2. März 2025
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Bewertung:4.5

SuB Nr.75 Uuuuund 🥁😅 Kalendertürchen Nr.12🙌☺️ Was hab ich mich auf dieses Buch gefreut🤗 Es war wieder einmal toll und hat meine Erwartungen erfüllt,wunderbar! Dieser Schreibstil,ich mag ihn einfach. Jedes Detail wird analysiert,so sinnlich,liebevoll beschrieben. Zwischendurch etwas in diesen Sätzen verloren was einem mamchmal ein wenig langatmig vorkommt aber dann war man doch wieder gefangen. Ich mag diese ausgerwöhnlichen Geschichten von der Autorin. Und auch hier ,habe ich mit dieser Wendung in der Geschichte nicht gerechnet 😊 Die Geschichte ist voller Liebe 💘 Hier wird aus den Augen einer Mutter und ihrem Sohn erzählt, wie sie den Krieg erleben und sehen! Die unendlich starke Liebe zwischen Mutter und Sohn. Und auch den Denkanstoß, das Man nicht nur Mutter ist.❤️ Ich werde auch ihr 3ittes Buch mit voller Begeisterung lesen. Leseempfehlung 🫶🏻

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
28. Mai 2024
Bewertung:2

Wegen dem Inhalt des Buches verweise ich auf den Klappentext. Nachdem die "Farbe von Milch für mich letztes Jahr definitiv lein Jahreshighlight gewesen ist, war ich sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin. Dementsprechend hoch waren aber auch die Erwartungen. Leider muss ich sagen, konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Ich brauchte mehrere Anläufe um das Buch überhaupt nach den ersten Seiten weiterzulesen. Die Protagonisten Sofia ist sehr distanziert. Sie wirkt gefühlskalt und irgendwie unnahbar, auch ihrem Sohn gegenüber. Man merkt als Leser, dass Sofia sich ihr Leben anders vorgestellt hat. Pawel dagegen ist ein sehr neugieriger Junge. Es geht in dem Roman um eine Mutter-Sohn-Beziehung. Gefühlstechnisch konnte sie mich aber nicht erreichen. Dafür war zu viel Distanziertheit zwischen den beiden vorhanden. Die Geschichte ist ruhig erzählt. Manchmal zu ruhig. Für mich baute sich keine wirkliche Spannung auf. Im Vergleich zu „Die Farbe von Milch“ wirkte der Schreibstil für mich irgendwie distanziert. Der erste Roman berührte mich durch die Gefühle und Emotionen, die die Autorin mit Worten sehr gut rüberbringen konnte. Die Geschichte „der Wald“ konnte mich dagegen leider nicht überzeugen. Nichtsdestotrotz bin ich auf weitere Bücher der Autorin gespannt, da sie mich trotz der für mich nicht sehr überzeugenden Geschichten zum Nachdenken anregen konnte.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
3. März 2024
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Bewertung:4

Intensive Betrachtung einer Mutter-Sohn-Beziehung, beginnend in der traumatischen Kriegszeit in Warschau 1944, Regeneration im Wald und Neuaufbau im Exil. Die Autorin hat die Geschichte in eine starre Kapitelform gegossen, die den einzelnen Episoden Halt gibt. Die Handlung konzentriert sich auf das Innenleben, findet gefühlvolle Bilder und verleiht durch die sparsame Handlung eine besondere Tiefe. In manchen Teilen habe ich mich ein wenig gegen die starre Form gestemmt und konnte mich dem inneren Fluss der Mutter nicht immer hingeben. Dann war ich wieder fasziniert von der Klarheit ihrer Gedanken, ihrem Blick aus das Frau und Muttersein. Mit dem Sohn und seiner überbordenden Phantasie fiel es mir leichter zu gehen. Die Wendung im dritten Teil hat mich überrascht, wenn es auch im Nachhinein schon so viele Zeichen gab. Aber vielleicht habe ich mich - ähnlich der Mutter - geweigert sie zu erkennen. Ein Buch, für das man Zeit und Ruhe braucht, um mit in die Tiefe zu steigen. Da wird man reichlich belohnt. . Für handlungsorientierte Leser keine gute Option.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
4. Jan. 2024
Bewertung:3.5

Kommt für mich leider nicht an „Die Farbe von Milch“ heran

Trotzdem ein durchaus interessantes Buch! Das Hörbuch ist fantastisch und wird, wie auch schon „Die Farbe von Milch“ von Laura Maire super toll vorgelesen! Leider hatte das Buch für mich einige Längen, weil hier viel auf Gedanken und Empfindungen der Protagonisten eingegangen wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich über so viele Dinge Gedanken machen! Vielleicht kommt das daher, dass es sich hier um eine künstlerisch/musisch begabte Familie handelt? Pawel war mir als kleiner Junge nervlich etwas anstrengend, woran ich mich erst gewöhnen musste. Zumal diese extreme Fixiertheit auf die Mutter auch den Umständen der Zeit zuzuschreiben waren. Der Schreibstil der Geschichte war wieder sehr besonders. Was mich bestimmt noch einmal zu einem Buch der Autorin greifen lässt!

