Eine Pilgerreise zum Wesen der eigenen Identität und zur wahren Natur der Selbstakzeptanz. Ein wunderbares Buch über die Fähigkeit und das Unvermögen zum Wachstum.
German Review on GosuReviews A typical Murakami story. Written in an engaging style, that leaves you lost in the beautiful world he created. Though the plot didn't intrigue, it was still an enjoyable relatively short story. I don't think it spoils too much, when I say be warned about a very open end. If you want a satisfying ending better skip this one :)
Schöne Story
Dies war mein erstes Bich von Murakami und mit Sicherheit nicht das Letzte. Sein Schreibstil ist angenehm und ruhig . Man kann sich richtig schön in dieses Buch und seine Charaktere verlieren. Eine sehr schöne und spannende Geschichte zugleich über Freundschaft,Mut und auch ein wenig über sich hinaus wachsen . Die Wendungen im Buch fand ich auch sehr gelungen und die charakterlich Entwicklungen und Empfindungen. Vorsicht spoiler! Das offene Ende lässt natürlich Spielraum für Fantasie allerdings hätte ich gerne gewusst wie das Gespräch ausgegangen wäre Alles in allem ein wunderbares Buch was ich mit Freude gelesen habe
----- Könnte Spoiler enthalten diese sind aber am Ende und extra gekennzeichnet ----- Ein tolles Buch. Es hatte mich vom zweiten Satz an. Ich bin bei dem Buch selbst so ins nachdenken gekommen. So spannend und doch so ruhig geschrieben. Es war einfach eine mitreißende Geschichte. Was ich an dem Buch toll fand war dass ich teilweise verwirrt vom Hauptprotagonisten war. Es war nicht so wie die meisten anderen Bücher wo ich der Hauptprotagonist immer dem Leser gefällt. Sondern es war so ungefiltert. So wahr. Irgendwie auch teilweise so nachvollziehbar. Ich weiß nicht wie ich es anders sagen soll. Naja wie gesagt mega Buch! Aber eine riesen Triggerwarnung. ---- Spoiler ----- Suizidgedanken, Tod, Essstörung, Vergewaltigung, (diese Dinge werden in Gesprächen oder Gedankengängen thematisiert, sind aber immer in der Vergangenheit und keine Handlung) außerdem explizite sexuelle Szenen
"Nicht alles verschwindet im Fluss der Zeit. Damals haben wir bedingungslos an etwas geglaubt. Wir hatten die Fähigkeit, an etwas zu glauben. Sie kann doch nicht so einfach völlig verschwunden sein."
Ich muss sagen, dass die Erwartungshaltung an das Buch recht hoch war, es war zwar mein erstes Buch von Murakami war, aber ich kenne viele, die von seinen Büchern schwärmen. Ich habe die Geschichte recht flach gefunden. Es werden so viele interessante Charaktere eingeführt, nur leider wird keiner ausgebaut oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen. Es werden auch viele Geschichten erzählt auch hier aber nicht weitergeführt. Tazaki sieht sich als farbloser Mensch, der keine Eigenschaften, Interessen und Leidenschaften hat. Denn seine ehemalige vier Freunde haben Farben in den Namen, er nicht. Auf der Suche nach der Wahrheit wird deutlich, dass keiner ihn farblos sieht. Er wurde nur damit geärgert. Aber er bleibt bei seiner Meinung. Die Geschichte hat mich ziemlich enttäuscht, sie plätschert ohne wirklichen Höhepunkt vor sich hin, man wartet immer das etwas Aufregendes passiert, aber bis zur letzten Seite bleibt dieses Buch nur mittelmäßig. Alles in allem ist das Buch ganz ok. Besonders die vielen angefangenen Ansätze, die am Ende zu nichts führen, sind arg unbefriedigend und wirken im Gesamtzusammenhang irgendwie fehl am Platz
