Mir fällt es immer noch schwer, klassische Werke zu bewerten, da ich einerseits die künstlerischen Aspekte wie das Versmaß oder den für die Zeit passenden humoristischen Ton würdigen will, andererseits deswegen das Stück nicht meinen Geschmack treffen muss. Die Grundidee sowie die Charaktere waren durchaus interessant, aber trotz der Kürze des Dramas hat es sich für mich gezogen, wobei mich das Ende dann ernüchtert zurückgelassen hat. Möglicherweise ist Kleist einfach nicht mein Autor, zumindest wird mir dieses Werk höchstwahrscheinlich nicht sonderlich lang in Erinnerung bleiben.

Klappentext: Der niederträchtige Dorfrichter Adam muss eine Gerichtsverhandlung führen, bei der er selbst der Täter ist. Er versucht, die Aufklärung des Falles um jeden Preis zu verhindern. Streitpunkt ist scheinbar nur ein zerbrochener Krug. Doch auch eine junge Liebe droht an den Verfehlungen des Richters zu zerbrechen. Rezension: Die Geschichte war recht mittelmäßig. Die Grundidee hätte ganz gut sein können, jedoch war die Umsetzung eher mangelhaft. Es war nicht wirklich lustig und dann hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich etwas reingesteigert hat. ⭐️⭐️⭐️ Quelle: https://pin.it/1sb9iZhfE

Zu Beginn habe ich mich über das Setting etc. informiert und dachte zuerst "Mal wieder eine Lektüre, die junge Leute in der Schule begeistert... nicht", wurde jedoch ab der ersten Seite eines besseren belehrt. Das Werk ist wahnsinnig charmant und witzig, man kann es sehr gut mal eben zwischendurch lesen und sich von der Schreibart zum Lachen bringen lassen, die Situationskomik hält dauerhaft an. Auch die Ausgangslage eines Richters, der den Fall des zerbrochenen Krugs, den er wiederum selbst zerbrochen hat (ist schon zu Beginn klar, daher kein Spoiler), verhandeln muss tut sein Übriges.

Ist ein ganz schönes Drama. Außerdem ist das Drama interessant, da der Richter in die Rolle des Täters und des Ermittlers schlüpft, weshalb das Buch als eine von den drei deutsche Komödien gilt. Sonst hat das Buch meiner Meinung nach keinen revolutionären Charakter wie Woyzeck oder die Soldaten von Lenz. Weiter ist das Drama in Blankversen geschrieben, was das Lesen sehr anstrengend macht… Wer will kann sich der Allgemeinbildung Willen sich dieses Drama zulegen. Sonst würde man auch ohne es gelesen zu haben leben können.