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
21. Okt. 2023
Bewertung:4

Ganz so überzeugen wie der erste Roman von Nell Leyshon "Die Farbe von Milch" konnte mich "Der Wald" nicht, allerdings kann ich es trotzdem empfehlen. Der ruhige, teilweise distanziert wirkende Schreibstil führt einen durch die Geschichte und ich habe diese durchwegs gerne gelesen. Manchmal sind es gerade die leisen Töne, die lange nachhallen!

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
22. Aug. 2023
Bewertung:3

Über weite Teile des Romans hat mich die Geschichte nicht losgelassen. Die Autorin hat ein gutes Gespür für ihre Figuren, sie wirken realistisch. Vor allem Pawel, ich hatte nie den Eindruck hier schreibt eine Erwachsene aus dem Blickwinkel eines Kindes. Es fühlte sich immer ganz und gar wie der Blick eines Kindes an. Er hat Angst, weil das was passiert ist, für ihn nicht ganz begreifbar ist. Verständlicherweise kann er die Handlungen der Erwachsenen nicht so richtig einordnen. Zudem ist auch seine Mutter durch das erlebte Trauma zum Teil überfordert und muss sich zwingen, trotzdem weiterhin für ihren Sohn dazu sein. Gerade diese beiden so Blickwinkel, die des kleinen Jungen und die der Mutter, deren Ehe nicht mehr so ganz intakt zu sein scheint und daran auch zerbricht, die ihre Schwester und ihre Mutter verliert. Das war so eindringlich geschildert, es hat mich sehr in die Handlung gezogen, obwohl insgesamt wenige Dinge passieren. Ja man erlebt mit, wie etwa die Schwester und die Mutter abgeholt werden. Und es ist klar, das hier im Hintergrund viele Dinge passieren, die wir als Leser*innen nicht miterleben, weil diese Perspektive nicht Teil des Romans ist. Es sind eher Erinnerungen Sofias z.B. wie sie im Haus Cello gespielt hat oder Pawel, wie er mit der alten Frau bei der sie im Wald unterkommen, den Garten umgräbt und Salat sät. Das alles verdichtet sich zu einer Geschichte um den Zusammenhalt den Mutter und Sohn erleben. Sie haben eine tiefe Bindung, die auch deshalb so ist, weil Sofia ihren Sohn beschützen kann. Sie schafft es trotz ihrer Unzulänglichkeiten (sie empfindet sich z.B als sehr egoistisch) für ihn dazu sein, obwohl sie eigene Ängste hat, was ihre Zukunft betrifft. Obwohl auch sie oftmals überfordert ist. Ich hätte gerne mehr über die Zeit im Wald gelesen, doch dann macht der Roman plötzlich einen Zeitsprung, der mir ganz persönlich nicht so gut gefallen hat. Das hat eher etwas mit meinem Geschmack zu tun und mit dem, was ich mir von der Handlung weiter erhofft hatte. Dieser Zeitsprung ist nicht nur in einem ganz anderen Land - Sofia wanderte mit ihrem Sohn nach England aus - sondern beleuchtet die Beziehung als Pawel - nun Paul genannt - Erwachsen ist und seine Mutter gerade ihren zweiten Ehemann verloren hat. Ich habe das innerhalb der Handlung als ziemlichen Bruch empfunden und es hat mir einfach nicht so gut gefallen. Es passte für mich nicht mehr so recht zusammen. Ab da hat der Roman für mich seine Wirkmacht etwas eingebüßt. Das fand ich schade, aber leider hat es mich dann nicht mehr überzeugt. Andererseits beschreibt die Autorin durch die drei Zeitebenen, die sie letztendlich im Roman verarbeitet, die Veränderungen die die Beziehung von Mutter und Sohn immer wieder betreffen und entscheidend prägen. Ich gebe aber zu, das war einfach nicht ganz das, was mich an der Handlung interessiert hatte. Daher empfinde ich den Roman trotzdem als ziemlich gut geschrieben, mag aber Teile der Handlung nicht besonders. Ich werde aber sicher Leyshons ersten Roman Die Farbe von Milch lesen, denn der Erzählstil selbst hat mich sehr angesprochen und ich finde die Autorin kann einfach richtig gut Schreiben.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
3. Aug. 2023

