Spannender Regional-Krimi
Ich habe ja schon den ersten Band von Bettina Reimanns Krimi-Reihe geliebt. Und das, obwohl ich noch nicht ein einziges Mal in Niedersachsen war. Wirklich wahr! Aber wenn ich die Bücher der Autorin so lese, dann habe ich richtig Lust darauf, mal in der Gegend Urlaub zu machen. Frau Reimann hat das Talent, ein Setting richtig lebendig werden zu lassen. Das Spargel-Geheimnis spielt zum Beispiel während der Corona-Pandemie. Die Beobachtungen, welche sie immer wieder in die Geschichte einfließen lässt, versetzen mich automatisch wieder in diese verrückte Zeit zurück. Wie oft habe ich gedacht: „Stimmt, so war das!“ Auch der eigentliche Krimi-Fall ist sehr interessant. Den Titel finde ich da fast ein wenig irreführend. Denn das Geheimnis hat nur insofern etwas mit Spargel zu tun, dass das Opfer mit eingeschlagenem Kopf auf einem Spargelfeld gefunden wird. Außerdem sind die meisten Hauptverdächtigen Bauern. Trotzdem ist das Geheimnis so viel verzwickter, als man auf den ersten Blick denkt. Sehr faszinierend fand ich vor allem die Zeitebene, die in der Vergangenheit spielt. Ich hatte jedes Mal Bauchschmerzen, wenn die Handlung dorthin gesprungen ist. Aber ich bin auch ein kleines Angsthase. Die Kindheit des Opfers spielt in einer Zeit, die so völlig anders tickt, als wir es heute kennen. Sehr faszinierend! Insgesamt hat mir der Krimi richtig gut gefallen. Die Handlung war komplex und durchweg schlüssig, die Charaktere genauso sympathisch wie im ersten Band. Auch das Ende lohnt sich. Nach dem Epilog konnte ich nicht anders, als schadenfroh zu grinsen. Bravo, Frau Reimann. Ich freue mich auf den dritten Teil!