Künstlerleben des Filmregisseurs Georg Wilhelm Pabst und anderer damaliger Filmgrössen einzubetten und zwar unterteilt in drei zeitliche Abschnitte: In den USA vor dem Krieg (Draußen), in Zeiten des Kriegs innerhalb des Deutschen Reichs (Drinnen) und in die Zeit in Deutschland nach Kriegsende (Danach). Dabei werden in Dialogen und in Beschreibungen von Alltagssituationen während der Filmproduktion sämtliche dunkle Themen wie Zwangsarbeit, Euthanasie, Propaganda, Internierung, Enteignung etc. oft indirekt angerissen ohne ins Detail zu gehen.
Ein thematisch nicht ganz einfaches, aber dennoch sehr ergreifendes Buch. Sehr bewegend und avanciert auf Anhieb einem meiner absoluten Favoriten!
D. Kehlmann: Lichtspiele Ein etwas anderer Bericht über eine Kriegszeit
Eine etwas andere Beschreibung. Aus der Sicht des Herrn Wilzek, der versucht sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Ab und an wird aus Sicht der Ehefrau, dann aus Sicht des Sohnes oder auch aus Sicht anderer Personen berichtet. Schade, denn: wäre für jede einzelne Person geschrieben worden wären diese entsprechend gewürdigt worden. Auch ging das Thema der Juden etwas unter (konnten sie befreit werden?).
4,5 Sterne, spannend, informativ, gut erzählt. Empfehlung. Manche Erzählstränge hätten ausführlicher sein können, aber durch die kurzen Einblicke in Situationen und Lebensläufe hat der Text zum Nachdenken angeregt. Die Angst und Unsicherheit der Menschen dieser Zeit im deutschen Reich waren greifbar und glaubhaft. Auch wenn einige Szenen überspitzt dargestellt waren, so hat gerade dies die Bedrohungen und Furcht glaubhaft gemacht. Wertvolle Beschreibung einer schlimmen Zeit und deren Auswirkungen auf eine Familie, die Kunst und das Leben.
Die Idee hinter dem Buch fand ich sehr interessant. Nur leider gab es bei mir ein paar Stellen im Buch bei denen ich manchmal etwas verwirrt war wer denn jetzt gerade am sprechen war oder um was es genau geht. Das Buch ist nicht schlecht, ich hätte es jedoch nicht als Bestseller eingestuft.
Das Buch hat einige gute Szenen, aber insgesamt kann ich den Hype um das Buch leider nicht nachvollziehen.
Sehr komplexe und spannende Geschichte, über einen Menschen, der eigentlich mit dem Politischen Machtapparat nichts zu tun haben möchte, jedoch stark von ihm profitiert.
Mein erster Kehlmann und ich wurde nicht enttäuscht. Vorsicht Spoiler: Die Entstehung der Filme und die innere Zerrissenheit der Familie, ist sehr ausführlich beschreiben und man will immer wissen wie es weitergeht. Die Fülle der Personen ist manchmal etwas verwirrend, man kommt dennoch gut mit. Man spürt außerdem die bedrückende Atmosphäre der damaligen Zeit, beispielsweise als er zurück gekehrt ist, oder beim Gespräch mit Goebbels. Interessant ist natürlich der Umstand, das die Geschichte nicht komplett fiktiv ist. Die Charaktere gab es, auch wenn die Geschichte nicht unbedingt immer der Wahrheit entspricht. (Auf YouTube existiert ein Interview mit Kehlmann auf der Frankfurter Buchmesse 2023, welches sehr interessant diesbezüglich ist) Interessante Geschichte und gut beschriebene Charaktere. Es wird nicht mein letzter Kehlmann bleiben.
So ein wichtiges Thema so schlecht verarbeitet. Ich verstehe den Hype nicht. Weil es Kehlmann ist?
Gute Story. Bin dran geblieben. Jetzt weiß ich was einen Kehlmann ausmacht. Habe aber schon bessere Bücher gelesen.
Subtil, erschütternd und wunderbar vorgelesen.