Ich muss sagen, dass die Erwartungshaltung an das Buch recht hoch war, es war zwar mein erstes Buch von Murakami war, aber ich kenne viele, die von seinen Büchern schwärmen. Ich habe die Geschichte recht flach gefunden. Es werden so viele interessante Charaktere eingeführt, nur leider wird keiner ausgebaut oder zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen. Es werden auch viele Geschichten erzählt auch hier aber nicht weitergeführt. Tazaki sieht sich als farbloser Mensch, der keine Eigenschaften, Interessen und Leidenschaften hat. Denn seine ehemalige vier Freunde haben Farben in den Namen, er nicht. Auf der Suche nach der Wahrheit wird deutlich, dass keiner ihn farblos sieht. Er wurde nur damit geärgert. Aber er bleibt bei seiner Meinung. Die Geschichte hat mich ziemlich enttäuscht, sie plätschert ohne wirklichen Höhepunkt vor sich hin, man wartet immer das etwas Aufregendes passiert, aber bis zur letzten Seite bleibt dieses Buch nur mittelmäßig. Alles in allem ist das Buch ganz ok. Besonders die vielen angefangenen Ansätze, die am Ende zu nichts führen, sind arg unbefriedigend und wirken im Gesamtzusammenhang irgendwie fehl am Platz
Das Buch arbeitet - könnte ein Kandidat zum Hochraten am Ende des Jahres sein. Titelgebend ist Liszt's Années de pèlerinage. Da Murakami ein ausgewiesener Liebhaber klassischer Musik ist, wird natürlich auch hier wieder ein wenig gefachsimpelt. Ich empfehle die Sammlung der Stücke zu hören - bilde mir nämlich an, dass diese Schwermut und Melancholie beim Betrachten von Naturlandschaften, die diesen Stücken entspringt, von Murakami sprachlich ganz fantastisch eingefangen wurde. Für mich das zugänglichste der Mumi Bücher (von denen die ich bisher las). Ein wenig magische Elemente, viele Träume, die allerdings für Murakami recht dezent magisch ausfallen und sich nicht einer Interpretation entziehen. Hier geht es ums Existentielle - den Tod- zu Überleben- die Last des Lebens zu tragen, in welchen Ausprägungen dieses Überleben stattfindet und wie andere Menschen dies beeinflussen. Nicht dezent ist die ausgeprägte Sexualität und sparmatoösen Szenen. Ich glaube allerdings mir einen Reim darauf machen zu können. Sprachlich ist das extrem simpel gehalten. Die Dialoge und erzählten Geschichten erinnern oft ein wenig an philosophische, pathetische Kalenderweisheiten. Ich gebe zu, dass mir im ersten Drittel sogar Coelho in den Kopf schoss. Das ist allerdings in keiner Weise gerechtfertigt. Das Buch ist der reinste Kaninchenbau. Ich konnte es nach 100 Seiten nicht mehr weglegen. Ein Strudel. Ach, und das Ende: perfekt! Las des Öfteren, dass dies den Lesenden das Buch verhagelt hat, weil es eigentlich kein Ende gibt. Ah, das Ende ist großartig. Es bleibt die Ungewissheit: Leben oder Tod, muhahahaha.... Erkenntnis des Tages: Es braucht Menschen, die beruhigend wie Fahrstuhlmusik sind
Kurzweiliger Roman der Platz für Fantasie lässt!
Eine bewegende Geschichte über das Leben, die Liebe, Freundschaften und große und kleine Veränderungen im Leben. Sehr toller Schreibstil! Die Geschichte inklusive Ende lassen Platz für die Fantasie des Lesers.
Sehr gute 3.5 Sterne
Mein erster Murakami. Für den einfühlsamen Schreibstil gibt es 5/5 Sterne, selten habe ich mich so wohl gefühlt in einem Roman. Die Geschichte an sich ebenso. ACHTUNG KLEINER SPOILER: Das sehr offene Ende kam für zu früh. Mir ist klar dass es bewusst so gewählt wurde, aber ich denke, man hätte das Ende auch auf einer anderen Weise gestalten können. Mit einem anderen Ende, hätte es 4.5 Sterne verdient. SPOILER ENDE. Insgesamt also sehr lohnenswertes Buch, mit einzigartigem Schreibstil.
