29. Apr. 2025
Bewertung:2

"Vor kaum einem Monat stand ich kurz vor einem Abschluss an einer Eliteuniversität und einer Laufbahn an der Seite meines Vaters. Jetzt bin ich nur einen Schritt davon entfernt, ein Obdachloser zu werden - ein Zirkusarbeiter, der sich nicht ein, sondern zwei Mal in ebenso vielen Tagen danebenbenommen hat." Der 23-jährige Jacob Jankowski schmeißt nach einem schweren Schicksalsschlag sein Veterinärmedizinstudium und landet als blinder Passagier im Wagenabteil eines Eisenbahnzirkus zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise. Schnell wird er als zuständiger Tierarzt angeheuert und ebenso schnell verliebt er sich in die Ehefrau seines cholerischen, brutalen und tierquälenden Chefs. Dies alles wird als Rückblende des 90 (oder 93) jährigen Jacob erzählt, der mittlerweile im Pflegeheim lebt und von seiner Familie pflichtbesucht wird. Die szenischen Übergänge vom weit zurückliegendem Zirkusleben zum aktuellen Pflegealltag sind in meinen Augen sehr stark und fügt sich gut in den Lesefluss ein. Leider trifft dies auf den Großteil der Geschichte für mich nicht zu: Insbesondere am Anfang musste ich einige Abschnitte verwundert erneut lesen, da die Szenen so abrupt endeten, dass ich als Leser das Gefühl bekam, etwas überlesen oder nicht erfasst zu haben. Dies führt dann leider auch zum nächsten Problem, was ich mit dem Buch habe: Die Eindimensionalität der Charaktere. Es findet eigentlich keine wirkliche Entwicklung oder auch Tiefgang der Protagonisten statt. Man erfährt in 1-2 Sätzen sehr oberflächliche Informationen zu der Vergangenheit von Jacobs Kompagnons, dabei hätte gerade das ein Gefühl für die Überlebenskämpfe und Probleme der allgemeinen Bevölkerung hervorrufen können. Die nächste und leider auch größte Schwäche ist aber die Liebesgeschichte zwischen Jacob und Marlena. Es ist mir ein absolutes Rätsel geblieben, weshalb sich Marlena in Jacob verliebt hat. Die beiden wechseln ein paar Worte und er ist nett zu den Tieren, aber das und ihre Erklärung "Ich glaube, ich habe dich schon geliebt, als ich dich zum ersten Mal sah" sind mir einfach zu wenig. Warum er sich verliebt hat, liegt leider auf der oberflächlichen Hand: Er ist zu seinem Leidwesen noch immer Jungfrau und sie erinnert ihn an seinen Unischwarm. Marlenas Eloquenz wird jedenfalls nicht unbedingt für sie gearbeitet haben, denn die Hälfte des Buches bekommt die arme Frau nur stammelnde, halbe Sätze aus ihrem Mund, der eigentlich immer mit einer Hand bedeckt ist. Da die gesamte Handlung sich über einen Zeitraum von 3,5 Monaten erstreckt, bleibe ich doch sehr verwundert zurück, dass in wenigen Wochen und ebenso wenigen Unterhaltungen eine ganz große Liebesgeschichte erwacht, denn leider fühle ich als Leserin das überhaupt nicht. Warum es das Buch dann aber doch zu zumindest 2 Sternen und einem "es war okay" geschafft hat, war das Setting. Die Autorin hat viel über Eisenbahnzirkusse recherchiert und hat viele Anekdoten einfließen lassen und das macht das ganze sehr atmosphärisch. Die Tiere sind die Highlights und als Leser habe ich viel mehr mit den Tieren mitgefühlt, als mit dem eigentlichen Liebespaar.

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
30. März 2025
Bewertung:3.5

Schöne Geschichte

Kannte bisher nur den Film, bis ich zufällig auf die Buchvorlage gestoßen bin. Das Buch ist in zwei Zeiten/ Perspektiven geschrieben. Und ich muss ganz klar sagen, dass die Gegenwart mir am besten gefallen hat. Sie war deutlich mehr mit Leben gefüllt, mit Humor, Gefühlen… Bei den Rückblicken hat mir die Vorstellung gefehlt und ich habe keine Zugang zu den Teilen der Geschichte bekommen, sodass es für mich viel zu oberflächlich, zT auch viel zu schnell ging. Gefühle konnte ich dadurch nahezu kaum nachvollziehen, bzw. Beziehungen aufbauen. Das Ende hingegen war wiederum wunderschön. Da sind ein paar Tränchen geflossen.

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
1. Juni 2024
Bewertung:2

Ich hatte wesentlich mehr von diesem Buch erwartet. Der Autorin ging es recht offensichtlich nur darum, eine Geschichte zu erzählen, die in der Zirkuswelt stattfindet. Der Story selbst fehlt jegliche Tiefe, die Charaktere sind flach und das Ende nicht überzeugend. Was soll mir das Buch eigentlich sagen? Ich vermisse eine Aussage...

