Worum geht's?
Salim lebt in Jaffa in einem weißen Haus mit einer Orangenplantage. Doch als er 6 Jahre alt ist, muss seine arabischstämmige Familie vor der israelischen Armee fliehen, die das Land beansprucht. In den 60er Jahren lebt er in London und trifft die jüdische Judit. Sie verlieben sich ineinander, aber kann ihre Liebe den Hass zwischen ihren Völkern besiegen?
Claire Hajaj hat hier einen sehr intensiven Roman verfasst. Wir begleiten Salim und Judit von Kindheit an. Die Autorin bezieht aus meiner Sicht auch nie Stellung bezüglich des Konfliktes. Das fand ich für mich als Leser sehr gut.
Die Liebe zwischen Salim und Judit war für mich sehr spürbar, auch die innere Zerrissenheit zwischen den Gefühlen füreinander und für die jeweilige Familie.
Vor allem fand ich es unglaublich authentisch, dass thematisiert wurde, wie sehr unser Aufwachsen und unsere familiären Wurzeln uns ein Leben lang begleiten.
Salim war für mich eine tragische Figur, der sehr gefangen war in seinen Gefühlen und seiner familiären Prägung. Von Judit hätte ich gerne mehr aus ihrer Sicht erfahren, da hätte das Buch gerne ausführlicher sein können.
Fazit: absolut lesenswerte Lektüre!
"Ich bin noch nie einem Araber begegnet. Ich habe nur gehört, wie Onkel Max über sie geredet hat. Und offen gestanden dachte ich, dass ihr uns hassen müsst." "Ich muss überhaupt nichts. Du bist ein Mensch, ich bin ein Mensch. Warum sollte ich dich hassen, ohne dich zu kennen?"
3-3.5 Sterne.
Ich fand die Idee und die Message von dem Buch unglaublich wichtig, und bei der aktuellen Situation in Israel-Palästina ist das Thema natürlich hochaktuell. Ich finde schon, dass ein allumfassendes Bild gezeigt wird, dass auf beide Seiten eingeht, ohne zu werten.
Leider fand ich die Familien/Liebesgeschichte zum Ende hin sehr dramatisch, und die Handlungen von Protagonist Salim wenig nachvollziehbar, und hätte mir da etwas mehr Tiefe gewünscht.
Halbherzig gläubiger Moslem verliebt sich in halbherzig gläubige Jüdin... im fernen England! Doch die Dämonen der Vergangenheit lassen Salim nicht los... konnte Zerrissenheit des Hauptdarstellers spüren, doch insgesamt war mir das Buch zu unüberschaubar.
Dennoch etwas über den Konflikt im Nahen Osten gelernt... keiner Seite kann eindeutig Schuld gegeben werden.
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Es eröffnete mir wieder einen Blick in eine Kultur die mir sehr fremd ist, aber einiges verständlich macht. Ich wünschte wir alle würden aus solchen Geschichten mehr lernen
Die Handlung nimmt nur langsam Fahrt auf. Im ersten Drittel steht das Bemühen im Vordergrund, den Leser mit den geschichtlichen Hintergründen des Konflikts vertraut zu machen, was angesichts der Komplexität nicht einfach ist. Das Stilmittel des Perspektivwechsels macht den Konflikt transparent, ohne dass die Verfasserin hier Partei bezieht. Insgesamt eine lohnenswerte Lektüre.
Das Buch erzählt die Vereinigung einer jüdischen Frau mit einem arabischen Mann. Beide wollen die Konflikte des Nahostkrieges zwar gerne durch ihre Liebe zueinander überwinden, schaffen dies aber nie ganz.
Tolles Buch, das zeigt, dass besonders unschuldige Menschen unter Kriegen zu leiden haben. Salim, der Protagonist, der wegen des Krieges früh in der Kindheit seine Heimat verlassen musste, hat dies nie ganz überwunden. Dieses Gefühl, dass er nirgendwo zugehörig ist, kann er nie ganz verarbeiten und gibt dieses Trauma letztendlich auch an seinen Sohn ab. Tragisch, aber sehr nachvollziehbar.
Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen.