Sooooo schöööön!
Zwischen Großstadtflimmern und Einsamkeit erzählt es von verlorenen Menschen, zerbrechlichen Beziehungen und kleinen Momenten voller Wärme.
Sooooo schöööön!
Zwischen Großstadtflimmern und Einsamkeit erzählt es von verlorenen Menschen, zerbrechlichen Beziehungen und kleinen Momenten voller Wärme.
Ein besonders melancholisch anmutender und poetischer Umriss eines unkonventionellen Lebens, dessen markante Einzelheiten in uns Widerhall finden mögen. Im Japan der Achtzigerfahre versucht der farbblinde Protagonist Yamazaki seinem Traum als Fernsehautor ein Stück näher zu kommen. Bei den zahlreichen Bewerbungsverfahren begegnet dem frischen Universitätsabsolventen jedoch stets das vernichtende und über alle Maßen diskriminierende Stigma „Farbfehlsichtige sind vom Eignungstest ausgeschlossen“. Diese ableistische Ausgrenzung, die uns heute schockiert innehalten lassen würde, erschwert ihm im in der neu angebrochenen Heisei-Ära eine adäquate Berufungsfindung. Die Konkurrenz ist groß und so muss Yama sich lange Zeit mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten, bis er seinem späteren Arbeitgeber begegnet, der ihn jedoch herrisch und autoritär mit banalen Tätigkeiten das Leben erschwert. Yama-chan muss Quizfragen für diverse Fernsehshows auf die Beine stemmen, die oft keinen besonderen Anklang finden. Sein Vorgesetzter behandelt ihn nicht besonders gut und wendet oftmals sogar körperliche Gewalt an, was Yama-chan psychisch zusetzt. Eines Nachts tragen ihn seine ermüdeten Füße in eine schummrige Bar des Shinjuku-Viertels, wo er der Kellnerin Yume-chan begegnet. Im Karinka, so der Name des Lokals, treiben sich besonders schräge Gestalten mit witzigen Namen herum; von Madame Granatapfel, einer schrillen, 60 Jahre alten Dragqueen bis Mister Stahlhart, einem kräftig trainierten Hünen mittleren Alters, sind alle Nischen von Außenseitern gefüllt. In der Bar existiert ein extravagantes Spiel, womit sich die Gäste gerne die Zeit herumschlagen, das sogenannte „Miau-jong“ (eine Anlehnung an Mahjong). In der kleinen Küche, die von der ebenso ungewöhnlichen Kellnerin Yume-chan betrieben wird, tauchen in einem kleinen Fenster zahlreiche Katzen auf, die sich als verschiedene Rassen und Arten zu erkennen geben. Selbst ein von Yume-chan gezeichneter Katzenplan hängt aus, um das Erscheinen einer x-beliebigen felinen Besonderheit zu erraten. Yume- und Yama-chan kommen sich im Laufe der Geschichte näher. Sie verbindet ein zartes Band, das sich durch die Katzen entwickelt hat. Eine besondere Stimmung zieht sich beim Lesen durch das gesamte Werk. Man hält oftmals in seinem Lesefluss inne und vermag sich in die gesellschaftlich zum äußersten Rand gedrängten Charaktere hineinzuversetzen. Besonders schön war für mich das Näherkommen der beiden Charaktere, die nicht, wie etwa in einem typischen Liebesroman, stürmisch zueinander gefunden, sondern sich vielmehr dezent und sehr unauffällig einander genähert haben, wobei hier betont werden muss, dass es eher einseitig war und mehr Initiative von Yama-chan erfolgte. Yume-chan besitzt ein tiefgehendes Geheimnis, das eng mit dem Erscheinen der Katzen korreliert, welches Yume-chan durch das Buch hinweg entschlüsselt. Beide lieben Gedichte und lesen einander in den Ruinen eines Love-Hotels vor, in welchem die Katzen von Karinka untergebracht sind. Yume-chan sorgt sich um diese. Lyrisch werden die einzelnen Katzen thematisiert, die nach den Gästen der Bar benannt sind. Yama-chan entwickelt langsam ein Interesse für die Poesie. Sie besitzt eine tragische Hintergrundgeschichte und schenkt Katzen mehr Vertrauen als Menschen. Der namensgebende Titel „Die Katzen von Shinjuku“ soll eine Anlehnung an die Idee sein, ein Gedichtband mit eben jenem Namen gemeinsam zu veröffentlichen. Schön war auch der Abschnitt, als sie gemeinsam Türkisch essen waren und über Istanbul geschwärmt hatten. Es hatte den Eindruck, als sei diese Faszination fremden Kulturen gegenüber besonders ausschlaggebend in dem Buch. Es verleitete zum Träumen und Nachdenken, besonders, weil es am Ende einen starken Umbruch gab. Die Geschichte nahm plötzlich eine andere Richtung an, mit der ich bis dahin nicht gerechnet hatte. Ich war jedoch angenehm überrascht und möchte dahingehend nicht viel vorwegnehmen. Alles in allem ist „Die Katzen von Shinjuku“ ein schöner, fiktiver Roman, den ich Zeitgenossen empfehle, die sich für das Japan