Feinfühlig - Murakami
Ein äusserst gelungener Roman über Freundschaft, Verlust, Vertrauen... das Leben. Bis anhin der feinfühligste Roman, den ich von Murakami gelesen habe. Eine eingeschworene Gemeinschaft aus fünf Freunden findet abrupt zu Ende, als Tazaki plötzlich und scheinbar ohne Grund davon ausgeschlossen wird. 16 Jahre später wird er durch eine neue Freundin dazu gebracht sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wiederum eine äusserst immersive Geschichte, in der die bekannten Elemente des Rauchens, der Musik und der Sexualität vorkommen. Hier aber subtiler und feiner als sonst. Murakami - also 5 Sterne!🙂
Konnte mich nicht packen. Wahrscheinlich verstehe ich die japanische Kultur zu wenig.
Sehr gute Schilderung von Ghosting und seine Auswirkungen auf die Psyche. Mein erster Murakami, bin noch etwas ratlos. Interessant auf jeden Fall wie er innere Gedankenwelt und objektive reale Welt gegenüberstellt und deren Grenzen verschwimmen.

Der junge Tsukuru Tazaki wird von einem Tag auf den anderen von seinen Freunden verlassen. Ohne Vorwarnung und ohne Erklärung teilen sie ihm mit, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben möchten. Er verfällt in eine tiefe Depression aus der er sich zwar nach und nach heraus kämpft, doch die Wunde sitzt weiterhin tief. Erst viele Jahre später macht sich Tsukuru endlich auf den Weg, um herauszufinden, was damals geschah. Gewohnt unaufgeregt und in ruhigem Ton nimmt uns Murakami mit auf Tsukurus Reise. Er erzählt eine Geschichte vom Alleinsein, von Einsamkeit, dem Gefühl des Verlorenseins und von der Wucht der Trauer und Verzweiflung, die eine zerbrochene, verlorene Freundschaft auslösen kann; von Gefühlen die jahrelang lauern, um sich hin und wieder blicken zu lassen und die Wunde am Leben zu halten. Der Roman ist manchmal ein Krimi und dann wieder eine Liebesgeschichte - eine Geschichte, die ab und an Fantasie und Realität verschwimmen lässt, Fragen zu den Grenzen der Wahrheit und der eigenen Identität aufwirft, von Abschieden und Neuanfängen und vom Loslassen und Ankommen erzählt. Auch wenn das Ende noch vieles offen lässt, ist es für mich ein durch und durch wunderbarer Roman, den ich wirklich gerne gelesen habe.
Nette, sensible Geschichte.
Eine poetische nicht ganz einfache Geschichte, die der Phantasie des Lesers auch viel Raum gibt und nicht alles zum Denken in Tatsachen vorgibt.
Wenn man sich auf Haruki Murakami einlässt, wird man in ein surrealistisches Zauberland entführt. Ein JahresHighlight!
I really really enjoyed this one, a lot more than IQ84 (not as much as his older works though, hard boiled wonderland and kafka on the shore remain my favourites). It was great to read something that doesn't slip into the 'unrealness' of his other books (though that is def. usually something i love). I could relate to the story, i guess and it was as 'easy' to read as it was, as always, pretty 'deep'/makes you think about things.
War eine richtig schöne Geschichte. Schade, dass Herr Tazaki sich erst so spät ein Herz gefasst hat und seine Vergangenheit hinterfragt hat. Aber das war ja auch Teil ser Geschichte, da tat er mir Leid!
Toll! Der Roman ist sehr ruhig und philosophisch. Beim Lesen braucht man einen klaren Kopf um zu verstehen was Murakami einem mitgeben möchte - wobei nicht immer klar ist was Realität und was Traum/Phantasie ist. Ich wurde komplett abgeholt und habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Einfach schön! Das Ende fand ich nicht ideal aber ich kann damit leben.
