Eine kurzweilige, schöne Unterhaltung.
Nach einem Besuch bei ihrer Schwester und deren Ehemann in England kehrt die junge, wilde Fanny, Tochter des Grafen Wohlleben, nach Wien zurück. Besonders freut sie sich auf das Wiedersehen mit dem Textilfabrikanten Paul Faber, ihrer großen Liebe. Zu Fannys großer Enttäuschung wird daraus nichts, denn Paul ist seit Monaten verschwunden, aufgebrochen zu einer mysteriösen Reise. Doch Fanny ist kein Kind von Traurigkeit: Ihre Energie steckt sie stattdessen in ihre geliebten Pferde und in die Gestaltung ihres Gartenpalais. Als sie auf den gutaussehenden ungarischen Magnaten Graf Erdélyi trifft, spüren beide eine sofortige Anziehungskraft. Je mehr Zeit Fanny mit Graf Erdélyi verbringt und je länger Paul verschwunden bleibt, desto mehr fängt sie an, in ihren Gefühlen zu den beiden Männern zu schwanken. Wie wird sich ihr Herz entscheiden? 🌹 Manchmal braucht man einfach ein bisschen Abwechslung, zum Beispiel ein neues Genre. Dachte ich mir und habe »Der Blumenkavalier« angefangen zu lesen. Und was soll ich sagen? Nachdem ich auf den ersten Seiten etwas überfordert war von all den neuen Figuren, hat sich das nach dem zweiten Kapitel komplett gelegt. Man braucht die vorigen beiden Bände nicht, alles Relevante erfährt man und das, was verschwiegen wird, macht Lust, es rauszufinden. Je mehr ich die Figuren kennengelernt habe, desto mehr war ich drin in der Geschichte. Denn der Roman hat einfach Spaß gemacht! Durch all die Figuren und dem, was man ausschnittsweise von ihren Leben erfährt, wird ein lebendiges, buntes Bild vom Wien des 19. Jahrhunderts geschaffen, immer untermalt mit tatsächlichen Geschehnissen. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, als ich angefangen habe diesen Roman zu lesen und habe ihn mit einem wirklich guten Gefühl weggelegt. Unterhaltsam, leicht, schön. Von allem genug, aber nicht zu viel. Sexy, aber nicht plakativ. Träumerisch, aber nicht kitschig. Wirklich gut!