Ich kann es gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich diese Reihe liebe.Ich liebe Adrian. Seine Entwicklung, das hoffen und leiden, seine Geschichte.
Es ist keine Zeile zu lang.
Das Ende ist dramatisch, bietet Grund zur Hoffnung, zur Freude.
Ein wundervolles Buch über Homosexualität, die Liebe, Freude und Träume. Aber auch über Betrug, über Sachen, die man für Geld macht - über Ängste und das Scheitern.
Die Liebe ist wie die Masern.
Eine Geschichte, die Zeit braucht. Es lohnt sich.
Meinung
Buchcover, die schon beim Ersten hinsehen einen Eindruck vermitteln, sind gut. Cover, die eine doppeldeutige Interpretation liefern, sind noch viel besser. Man sieht eine minimalistische Strichzeichnung von Adrian, wie er etwa auf einem Bett oder auf einem Podest in Pose sitzt. Etwa zwischen Laken?
Die Doppeldeutigkeit, die dieses Cover mit sich bringt, gefällt mir im Nachhinein ausgesprochen gut. Anfänglich war ich nur von der Einfachheit begeistert. Doch nach Beendigung des Buches erschien es perfekt und stimmig.
Was leider weniger gut ist, das Buch hat keinen Schutzumschlag. Und bei weißen Büchern kann man da aufpassen, wie man will, sie bleiben einfach nicht weiß. Sehr schade, aber dafür glänzt der Inhalt um so heller.
London eignet sich als Kulisse schon ziemlich gut. Nicht weniger gut, als jeder andere Ort dieser Welt, doch verbindet man mit London eben eine gewisse Erwartung von den bereits bekannten Sehenswürdigkeiten und so weiter. Und wenn es dann auch mal in der Zeit weit nach hinten geht, wie in diesem Buch – nämlich 1884 – ist die Kulisse natürlich besonders wichtig für den Leser. Schließlich hat man zu dieser Zeit selbst nicht gelebt und da sind detailreiche Beschreibungen und authentische Darstellungen schon unverzichtbar. Und ich denke, dass Floortje Zwigtman als Autorin hier gute Recherchearbeit geleistet hat, denn das Bild hat in meinem Kopf durchweg funktioniert. Die Beschreibungen waren ausreichend genug, um sich auch selbst noch eine eigene Vorstellung davon zu machen. Was mir als Leser natürlich auch wichtig ist.
Die Charaktere sind sehr belebt und authentisch beschrieben. In ihrer Sprache, ihrem Ausdruck, ihrer Gestik und Mimik, einfach alles. Sie sind durchweg perfekt dargestellt und beschrieben. Die Kleidung, ihre Haltung. Ich könnte hier noch vieles mehr aufzählen, aber das wäre einfach zu viel.
Die Autorin hat ein feines Händchen für historische Figuren in Verbindung mit fiktiven Charakteren. Natürlich fehlt mir einiges an Hintergrundwissen zu den historischen Figuren (etwa wie Oscar Wilde, Alfed (Bosie) Douglas, Alfred Taylor), aber kurze Suchanfragen haben zu Tatsachen der Handlung geführt. Das bestätigt für mich, dass dieses Buch weitestgehend stimmt.
Beim Lesen ist es manchmal verwirrend, die Personen zu trennen, weswegen ich das Dramatis Personae hinten im Buch jedem Leser nur empfehlen kann. Dort sind nämlich alle noch mal auf einem Blick zu finden.
Ein Buch, in dem Personen wie Oscar Wilde vorkommen, dürfte natürlich auch sehr mit Lyrik gefüllt sein. Was auch tatsächlich der Fall ist. Mir gefiel die Mischung der verschiedenen Ferse, die in die Geschichte mit einfließen und aus welchem Grund sie mit einfließen.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und beflügelt. Sehr anschaulich beschreibt sie die Situationen, manchmal hält sie auch kein Blatt vor den Mund, was wieder zu einem glaubwürdigen Sprachbild führt.
Jede zauberhafte Zeile, die ich in diesem Buch lesen durfte, war ein Lesegenuss.
Manches hat mich mit einem Gefühl zurückgelassen, wo ich zunächst das Buch für einen Augenblick zur Seite legen musste, um es sacken zu lassen. Die vielen markieren Sätze kann ich leider nicht zitieren, deswegen gibt es hier einen ganz langen:
Mein Schädel steckte voller Worte. Heimtückischer, verführerischer Worte, die sich zwischen alten, zerlesenen Buchdeckeln verbargen, bereit, einen zu überfallen, sobald man das Buch zu öffnen wagte. Sie konnten dich bezaubern, dir schmeicheln, Angst einjagen, dich in Schwierigkeiten bringen und verrückt machen, haargenau wie Menschen. Aber anders als bei Menschen nahm man ihnen das nicht übel. Selbst wenn sie einen zum Weinen brachten, taten sie das auf so schöne Weise, das man ihnen dafür dankbar war.
Seite 235, übers. Rolf Erdorf.
Wer nach diesem Absatz nicht schwach wird und zu diesem Buch greift, verpasst echt was.
Dieses Buch war für mich eine Reise in das London Ende 1800, was schon besonders war. Was aber noch viel besser war, war die Geschichte und wie sie sich entwickelt hat.
Ich konnte mir ungemein viele Notizen für Nachforschungen machen, einfach, weil mein Wissensdurst so groß wurde und meine Neugierde gleich mit.
Die Sprache ist das wohl größte Kriterium, warum ich mich so in dieses Buch verliebt habe.
Meine Wunschliste an klassischer Literatur (oooh ja, und wie sie darin vorkommt!), wurde auch nicht kleiner!
Bewertung
Wenn ein Buch mit solcher Thematik und solcher Tiefe beeindrucken kann, kann es nur gut sein. Natürlich gibt es Stellen, die sich etwas in die Länge gezogen haben, aber ich habe mich davon nicht einschüchtern lassen, trotz zwischenzeitlicher Unlust, zu lesen.
Fazit
Man sollte sich die Mayfield-Trilogie vielleicht wirklich mit Zeit durchlesen, dem Geschehen aufmerksam verfolgen und auch zwischen den Zeilen lesen. Man kann aus diesem ersten Teil schon so viel mitnehmen. Und ich hoffe wirklich, dass dieser Teil eine würdige Fortsetzung hat, die ich ebenso gerne lesen möchte.
DNF. I tried reading it two times now and both times it was an unenjoyable read and I had to force myself to continue.
I originally picked up the book because the cover was nice and the synopsis sounded pretty good but it wasn't meant to be.
Needless to say that the book was a disappointment for me. I didn't have any expectations, because I hadn't heard about it before but neither the writing nor the story (and the characters) were appealing to me in any way. I can't even remember most of the characters' names because they're all incredibly bland and forgettable.