Auf meinen allerersten Haruki Murakami hatte ich mich soo so gefreut, um endlich eine Vorstellung von der Schreibe dieses beliebten Schriftstellers zu bekommen. Im Nachhinein habe ich aber das Gefühl, nicht den besten Start gewählt zu haben... aber zunächst zum Inhalt: In „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ geht es um Tsukuru Tazaki, der als einziger von fünf Freunden zum Studium nach Tokio zieht, während alle anderen in der Heimatstadt Nagoya bleiben. Tsukuru beschreibt die Freundschaft der Gruppe als perfekt und makellos, bis er plötzlich von allen gemieden und geghostet wird. Diese Abweisung stürzt ihn in einen tiefen Abgrund und als er sich Jahre später bei einem Date öffnet und von diesem Vorkommnis erzählt, fängt er auf Drängen Saras, der neuen Frau in seinem Leben, an Nachforschungen anzustellen, was damals vorgefallen war. Insgesamt war ich beim Lesen etwas verloren: Zunächst plätscherte die Geschichte nett dahin, dann wurde sie etwas düster, sodass ich gespannt war, wohin das Ganze abdriften soll. Der große Knall blieb jedoch aus – nicht überraschend für einen Murakami. Allerdings stand ich am Ende doch sehr ratlos da: Murakami verliert sich meinem Empfinden nach in der Beschreibung von Banalitäten, die Personen sprechen viel zu förmlich miteinander und halten sich gegenseitig sowie den Leser auf Distanz. Ich konnte am Ende wenig Interesse für das Schicksal des Protagonisten aufbringen und wunderte mich über Handlungsstränge, die ins bedeutungslose Nichts führten. Leider hat mir dieser Roman nicht unbedingt Lust auf mehr Murakami gemacht, allerdings wurden mit bereits andere, anscheinend um einiges bessere Bücher von ihm empfohlen. Ich werde mich wohl trotz allem nochmals an dem Mythos Murakami versuchen und hoffe auf einen besseren Zugang :-)
Gut, aber mehr auch nicht
Die Sprache von Murakami ist wie immer hervorragend und die Erzählung reißt einen mit sich in die Geschichte hinein. Und die ist auch interessant, obwohl keine Spur früherer Absurdität, Fantasie und früheren Wahnsinns Murakamis dabei. Aber leider hat der Autor selber einiges unterwegs vergessen. Was war mit Farben? Wieso spielten diese eine Rolle? Was war mit Herrn Grau? Ein Happy End? Leider nur ein Buch von Murakami - nicht das Buch...
Wie immer bin ich zwischen zwei Bewertungen gefangen und entscheide mich diesmal für die bessere von 4 Sternen, weil ich diese Buch in seiner Schlichtheit (passiert etwas wirklich aufregendes???) sehr angenehm empfunden habe. Nicht ganz so seltsam wie alle anderen Murakami-Bücher, die ich bisher gelesen habe. Ich wette, dass ich nächstes Jahr um diese Zeit nichts mehr von dem Buch weiß, was leider oft so ist. Aber stört gerade meine Bewertung nicht. Meine Sternenzahl ist höher als der allgemeine Durchschnitt hier und anderswo - Vielleicht hatte ich Angst enttäuscht zu werden und war dann überrascht, dass ich es mochte?! Egal, ich bleibe bei 4 "really like" Sternen :)