der Achtzigerjahre und die beruflichen Hürden interessieren, Katzen mögen und gerne eine Auszeit vom alltäglichen Trubel möchten. Der Roman ließ mich mit einem nachdenklichen Gemüt zurück, weil es eine schöne und besondere Atmosphäre besitzt. Mit dem Berg (Yama) und dem Traum (Yume) geht dieser Roman auf eine schöne, poetische Art und Weise zu Ende. English version: A particularly melancholic and poetic outline of an unconventional life, from which its striking details may resonate with us. In the eighties of Japan, the color-blind protagonist Yamazaki tries to get a little closer to his dream as a television writer. During the numerous application procedures, however, the fresh university graduate always encounters the devastating and discriminatory stigma that "color-blind people are excluded from the aptitude test”. This ableist exclusion, which would freeze us in shock today, makes it difficult for him to find an adequate appointment in the newly dawned Heisei era. The competition is fierce and Yama has to keep his head above water with several jobs for a long time, until he meets his future employer, who, however, makes life more difficult for him in an imperious and authoritarian manner with banal tasks. Yama-chan has to set up quizzes for various television shows, which are often not very well received. His superior does not treat him very well and often even uses physical violence, which affects Yama-chan psychologically. One night, his tired feet carry him to a dim bar in the Shinjuku district, where he meets the waitress Yume-chan. Karinka, as the bar is called, is a place where particularly odd characters with funny names hang out; from Madame Pomegranate, a shrill 60-year-old drag queen, to Mister Stahlhart, a powerfully trained middle-aged giant, all the niches are filled by outsiders. In the bar, there is an extravagant game that guests like to pass the time with, called "meow-jong" (a reference to mahjong). In the small kitchen, run by the equally unusual waitress Yume-chan, numerous cats appear in a small window, revealing themselves as different breeds and species. Even a cat map drawn by Yume-chan hangs out to guess the appearance of any appearing feline creature. Yume-chan and Yama-chan grow closer as the story progresses. They are connected by a delicate bond developed through the cats. A special mood runs through the entire work as you read. One often pauses in the reading flow and is able to put oneself in the shoes of the characters who are socially pushed to the outer fringes. I particularly enjoyed the approach of the two characters, who did not come together stormily, as in a typical romance novel, but rather approached each other discreetly and very unobtrusively, although it must be emphasized here that it was rather one-sided and a stronger part was taken by Yama-chan. Yume-chan possesses a profound secret that correlates closely with the appearance of the cats, which Yume-chan deciphers throughout the book. Both love poetry and read to each other in the ruins of a love hotel where Karinka's cats are housed. Yume-chan cares about them deeply. Lyrically, the individual cats are themed and named after the bar's guests. Yama-chan slowly develops an interest in poetry. Yume-chan has a tragic backstory and trusts cats more than people. The eponymous title, "The Cats of Shinjuku," is meant to be a reference to the idea of publishing a book of poetry together about cats with that very name. Also nice was the section when they had gone out for Turkish food together and had raved about Istanbul. It had the impression that this fascination with foreign cultures was particularly decisive in the book. It made you dream and think, especially because there was a big change at the end. The story suddenly took a different direction that I had not expected before. However, I was pleasantly surprised and do not want to anticipate much in this respect. All in all, "The Cats of Shinjuku" is a lovely fictional novel that I recommend to contemporaries who are interested in eighties Japan (and its professional hurdles). I also recommend it to cat lovers and folks who would like a break from the everyday hustle and bustle. The novel left me with a thoughtful expression because it has a beautiful and special atmosphere. With the mountain (Yama) and the dream (Yume), this novel comes to an end in a beautiful, poetic way.
