4 Stunden vor
Besser als Teil 1
Bewertung:3

Besser als Teil 1

…aber trotzdem wird es definitiv keins meiner Lieblingsbücher. Das Buch zeigt ganz deutlich, dass es im Krieg immer nur Verlierer gibt! Sehr traurig und traurige Bücher sind einfach nicht mein Ding!

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
25. Apr. 2025
Bewertung:5

Eines der berührendsten und interessantesten Bücher, die ich je gelesen habe. Die verschiedenen Ansichten und Geschichten über Jaffa machen einen sehr nachdenklich. Historisch gesehen auch total spannend. Eine Geschichte, die einen nicht loslässt.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
14. März 2025
Bewertung:5

Jaffa Road lehrt uns geschichtlich viel über Palästina und Israel und zeigt multiperspektivisch ein Familienpanorama mit verschiedenen Kulturen. Viele Perspektiven auf eine Geschichte, die aus vielen Geschichten besteht und nie nur eine Geschichte sein kann. In ständiger Hoffnung auf Versöhnung findet diese immer nur statt zwischen Menschen und nie zwischen Ländern. Sprachlich zart und aufrichtig, benennt Speck auch direkt das Unangenehme.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
12. März 2025
Bewertung:4

Das Buch ist zwar schon einige Jahre alt, aber immer noch aktuell. Es zeigt sehr klar, dass es für den Nahostkonflikt keine einfache Lösung gibt, dass nichts schwarz-weiß ist. Ab und zu war mir der Stil etwas zu pathetisch, aber wer Familiensagas vor historischem Hintergrund mag, wird das Buch mögen.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
8. Feb. 2025
Bewertung:5

Schon jetzt ein Lesehighlight 2025! Der erste Teil „Piccola Sicilia“ hat mir schon gut gefallen, aber der zweite Teil „Jaffa Road“ hat definitiv noch eins drauf gesetzt. Leider ist das Thema Nahostkonflikt unverändert aktuell. In diesem Buch werden die verschiedenen Perspektiven beleuchtet, dazu kommt eine spannende und emotionale Geschichte. Klare Leseempfehlung!

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
15. Dez. 2024
Bewertung:5

Hochaktuelle Geschichtsstunde im Romanformat

Die Geschichte Israeals und des Palästina Konfliktes wird in dem Roman spannend und verständlich aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Endlich hatte ich das Gefühl, den Nahost-Konflikt näher zu verstehen. Obwohl ich den Vorgängerroman nicht kannte, hat dies der Geschichte keinen Abbruch getan. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
9. Nov. 2024
Bewertung:4

Der Nachfolgeroman zu Piccola Sicilia ist reich an Handlung...

Jaffa Road spielt kurze Zeit nach Piccola Sicilia. Wieder treffen sich Joëlle und Nina auf Sizilien - dieses Mal aus trauriges Anlass. Moritz ist tot (kein Spoiler, denn es passiert gleich zu Beginn). Er wurde in seiner Villa auf Sizilien gefunden, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Im Haus taucht mit dem Notar auch Elias auf. Ein Sohn von Moritz mit palästinensischer Herkunft und Zeugnis seines dritten Lebens, in dem er sich in Amal verliebt hat. Die Geschichte wird wieder aus unterschiedlichen Zeitperspektiven erzählt. So spielt der Roman bspw. Ende der 1940erJahre und thematisiert die Gründung des Staates Israel und die damit verbundenen Vertreibungen und kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Die Lesenden erfahren außerdem mehr über Ninas Mutter Anita, die im ersten Teil nur eine untergeordnete Rolle spielte. Sie hat Berlin verlassen und war während des Attentats auf die Olympischen Spiele in München. An der Herkunft von Joëlle und Elias erzählt Daniel Speck die unterschiedlichen Perspektiven auf die Situation im Nahen Osten. Die Lesenden müssen sich eine eigene Meinung bilden und bekommen Gelegenheit Dinge kritisch zu hinterfragen. HOCH AKTUELL!!!