Darum geht es: Tsukuru Tazaki hat vier allerbeste Freunde mit denen er viel unternimmt, alles macht die Clique gemeinsam. Der einzige Unterschied von Tsukuru zu seinen Freunden ist die, dass er sich im Gegensatz zu ihnen für sehr durchschnittlich oder gar langweilig hält. Seiner Meinung nach wird das noch dadurch betont, dass seine vier Freunde jeder eine Farbe in ihrem Namen tragen, nur Tsukuro selbst ist farblos. Dennoch ist er froh, Teil dieser Gruppe zu sein. Als es jedoch an die Zukunftsplanung geht und Tsukuru als Einziger seinen Heimatort verlässt um in Tokio zu studieren, wird es immer schwieriger die Freunde zu sehen. Bis zu seinem 2. Studienjahr klappt es aber noch recht gut und Tsukuru freut sich immer sehr nach Haus zu kommen. Doch in besagtem 2. Studienjahr bekommt er plötzlich einen Anruf von einem seiner Freunde mit der Ansage, sich bitte nie wieder bei einem von ihnen zu melden, denn sie wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Tsukuru fällt aus allen Wolken, denn er weiß überhaupt nicht warum sie ihn plötzlich schneiden und keiner verrät es ihm. Zu Tode betrübt und von düsteren Gedanken beseelt bleibt er fortan auch über die Ferien in Tokio. 16 Jahre später, als Tsukuru bereits mitte 30 ist, erzählt er zum ersten Mal seiner Freundin Sara von dem Vorfall. Diese rät ihm dazu, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen und um das zu tun, muss er sich ihr stellen. So fand ich es: Schon sehr lange wollte ich mal ein Buch von Haruki Murakami lesen, weil seine Bücher ganz speziell und damit etwas Besonderes sein sollen. Das es jetzt dieses Buch geworden ist, als mein erstes von ihm, war allerdings eher Zufall. Irgendwo muss man ja auch mal anfangen, nicht wahr? Und die Geschichte klingt für mich geheimnisvoll aber auch so, dass man viel daraus mitnehmen könnte. Ich muss allerdings sagen, dass ich ein wenig zwiegespalten bin. Es waren auf jeden Fall tolle Ansätze da, gerade der Einstieg war sehr bewegend und hat von vornherein eine schwere, melancholische Atmosphäre entworfen. Aus persönlichen Erfahrungen weiß ich, wie es ist von Menschen gemieden zu werden, von denen man dachte sie sind die besten Freunde. Von daher konnte ich mich sehr gut in Tsukuru hinein versetzen und habe sehr mit ihm zusammen gelitten. Und natürlich wollte ich dann auch wissen, wie es zu diesem Vorfall kam, was man ja Anfangs so gar nicht erfährt und erst zusammen mit Tsukuru 16 Jahre später entdecken muss. Allerdings war es manchmal auch etwas schwierig mit ihm. Dass er sich einfach so in sein Schicksal begibt und selbst nach ein paar Tagen Bedenkzeit überhaupt nicht auf die Idee kommt der Sache direkt auf den Grund zu gehen, war befremdlich. Das es dafür 16 Jahre braucht bis er tiefer bohrt, fand ich schon etwas unrealistisch. Ansonsten kommt Tsukuru aber tatsächlich eher farblos daher und mit seinem erwachsenen Ich konnte ich auch nicht so recht warm werden. Vielleicht liegt das auch an der japanischen Kultur, da herrscht im Vergleich zu uns einfach merklich mehr Distanz zwischen den Menschen. Das war allerdings auch wiederum ein positiver Punkt für mich, über Kultur und Japan an sich, etwas zu erfahren. Auch wenn es da ruhig noch mehr hätte sein können. Die Träume die Tsukuru zeitweise heimsuchen fand ich ebenfalls echt seltsam und weiß bis jetzt nicht, was ich von ihnen halten soll oder was sie mir als Leser sagen sollen. Und auch die vielen sexuellen Anspielungen des Autors fand ich relativ plump und