3. Apr. 2025
Bewertung:3

Die Autorin berichtet davon, wie eine Trennung das Leben einer Familie verändert und wie eine Wohnung, der Alltag usw plötzlich alles so ganz anders ist. Völlig unaufgeregt und fast belanglos wird vieles geschildert. Wie so ein Aufrappeln eben laufen kann. Etwas befremdlich wirkte auf mich, dass alle Personen Namen hatten (ich nehme mal an die Erzählung ist autobiographisch) nur das Kind hieß immer „der Junge“ oder „der Sohn“. Wenn es autobiographisch ist, auch verständlich, dennoch liest es sich etwas sehr distanziert.

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag
16. Juni 2024
Bewertung:3

"Ich wollte das ganze Leben, die Höhen und die Tiefen, den Tag und die Nacht, ich wollte die große Liebe und im wenigen das Glück." Stell dir vor, du stehst morgens auf, gehst ins Bad, klappst die Klobrille hoch - und dir blickt eine große, nasse Ratte entgegen, die offensichtlich in deinem Badezimmer wohnt. Judith Poznan ist genau das passiert, und zwar ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als das Leben es eh schon nicht gut mit ihr meinte: als ihr Partner, und Vater ihres Kindes, sich von ihr trennt. Über diese Zeit, und vor allem die sehr prägende Zeit nach der Trennung, hat Judith Poznan einen autofiktionalen Roman geschrieben. Stets mit einem schmunzelnden Mundwinkel erzählt das Buch über die Tiefen, und auch über die erst zaghaften und dann immer größeren Höhen, die sie in der Zeit nach dem Verlassenwerden erlebt hat. Mich hat das Buch sehr berührt, ich mochte die Mischung aus Schwere und Leichtigkeit. Es ist spürbar, wie viel Liebe die Figur Judith zum Leben und den Menschen in ihrem Umfeld empfindet, das hat mir gefallen. An manchen Stellen des Plots sind mir Auslassungen aufgefallen, die mich in einem fiktiven Roman gestört hätten, in einem autofiktionalen jedoch kann ich verstehen, dass die Autorin sich nicht komplett offenbaren möchte, oder manches im Dunkeln lassen will (z.B. den Kontext der Geschichte mit der Notfallapotheke). CN: häusliche G3walt, Abtr3ibung, ungewollte Schwangerschaft, Alkoholkonsum

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag
20. Apr. 2024
Bewertung:3

Judiths Leben war schon mal besser. Eines Morgens entdeckt sie in ihrem Badezimmer eine Ratte. Wenig später macht ihr Freund Bruno mit ihr Schluss. Problem: Beide haben einen gemeinsamen 4-jährigen Sohn. Wenn es schon als Paar nicht geklappt hat, dann doch wenigstens als Eltern? Poznan schafft es trotz der Tragik einer Trennung und dem dazugehörigen Liebeskummer mit viel Humor und schnodderiger Herzlichkeit zu erzählen. Ich habe viel geschmunzelt. Gleichzeitig gab es auch Momente, die mich emotional getroffen haben. Letztlich geht es für Judith darum sich „aufzurappeln“ und weiterzumachen, auch wenn es schwer ist.

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag
7. Nov. 2023
Bewertung:5

Ich habe es geliebt!

Nach Prima Aussicht hat Judith Poznan es wieder getan. Sie schreibt vom Scheitern einer Beziehung und dem damit verbundenen Traum einer kleinen Familie. Man erhält Einblick in ihre Selbstzweifel, ob sie eine gute Mutter ist und dem Jungen die nötige Aufmerksamkeit zuteil werden lässt. Beeindruckend finde ich, wie vernünftig die Trennung mit Bruno verläuft und wie toll sie das Hinkriegen auch wenn man immer wieder die Teaurigkeit spürt. Sehr kurzweilig...