Das Buch war für mich ein Highlight! Auf sehr subtile und insgesamt erschreckende Art erzählt der Autor die Geschichte des österreichischen Regisseurs G.W. Pabst, der riesen Erfolge in den 20er Jahren hatte, dann aber in Hollywood flopt und nach dem Anschluss Österreichs durch unglückliche Umstände im Land bleiben muss. Obwohl er nicht mit den Nazis sympathisiert, verrät er um der Kunst willen nach und nach seine eigenen Überzeugungen. Großartig geschrieben, noch toller vorgelesen (Ulrich Noethen kann da nicht genug gelobt werden!). Im Buch gibt es einen Moment der einen wirklich in die Magengrube schlägt. Absolut lesenswert! Zu anderen Büchern von Kehlmann habe ich keinen rechten Zugang gefunden, aber dies hat mich komplett überzeugt!
Jahreshighlight 2023
Eine ganz wunderbare Sprache
Wer Freude an schöner Sprache hat - unbedingt lesen. Wer einen neuen Aspekt über das dritte Reich erfahren will- unbedingt lesen. Wen die Schergen alles mobil gemacht und in den Tod geschickt haben und dabei aber noch „Durchhaltefilme“ bis kurz vor Kriegsende gedreht haben. Drehbuchautoren, die zwar eigentlich Berufsverbote hatten, aber unter falschem Namen der Sache dienen sollten. Wirklich interessant, da ist es echt egal, ob man sich für die Stars und Sternchen aus der Zeit interessiert oder deren Namen nicht kennt!! Viel Freude damit! Sehr lustig: der Verlag macht gerade Werbung für die besten Bücher des Jahres. Kategorien u.a. Fantasy, Sachbuch, Romane etc. dieses Buch ist unter „Literatur“ zu finden- beste Kategorie!!!
Keine leichte Kost
Deutschland vor und während des zweiten Weltkrieges. Es geht um Filme, einen deutschen Regisseur und die Tatsache, dass manchmal die Kriegsgefangenen im Adlon untergebracht waren. Sehr intensives Buch, das zum Nachdenken anregt.
Erzählt wird die Geschichte des Regisseurs G. W. Pabst. Geflohen aus Deutschland vor Beginn des Zweiten Weltkrieges, bleibt ihm in Amerika der Erfolg verwehrt. Als er nach Österreich zurückkehrt, um seine kranke Mutter zu besuchen, werden er und seine Familie vom Kriegsbeginn überrascht und sitzen im Nazi-Deutschland fest. Er beginnt, für das Propagandaministerium Filme zu drehen und verkauft dabei seine Seele. Die Begegnung mit Goebbels wird unheimlich verstörend geschildert, und der Ton der Erzählung wird zunehmend hoffnungslos. Kehlmann schafft es, die Handlung so präsent zu schildern, als würde man daneben stehen. Dabei schreibt der Autor so fesselnd, dass man förmlich durch die Seiten fliegt. Empfehlung.
Gutes Buch. Ab und zu bin ich gedanklich von der Story abgewichen. Im Grossen und Ganzen aber wieder eine sehr gute, lesenswerte Geschichte.
Wirklich solide. Nicht „Vermessung der Welt“, aber sehr interessante Figur, meisterlich gebaut.
Für mich das beste Buch von Kehlmann. Wusste vorher nichts über Pabst und finde die Wahl des Regisseurs als Protagonist genial, weil er mit seiner ambivalenten Rolle im Dritten Reich auch irgendwie das sogenannte Mitläufertum der deutschen Gesellschaft repräsentiert. Lieblingssequenzen im Buch sind auf jeden Fall die aus der Sicht des Sohnes und alles über den absoluten Antihelden Jerzabek.