Alles beginnt damit, dass Yama-Chan bei der Jobsuche Schwierigkeiten hatte, weil er farbenblind war. Durch dieses „Handicap“ wurden ihm viele Wege in der Fernsehbranche versperrt. Eines Abends, landet er in einer Bar in Shinjuku und während er verzweifelt über sein Leben nachdenkt, hört er zwei anderen Besuchern zu, wie sie über Katzen reden. Dabei stellt sich heraus, dass sie Wetten abschließen, welche Katze als nächstes vor dem Fenster auftaucht. Um die Katzen erraten zu können, schauen sie dafür auf den Katzenplan, welcher von Yume-Chan, der jungen Barangestellten gezeichnet wurde. Von dem Tag an, geht Yama-Chan regelmäßig in die Bar. Die beiden nähern sich langsam an und treffen sich heimlich in einem verlassenen Love-Hotel, wo sie die Katzen füttern. Dort beginnen sie auch eine Leidenschaft für Gedichte auzubauen und die Idee eine Gedichteband zu schreiben. Leider nehmen ihre Leben andere Wendungen…
Ich war von Anfang an in das Buch vertieft. Als ich mit der Lektüre began, dachte ich es würde wirklich nur um Katzen in Japan handeln, doch die Liebesgeschichte mit zu verfolgen und auch die Gedichte zu lesen, hat mich an manchen Stellen zu Tränen gerührt.
🥹 Eine bittersüße Geschichte von zwei vom Schicksal gezeichneten Seelen(verwanten?)
»Ein bezaubernder Roman über zwei Außenseiter und die Liebe zu Katzen Tokio, Ende der Achtzigerjahre: Als Yama, ein gescheiterter Fernsehautor, eines Abends eine schummerige Bar in Shinjuku betritt, ahnt er nicht, dass dies sein Leben verändern wird. Hier trifft er auf die Kellnerin Yume, die ebenso vom Schicksal gezeichnet ist wie er. Wer ist die junge Frau, die Katzen mehr zu vertrauen scheint als Menschen? Nach und nach nähern sich die beiden an. Doch erlaubt die Welt, in der sie sich bewegen, eine Liebe zwischen zwei Verlierern?« 🐾 Vom Buchtitel angelockt war ich gespannt, was mich hier für eine Geschichte erwarten würde. Besonders welche Rolle Katzen darin haben, da ich selbst auch sehr in diese flauschigen Samtpfoten vernarrt bin. 🥰🐈 Das müsste das erste Mal sein , dass ich von diesem Autor ein Werk gelesen habe. Es hatte einen sehr angenehmen Schreibstil und Lesefluss. Die Charaktere kamen mir sehr realitätsnah und ihre Handlungen waren steht's nachvollziehbar. Ins Deutsche übertragen hat es Sabine Mangold, die bereits andere Werke, von japanischen Autoren, ins deutsche übersetzt hatte. 🐾 Die Geschichte wird aus der Sicht von Seita Yamazaki erzählt. Ein junger Mann, der in einer ziemlichen Kreise in seinem Berufsleben steckt. Eines Abends geriet er zufällig in eine kleine Kneipe, die danach schnell zu einer Art Zuflucht für ihn wird. Dort lernt er nach und nach die dortigen Stammkunden kennen, denen er im stillen für sich Spitznamen verteilt. In dieser Kneipe arbeitet die junge und stille Yume-chan. Diese ist lieber in Gesellschaft von Katzen als von