einfach unpassend. Ich weiß nicht, ob das in Murakamis Büchern immer so ist, gefallen hat mir das jedenfalls nicht. Ansonsten ließ sich das Buch aber wunderbar lesen. Man merkt zwar schon, dass der Schreibstil etwas gehobener daher kommt, trotzdem ist ein guter Lesefluss gegeben und man fühlt sich gut unterhalten und an vielen Stellen berührt einen die Geschichte auch unweigerlich. Den Haupthandlungsstrang, nämlich die Suche von Tsukuru nach dem Grund für den Bruch in der Clique, fand ich auch wirklich gut ausgearbeitet und spannend. Auch wie Tsukuru sein Leben bisher verbracht hat, hat mich noch interessiert folgen lassen. Allerdings gab es auch ein paar Nebenschauplätze, die ich jetzt nicht so interessant fand und wo sich der Autor in meinen Augen etwas zu sehr in Belanglosigkeiten verloren hat. Hier und da konnte ich zwar die ein oder andere Anspielung erkennen und vieles bleibt eben auch einfach der Fantasie des Lesers überlassen, aber irgendwie hatte ich mir doch etwas mehr erwartet. Zum Glück wurden die für mich wichtigsten Fragen geklärt. Ein offenes Ende gab es aber tatsächlich, das ist sicherlich Geschmackssache. Mein Fazit: Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde in meiner Erwartung leider ein kleines Bisschen enttäuscht. Es war nicht schlecht, die Geschichte hat viele bewegende, tiefgründige Aspekte, der Schreibstil ist angenehm, die Fantasie des Lesers wird gefragt und es gibt eine interessante Suche in der Vergangenheit einer Freundschaft. Aber auf der anderen Seite gab es auch so manche Dinge, die mich verwirrt zurück gelassen haben und mit denen ich einfach nichts anfangen konnte. Viel mitnehmen konnte ich aus dieser Geschichte letztendlich auch nicht. Trotzdem werde ich es bestimmt nochmal mit einem anderen Buch des Autors versuchen. 3,5 Sterne
Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen. Es ist für mich keines, das ich sofort weiterempfehlen würde (weder gefragt noch ungefragt), aber auch keinem „ausreden“ täte. Ich bereue es auch nicht, es gelesen zu haben, denn der Inhalt macht doch recht nachdenklich zu den Themen Freundschaft und Liebe, sodass es sicher nicht mit Urlaubs- oder Sommerliteratur zu vergleichen ist, die ich auch nicht zwingend weiterempfehlen würde. Stellenweise waren mir die Ausführungen jedoch zu langatmig. Das offene Ende fand ich zunächst schade, aber es passt zur Handlung.
Meinung: Als ich Kafka am Strand gelesen habe, bin ich sehr begeistert von dem Autor gewesen. Darum wollte ich mehr von ihm lesen! Mein zweites Buch wurde also das hier. Der Schreibstil war genauso packend wie gewohnt. Leicht und flüssig zu lesen, ohne langatmige Stellen. Die Spannung baut sich langsam auf und bleibt dann eigentlich auf einem Punkt. Gegen Ende wird es nochmal kurz spannender und dann hätte ich mir noch ein bisschen mehr Geschichte gewünscht. Das Ende kam mir einfach zu plötzlich und mit zu wenig Auflösungen. Andererseits hat man dadurch natürlich die Freiheit, selber viel darüber nachzudenken. Fazit: Ein schönes Buch über das Bewältigen eines Traumas, Freundschaft, Trauer und die Liebe. Murakami schreibt leicht und doch tiefgründig. Ich kann die Geschichte auf jeden Fall empfehlen!
offenes Ende, hassen wir.
