
Zwei am Meer von Fanny André Zwei unterschiedliche Frauen, auf einer Selbstfindungsreise. "Wir selbst entscheiden, welche Erinnerungen wirklich zählen und es verdienen, uns zu begleiten." (Seite 250, letzter Satz)
Auf der Beerdigung ihres Sohnes trifft Camille auf ihre Ex-Schwiegertochter Isabelle. Die beiden waren sich schon immer sehr sympathisch, haben sich aber nach der Scheidung von Isabelle und Arnaud aus den Augen verloren. Vor zig Jahren hatten sie den gemeinsamen Traum, jeweils der anderen ihre Heimat näher zu bringen. So begeben sich Isabelle und Camille auf einen Roadtrip durch die Normandie und die Bretagne und finden täglich ein Stück näher zueinander und auch zu sich selbst. Ein stiller und leiser aber auch sehr Mut machender und Kraft versprühender Roman über Heimat, Verbundenheit, Nostalgie, Trauer aber auch Freundschaft, Liebe und Neuanfang. Der Schreibstil der Autorin ist sehr atmosphärisch und detailreich aber dennoch leicht und angenehm. Die Kapitel sind immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen geschrieben und somit war es leicht die Gefühle der jeweiligen Person richtig zu erfassen. Die kulinarischen Leckereien sind so gut beschrieben, dass ich tatsächlich bereits einen normannischen Apfeltarte gebacken habe und als nächstes der bretonische Butterkuchen (Kouign-amann) auf der To-do-Liste steht 😉🤣. Ein unterhaltsamer und informativer Roman, mit viel Frankreich -Flair, der berührt, Mut macht und Hoffnung auf das Gute gibt.