Das war ein großes Vergnügen. Witzig, mit Tiefgang, aber auch mit dem Mut zum Kalauern, philosophisch, aber auch albern. Ganz bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Richard Russo gelesen haben werde.

Richard Russo Mittelalte Männer, aus dem Englischen von Monika Köpfer Der 49-Jährige Professor William Henry Devereaux Jr. leitet den Fachbereich Anglistik in der Universität Railton in Pennsylvania. Hier arbeitet er seit über 20 Jahren. Er ist ein eher unbeliebter Kollege, ein Zyniker und einer, der immer das Gegenteil von dem macht, was man ihm sagt. Seine Midlife-Crisis ist nur eines von diversen Problemen, die er gerade hat. Seine Universität muss sparen und rationiert sogar Professoren mit Anstellung auf Lebenszeit weg. Beim urinieren kommen nur noch Tropfen aus seinem besten Stück, seine Tochter trennt sich von ihrem Mann, sein Schwiegervater wird inhaftiert und seine Frau macht sich zu einem Bewerbungsgespräch in einem anderen Bundesstaat auf. Man könnte sagen, dass es gerade nicht gut für ihn läuft und leider ist auch keine Besserung für einen mittelalten Mann in Sicht. Nur ungern gebe ich zu, dass wenn nicht dieser wunderbare Schreibstil Russos gewesen wäre, ich das Buch nach 200 Seiten abgebrochen hätte. Der Humor des Buches ist fantastisch, warum der Protagonist von seinen Kollegen nicht gemocht wird ist mir ein Rätsel. Doch Langeweile wechselten sich mit meinen Lachanfällen ab. Zu selten wird es richtig gut. Trotzdem vergebe ich 3 Sterne für den besonderen und humorvollen Schreibstil. Ich möchte unbedingt ein weiteres Buch von Russo lesen. Könnt ihr mir eins empfehlen?