Menschen. Sie füttert heimlich die streunenden Katzen in der Gegend. Von diesen Katzen hat sie eine eine bildliche Liste gezeichnet. Dieser »Katzenplan« hängt in der Kneipe aus, denn dort spielen die Stammgäste »Miau-jongg«, eine art Glückswette. In der Kneipe gibt es nämlich ein Fenster, vor dem sich die verschiedenen Streuner gelegentlich blicken lassen. Die Stammkunden geben einen Tipp ab welche Katze oder Kater sich davor blicken lassen wird. Der Gewinner bekommt etwas vom anderen spendiert, aber wenn keiner richtig rät wird die "Platzgebühr" fällig, was darin besteht Yume-chan etwas zu spendieren. Mit der Zeit lernt Yamazaki die stille Yume-chan besser kennen und nach und nach öffnet sie sich ihm. Zwischen den beiden scheint etwas zu entstehen, doch holen die "Geister der Vergangenheit" Yume-chan ein .... 🐾 An sich war es eher eine gemächlich erzählte Geschichte, die sich sehr schön erzählt. Die ein oder andere Wendung hatte mich recht überrascht. Am Schluss kamen mir tatsächlich die Tränen ... Ein wirklich bittersüßes Ende 🥹. Ich hätte mir etwas mehr zu den Katzen irgendwie gewünscht. Für meinen Geschmack würden sie zu nebensächlich behandelt 😮💨. Nichts desto trotz war es für mich eine sehr, sehr schöne Geschichte 😊. Mein persönliches Highlight war übrigens das Foto des »Katzenplans« ganz am Schluss 🥰.
Ungenutztes Potenzial
Der Einstieg in das Buch ist zäh. Der Protagonist erscheint sehr selbstkritisch, unzufrieden und anspruchslos. Bis er auf eine Kellnerin trifft, die wundersam und unnahbar erscheint, aber nicht unfreundlich. Beide lernen sich langsam kennen und helfen sich gegenseitig aus ihrem Schneckenhaus heraus. Bei der Hälfte der Geschichte hatte ich immer noch nicht verstanden, wohin die Geschichte eigentlich wollte und was der Autor mir mit auf den Weg geben wollte. (SPOILER ANFANG) Das Buch behandelt die Themen: Gewalt in Beziehungen, Vergewaltigung, Körperverletzung, Außenseiterdasein, Gewalt am Arbeitsplatz, Traumerfüllung (SPOILER ENDE) Allerdings versuchte das Buch literarischer zu wirken, als es ist in Wahrheit ist. Dafür waren die Charaktere einfach zu wenig ausgearbeitet. Die Ideen haben viel mehr Potenzial geboten. Ab ca. 70% des Buches gab es einen Plottwist. Vorher plätscherte die Geschichte vor sich hin, danach wurden die oben genannten Themen (Spoilerteil) heruntergerattert. Da hätte sich der Autor deutlich mehr Zeit für nehmen müssen. Auch die Gedichte haben mir leider nur semi gefallen. Insgesamt eine schöne ruhige Geschichte, mit zu wenig Fokus auf den tiefsinnigen Themen. Zitat: "Leben und Tod sind für alle gleich, Einzig der Weg, den jeder geht, unterscheidet sich."
Das Buch war ganz nett. Die Charaktere fand ich leider etwas flach und eigentlich hätten mich die Katzen und der Katzenplan als solcher viel mehr interessiert, als die Beziehungen der Gäste des Karinka 😂.