Tsukuru Tazaki hat in seiner Jugend eine enge Beziehung zu seinen besten Freunden. Ihre Gruppe besteht aus zwei Mädchen und drei Jungen, die alles gemeinsam erleben und in scheinbar perfekter Harmonie verbunden sind. Tsukuru wird eines Tages abrupt und aus seiner Sicht grundlos aus dieser ihm alles bedeutenden Gruppe ausgeschlossen und für ihn beginnt eine traumatische Zeit gespickt mit Selbstzweifeln, dem Verlust seines Selbstvertrauens und beinahe auch seines Lebens. Erst als Erwachsener fasst er den Entschluss, seine Vergangenheit aufzuarbeiten und die Gründe für all sein Leid zu erfahren. Er macht sich auf eine Reise, die ihm erstaunliche Antworten und Erkenntnisse bringt. ⠀⠀⠀⠀ Erzählt wird die Geschichte in langsamem und sachlichem, teilweise fast distanziertem Ton, der es jedoch trotzdem vermag, Einblick in die Emotionen des Protagonisten zu geben. Wie in vielen Werken Murakamis, finden wir auch hier eine durchlässige Membran zwischen den Welten und man ist sich oft nicht sicher, zu welchem Zeitpunkt die Wellen der einen Welt in die andere Welt hinüberschwappen. Was ist Traum, was Illusion und wo beginnt die Realität? Und doch ist dieser Roman meines Erachtens weitaus realistischer bzw. gradliniger, als andere seiner Bücher. Ich mag die präzise Sprache, die einen durch die teils verworrenen Welten führt und die immer wieder sehr klare Bilder erschafft. Durchzogen sind diese Bilder stets von der Essenz von Freundschaft, Liebe, aber auch von altem Schmerz und der Suche nach einem vergangenen Leben. Wirklich lesenswert. ⠀⠀⠀⠀ „Er begriff endlich in den Tiefen seiner Seele, dass es nicht nur die Harmonie war, die die Herzen der Menschen verband. Viel tiefer war die Verbindung von Wunde zu Wunde. Von Schmerz zu Schmerz. Von Schwäche zu Schwäche. Es gab keine Stille ohne den Schrei des Leides, keine Vergebung, ohne dass Blut floss, und keine Überwindung ohne schmerzhaften Verlust. Sie bildeten das Fundament der wahren Harmonie.“
Haruki Murakami erzählt die leise Geschichte eines Mannes, der sich selber in nur einer Hinsicht für außergewöhnlich hält: außergewöhnlich belanglos. Tazaki Tsukuro hat vier enge Freunde, die ihm alles bedeuteten. Alle tragen eine Farbe im Namen: Akamatsu (Rotkiefer), Oumi (blaues Meer), Kurono (schwarzes Feld) und Shirane (weiße Wurzel). Nur sein eigener Name ist so farblos, wie er sich auch als Mensch empfindet. Zitat: “Weil ich nichts bin. Ich habe keine Persönlichkeit, ich bin farblos. (…) Ich komme mir vor wie ein leeres Gefäß. Vielleicht habe ich eine gewisse Form, aber von Inhalt kann keine Rede sein.” Als die Freunde ihn von einem Tag auf den anderen brutal verstoßen, ist Tsukuro zutiefst verwundet. Monatelang taumelt er am Rande des Abgrunds, sehnt den Sturz fast herbei. Der Tod wäre ihm willkommen, doch trotz dieses Leidensdrucks wagt er nicht, auf einer Erklärung zu bestehen. Erst sechzehn Jahre später zieht er los, diese alte Wunde zu schließen. Dass es fünf Freunde sind und Tsukuru sich für leer hält, ist sicher kein Zufall – zu deutlich erinnert es an die Fünf-Elemente-Lehre in Japan. Neben Erde, Wasser, Feuer und Luft gibt es dort als fünftes Element die Leere. Daraus ergibt sich eine interessante Symbolik, die sich durch das gesamte Buch zieht, ohne dass es erzwungen wirkt. Tsukurus Freunde, allesamt unverwechselbare Persönlichkeiten, brauchen ihn – ihn, den Farblosen! –, damit ihre perfekte Harmonie funktionieren kann. Nach dieser Harmonie verzehrt sich Tsukuru seit dem Bruch, in keiner anderen Beziehung kann er sie finden. Erst spät kommt er zur Erkenntnis: Zitat: “Er begriff endlich in den Tiefen seiner Seele, dass es nicht nur die Harmonie war, die die Herzen der Menschen verband. Viel tiefer war die Verbindung von Wunde zu Wunde. Von Schmerz zu Schmerz. Von Schwäche zu Schwäche. Es gab keine Stille ohne den Schrei des Leides, keine Vergebung, ohne