Mit kurzen, knackigen Sätzen, gut auf den Punkt gebracht, beginnt die Geschichte um Josie. Erzählt wird in fortlaufenden Kapiteln, in denen Josie selbst erzählt oder in denen über Kathie erzählt wird (dritte Person), war gut und abwechslungsreich. Josie ist schwanger. Es gibt drei gute Gründe, warum sie das Kind nicht bekommen kann. Also trifft sie eine Entscheidung. Schon auf der ersten Seite hat Josefine mein Herz gewonnen. Doch leider flacht die Geschichte immer mehr ab, wird vorhersehbar und klischeehaft und Josie's Charakter wird immer flacher. Trotz des guten Startes bleiben alle Charaktere für mich oberflächlich und nicht greifbar. Haufenweise Probleme. Und warum dann noch das "Problem" um Max aufgemacht wurde, ist mir unverständlich. War mir zu viel. Und warum muss es in fast jedem aktuell auf den Markt gebrachten Buch auch noch um queere Probleme gehen? Eine gute Grundidee wurde überfrachtet und hat mich nicht begeistern können.
Monatshighlight Juli!!! Danke an Vorablesen und den FISCHER Krüger Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Schon bei der Leseprobe hatte ich das Gefühl, dass „Wir für Uns“ ein ganz besonderes Buch wird. Und ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch spricht viele wichtige Themen an, und ich hatte das Gefühl, dass ich grade die Geschichte meiner Familie lese. Worum geht es? Zwei ungleiche Frauen, die zusammenfinden. Josie ist Anfang 40 und schwanger. Ihr Partner will kein Kind mehr, da er bereits Kinder hat. Außerdem ist eine Schwangerschaft in Josies Alter mit vielen Risiken verbunden – unter anderem hat ihr ungeborenes Kind eine höhere Wahrscheinlichkeit, Trisomie 21 zu haben. Ihr Umfeld drängt sie, eine Fruchtwasseruntersuchung durchzuführen zu lassen, und auch eine Abtreibung wird immer wieder ins Spiel gebracht. In ihrem Alltag beginnt Josie plötzlich, vermehrt Menschen mit Down-Syndrom wahrzunehmen, und merkt dabei, wie sehr ihr Denken und das ihres Umfeldes von Vorurteilen geprägt ist. Zudem weckt Josies Schwangerschaft bei ihrer Mutter alte Erinnerungen, an Josies Schwester Babette – diese ist nicht nur als Kind gestorben, sie wird zudem noch totgeschwiegen. Man merkt: diese Schwangerschaft stellt alle Beziehungen von Josie auf die Probe! Die andere Protagonistin des Buches ist Kathi. 50 Jahre lang war sie mit Werner verheiratet, und nun ist sie mit Anfang 70 Witwe. Ihr Sohn Max scheint sich von ihr zu entfremden, und Kathi weiß einfach nicht, was sie alleine mit ihrem Leben anfangen soll. In der Ehe hat sie ihre Wünsche hintenangestellt, hat ihr kleines Lebensmittelgeschäft auf Wunsch ihres Mannes geschlossen – wäre es unvernünftig, in ihrem Alter wieder ihre Passion des eigenen Geschäftes aufleben zulassen? Das Buch beschäftigt sich sensibel mit einer Vielzahl an Themen: Schwangerschaft, Beziehungen, Trisomie 21, Trauer und Verlust, Homosexualität und Familie. Ich persönlich fand die Menge genau richtig und nicht zu überladen. Wie bereits gesagt hatte ich das Gefühl, die Geschichte meiner eigenen Familie zu lesen. Meine Großeltern väterlicherseits sind seit über 50 Jahre verheiratet – wie Kathi und Werner es waren. Die Schwester meiner Mutter ist wie Josies Schwester Babette als Kind gestorben, und auch darüber wurde selten geredet – was die Beziehung zwischen meiner Mutter und meiner Oma stark auf die Probe gestellt hat. Außerdem gibt es in der Familie meiner Mutter eine Person mit Down-Syndrom, und durch ihn und seine Eltern kann ich einerseits sehen, wie viel Freude er ins Leben bringt, aber ich sehe auch stark die Probleme und Ängste, die eine solche Erkrankung besonders für das Umfeld mit sich bringt. Und das fand ich im Buch auch wirklich sensibel und realistisch dargestellt: dass Josie am Anfang Melanie (der