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
23. Feb. 2024
Bewertung:5

I loved the book and I'm so glad I "had to" read it for book club because I'd never heared about that book before and I probably wouldn't have read it ... especially because there'll be a movie in 2011 (yay - so excited to watch it). I really liked Jacob and Rosie, the elephant ... so cool she has such an important role in the book. So yes, very good book.

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
14. Feb. 2024
Bewertung:5

- Historischer Roman einer tierliebenden Autorin - spielt in den 1930ern in der USA - Geschichte wird aus Ich-Perspektive von einem Tierarzt erzählt, der durch Zufall beginnt, bei einem Wanderzirkus zu arbeiten - Die Erlebnisse und besonders der Kampf in Zeiten des Niedergangs der damaligen Zirkustradition um den Erhalt werden mit Bezug zur historischen Realität erfasst - sehr emotional und nahbar geschrieben - persönliche Intrigen, verbotene Liebe, der zweifelhafte Umgang mit Mitmenschen und Tieren aber auch die Nähe zueinander werden sehr berührend verdeutlicht - auch in Bezug auf historischen Kontext und Hintergrund zum Zirkusleben sehr interessant

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
22. Sept. 2023
Bewertung:4

Ich habe den Film vor Jahren gesehen, konnte mich aber bis auf den Elefanten, der sehr schlecht behandelt wurde, an nahezu nichts mehr erinnern. Das (Hör-)Buch hat mir ausserordentlich gut gefallen, vor allem auch deshalb, weil ich bislang noch kein Buch zum Zirkus(-Leben) gelesen habe und es mal etwas Neues war. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, und wirkten authentisch. Nur schade, dass es das Hörbuch nur in einer gekürzten Variante gibt, ich hatte den Eindruck, dass man dadurch durch die einzelnen Szenen hetzt und hätte gerne noch etwas mehr Zeit im Zirkus verbracht. Deshalb hat es nicht ganz für 5 Sterne gereicht. Aber dennoch ein empfehlenswertes Buch.

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag
20. Okt. 2022
Bewertung:3

Jacob Jankowski weiß nicht ob er neunzig oder vielleicht schon dreiundneunzig ist, zu sehr ist ihm der Zeitbegriff im Altenheim abhanden gekommen. Jeder Tag folgt derselben Routine und zu Essen gibt es nur weichgekochten Pamps. Er ist auch nicht besonders gesellig mit den anderen Mitarbeitern. Erst die Krankenschwester Rosemary scheint zu dem Sturkopf durchzudringen und seine guten Seiten zum Vorschein zu bringen. Als aber ein Zirkus in die Stadt kommt, wird Jacob an seine Zeit als Tierarzt bei einem Zugzirkus erinnert Die Zeit, in der er sich in die schöne Kunstreiterin Marlena verliebt, die zu seinem Leidwesen mit dem aufbrausenden Stallmeister August Rosenbluth verheiratet ist. Dessen Temperament von sehr charmant bis tödlich jähzornig reicht. Als August hinter die Liebe der beiden kommt, ist Jacob sehr nah dran, vom fahrenden Zug geworfen zu werden. Eine äußerst beliebte Methode überflüssige Mitarbeiter los zu werden. Eine Geschichte die ans Herz geht, mit wundervollen, lebensechten Charakteren. Sara Gruen gelingt es das Zeitgefühl der Großen Depression einzufangen. Als man auf schlecht bezahlte Arbeitsplätze angewiesen war und viele wegen der Prohibition auf selbstgebrannten zurückgreifen mussten. Mein Herz schlug sofort für die Elefantendame Rosie, die nur polnisch versteht und eine kleine Schwäche für Schnaps hat. Ich habe gelitten, als August sie misshandelte und gelacht, als sie die Limo vor dem Verkauf austrank. Die Autorin zeigt, die Abgründe hinter der schillernden Zirkuswelt in den 1930gern in den USA. Wo unliebsame Angestellte aus dem fahrenden Zug geworfen, Limonade mit Wasser für die Tiere hergestellt und die Leute mehr schlecht als recht bezahlt wurden. Ich war zwar noch nie ein Zirkusfreund, aber nach diesem Buch habe ich mich richtig davor gegruselt. Der Zirkus war für mich entzaubert. Zudem habe ich mir die Verfilmung mit Robert Pattinson angesehen und muss sagen, dass sie dem Buch durchaus gerecht wird. Manchmal sind Adaptionen ja enttäuschend, aber diese nicht. Wer also keine Lust hat zum Lesen, dem rate ich den Film anzusehen. Obwohl ich ja finde das man Jacob in dem Buch noch ein bisschen besser kennen und lieben lernt.

Wasser für die Elefanten
Wasser für die Elefantenvon Sara GruenDuMont Buchverlag