Ein wundervoller Roman mit einer Prise Humor, Tiefgang und Philosophie. Sehr empfehlenswert!
Der Schreibstil war um einiges ruhiger als ich es anfangs erwartet hätte. Es gibt zwei Hände voll an Charakteren, die in kurzen Abschnitten erzählen und damit gibt es automatisch auch viel an Handlung. Dennoch war die Erzählweise sehr friedlich und ohne Hektik. Ich muss zugeben, dass mich das sehr beeindruckt hat. Meine größte Sorge bei mehreren Erzählern ist immer, dass jemand in der Handlung untergeht, aber der Autor hat es perfekt geschafft jedem seine eigene Bühne zu geben. Mein Fazit: Das war eines jener Bücher für mich, von denen ich mir innig wünsche, dass es mehr von ihnen gibt, weil sie so einzigartig und wunderbar sind. Der Autor hat eine beneidenswerte Art des Erzählens und seiner Kreativität ist keine Grenze gesetzt. Vielleicht wird das sogar mein Jahres-Highlight!
Sie „wusste nicht, ob sie das Leben hasse sollte, weil es ihr genommen wurde, oder lieben, weil es ihr so viel gegeben hatte“
Ein skandinavischer Roman, der das Skurrile mit sehr viel Emotion verbindet - absurd und wunderschön zugleich. Und es ist genau das, was ich mag! Auf einer abgeschotteten Schwedischen Insel kommen 8 Teilnehmer und der Kursleiter Samuel zusammen, um ihre eigenen Särge zu tischlern. Dieses umgewöhnliche Ereignis zieht natürlich ungewöhnliche Charaktere an. Sie sind aber gleichzeitig so liebenswert, dass sie sich in Kürze so fühlen als wären sie schon ewig befreundet. Und so fühlt sich der Leser auch. Jeder kommt mit seinen eigenen Beweggründen auf die Insel und verlässt diese als anderer Mensch. Der Kurs schweißt zusammen und jeder lernt viel über sich, das Leben, Freundschaft, Mut, Vergänglichkeit und natürlich übers Tischlern. Den Rest möchte ich nicht erzählen - sonst würde man zu viel verraten. Die Geschichte hat mich zu Tränen gerührt und gleichzeitig gut unterhalten.