Mutter von Nela, ein Kind mit Down-Syndrom) etwas unsensibel gegenüber tritt, weil sie sich unsicher ist, ob sie eine Fruchtwasseruntersuchung machen will. Sie hört von Melanie, wie viel sie für Nela aufgeben musste. Und dann im Laufe der Zeit, in der sich die drei immer weiter kennenlernen, festigt sich Josies Meinung, dass es ihr egal ist, ob ihr Kind Down-Syndrom haben wird oder nicht – auch wenn ihr Umfeld das anders sieht. Und diese beiden Szenen mit Melanie fand ich so, so toll. Weil ich es wie gesagt realitätstreu finde. Über das Thema Trisomie 21 wird kaum offen geredet, man druckst herum, man findet die Worte nicht. Und dann entstehen genau solche Situationen; das eigentlich Gemeinte wird falsch verstanden und man verletzt jemanden. Es braucht mehr Bücher, die sich trauen, solche Themen anzusprechen! Die Perspektive von Josie fand ich einfach super stark und überzeugend. Die Perspektive von Kathi fand ich etwas schwächer, aber trotzdem gut. Ich fand ihre Gedankengänge manchmal etwas intransparent; sie hält stark an alten Denkmustern fest und im Vergleich mit Josie habe ich einfach gemerkt, dass ich Kathis Verhalten weniger kohärent fand als das von Josie (Achtung, hier wird auf sehr hohem Niveau gemeckert! Es waren wirklich nur Nuancen, die ich hier bemängle!) Eine andere Sache, über die ich gestockt habe, ist die Länge der Affäre von Josie und Bengt… Neun Jahre? Ehrlich? Ich habe Josie über das Buch als sehr aufgeweckte und reflektierte Frau wahrgenommen, und dass sie neun Jahre lang eine Beziehung mit einem verheirateten Mann aufrecht hält, weil dieser „bald seine Frau verlassen will“… da habe ich etwas an Josie gezweifelt. Aber Liebe macht ja bekanntlich blind. An manchen Stellen werden "nicht korrekte" Bezeichnungen verwendet, aber meistens passt es zum Inhalt. Kathi bezeichnet das Wort Homosexuell als "schäbig", sie redet etwas negativ über Asylant*innen - aber sie überdenkt ihr Denken im Laufe des Buches und ist einfach "ein Kind ihrer Zeit". Ich finde es vollkommen okay, solche nicht mehr 100% politisch korrekten Bezeichnungen zu verwenden, wenn es dazu dient, den Wachstum von Charakteren zu zeigen und wenn auf die Problematik solcher Aussagen eingegangen wird - was ja bei den genannten Beispielen so ist. Nur an einer Stelle stößt mir ein Wort negativ auf: Josies Bruder nutzt das Wort "mongoloid", um über eine Person mit Down-Syndrom zu sprechen. "Mongoloid" ist ein veraltetes und abwertende Bezeichnung für Menschen mit Trisomie 21. Und an keiner Stelle wird darauf eingegangen, wie problematisch dieses Wort ist. Das fand ich schade, weil mir diese Stelle auch Tage später noch negativ im Kopf geblieben ist. Ich kann verstehen, warum Josies Bruder ein abwertendes Wort bezüglich Trisomie 21 nutzt; es soll zeigen, wie verinnerlicht in Josies Familie die negative Haltung bezüglich Menschen mit Down-Syndrom ist. Aber dann hätte Josie das auch bitte als problematisch erklären sollen; weil so ist es einfach ein problematisches Wort ohne Sinn. Das Cover finde ich wirklich schön. Eine gute Farbkombination, und die Blumendetails im Buch mochte ich auch. Was Titel und Cover mit dem Inhalt zu tun haben, das weiß ich jetzt nicht genau, aber die Atmosphäre des Buches kommt rüber: ruhig, entspannt, irgendwas über Zusammenhalt. Der Stil der Autorin hat mir gut gefallen. Es ist flüssig zu lesen, locker geschrieben und voller Bilder. Die Perspektiven von Josie und Kathi waren irgendwie anders geschrieben, sodass beide eine eigene, klar zu unterscheidende Stimme hatten. Ich bin gespannt darauf, auch andere Werke der Autorin zu lesen, da ich ihre empathische Art des Schreibens wirklich außergewöhnlich finde. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen (Tendenz nach oben!).