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
24. Okt. 2024
Bewertung:3

Erste Hälfte ist wirklich toll und mitreißend und informativ geschrieben. In der Mitte des Buches habe ich es nach ca. 100 sehr langatmig und für mich langweiligen Seiten abgebrochen und weggelegt.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
29. Sept. 2024
Bewertung:5

Dieses Buch hat mich tief bewegt. Es ist ein Roman, der aus der Sicht von 3 Personen den Konflikt zwischen Israel und Palästina beschreibt. Gerade leider hochaktuell! Jaffa Road beleuchtet den Konflikt von beiden Seiten und man kann beide verstehen. Nebenbei erfährt man viel über die Zusammenhänge und Weltgeschichte. Der geschichtliche Konsens entspricht der Wahrheit, habe zwischendurch gegoogelt. Vieles wusste ich nicht z. B. , dass die schon immer in Israel lebenden Palästinenser brutal vertrieben wurden und dadurch zu einem Volk ohne Heimat! Der Roman beleuchtet diese Aspekte in einer Familiengeschichte. Er liest sich sehr gut, aber nach jedem Perspektivwechsel musste ich das Gelesene sacken lassen. Nichts für Zartbesaitete, weil diese Verbrechen auf beiden Seiten wirklich geschehen sind.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
14. Sept. 2024
Bewertung:5

Aktueller denn je

Auch wenn es eigentlich um den Suizid und die Erbverteilung geht, werden hauptsächlich die Geschichten von Amal und Jōelle erzählt. Die Geschichte dieser beiden starken Frauen beginnt 1948, trotzdem könnten die Gegebenheiten auch in der jetzigen Zeit erzählt werden. Danke für dieses tolle Buch!

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
1. Aug. 2024
Bewertung:5

Mein bestes Buch bisher 2024 - ergreifend, berührend mit wunderschöner Sprache, und das Thema Nahost-Konflikt so brandaktuell. Ich habe durch diese sensibel verwobene Familiensaga so viel Neues gelernt und habe einen komplett anderen Blickwinkel bekommen. Große Empfehlung!

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
18. Juni 2024
Bewertung:4.5

Ich finde es beeindruckend, was der Autor hier geschafft hat. Manchmal war es mir ein bisschen zu langatmig, aber dann gab es wieder Stellen, die mich gepackt haben und nicht losließen.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
16. Juni 2024
Bewertung:4

Eine Familiensaga vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts. Bei der Beerdigung des Exil-Deutschen Moritz Reincke alias Maurice Safarti auf Sizilien kommen seine Enkelin Nina aus seiner ersten Beziehung mit einer Deutschen, seine Tochter Joëlle aus einer Beziehung mit einer Jüdin, sowie sein den beiden bis dato unbekannter Sohn Elias aus einer Beziehung einer Palästinenserin zusammen. Wie ein Mosaik setzen die drei Erb:innen sein Leben zusammen, das eng verbunden ist mit der Gründung des Staates Israel 1948. Wir erfahren mehr über die Gründe und Hintergründe des Nahostkonflikts, über die Hoffnungen der Einwander:innen auf ein eigenes Land, über die Vertreibung und die Verbrechen, die an der palästinensischen Bevölkerung begangen wurden. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle etwas zu ausschweifend war. Das Buch habe ich als Hörbuch bei Spotify gehört.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
16. Apr. 2024
Auf jeden Fall öffnet es die Augen für die Geschichte des Nahen Ostens und die Nachwirkungen von Kolonialismus und NS-Zeit.
Bewertung:3

Auf jeden Fall öffnet es die Augen für die Geschichte des Nahen Ostens und die Nachwirkungen von Kolonialismus und NS-Zeit.