dass Blut floss, und keine Überwindung ohne schmerzhaften Verlust.” Als Figur macht es Tsukuro dem Leser erst nicht leicht. Über lange Passagen lässt er sich antriebslos treiben, Beziehungen zu anderen Menschen knüpft er eher zufällig. Wenn diese scheitern, nimmt er es hin und sieht es als weiteren Beweis seiner eigenen Bedeutungslosigkeit. Es ist schwer, sich mit ihm zu identifizieren, denn seine Persönlichkeit scheint an seinen Erlebnissen nicht zu wachsen. Was das Buch vorantreibt, ist in den ersten Kapiteln allein das ungelöste Rätsel, aus welchem Grund die Freunde ihn damals verstießen. Doch dann verliebt er sich in eine Frau namens Sara Kimoto, erzählt ihr die alte Geschichte, und sie überzeugt ihn, dass er die Freunde zur Rede stellen muss. Nur so könne die Verwundung heilen und er wäre offen für eine tiefere Beziehung. Sara selbst bleibt ein eher blasser Charakter. Sie ist bezaubernd, intelligent und einfühlsam, aber wenig mehr als der Stein des Anstoßes für Tsukuro. Der kommt endlich in Bewegung, nimmt sein Leben in die Hand und reist das erste Mal in seinem Leben ins Ausland. Ab hier entwickelt sich ein ganz anderer Spannungsbogen. Der Grund für den Bruch, den Tuskuro endlich erfährt, ist schockierend. Aber obwohl der Grund Stoff für einen Thriller bieten könnte, liegt das Augenmerk auf Tsukuros persönlicher Entwicklung. Es bleibt eine leise Geschichte, die eine umso größere Sogkraft entwickelt, je mehr ihr Protagonist seine Apathie abschüttelt. Manchmal verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie, und das macht der Autor meisterhaft. Träume spielen immer wieder eine große Rolle – dabei ist unklar, ob sie Spiegel oder Verzerrung der Realität sind, Erinnerung oder Vorahnung. So zweifelt Tsukuru, ob er nicht doch die Untat begangen hat, wegen der seine Freunde ihn damals verstießen. Haruki Murakami beschreibt die Pilgerreise seines farblosen Helden in einer Sprache, die wundervoll poetische Momente hat. Dennoch sind seine Sätze ruhig und kristallklar, vieles vermittelt er über leise Andeutungen und symbolische Bilder. Die Dialoge sind für westliche Ohren ungewohnt verhalten und höflich, das Ungesagte schwingt jedoch immer mit. FAZIT Manche Rezensionen sprechen davon, dies sei ein ‘typischer Murakami’, andere behaupten das genaue Gegenteil. Für mich war das Buch der längst überfällige Einstieg in das literarische Werk von Haruki Murakami, so dass ich unbefangen an Herrn Tazaki herantrat. Bereut habe ich es auf keinen Fall – typisch oder nicht, ich bin nun fest entschlossen, mich auch an die anderen Bücher des Autors heranzuwagen. Diese Rezension wurde zuerst auf meinem Buchblog veröffentlicht: https://wordpress.mikkaliest.de/2018/06/04/rezension-haruki-murakami-die-pilgerjahre-des-farblosen-herrn-tazaki/
Wunderbar leicht geschrieben, trotz tiefgründiger Themen. Nur das Ende, das viel zu viele Fragen offen lässt, stört ein wenig.
„Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ von Haruki Murakami – dieses Buch habe ich innerhalb einer Leserunde gelesen und muss sagen, dass man sprachlich gleich zu Beginn schnell merkt, dass es sich hier um ein Buch von Haruki Murakami handelt. Auch die ganze Weise wie sich die Geschichte entwickelt spiegelte das meiner Meinung nach gut wieder. Leider ist es so, dass ich als Leser letztlich aber sehr ruckartig und voller Fragen zurück gelassen wurde, was mich persönlich etwas frustriert hat, denn es waren doch einige Dinge, die ungeklärt blieben und auf die ich sehr sehr gerne eine Antwort gehabt hätte. Auch den tieferen Sinn mancher Dinge suchte ich oftmals vergebens, was sehr schade war. Insgesamt lies sich das Buch gut lesen, das hatte ich auch gar nicht anders erwartet, aber enttäuschend war es letztlich wirklich, dass so vieles offen blieb... das machte für mich persönlich die Geschichte doch irgendwie sehr unvollständig.