Sowohl das Cover als auch der Klappentext hatten mich angezogen. Die Prämisse klang interessant, aber das Buch konnte dem, meiner Meinung nach, nur wenig entsprechen, obwohl es immer wieder wirklich gute Ansätze gab. Jeder Charakter für sich bot eine eigene, interessante Geschichte und überall fand ich es zu grob angeschnitten, zu schwach thematisiert. Es gab zu viel Füllzeit, aber was mich besonders verwirrte, war der Wechsel der Perspektiven zwischen Josie und Kathi. Nicht wegen des Wechsels selbst, sondern weil Josie in der ersten Person geschrieben war, Kathi jedoch in der dritten. Letzten Endes hat mir an dem Buch am meisten die Idee und einige sehr starke Dialoge gefallen, alles andere konnte mit meinen Erwartungen nicht mithalten.

Josie ist 41 und schwanger von ihrem Liebhaber, def das Kind nicht möchte. Während sie überlegt, was sie tun soll, landet sie plötzlich bei Kathi am Küchentisch, welche gerade ihren Mann verloren j d ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Sohn hat. Zwischen den beiden beginnt eine besondere Freundschaft mit einem neuen Blick auf Leben.
Das Buch ließ sich für mich gut lesen. Die Geschichte hat mir gefallen und auch die zwei Perspektiven, die ich sonst oft störend finde, haben sich gut ergänzt und die Geschichte bereichert. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Geschichte etwas mit Themen überfrachtet ist, anstatt eines davon wirklich in die Tiefe zu verfolgen. Insgesamt aber ein schöner Roman.
Ein liebevolles Buch über das Leben und die Wege, die es manchmal nimmt "Es gibt Leute, die glauben, es ist ein Zeichen von Demenz, mit Toten zu reden. Aber das stimmt nicht. Es ist ein Zeichen von Liebe." (Seite 88) Worum geht’s? Kathi wird nach fast 50 Jahren Witwe und steht, nachdem sich ihr Leben fast ausschließlich um ihre Familie gedreht hat, von jetzt auf gleich ohne Aufgabe dar. Josie wird ungewollt schwanger von Bengt, mit dem sie seit 9 Jahren eine Affäre hat, der aber nicht mehr möchte und schon gar kein Kind. Als sich die Lebenswege von Kathi und Josie zufällig kreuzen, ändert sich für die beiden unterschiedlichen Frauen plötzlich alles. Meine Meinung: Ich habe selten ein so schönes, herzliches, liebe- und gefühlvolles Buch gelesen wie das der Autorin! Der Erzählstil ist lebendig und außergewöhnlich ausdrucksstark. Die – derzeit angesagte – Darstellung aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten gefällt mir immer gut und hier ist hier auch sehr passend. Einmal haben wir die 70jährige Kathi, die plötzlich nach dem Tod ihres Mannes und der Meinungsverschiedenheit mit ihrem Sohn Max alleine dasteht. Und auf der anderen Seite die 41jährige Josie, die mir besonders gut gefällt. Die Autorin erzählt in den Josie-Parts aus der Ich-Perspektive und besonders mit Josie kann ich mich gut identifizieren. Ich glaube, bislang habe ich noch kein Buch gelesen, in welchem ich mich so sehr in einer Protagonistin wiederfinden konnte! Josie ist schwanger. Ihr Partner, der mit einer anderen Frau verheiratet ist, möchte das Kind nicht. Wir lesen über ihre Gedanken und Sorgen. Aber auch einfache Dinge und Situationen, alltägliche Gesprächsszenen, als hätte die Autorin ein Stück aus dem Leben ihrer LeserInnen in dem Buch verarbeitet. Mehr als einmal habe ich gedacht: Ja, das kenne ich oder: Ja, das könnte mir auch passieren. Die Freundschaft, die sich zwischen Kathi und Josie entwickelt ist etwas ganz Besonderes. Zwei unterschiedliche Frauen, nicht nur vom Alter her, die sich gegenseitig Mut geben, füreinander da sind, einander anstoßen, wenn man einen kleinen Stubs braucht. Und nicht nur das: Auch die Familiengeschichten bringt die Autorin mit hinein. Die Probleme, die es in