21. Feb. 2023
Ein hervorragend recherchierter, mit spannenden Fakten und medizinischen Details gespickter historischer Roman, der gut unterhält und neugierig auf die Fortsetzung macht.
Bewertung:4

Ein hervorragend recherchierter, mit spannenden Fakten und medizinischen Details gespickter historischer Roman, der gut unterhält und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Magie oder heimtückischer Mord?   Die ehemalige Begine Anna und ihr Mann Lazarus erwarten endlich ein Kind, doch die Angst, dass doch noch etwas schief geht, ist groß, denn in letzter Zeit sind einige Schwangere des Heilig-Geist-Spital gestorben. Außerdem erkranken immer mehr Insassen und Mönche an hohem Fieber und Durchfall. Ist das die Strafe Gottes dafür, dass Anna und Lazarus ihre Orden verlassen und geheiratet haben oder steckt die schwarzhaarige junge Frau dahinter, die neuerdings bei den Beginen lebt, im Spital ein uns aus geht und Amulette und Sprüche verteilt? Anna traut ihr nicht und hält sie für eine Betrügerin oder Zauberin.   Derweil ist Stadtpfeifer Gallus auf einem privaten Rachefeldzug. Er hat herausgefunden, dass die Bettelbande um den Schwarzen Utz in den Tod seiner Verlobten involviert war und will sie zur Strecke bringen. Da ihm die Stadtwache nicht glaubt, versucht er allein sie zu stellen und gerät in Lebensgefahr.   „Die Begine und die Zauberin“ ist bereits der 5. Band der Reihe und auch wenn man die Vorgänger nicht zwingend lesen muss, versteht man die Zusammenhänge dann doch besser. Ich finde es sehr interessant, wie Silvia Stolzenburg die Geschichten ihrer Protagonisten weiterschreibt und man deren Leben begleitet.   Anna und Lazarus könnten glücklich sein, doch eine Schwangerschaft war damals gefährlich, viele Frauen überlebten die Geburt nicht. Darum sorgt sich Lazarus sehr seine um Frau und das ungeborene Kind. Es passt ihm gar nicht, dass sie neben ihrer Arbeit im Spital die Hübschlerinnen im Frauenhaus medizinisch versorgt – wo plötzlich ebenfalls Frauen sterben. Als Anna dann auch noch beginnt, wegen der sich häufenden Todesfälle zu ermitteln, versucht er erfolglos, ihr das zu verbieten. Aber Anna kann einfach nicht anders, zumal ihr eine Gemeinsamkeit bei allen Toten aufgefallen ist.   Im Gegensatz zum Vorgängerband lässt Silvia Stolzenburg es hier etwas ruhiger angehen, es gibt keine dramatischen, atemlosen Verfolgungsjagden, die Spannung spielt sich eher in den Köpfen der Beteiligten ab. Lazarus sucht verzweifelt nach einer Ursache und Behandlungsmethode für die wütende Seuche, während Anna der Zauberin hinterherspioniert, um sie zu überführen. Allerdings gibt ihr zu denken, dass selbst ihre ehemalige Beginenmeisterin diese für ungefährlich hält und Anna Neid vorwirft, weil sie nicht mehr die einzige Kräuterkundige ist. Trotzdem ist es wieder ein hervorragend recherchierter, mit spannenden Fakten und medizinischen Details gespickter historischer Roman, der gut unterhält und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Die Begine und die Zauberin
Die Begine und die Zauberinvon Silvia StolzenburgGmeiner-Verlag
20. Feb. 2023
Bewertung:4

Anna und Lazarus in Teil 5 der Reihe. Es hat Spaß gemacht!

Inhalt Die ehemalige Begine Anna und ihr Gemahl Lazarus leben mittlerweile ein gutes Leben in Ulm im Jahr 1413. Anna ist endlich schwanger und sie erholt sich langsam von der schlimmen Vergangenheit. Gerade als das junge Paar beginnt, seine Zweisamkeit zu genießen, überschlagen sich die Ereignisse im Spital. Eine junge Schwangere wird ermordet aufgefunden, ein Baby wird tot im Abort gefunden und eine Fremde wird als Kräuterkundige bei den Beginen aufgenommen. Doch schnell wird klar: sie verbirgt ein dunkles Geheimnis. Überall wo sie ist, ist auch der Tod. Thema und Genre Teil 5 der Reihe um die Begine Anna Ehinger. Ein weiterer historischer Kriminalroman inspiriert durch wahre Begebenheiten. Diese Reihe sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Charaktere Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder Anna und Lazarus. Ihre Neugier bringt sie ebenfalls natürlich wieder in Gefahr. Bis auf Annas Schwangerschaft machen beide aber keine weitere Entwicklung durch. Das ist dieses Mal dem Stadtpfeifer Gallus und vor allem dem Straßenjungen Micha vorbehalten. Besonders den Jungen habe ich sehr ins Herz geschlossen. Seine Geschichte zeigt sehr gut, dass man Menschen nicht nach ihrem Stand beurteilen sollte. Handlung und Schreibstil Wer schon Bücher der Autorin kennt, wird auch dieses Mal nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, nicht allzu einfach und durch die an die Zeit angepasste Ausdrucksweise zwischendurch auch mal anspruchsvoll. Aber ohne gestochen und aufgesetzt zu wirken. Die Mischung machts und die ist hier definitiv wieder gelungen. Die Kapitellänge ist dabei durchgehend kurz gehalten und man wechselt immer wieder die Perspektiven. Der gesamten Spannung ist das absolut zuträglich. Es macht einfach Spaß, durch die Seiten zu fliegen. Für mich hätte der Einstieg dieses Mal ruhig etwas kürzer ausfallen dürfen. Es passierten zwar immerwieder Kleinigkeiten, diese liefen eher alle so nebenher. Richtig hoch ging für mich die Spannung erst nach rund 60 Seiten und das ist mir entschieden zu lang. Was ich aber auf jeden Fall noch hervorheben möchte, ist die exzellente Recherche der Autorin. Wo Silvia Stolzenburg draufsteht, kann man sicher sein, dass man auch wirklich das Leben zur Zeit des Schauplatzes erleben darf. In ihren Nachworten wird immer erklärt, welche wahren Begebenheiten dem jeweiligen Roman zugrunde liegen. Danke dafür! Fazit Für diesen immernoch sehr guten Roman gebe ich sehr gern 4 🌟. Für das Highlight reicht es mir dieses Mal leider nicht ganz. Dennoch fühlte ich mich bestens unterhalten und ich freue mich auf eine eventuelle Fortsetzung!

Die Begine und die Zauberin
Die Begine und die Zauberinvon Silvia StolzenburgGmeiner-Verlag