Bittersüß, poetisch und Herzerwärmend
Dieses Buch hat mich gerührt, auf seine ganz eigene Art verzaubert, hier und da feuchte Augen bekommen und dann auch wieder schmunzeln lassen. Ein für meinen sonstigen Lesegeschmack eher untypisches Buch, welches mich von den Titelgebenden Katzen sowie dem japanischen Setting hat anlocken lassen. Doch ich bin sehr froh darüber es gelesen zu haben. Es geht um den Lauf des Lebens, um die Frage: "Mache ich das was ich mache eigentlich, weil ich es machen möchte, oder doch aus Gewohnheit oder gar nach den Vorstellungen von anderen?", um eine verpasste Liebe, Diskriminierung, Lyrik, sowie um die verschiedensten Individuen und natürlich um einige liebenswerte Katzen. Hauptschauplatz ist die von Anfang an sympathisch urige Wohlfühl-Bar "Karinka" in der uns unser Protagonist, der Mitte zwanzig Jahre alte Yama-Chan, auf seinem Weg durch sein Leben mitnimmt. Dabei trifft er auf Yume-Chan die hinter dem Tresen arbeitet und schnell geht es auch um die im Titel angesprochenen Katzen. Diese sind allerdings nicht unbedingt Hauptteil der Story, spielen aber dennoch eine wichtige Rolle. (unten einmal hierzu eine Triggerwarnung) Dies und der Klappentext sollten reichen um ohne Spoiler zu entscheiden, ob man dem Buch eine Chance geben möchte. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Leicht melancholisch, liebenswert, berührend, leicht zu lesen und zum Nachdenken anregend. Der angenehme Schreibstil und die Frage wie sich die Geschichte entwickelt, haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen. Selten beende ich ein Buch mit mehr als 150 Seiten innerhalb eines Tages, das mag also schon was heißen 🤭. Es finden sich einige Gedichte im Buch und obwohl ich damit prinzipiell nicht allzu viel anfangen kann, gefielen mir diese doch teilweise gut. Ein wirklich traurig schönes, kurzweiliges Buch, welches einem mit gemischten Gefühlen nachdenklich zurück lässt, wie es so oft bei japanischen Werken der Fall ist. Wer das mag ist hier bestens aufgehoben 😌. Zwei Triggerwarnungen möchte ich dennoch kurz einmal anmerken: Zum einen ein einzelner Satz zum Thema 'Gewalt gegen Tiere', sowie eine Backstory mit dem Thema 'Se*ueller Missbrauch'. Bei beidem wird nicht ins Detail gegangen, ich war aber dennoch überrascht und könnte mir vorstellen, dass einige gerne eine TW gehabt hätten. 5/5 ⭐
Einfach verträgliche Geschichte, zum schnellen weglesen
Ich muss zugeben: Das war ein absoluter Coverkauf. Das Cover, die Gestaltung der Seiten und auch die Zeichnung am Ende haben mich vollends begeistert. Die eigentliche Geschichte hingegen konnte mich nicht ganz abholen: Es ist kaum etwas passiert und einiges war wirklich vorhersehbar, was für die Hauptfigur jedoch stets eine große Überraschung war. Das Buch selbst wollte wohl einen eher 'literarischen' Anspruch aufbauen, gerade auch in Form der verschiedenen Gedichte, was den Lesefluss erschwert hat. Trotz der wenigen Seiten hat das Lesen daher gedauert.
Süß und leicht, aber eben auch seicht.
Lockere Geschichte über das Suchen und Finden seines Platzes in der Welt und von kätzischen Begleitern. Nicht aufregend, nichts zum Mitfiebern und auch ein bisschen bittersüß. Solide.
Eine melancholische Geschichte darüber wie man seinen Platz im Leben findet.
Prädikat "Bahntaugliche Lektüre"
"Die Katzen von Shinjuku" von Durian Sukegawa ist zweifellos eine charmante Erzählung, die sich leicht und flüssig liest. Die Geschichte entführt den Leser in die Welt eines jungen Tokioter, der mit seinem Selbstbild, der unbarmherzigen Berufswelt und der Suche nach dich selbst kämpft. Sukegawa malt mit Worten ein lebendiges Bild von Shinjuku, dem Karinka, seinen Menschen und den Katzen. Dennoch kann ich nicht umhin zu bemerken, dass die Geschichte möglicherweise ihr volles Potenzial nicht ganz ausschöpft. Trotz ihres angenehmen Erzählstils und ihrer zugänglichen Sprache hätte ich mir eine tiefere Ausarbeitung der Charaktere und Themen gewünscht. Es scheint, als ob die Handlung an der Oberfläche bleibt und einige Aspekte nur oberflächlich behandelt werden. Mehr Tiefe und Komplexität hätte ich mir gewünscht und wäre möglich gesesen. Insgesamt würde ich "Die Katzen von Shinjuku" als eine angenehme und unterhaltsame Lektüre bezeichnen — ihr einfacher, leicht verständlicher Stil macht sie sicherlich zu einer guten Wahl für entspannte Leseerlebnisse, zum Beispiel während einer Zugfahrt. Trotzdem bleibt der Wunsch nach etwas mehr Substanz und Tiefe bestehen.