Familien gibt, sei es durch Missverständnisse, durch Verschweigen, durch nicht miteinander sprechen. Und wir lernen noch Melanie kennen und ihre Tochter Nela, die das Down-Syndrom hat. Auch hier hat Barbara Kunrath auf so empathische und schöne Art Szenen in das Buch gebracht, die mich einfach nur begeistert haben! Das Buch war in seiner Lebendigkeit, den schillernden Farben und den authentischen Szenen von Anfang bis Ende einfach nur schön zu lesen. Immer wieder hat die Autorin auch liebevolle Details hineingebracht, wie Kathis Küche, die noch mehr Herz in die Geschichte gebracht haben. Und geendet hat das Ganze mit einem Epilog, der einerseits einen schönen Abschluss bildet, auf der anderen Seite aber auch den Beginn des nächsten Lebenskapitels darstellt. Und obwohl man aufhören soll, wenn es am Schönsten ist, würde ich mir dennoch wünschen, mehr von Josie, Kathi und all den anderen lesen zu dürfen! Fazit: Eine Geschichte, wie das Leben sie schreibt. Ich habe mich sofort in Josie hineinversetzen können. Habe Kathi, Melanie und all die andere ins Herz geschlossen. Das Buch ist herzlich und man möchte ab der ersten Seite mehr über die Protagonisten wissen. Noch mehr Teil ihres Lebens sein. Ich habe mitgefiebert, mich mitgefreut und bis zum Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen und hoffe so sehr, dass die Autorin einen weiteren Teil zu Papier bringt, da ich noch so viele offene Fragen habe! 5 Sterne von mir für diese Begegnung zwischen Kathi und Josie, die so vieles ändert!
Meine Meinung Allgemein Zuversichtlich, dass ich hier das Buch des Jahres in den Händen halte, war ich nach nur wenigen Seiten. Eine Erwartung wurde aufgebaut, die sich gegen Ende leider nicht halten konnte. Zunächst schien das Buch wie auf mich zugeschnitten. Die Protagonistin hatte dieselben Zweifel, Gedanken und Erfahrungen im Leben und der Schreibstil war so locker, leicht, dass ich wie auf Wolken über die Seiten schwebte. Sensible Themen zogen sich durch das ganze Buch. Abtreibung, alleinerziehend, Trisomie und auch der Klimawandel und Homosexualität spielten eine Rolle. Vor allem Abtreibung und Trisomie sind Themen, die gerne unter den Tisch fallen oder negativ dargestellt werden und ich bedanke mich für diese kleine Aufklärungsstunde. Die Autorin scheint ein Gespür für die verschiedenen Sichtweisen der Menschen zu haben, weshalb mir besonders gut gefiel, dass sie verdeutlichte, dass das Aufklärungsgespräch vor einer Abtreibung auch mit dem Alter variiert. Hier wird niemand gezwungen seine Entscheidung zu überdenken, doch gerade weil die Protagonistin bereits 41 ist, sollte diese angeregt werden, einmal mehr alle Eventualitäten zu überdenken. Vielen Büchern entgleitet der Schwung, weil Probleme künstlich in die Länge gezogen werden. Bei „Wir für uns“ war es das genaue Gegenteil. Probleme werden zügig gelöst, was mich zunächst freudig stimmte, doch gegen Ende wieder umschwang. Viele spannende Themen wurden mit dem Standardsatz „Lass gut sein“ um ein paar Seiten mehr künstlich in die Länge gezogen. Was ich anfangs angenehm ehrlich fand, tolerierte ich später mehr. Noch ein Punkt, der mit der Zeit schwächelte, war die innere Stärke der Protagonistin. Mein Gefühl sagt, dass sie am Anfang unentschlossen und unbestimmt wirken und sich gegen Ende zu einer toughen Frau entwickeln sollte. Ich empfand es als das komplette Gegenteil. Aus meiner Sicht ist es tough 9 Jahre eine Beziehung aufrecht zu erhalten, die keine ist. Es ist stark, sich gegen diese Beziehung dann aufzulehnen und seinen eigenen Weg zu gehen. Das ganze Buch schreit nach: Stehe zu dir selbst und das Leben fügt sich. Josis Partner hat keinen Raum bekommen, um sich zu besser und seine