
Laufen und schreiben. Zwei Leidenschaften, die ich absolut nachvollziehen kann. Ich mache beides zwar nur auf niedrigstem (reines Hobby) Niveau, aber beides mag ich sehr. Also war dieses Buch für mich ein Muss. Ich habe zwar noch kein Buch von Murakami gelesen, war aber neugierig, auf dieses autobiografische Büchlein, in dem er selbst beide Leidenschaften für sich untrennbar vereint. Leider hat es mich nicht halb so sehr fasziniert, wie ich es erhofft hatte. Murakami berichtet kühl, distanziert und reichlich trocken von seinen Erlebnissen, wirkt dabei manchmal sogar arrogant und überheblich und erhebt sich gerne über „die anderen“, die das Schreiben, oder die eigene Gesundheit anders angehen als er selbst. Sein Wettbewerbsgedanke, diese Verbissenheit immer besser werden und sein zu müssen entsprechen überhaupt nicht meinem Naturell und sind für mich kein Grund um zu laufen. Und vielleicht hatte ich auch deswegen Schwierigkeiten mich mit ihm zu identifizieren. Er sagt selbst in dem Büchlein, dass er nicht unbedingt ein sympathischer Geselle sei und viele Menschen ihn nicht unbedingt mögen und das fand ich zumindest recht selbstreflektiert. Ich habe das Buch trotzdem beendet, vermutlich auch, weil es nicht besonders lang ist und einige Stellen fand ich durchaus ganz interessant. Empfehlen würde ich es aber wirklich nur hartgesottenen Fans des Autors.