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag
16. Juni 2023
Bewertung:4

Mal wieder ist mir als erstes das Cover ins Auge gestochen. Es kontrastiert durch die traurig, die Köpfe hängenden Tulpen und die frische hellgrüne Farbe, sodass ich sofort neugierig war, was es damit auf sich hat. - Judith ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat es sich mit Mann und Kind gemütlich eingerichtet und kann nicht klagen. Als sie eines morgens einen Rattenkopf in der Toilette entdeckt, ist das der Beginn einer Berg- und Talfahrt. Kurz darauf trennt sich ihr Freund und was folgt ist eine turbulente Zeit mit Umzug, Selbstfindung und der Frage: wie kann man trotz Trennung gemeinsam für das Kind da sein. - In „aufrappeln“ treffen wir auf ein Thema, dass viele irgendwann einmal betroffen hat oder betreffen könnte: Wie geht es nach der Trennung weiter, wenn ein gemeinsames Kind im Spiel ist. Während man eigentlich alles hinter sich lassen, die andere Person komplett aus seinem Leben ausschließen und seine Wunden lecken will, ist dies nun mal keine (gute) Option wenn es gemeinsamen Nachwuchs gibt. Auf knapp 160 Seiten beschreibt Poznan eine mögliche Lösung, setzt auf das Wechselmodell, gemeinsame Urlaube und ein gemeinsames Essen pro Woche. Es ist eine Idealvorstellung von Familie, die eigentlich keine mehr ist und für manche kann dies sicher gut funktionieren. Je nach Tiefe der verletzten Gefühle, kann die aber für die Beteiligten unter Umständen auch sehr schwierig werden und so merkt man auch an Judith, dass diese dies alles in erster Linie für das Kind tut. Ob dies das Beste für ein Kind ist, ist sicher Ansichtssache, Fakt ist aber das hier einige wichtige Punkte angesprochen werden, die durchaus wertvoll sind: nicht schlecht von dem Ex-Partner vor dem Kind reden, an einem Strang ziehen was die Erziehung an geht, dem Kind dadurch Stabilität in einer unsicheren Zeit aufzeigen. - Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen führt uns die Autorin durch diese turbulente Zeit. Es macht Spaß Judith auf ihrem Weg zu gleiten, mit ihr das ein oder andere Drama und skurrile Situationen durchzustehen. An manchen Stellen war ich zu Tränen gerührt (gerade als das Kind lieber beim Papa, als bei der Mama schlafen wollte), an anderen hab ich herzhaft gelacht. - Ein wirklich toller Roman darüber, was es bedeutet eine Familie zu sein und zu bleiben, auch wenn die Liebe nicht mehr da ist, aber auch darüber sich aufzurappeln, sich nicht hängen zu lassen und sich neu zu erfinden, wenn sich die Lebensumstände auf einen Schlag ändern. Sehr große Empfehlung meinerseits.

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag
12. Juni 2023
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Bewertung:4

AUFRAPPELN Judith Poznan Die Pechsträhne begann mit der Ratte im Klo. Erst im großen Badezimmer (guckte sie Judith direkt ins Gesicht), dann später sass eine zweite Ratte im Gästebad, mitten in der Toilettenschüssel. Anschließend trennte sich Bruno von ihr. Von jetzt auf gleich und ohne Ankündigung. Wie geht es jetzt weiter? Geht es überhaupt weiter? Und was passiert mit dem Jungen dem gemeinsamen Sohn? Mit viel Raffinesse erzählt die Autorin aus ihrem Leben. Immer wieder gibt es Rückblicke - Judith Poznan nimmt uns mit in die Zeit vor Bruno und in die Zeit in der sie ihn kennenlernte. Wie kann eine so große Liebe auf einmal verblühen und wann ist es passiert? Es geht ums Aufrappeln wenn man am Boden ist, um das Abschliessen einer Beziehung und um Neuanfänge, die man wagen muss. „Bis heute verstehe ich mich nur, wenn ich schreibe.“ (S. 144) Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar - sympathisch, locker und leicht. Schnell zieht sie uns in den Bann. Wer schon einmal in einer ähnlichen Situation wie Judith war, wird einen Flashback erleben. Leseempfehlung für alle, die sich aufrappeln müssen oder gerne darüber lesen. 4 / 5

Aufrappeln
Aufrappelnvon Judith PoznanDuMont Buchverlag