Ein Best of Dietmar Wischmeyer in Romanform. Bissiger, schwarzer Humor im Gewand einer Boomerbiographie.
Bin seit Jahren Wischmeyer Fan, als solcher hat man definitiv seinen Spaß mit dem Buch und der ein oder andere Nichtfan auch, er sollte sich nur auf die zuweilen bewusste Verletzung aller political correctness gefasst machen. So redet mein Vater aber nunmal teilweise auch, weshalb ich mich während des Lesen des öfteren an ihn erinnert gefühlt habe. Im Guten wie im Schlechten. Die Gesichte von Wolfgang Schrage ist eine typische BRD-Boomer Biographie, liest sich gerade am Anfang flott weg und vermittelt einem Danachgeborenen wie mir ganz gut wie das aufwachsen in der Zeit wohl gewesen ist. Ab dem Mittelteil wird die Story größer aufgezogen und in die Zeitgeschichte eingezogen. Zum Schluss wird die Geschicht leider etwas zu konstruiert, endet aber doch versöhnlich. Werde das Buch an meinen Vater weitergeben und könnte wetten, dass er es mag.