Bezaubernde Geschichten und Katzen, darum liest man japanische Autoren. ❤️ Wer für zwischendurch mal was berührendes wie aus einer anderen Welt möchte, sollte zu diesem Buch greifen. Unbedingt hervorzuheben ist auch die fantastische Übersetzung von Sabine Mangold!
Wunderschön! Auf seine ganz eigene Art und Weise.
Da ich bereits Kirschblüten und rote Bohnen so wundervoll fand, musste ich die Katzen von Shinjuku auch unbedingt lesen. Der Schreibstil des Autors hat mich auch in diesem Buch wieder sehr berührt und mitgerissen. Die Geschichte um Yama-chan und Yume-chan, sowie die der Katzen war sehr tiefgründig erzählt und auch, wenn einem erst am Ende wirklich klar wird, was die Katzen Yume-chan bedeuten, spürt man es schon von Anfang an. Die Wendung habe ich nicht kommen sehen und habe mit Yama-chan sehr mitgelitten. Genauso wie mit Yume, die so unglaublich viel verloren hat. Die Gedichte in diesem Buch sind wirklich toll und, besonders am Ende, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ein wundervolles Buch.
Ein unterschätztes Buch, dass nicht nur um Katzen geht. Es war eine tolle Geschichte die nicht an Aktualität verlieren könnte. Sehr vielfältig und über zwei Menschen die es alles andere als leicht haben im Leben. Es sind die kleinen Momente die wichtig sind im Leben. Ein gutes Buch für eine kleine Auszeit.
Eine einfühlsame Geschichte, die uns in das nächtliche Shinjuku der 1980er Jahre entführt. Am Leben des Fernsehautors Yama und den Gästen, denen er in der Bar Karinka begegnet, zeigt Sukegawa, dass der japanische Wirtschaftsboom nicht alle emporgehoben hat. Manche hat er erdrückt, mitgeschleift, oder gar fortgewischt. Mehr zum Inhalt und dem kuriosen Namen des Autors erfahrt ihr hier: https://youtu.be/Pso2vTn9p1o
In einer Kneipe in Tokio treffen sich zwei verlorene Seelen. Die Liebe zu Katzen bringt sie einander näher, und sie helfen sich gegenseitig, ihr Leben besser zu meistern. Doch dann passiert etwas Schreckliches. Ein Buch, das eine ungewöhnliche, aber wunderschöne Geschichte erzählt.
Katzen und Japan – wie konnte ich da noch nein sagen? Seita "Yama-chan" Yamazaki ist nicht gerade zufrieden mit seinem Leben, vor allem mit seiner beruflichen Situation. Aber zufällig betritt er das Karinka, eine Kneipe, in der er nicht nur eine Menge skurriler Gäste (und ich meine das im besten Sinne, ich hätte vermutlich über jeden davon ein ganzes Buch gelesen!) trifft, sondern durch das "Miau-jongg"-Spiel auch die ganzen Katzen aus der Umgebung kennenlernt. Und natürlich die Kellnerin Yume, die wie auch die Besucher nicht so ganz in die Gesellschaft passt. Es ist aber keine typische Romanze im eigentlichen Sinne. Der Fokus liegt zumindest für mich auf Begegnungen von Menschen (und Katzen), die alle eine kleine oder große Auswirkung auf uns haben können, auch unabhängig davon, wie lange sie in unserem Leben sind. Insgesamt eher ruhig, in einem Stil, der ohne großartige Verschnörkelungen auskommt, und vielleicht hat es mir gerade deshalb so gut gefallen. Und ein bisschen wünsche ich mir jetzt, mein eigenes Karinka zu finden. ;)