gute Seite zu zeigen. Für mich verkörperte jede Handlung Frauenpower, weshalb es mich enttäuschte, als auf einmal eine Liebesgeschichte ins Buch gedrückt wurde, die es gar nicht nötig hätte. Das Buch hätte wunderbar ohne funktioniert. Noch dazu wirkte es, als mache sich Josi für diese Beziehung wieder klein. Auch ihrer Mutter gegenüber wollte sich Josi behaupten, doch auch hier wirkte es wie einknicken. Wie ankriechen. Josi wirkte schwach am Ende. Charaktere Jetzt habe ich so viel über Josi gequatscht, aber es gab ja noch einen zweiten Erzählstrang. Aus einer anderen Erzählperspektive und wesentlich kürzer als Josis. Sie handelt von Kathi. Eine ältere Dame, die festgefahren ist in ihren Denkmustern und Gewohnheiten. Sie wuchs in einer ganz anderen Zeit auf als Josi und ihr fallen viele Anpassungen schwer. Sie nimmt die Windungen des Lebens, wie sie kommen und denkt da nicht viel drüber nach. Sie ist für die Leute um sich herum unnahbar – so auch für mich. Wieder gab es viele Thematiken, die zügig abgefertigt wurden und gegen Ende fehlte mir Kathis Selbstreflexion. Nebst den beiden war das Buch überfüllt mit Charakteren. Da gab es Josis Ex und seinen besten Freund, die Nachbarin mit Kind, den Landwirt, Kathis Sohn und dessen Frau, Josis Mutter, Josis Bruder und dessen Frau. Durch viele dieser Sidekicks wurden schwierige Themen an die Oberfläche befördert. Niemand war überflüssig. Doch wie oben schon erwähnt, waren viele Thematiken auch schnell abgehakt oder brachten das Buch nicht vorwärts. Schreibstil&Sichtweise Der Schreibstil war genau das, was das Buch lebendig gemacht hat. Er wirkte nicht gestellt, sondern direkt aus dem Leben. Alle Gedankengänge und Handlungen wirkten real und so flüssig schaffe ich es nur noch selten zu lesen. Ich habe das Buch in wirklich wenigen Stunden weggelesen und würde jederzeit wieder zu einem von Kunraths Büchern greifen. Verwundert hat die Sichtweise, denn beide Handlungsstränge wurden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So durfte Josi aus der Ich-Perspektive erzählen und Kathi bekam einen personalen Erzähler. Die Vermutung liegt nahe, dass die Erzählweise genutzt wurde, um verschiedene Nähestufen zu suggerieren. Cover&Titel Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es gibt keine versteckten Botschaften, die man im Buch wiederfinden könnte. Höchstens Leichtigkeit leben, durch den Hauch Natur. Mir gefällt die Farbgebung und Stil und obwohl das Cover nicht außergewöhnlich ist, würde es mir im Buchladen wohl ins Auge springen. Den Titel finde ich schwer zu interpretieren. Er kann für mich im Singular gedeutet werden, dass jede Figur „wir“ ein Stück zu sich selbst „uns“ findet. Oder im Plural, dass die Charaktere zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen. Ziat „Ein Kind nicht zu bekommen ist schließlich keine Kleinigkeit, jedenfalls, wenn es das Kind schon ein bisschen gibt.“ – Seite 28 Fazit Ein Buch, welches sehr stark angefangen hat, gegen Ende dann aber nicht stimmig wurde. Ich empfand, dass wichtige Kernaussagen fallen gelassen oder gar revidiert wurden. Der Schreibstil und die Grundgedanken überzeugen aber soweit, dass ich gerne zu einem weiteren Buch der Autorin greifen werde.
Spannender Anfang
Den Klappentext und das Buchcover fand ich sehr ansprechend. Auch packte mich die Geschichte am Anfang sehr und ich dachte ich werde das Buch in einem Rutsch durchlesen, aber so kam es nicht... nach etwa 2/3 des Buches hat mich das so gelangweilt, daß ich es weg legen musste ohne es zu Ende gelesen zu haben. Schade. Das Thema mit Katies Sohn, oder besser gesagt wie sie mit dem Thema umgegangen ist, hat mich so aufgeregt, dass ich die Spannung für das Buch verlor.