Großes Kino, kunstfertig, atmosphärisch und packend 
Am liebsten würde ich diese Rezension mit der Fanfare von „20th Century Fox“ unterlegen. Bei diesem Buch weiß man nicht, ob es ein erstklassiger Film oder hohe Literatur ist. Irgendwie ist es beide! G.W. Pabst hat im Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg als Regisseur große Erfolge gefeiert. Er hat die Garbo entdeckt und war über die Landesgrenzen hinaus für seine Nahaufnahmen und Schnitte bekannt. Mit der Machtergreifung setzt er sich nach Amerika ab, findet dort aber weder Anerkennung noch Glück. Er möchte weiterhin als großer Regisseur tätig sein und gibt sich nicht mit kleinen Jobs zufrieden. Also entscheidet er sich, entgegen der Strömung, zurück ins Reich zu fahren, genauer in die Ostmark, wo seine demenzkranke Mutter versorgt werden muss. Seine Frau Trude und sein Sohn Jakob müssen mit. Ein fataler Schritt in die falsche Richtung. Schon bei der Überfahrt an der Grenze wird der Fehler deutlich. Um Repressalien zu entgehen heult er mit den Wölfen, zwar widerwillig und leise, aber er heult. An alte Erfolge kann er nicht anknüpfen, und auch nach dem Krieg trauert er nicht nur der guten alten Zeit hinterher, sondern auch seinem letzten Film, der auf der Flucht aus Prag verloren ging. Daniel Kehlmann ist hier ein grandioser Pageturner gelungen. Mindestens genauso kunstfertig wie Pabst seine Filme, komponiert er das Buch szenisch. Jedes Kapitel wartet mit besonderer Atmosphäre auf. Und nicht nur einmal hat man das Gefühl, dass das Buch gefilmt, geschnitten, und auf die Leinwand geworfen wurde. Die einzelnen Figuren sind so intensiv in ihrem Ausdruck. Die ständige Angst vor Übergriffen durch die Nazis habe ich deutlich gespürt. Beklemmung macht sich breit und ich frage mich, wie es wohl für mich wäre, in solch einer Gesellschaft zu leben. Ein unüberlegtes Wort, ein Schweigen an falscher Stelle, und selbst das Anschneiden belangloser Themen kann einem zum Verhängnis werden. Alles hat eine doppelte bis dreifache Bedeutung - die Rezension eines Buches, die Zubereitung eines Essens, und das Gespräch nebenan. Nichts ist einfach alltäglich, alles ist gefährlich. Dass Leute verschwinden wird, hingenommen und nicht kommentiert, schon allein aus Angst nicht, dass man der nächste ist. Die Hausmeisterfamilie im Schloss Dreiturm ist grauslig, weil sie scheinbar normal zu dieser Zeit war. Die große Ignoranz der Machthabenden, zeigt sich besonders in der Szene mit Leni Riefenstahl. Eiskalt! Die Sichtweise und die Wandlung des Sohnes Jakob fand ich ebenfalls stark. Wie er während einer Zugfahrt das Landschaftspanorama, inklusive Stromleitungen, in seine Beobachtungen einfließen lässt ist großes Kino. Pabst scheitert nicht nur durch falsche Entscheidungen, sondern auch durch seine Besessenheit während der Arbeit. Diese macht ihn zwar zum besonderen Regisseur, der auch seinen Mitarbeitern viel abverlangt, lässt ihn aber privat falsche Prioritäten setzen. Der Roman erhebt keinen Anspruch auf Realitätsnähe. So manches Mal verschwimmt Realität mit Fiktion, und zwar aus der Feder des Autors und in der Wahrnehmung der Figuren. Besonders hervorheben möchte ich noch die Eingangs- und Abschlussszene mit Wilzek - für mich gehört sie mit zu dem Besten, was ich bisher in der deutscher Literatur gelesen habe. Ich könnte noch ewig weiter schwärmen von der Schreibkunst des großen Kehlmann - und ihr merkt, das ist ein Jahres Highlight für mich
Endlich wieder ein Kehlmann! Jede Szene wunderbar zu lesen!
Anfangs bin ich mit dem Buch nicht warm geworden, doch nach und nach wurde es besser und ich wurde mit hinein gezogen in eine mir gänzlich unbekannte Filmwelt zu dieser Zeit. Geschrieben wie einzelne Szenen in einem Film, viele Perspektivwechsel, der Schluss knüpft wieder an den Anfang an und rundet es ab.
Konnte mich nicht überzeugen
Irgendwie habe ich nicht in das Buch gefunden, zu viele Handlungen, denen ich nicht folgen konnte. Vielleicht sollte man sich auch etwas in der Zeit auskennen, bezogen auf Film und Fernsehen.