Ein paar Details fand ich unlogisch. Mir sind einige Schreibfehler aufgefallen.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
8. März 2024
Bewertung:4

Gut zu lesen, unterhaltsam und historisch sehr spannend. Die Handlung wirkt stellenweise etwas erzwungen, aber am Ende ergibt es Sinn. Der Konflikt in Gaza/Israel wird sehr greifbar durch diese Geschichte. Ich würde es weiterempfehlen.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
28. Dez. 2023
Bewertung:5

Hochaktuell! 1948:Der Israel-Palästina-Konflikt wird thematisiert aus Sicht der aus aller Welt nach Israel geflüchteten Juden. Toller Schreibstil, große Leseempfehlung 🙌🏼

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
7. Okt. 2023
Bewertung:5

Nahostkonflikt nachvollziehbar gemacht

Das Schicksal der Menschen im Nahen Osten wird von Daniel Speck wunderbar verständlich gemacht. Die Akteure und Betroffenen zur Zeit der Gründung Israels werden in eine Geschichte gepackt. Die Komplexität der heutigen Situation im Nahen Osten habe ich so besser verstanden als durch jede Nachrichtensendung. Mitunter gerät die Geschichte im Buch zu verschachtelt und vollgepackt.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
4. Sept. 2023
Bewertung:4

„Jaffa Road“ habe ich geschenkt bekommen und war ehrlich gesagt skeptisch, ob dieses Buch etwas für mich ist. Die Thematik sprach mich nicht wirklich an und die knapp 700 eng beschriebenen Seiten schreckten mich ab. Nach einigen Monaten auf dem SuB habe ich mich nun also an den Roman gewagt – und wurde positiv überrascht. Der Schreibstil von Daniel Speck liest sich überwiegend angenehm und kurzweilig, manchmal war es mir etwas zu ausschweifend. Ich hatte keine Vorkenntnisse über den Nahostkonflikt und somit war es interessant und lehrreich für mich, etwas darüber zu erfahren. „Jaffa Road“ ist die Geschichte eines nie endenden Krieges. Eine Geschichte von Gewalt, Verlust und Ungerechtigkeit. Man sitzt oft fassungslos mit dem Buch in der Hand da. Teilweise liest es sich wie ein Schulbuch. Zahlen und Fakten werden knallhart aneinander gereiht. Trotz der vielen Details empfand ich es manchmal schwierig, all diese Zusammenhänge zu verstehen. Die Brutalität und die Ungerechtigkeiten, die diesen Menschen widerfahren, sind schwer auszuhalten und war mir an einigen Stellen zu viel. Lebendig wird „Jaffa Road“ an Hand der Protagonisten, zu denen ich leicht eine Bindung aufbauen konnte. Nina und Joelle begeben sich auf die Spuren ihres verstorbenen Vaters / Großvaters Moritz. Was sie über sein Leben herausfinden erschüttert sie zutiefst und stellt alles in Frage, was sie zu wissen glaubten. Die Lebensgeschichte von Moritz und seinen Frauen wird durch Erinnerungen seiner Kinder erzählt, was ich etwas unglücklich gewählt fand. Dritte Personen, die nicht anwesend / noch nicht einmal geboren waren, als sich bestimmte Ereignisse zutrugen, können niemals dermaßen detailreich erzählen, wenn sie Sachverhalten nur vom Hörensagen kennen. Aufgrund der vielen Charaktere und Orte sowie Moritz Eigenart, sich immer wieder neu zu erfinden, ist die Handlung wirklich sehr komplex und erfordert einiges an Konzentration. „Jaffa Road“ ist eine Fortsetzung von „Picola Sicilia“. Man kann beide Bücher getrennt lesen, wenn man vor hat, beide zu lesen, sollte man allerdings die Reihenfolge einhalten, da „Picola Sicilia“ in Band 2 stark gespoilert wird.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
18. Juni 2023
Bewertung:3