...nach 174 Seiten abgebrochen... Thematisch ein so so tiefgreifendes Buch, aber der jüngste Protagonist der Geschichte, Pawel, hat meine Nerven innerhalb der 174 Seiten wirklich stark beansprucht... und ich möchte keine weitere Zeit mehr mit ihm innerhalb dieser Geschichte verbringen...😣

Der Wald
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30. Okt. 2022
Bewertung:4

Nachdem ich letztes Jahr Nell Leyshons Roman „Die Farbe von Milch“ verschlungen habe, habe ich mich sehr auf „Der Wald“ gefreut. Aus ihrem ersten Werk weiß ich, dass sie eine sehr spezielle Erzählperspektive, einen genau betrachten lässt und viel Freiraum für den Leser lässt. Im Zentrum der Geschichte steht der kleine Junge Pawel. Er wächst bei wohlhabenden Eltern in Warschau auf. Doch auch die Wirren des Zweiten Weltkrieges machen vor seiner kleinen Welt keinen Halt. Die Deutschen besetzen seine Stadt und schon bald ändert sich sein Leben grundlegend. Der Schreibstil von Nell Leyshons gefält mir sehr. Bereits in „Die Farbe von Milch“ war ich begeistert von ihrem eigenwilligen Stil. So schafft sie es die Erzählperspektive des kleinen, neugierigen Pawel mit der sich sorgenden, zu Beginn egoistischen Mutter Zofia miteinander zu verbinden. Gemeinsam mit Pawel und Zofia machen wir uns auf die Reise in den Wald. Sie beschreibt, wie die beiden um das Überleben kämpfen müssen und wie beide unterschiedliche Wege finden mit der Situation umzugehen. Zofia trauert vor allem ihrer Vergangenheit hinterher: die Dienstmägde, das Essen und dem sorgenfreie Leben. Pawel versucht mit seinem kindlichen Sein die Situation zu meistern. Eine spannende, emotionale Mutter-Sohn-Story inmitten des Zweiten Weltkrieges. Der außergewöhnliche Schreibstil und auch die Kapitelaufteilungen machen für mich das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
28. Okt. 2022
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Bewertung:5

„Der Wald“ ist für mich das zweite Buch nach „Die Farbe von Milch“, welches ich von Nell Leyshon gelesen und absolut geliebt habe. Der Schreibstil der Autorin ist etwas anders als in ihrem ersten Buch, aber nicht weniger intensiv und von gewaltiger sprachlicher Schönheit. Die Geschichte um Zofia und ihrem Sohn Pawel hat mich zutiefst berührt und mitgenommen. Ich fand es besonders schön, wie die Autorin mich an den Gedanken von Pawel und Zofia hat teilnehmen lassen und mir somit ein sehr nachvollziehbares Bild gezeichnet hat. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Beziehung zwischen Mutter und Sohn. Man erlebt und erfährt, wie der Krieg die beiden geprägt und verändert hat. Wie Zofia sich selbst infrage stellt und mit sich hadert, was das Beste für ihren Sohn ist. Ich habe bis zur letzten Seite mit den beiden mitgefühlt und mit Spannung ihre Entwicklung verfolgt. Die Geschichte ist überwiegend dunkel, traurig und melancholisch, aber auch herzerwärmend, tiefgründig und vor allem sehr facettenreich. Für mich war es ein rundum wunderschönes, stellenweise auch schmerzliches Lesevergnügen, welches ich aber auf jeder Seite genossen habe.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio
28. Okt. 2022
Bewertung:3