Dieser kleine aber feine Roman war für mich wie einmal tief Atem holen und ein kleiner Urlaub für meine Gedanken. Eine Verschnaufpause vom Alltag. Manchmal vergisst man über genau diesen Alltag, was einen wirklich glücklich macht. Und obwohl ich die Handlung an sich nicht besonders tiefgründig oder originell fand, gemessen an der Tatsache das ich es von japanischer Literatur gewohnt bin, mit dieser Mischung aus Realität und ein klein wenig Alltagsmagie, hat mich das Lesen doch sehr entspannt und ich mochte die Geschichte. Ich mag Katzen im allgemeinen sehr und die Idee des Autors hat mir auch deshalb gut gefallen. Mein Leseerlebnis spiegelt sich ziemlich mit dem, worum ist im Roman geht. Inne zu halten und sich zu Fragen, ob man wirklich Glücklich ist mit dem was man tut. Sich klar zu machen, das man ab und zu sein Leben überprüfen sollte, damit man es auch weiterhin genießen kann und sich nicht für etwas aufopfert, für das man eigentlich gar nicht brennt. Aber auch zu sehen, was einen glücklich macht und dieses Glück für sich fest zu halten, damit man das Gefühl nicht so schnell wieder vergisst. Und auch, das man dabei Menschen nicht in seinem Leben dulden sollte, die einem dieses Glück weder gönnen, noch in irgendetwas bestärken. Gleichzeitig spielen Unterdrückte Gefühle und nicht gelebte Träume eine große Rolle in der Geschichte. Gegen Ende kommt dann noch ein ziemlicher Knall, der aber letztendlich ein Katalysator dafür ist, das der Ich -Erzähler eine neue Richtung in seinem Leben einschlägt. Manche Ereignisse haben ganz besonderen Einfluss auf unser Leben, manche Menschen können wir nicht vergessen. All dies habe ich einerseits gerne gelesen, merke aber auch, das es mich wohl nicht besonders nachhaltig beeindruckt. Ein schönes Buch, aber für mich ehrlicherweise keine Geschichte, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
Sehr schön geschrieben
Ein Roman, der ins Herz geht…
Wunderbare Geschichte über das Leben, was nicht immer nur leicht und fröhlich ist. Titel lässt aber doch etwas anderes vermuten
Yama ist Mitte zwanzig und arbeitet als Fernsehautor. Bisher hat er in diesem Beruf nicht besonders viel erreicht und wird daher von seinem Chef schikaniert. Eines Abends findet er durch Zufall seinen Weg in eine Bar namens Karinka in Shinjuku – einem der belebtesten Viertel Tokios. Dort begegnet er einer Reihe seltsamer Gäste sowie der schweigsamen Kellnerin Yume. Nach und nach wird Yama zum Stammgast und erfährt nicht nur mehr über die streunenden Katzen, die stets am Fenster der Bar auftauchen, sondern auch über Yume. Die beiden nähern sich einander an, bis mehrere Ereignisse drohen, die zarten Bande der beiden wieder zu durchtrennen. Durian Sukegawa gehört eindeutig zu meinen liebsten japanischen Autoren. Sein Roman „Kirschblüten und rote Bohnen“ hat mich sehr berührt und auch in „Die Katzen von Shinjuku“ beweist er, dass er ein Händchen für Charaktere hat. Yama und Yume sind beide Außenseiter und haben es schwer, sich in der Gesellschaft einzufinden. Körperliche Einschränkungen erschweren bei beiden die Lage noch zusätzlich. Während Yama hauptsächlich unter seinem erfolglosen Berufsleben leidet, scheinen Yumes Probleme sich auf etwas Persönliches in ihrer Vergangenheit zu beziehen. Vereint werden die beiden schließlich durch ihre Sorge für die streunenden Katzen des Viertels und ihre Liebe zur Poesie. Der Autor erzählt unaufgeregt, aber eindringlich die Liebesgeschichte seiner Protagonisten aus dem Blickwinkel vom Yama. Dabei gewährt er auch einen Einblick in japanische Lebenswirklichkeiten wie den immerwährenden Druck im Arbeitsalltag oder die Situation alleinstehender Frauen. Große Teile des Romans gefielen mir dabei grundsätzlich sehr gut, bis die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt eine bestimmte Wendung nahm. Mir ist klar, was Durian Sukegawa mit diesem Bruch bewirken wollte und das ist ihm sicherlich auch gelungen. Dennoch kann ich nicht verhindern, dass ich mir einen anderen Fokus gewünscht hätte und auch leicht frustriert über den weiteren Verlauf der Handlung war. Fazit: Wieder ein schöner Roman aus Sukegawas Feder, aber nicht sein bester