Jaffa Road ist eigentlich ein faszinierendes Buch. Es behandelt wichtige Themen, beleuchtet von unterschiedlichen Standpunkten. Und wie gleich Menschen sind, auch wenn sie als „die anderen“ wahrgenommen werden. Aber am Ende war es doch enttäuschend, wie die (nicht unwichtigen) weiblichen Figuren geschrieben wurden. Frau x will eine Abtreibung? Klar fährt Mann sie, aber überredet sie in ein paar Minuten dazu, doch das Kind zu bekommen, obwohl sie es eigentlich nicht wollte? Frau y wird (am Rande erwähnt) Politikerin, damit ihr jüngerer Bruder brav in die Schule geht und nicht weiter „sein Land“ befreien will? Wieso richten alle diese Frauen, die eigentlich als willensstark und mutig beschrieben werden, alle am Ende ihr Leben und ihre wichtigsten Entscheidungen nach denen der Männer um sie herum? Den Bechdel Test passiert dieser Roman kaum. Ich finde es sehr schade, denn ich denke, dass hier großartige Figuren an einer sehr eingeschränkten männlichen Sichtweise verloren gegangen sind.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
27. Feb. 2023
Bewertung:5

Wow. Was für ein tolles Buch! Ich empfehle sehr das Hörbuch, genial gelesen u.a. von Luise Helm (und einem männlichen Sprecher, der seine Sache auch gut macht, aber nicht an die weibliche Stime herankommt). Wieder habe ich extrem viel über das Leben im Nahen Osten gelernt, über Israel und Palästina, über Israelis und Palästenenser und ihre Kultur. Wie wahrscheinlich für viele Deutsche meiner Generation waren für mich Palästinenser männliche Araber mit Kopftuch, die mit Kalaschnikoffs im Anschlag in ungemütlich aussehenden Behausungen vor Kameras posierten. Das diese Männer aus Familien kamen, die vor der Staatsgründung Israels friedlich zusammen mit ihren jüdischen und christlichen Nachbarn zusammen gelebt und gefeiert hatten, bevor sie geflohen sind oder vertrieben wurden, war mir nicht wirklich klar. Aber auch die Perspektive der europäischen Juden, die nach dem Holocaust aus allen Teilen der Welt in Israel eine Zuflucht fanden und nicht länger nur Opfer sein wollten, wird von den Charakteren Joelle, Jasmina und Avi eindringlich beschrieben. Diese Figuren kannte ich schon aus "Piccola Sicilia", und obwohl man das Buch sicher auch versteht, ohne diesen ersten Teil zu kennen, würde ich doch empfehlen, den vorher zu lesen, weil man die Geschichte von Moritz, Jasmina und Victor dann besser versteht. Tragischer Held der Geschichte, der alle Handlungsstränge verbindet, ist Moritz Reincke, aka Maurice Sarfati. Die Geschichte wird von 1948 bis Mitte der 1990ger Jahre erzählt und spielt sowohl in Israel als auch in Deutschland. Das Olympia-Attentat von München kommt vor, wie auch die Flugzeugentführungen der 1970ger und 80ger-Jahre. All das hat mich dazu gebracht, ein bissle nach den Hintergründen zu googeln und ich habe sehr viel erfahren, von dem ich bisher noch nichts wusste. Ich möchte definitiv noch mehr Bücher lesen, die im Nahen Osten spielen. Und auch von Daniel Speck möchte ich unbedingt noch mehr lesen. Von mir gibt es also wieder 5 von 5 Sternen und das Buch wird - wie schon Band 1 im letzten Jahr - sicher zu meinen Jahreshighlights gehören.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
17. Feb. 2023
Bewertung:5

Ein Buch wie eine Geschichtsstunde. Speck erzählt diesen komplexen historischen Konflikt anhand der Geschichte dreier Familien, die eines gemeinsam haben: ihren Vater. Ganz ohne Partei zu ergreifen, sondern den emotionalen Kern erfassend mit einer wie immer wunderschönen Sprache.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
30. Okt. 2022
Bewertung:2