"Wir für uns" per Buchtitel oder "Wir werden bleiben", wie der Roman auf der ersten Seite betitelt ist, wurde von Barbara Kunrath geschrieben. Ein mutiger, rührender, starker Roman in anregendem Schreibstil! Josie ist 41 Jahre alt und schwanger von ihrem Freund, Bengt, der allerdings verheiratet ist und schon eine Familie hat. Sie muss nun eruieren, welche Optionen ihr offen stehen und wie sie ihr Leben von nun an gestalten möchte. Auch Kathi, die kürzlich nach 50 Jahren Ehe verwitwet ist, befindet sich auf der Suche im Leben. Bisher hatte sie ihre Wünsche immer nach hinten gestellt hat, um den Hausfrieden mit ihrem Mann zu bewahren. Der Lebensweg beider Frauen kreuzen sich und ihre Perspektiven erweitern sich, so dass das Leben an neuem Schwung gewinnt! Die Charaktere können dem Leser auf den ersten Blick etwas verkorkst vorkommen. Die Autorin Barbara Kunrath, jedoch, wagt sich an essentielle Themen in unserer Gesellschaft. So setzen sich die Charaktere mit Themen auseinander, die in der Regel als tabu gelten: Inwiefern inkludieren wir Menschen mit Behinderung (in diesem Fall mit Down-Syndrom) in unser Leben oder Menschen aus der LGBTQIA-Community? Welch qualvollen Entscheidungen sind schwangere Frauen ab 35 ausgesetzt, wenn sie Tests durchführen können, um festzustellen, ob ihre Babies unter Trisomie 21 leiden? Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und bin dankbar für die Impulse, die die Geschichte mir gegeben hat!
Eigentlich nett, aber sehr vorhersehbar. Stilistisch ist sicher Luft nach oben.
Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar Preis: € 4,99 [D] Verlag: FISCHER Krüger Seiten: 400 Format: Ebook Reihe: - Erscheinungsdatum: 01.07.2021 Inhalt: Für ein Leben, das genau jetzt ganz neu beginnt. Josie ist schwanger. Von Bengt, der schon eine Familie hat und kein Kind mehr möchte. Aber was möchte Josie? Sie ist Anfang Vierzig, und ihre Wünsche hat sie immer auf »später« aufgeschoben. Kathi ist plötzlich allein. Ihr Mann Werner ist gestorben, nach fünfzig Jahren gemeinsamen Lebens. Ihr einziger Sohn ist ihr fremd geworden. Auch Kathi hat so vieles auf »später« verschoben. Als Josie durch einen Zufall in Kathis Küche landet, sind beide verwundert. Sie fühlen sich in Gegenwart der anderen so unbelastet. Ernst genommen. Die beiden Frauen spüren, dass das Leben ihnen genau jetzt ganz unerwartet die Tür öffnet. Manchmal schickt uns das Schicksal einen Menschen, den wir gar nicht gesucht haben. Und plötzlich steht unser Leben wieder auf »Los«. Meine Meinung: In "Wir für uns" verfolgen wir das Leben von zwei Frauen: die 41-jährige Josie und die 70-jährige Kathi. Josie hat seit neun Jahren eine Beziehung mit einem verheirateten Mann namens Bengt, der sich nur jeden Dienstag Zeit für sie nimmt. Als er sie schwängert, will er sie zur Abtreibung überreden. Kathi dagegen ist gerade erst zur Witwe geworden und verliert den Ehering ihres Mannes auf der Beerdigung. Josie findet ihn und bringt ihn ihr zurück. So beginnt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Der Erzählstil des Buches ist beschreibend und neutral. Ganz sachlich sind die Schilderungen der Autorin, sodass bei mir keine Gefühle ankamen. Dennoch ist das Buch interessant und ich wollte wissen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln und entscheiden werden. Es ist ein ruhiges Buch, das ohne viel Aufregung auskommt. Besonders die Perspektivwechsel fand ich gut. Mit den Charakteren bin ich nicht so richtig warm geworden. Sie waren mir zu stereotypisch. Nur Ida und Max fand ich sympathisch. Leider sind die beiden lediglich Nebenfiguren, die nur ab und an auftauchen. Alle anderen haben ihre ganz eigenen Geheimnisse und Probleme. Für meinen Geschmack versucht die Autorin zu viel unter einen Hut zu bekommen und behandelt zu viele unterschiedliche Themen auf einmal. Zwei bis drei Problematiken, die dann aber richtig intensiv geschildert werden, hätte ich besser gefunden. Aber so bleibt es etwas oberflächlich. Fazit: Ich fand die Geschichte grundsätzlich interessant und habe sie auch gerne gelesen, sodass ich sie innerhalb von zwei Tagen schon beendete. Allerdings hatte sie für mich einige Schwächen, sodass ich drei Sterne vergebe.