Stichworte Gegenwartsroman, 2. Weltkrieg, Familienroman, Polen, England, Mutter-Sohn(Kind)-Beziehung Handlung 2 - von interessant zu langweilig Sprache 5 - flüssig, ruhig, intensiv Charaktere 3 - sehr gut ausgearbeitet, doch sie verlieren sich im Laufe der Geschichte Ende 2 - nichtssagend, kitschig, langweilig Hörbuch 3 - tolle Sprecherin, rettet die Geschichte Gesamtwertung 3,0 / 5 Fazit: Tja, was soll ich sagen?! Ich hatte mir vom Buch bzw. von der Thematik was anderes vorgestellt und somit sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden. Dass es sich hier um einen ruhigen Entwicklungsroman handelt, wusste ich im Vorfeld. Dass es aber eigentlich gar kein Buch #GegenDasVergessen ist, war mir nicht klar. Der Beginn ist grandios! Der 2. WK in Polen beginnt und die gut situierte Familie von Pawel muss nach und nach ihre Vorteile und Annehmlichkeiten aufgeben, bis hin zur Flucht in den Wald, um vor den Deutschen Soldaten zu fliehen und überleben zu können. Dieser Teil, der die Familie charakterisiert und vom Leben in der Stadt und im Wald erzählt ist sehr spannend und macht Lust auf den Fortgang der Story. Doch dann gibt es einen richtig Bruch im Erzählstrang. Weiter geht es mit dem Leben in England, wohin Pawel und seine Mutter Zofia geflohen sind. Um sich besser anzupassen, heißen sie jetzt Paul und Sofia. Paul ist nun ein erwachsener Mann und erfüllt nicht die Vorstellungen, die seine Mutter sich von seiner und ihrer Zukunft gemacht hatte. Und ab da plätschert die Geschichte einfach so vor sich hin, ohne Tiefe, ohne Kraft und ohne einen echten Bezug zur “Vorgeschichte” im Wald. Nell Leyshon kann schreiben, keine Frage. Die Protagonisten sind sehr gut und umfassend charakterisiert. Die ruhige Erzählweise der Autorin und die Entwicklung der Geschichte haben mir gefallen. Nur inhaltlich konnte mich das Buch so gar nicht überzeugen. Plötzlich werden Themen eruiert, die für mich in diesem Buch nicht zueinander passen. Und das Ende ist, wie soll ich es sagen, irgendwie zu oberflächlich und auch zu kitschig. Das Hörbuch reißt die Geschichte etwas raus und deshalb gibt es für die wundervolle Sprecherin, die das Setting zu Beginn und die Dialoge so hervorragend umgesetzt hat, ein riesen großes Lob! Die eigentliche Story nämlich hätte von mir nur 2 Sterne bekommen. Das Hörbuch aber ist sehr gelungen und bekommt deshalb einen ganzen Stern mehr!

Der Wald
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22. Sept. 2022
Bewertung:5