• JAFFA ROAD • In "Jaffa Road" geht es um die Suche nach Identität, der Vergangenheit und Familie. Nina erhält die Nachricht, dass ihr Großvater Moritz verstorben sei. Gemeinsam mit ihrer Tante Joelle soll sie das Erbe antreten und sich um die Beerdigung kümmern. Bei der Testamentseröffnung treffen sie auf Elias - anscheinend auch ein Sohn von Moritz. Nun stellt sich die Frage, wie konnte Moritz drei unterschiedliche Leben führen? Wer war Moritz überhaupt? Wie sah sein Leben aus? Auf der Spurensuche begegnen sich die drei immer wieder in Gesprächen, um mehr über Moritz herauszufinden. Inhaltich hat mich der Roman auf den ersten Blick sehr angesprochen. Denn es geht vor allem um Religionen, Zugehörigkeit und ein Leben in Jerusalem. Die Konflikte zwischen Israel und Palästina spielen dabei eine zentrale Rolle. Vor allem die Geschichte von Elias Mutter, Amal, wird in diesem Roman erzählt. Doch leider konnte mich Daniel Specks Roman nicht überzeugen. Immer wieder habe ich überlegt das Buch abzubrechen, da es zwischendurch wahnsinnig langatmig war. Die Mischung aus Familiengeschichte und Historie war nicht immer ausgewogen. Oftmals hat sich der Autor in historischen Einzelheiten verloren. Die sind zwar interessant, dennoch bin ich eher Fan davon ein Ereignis ausführlich zu beschreiben, statt sehr viele geschichtliche Ereignisse und Positionen knapp zu verpacken. (NS-Zeit, Krieg, Israel-Palästina Konflikt, Olympische Spiele...) Zudem kam hinzu, dass es einen ersten bzw. zweiten Teil gibt, was mir nicht bekannt war. Zwar kann man "Jaffa Road" ohne den ersten Teil lesen, allerdings bleibt einem dann die genaue Vorgeschichte und das Verhältnis von Joelle und Nina etwas verborgen. Stärken sehe ich unter anderem in die Besetzung der "Jaffa Road" und das angespannte Lage zwischen den Zivilisten.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon
11. Sept. 2022
Bewertung:4

Daniel Speck gelingt es, den Nahostkonflikt in einer Familie zu verdichten. Joelle und Elias lernen sich erst kennen, nachdem ihr Adoptivvater gestorben ist. Die Jüdin, die in Paris lebt, und der italienische Arzt mit palästinensischer Abstammung begegnen sich zunächst mit Vorurteilen. Nur Nina, die deutsche Enkelin des Verstorbenen, geht offen auf beide zu und versucht Brücken zu bauen. In Rückblenden erfährt sie von beiden, wie sie Moritz erlebt haben und wie die Gründung des Staates Israel ihr Leben beeinflusst hat. Der Zeitraum zwischen 1945 und der Gegenwart wird durch exemplarische Ereignisse dargestellt. Im Gegensatz zum Vorgängerband Piccola Sicilia, in dem Moritz als unsichtbarer Beobachter eine große Distanz zu den Menschen hat und damit auch der Lesende nur schwer Identifikationsmöglichkeiten findet, sind diese Rückblenden sehr persönlich und teils unerträglich realistisch. Der Konflikt zwischen dem neuen Staat Israel und den palästinensischen Bewohnern macht das Buch politisch hochaktuell und verleiht ihm zeitweise den Status eines Spionagethrillers. Die Schilderung der vielschichten Kultur im Mittelmeerraum und des langen friedlichen Zusammenlebens von Muslimen, Juden und Christen in vielen Gebieten ist ein Appell für eine gerechte und friedliche Lösung des Konflikts unserer Tage.

Jaffa Road
Jaffa Roadvon Daniel SpeckArgon