Josie ist 41 Jahre alt und von einem verheirateten Mann schwanger. 9 Jahre hat sie bereits ein Verhältnis mit Bengt, der weder das Baby, noch seine Frau verlassen möchte. Kathi ist 70 Jahre alt. Ihren Mann hat sie gerade beerdigt und sie weiss nicht recht wie es weitergehen soll. Ihren kleinen Lebensmittelladen musste sie vor Jahren schliessen. Dieser hatte kaum noch Geld zum Leben abgeworfen, als sich im nächsten Dorf eine Filiale einer grossen Supermarktkette niederließ. Am liebsten würde sie sich um ein Enkelkind kümmern, doch in der Ehe ihres Sohnes kriselt es gewaltig. Wie soll es weiter nun weitergehen? Durch einen Zufall lernen sich Josie und Kathi kennen. Ich hatte zu Beginn mit beiden Charakteren meine Schwierigkeiten. Josie ist verpeilt, chaotisch und träumt sich ihr Leben schön und Kathi ist eher introvertiert und empathielos, Die Begegnung der beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, ist positiv. Beide unterstützen sich und fördern Charakterzüge der anderen. Barbara Kunraths Roman packt wichtige Themen wie Trisomie 21, Risikoschwangerschaften, Homosexualität sowie Konflikte und Generationsprobleme zwischen Eltern und Kindern an. Ihr Schreibstil ist flüssig, die Geschichte wird abwechselnd von Josie oder Kathi erzählt. Was ich hier an diesem Hörbuch nicht mochte, war die Sprecherin: Die Stimme war zu schrill und immer gehetzt,. Dafür gibt es hier aber keinen Punktabzug. Eine gelungene, zeitgenössische Familiengeschichte. 4½ Sterne
Der Klappentext von „Wir für uns“ klang so spannend, dass ich einfach neugierig wurde und das Buch lesen wollte. Zu Beginn wusste ich erst noch nicht, wie die beiden Frauen zusammenfinden könnten, aber das wurde zum Glück schnell aufgeklärt und somit begann dann in meinen Augen die eigentliche Geschichte. Josie und Kathi werden zum Einstieg erstmal als Personen selbst erklärt, indem sich die ersten Kapiteln den beiden noch als einzelne Personen widmen. Später ändert sich das natürlich, wenn die beiden aufeinander getroffen sind. Dann erfährt man jeweils auch über die anderen in den Kapitel etwas, sodass alle Seiten beleuchtet werden. Diverse Themen und Aspekte Einerseits sehr gut, aber für mich teilweise etwas zu viel, waren die diversen Themen, die im Buch angesprochen werden. Sehr gut finde ich, dass es keinerlei Tabu-Themen gibt, sondern dass offen über alles geschrieben wird. Die Autorin selbst spricht im Nachwort auch nochmal an, dass sie so sensibel wie möglich war und hofft, dass deutlich wird, dass wir noch an einigen Themen gesellschaftlich arbeiten müssen. Ich möchte hier nicht alle Themen erwähnen, um nicht aus Versehen zu spoilern. Mir wurde es nur irgendwann einfach zu viel, sodass es auf mich gewirkt hat, als ob so viele diverse Aspekte wie möglich in das Buch eingespannt werden sollten. Auch wenn es eigentlich ganz normal ist und in der Realität tatsächlich so geschehen könnte. Der Fokus hätte einfach für mich eher auf ein bis zwei Schwerpunkten liegen sollen. Das macht aber den Lesefluss an sich nicht kaputt. Starke Frauen Beide Protagonisten sind spannende Frauen, über die man im Verlauf viel lernen kann. Im Laufe der Geschichte entwickeln sie sich weiter, überdenken einige Ansichten und finden neue Wege. Das hat mir gut gefallen, denn sie wirkten gerade dadurch sehr authentisch und stark. Fazit Ein gutes Buch über viele spannende Themen, das zwei starke Frauen beinhaltet, die sich im Verlauf der Geschichte toll weiterentwickeln. Für mich prinzipiell eine Empfehlung, auch wenn ich mir eher den Fokus auf ein bis zwei Schwerpunkten gewünscht hätte und weniger Aspekte in der Masse.