Klappentext von der Verlagsseite Warschau im Zweiten Weltkrieg: Der kleine Pawel wächst wohlbehütet in einem bürgerlichen Haushalt auf. Doch als der Krieg kommt und sein Vater sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert, ändert sich alles. Die Familie lebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts bringt der Vater einen schwer verwundeten englischen Kampfpiloten mit nach Hause, um ihn in Würde sterben zu lassen. Doch entgegen jeder Wahrscheinlichkeit überlebt der Pilot und löst damit eine Kette folgenschwerer Ereignisse aus … England, viele Jahre später: Pawel führt ein Leben als freier Künstler. Tief in sich trägt er die Erinnerung an die Erlebnisse seiner Kindheit – daran, wie er mit seiner Mutter in den Wald fliehen musste und dort Monate verbrachte, jenseits von allem, was er kannte, allein inmitten der Natur. Die Geschehnisse dieser Zeit haben beide ganz unterschiedlich geprägt und für immer aneinander gebunden; doch in der Gegenwart stellen sich Mutter und Sohn Hindernisse in den Weg, die es ihnen schwer machen, wieder zueinander zu finden … Autoreninfo von der Verlagsseite: Nell Leyshons erster Roman Black Dirt stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Im EISELE VERLAG erschien zuletzt mit großem Erfolg bei Presse und Publikum Die Farbe von Milch, ihr zweiter Roman, für den sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert war. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset. Erster Satz: Sofia hört, wie sich die Klappe des Briefschlitzes öffnet und schließt, hört das Gewicht der Briefe, wie sie auf den Boden fallen. Aufbau: Nell Leyshons “Der Wald” ist in drei Teile eingeteilt mit den Titeln Stadt – Wald – Kleinstadt. Jedes Kapitel umfasst noch einige Unterkapitel. Sowohl der Prolog als auch der Epilog trägt den Namen “Zwei Briefe”. Meinung: “Der Wald” von Nell Leyshon ist ein eindruckvolles Werk, welches von den leisen Tönen lebt. Leyshon greift den Zweiten Weltkrieg als Rahmenhandlung auf und kommt dabei ohne blutige Gräueltaten aus. Ihr Stil ist sehr leise und unterschwellig spürt man das Grauen des Krieges. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Zofia und ihrem Sohn Pawel, die zu Kriegszeiten mit ihrer Familie in Warschau leben. Zofia ist Cellistin und ihr Mann ist im Widerstand aktiv, gerade diese Aktivität, sollte die Familie noch in Schwierigkeiten bringen. Pawel ist noch ein kleiner Junge und versteht nicht, was draußen vor sich geht. Er ist ein kleines, verträumtes Kind. Der genaue Gegensatz zu seiner Mutter Zofia, die nachdenklich und strukturiert ist, aber auch mit der Nahrungsmittelknappheit und dem Kriegsgeschehen nicht umzugehen vermagt. Ihr Verhältnis zu Pawel ist zwiegespalten, auf der einen Seite würde sie ihn am liebsten die ganze Zeit bemuttern, auf der anderen Seite nimmt er ihr die Luft zu atmen. Verständlich auf der einen Seite, da sie früher Bedienstete hatte, die sich um Pawel gekümmert haben. Dennoch war mir Zofias Verhalten zu ihrem Sohn sehr distanziert. Das ändert sich auch in den folgenden Kapiteln nicht, auch nicht als sie mit ihm in den Wald fliehen musste, als sich die Ereignisse in Warschau und ihrem Zuhause überschlagen. Erst da erfährt Pawel so etwas wie Zuneigung durch die alte Frau im Wald, die sich um die beiden kümmert und mit deren Hilfe sie den Krieg überstehen. Das Verhältnis von Mutter und Sohn wird noch schwieriger, da sich Zofia schwer mit ihrer Situation tut, weit ab von der Zivilisation zu leben. Es ist eine Gradwanderung zwischen den beiden und man spürt allzu oft wie Pawel versucht seiner Mutter näherzukommen. Als der Krieg vorüber ist, können Zofia und Pawel nach England fliehen, sie nennen sich nun Sofia und Paul. Der Sprung erfolgt sehr abrupt und so musste ich mich erst noch etwas hereinfinden. Auch dort lässt sie ihre Vergangenheit nicht los, aber sie gehen beide ihren Weg. Der sie nicht näher zueinander bringt. Gerade Pawel/Paul hat mir in seiner Charakterisierung gut gefallen, er ist vom kleinen Träumer zu einem sehr vielseitigen Mann herangewachsen, der Erfolg hat und seine Träume lebt. Die Zeit im Wald mit der alten Frau Baba hat ihn geprägt, was man immer wieder merkt. “Der Wald” ist ein leises Buch ohne Action und Spannung. Man könnte meinen es plätschert vor sich hin, aber gerade die vielen Gedankengänge von Zofia und Pawel vertiefen die Handlung. Man kommt den beiden näher. Am besten ist es mir bei Pawel gelungen, besonders ihn charakterisiert Leyshon sehr deutlich und ich mag seine gesamte Entwicklung. Mit Zofia hatte ich bis zum Schluss meine Probleme, obwohl sie mir nicht unsympathisch war, aber irgendwie kam sie nie so deutlich zum Vorschein wie Pawel. Vielleicht lag es auch für mich daran, dass sie sich mit der Entwicklung ihres Sohnes bis zu ihrem hohen Alter schwertat und ihn nicht verstehen konnte oder wollte. Die Handlung lebt von den Emotionen und dem eigenen Gedankenkino, dass sich dem Leser auftut. Es ist kein Kriegsroman, sondern ein wundervoll, leicht, ruhig und poetisch geschriebener Entwicklungsroman und eine sehr gekonnt über mehrere Jahrzehnte dargestellte Mutter-Sohn-Beziehung, die im stetigen Wandel ist. Neben diesem poetischen Stil und den Charakteren hat mich besonders der Aufbau der Story angesprochen. Das Buch ist wie gesagt in drei Teile eingeteilt mit vielen Unterkapiteln. Gerade diese birgen ein Geheimnis in ihrem jeweiligen Titel, das ich sehr gelungen finde. Ist es mir doch erst im Laufe der Handlung aufgefallen. Ein weiteres Augenmerk gehört auf den Schreibstil von Leyshon gelenkt, sie erzählt die Handlung oft in kurzen Sätzen, die einen in die Geschichte reinziehen. Fazit “Der Wald” ist ein poetischer, leiser Entwicklungsroman über eine Mutter-Sohn-Beziehung, der mich berührt und bewegt hat. Ein Roman zum Nachdenken und der noch lange nachklingt.

Der Wald
Der Waldvon Nell LeyshonRandom House Audio