**Rezension zu *Ich knall euch ab* von Morton Rhue** *Ich knall euch ab* von Morton Rhue ist ein fesselndes und zugleich erschütterndes Buch, das auf eindrucksvolle Weise das Thema Mobbing und seine extremen Folgen behandelt. In einer Mischung aus Chatverläufen, Aussagen und Briefen werden die Gedanken und Handlungen der beiden Protagonisten Gary und Brendan rekonstruiert. Diese gewaltsame Rachegeschichte nimmt ihren Anfang, als die beiden von den populären Schülern ihrer Schule gedemütigt und ausgegrenzt werden – ein düsterer Weg, der sie letztlich zu einem Amoklauf führen soll, inspiriert durch den tragischen Vorfall in Littleton. Das Buch ist keine klassische Erzählung, sondern entführt die Leser durch eine fragmentarische Erzählweise, die ihre Wirkung umso mehr entfaltet. Es geht nicht nur um die Geschichte der beiden Jugendlichen, sondern vielmehr um das soziale Umfeld, das Mobbing und die Isolation, die junge Menschen erleben können. Die bedrückende Atmosphäre, die Morton Rhue schafft, lässt den Leser nicht kalt und fordert zum Nachdenken auf. Besonders bemerkenswert ist, wie realistisch und nachvollziehbar der Verlauf der Geschichte ist – der Autor hat gründlich recherchiert und vermittelt ein erschütterndes Bild von den Folgen von Mobbing. Die Aufmachung des Buches ist ebenfalls gelungen. Das Softcover ist robust, mit dicken, rauen Seiten, die das Leseerlebnis angenehm machen. In Deutschland ist es aufgrund der strikten Waffengesetze zwar nicht so einfach, wie in den USA, solche Tragödien nachzuvollziehen, aber dennoch bleibt das Thema relevant und wichtig, da Mobbing überall ein ernstes Problem darstellt. Insgesamt ist *Ich knall euch ab* ein wichtiges Buch, das ein Thema aufgreift, das nicht nur Jugendliche betrifft, sondern auch Erwachsene zum Nachdenken anregen sollte. Es ist tiefgründig, gut recherchiert und bewegend geschrieben. Für Jugendliche ab 13 Jahren definitiv ein Muss, aber auch für alle anderen Altersgruppen sehr empfehlenswert. Ein Buch, das unter die Haut geht und nachhallt. **Fazit:** 4 von 5 Sternen – Ein kraftvolles und aufrüttelndes Buch, das ein erschreckend realistisches Bild von den Auswirkungen von Mobbing aufzeigt. Ein Muss für junge Leser und alle, die sich mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen wollen.

Die Schreibweise ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, bietet aber gute Einblicke in die Gefühlswelt verschiedener Charaktere. Das Buch zeigt sehr eindrucksvoll wie fehlende Integrität, Mobbing, psychische Probleme und aktives Wegsehen bzw. verdrängen zu solchen Taten führen können. Es ist interessant wie die verschiedenen Blickwinkel thematisiert werden. Alles in allem ein interessantes Buch, das zum Nachdenken anregt.

Das Thema Schulamokläufe ist in den letzten 25 Jahren immer wieder zu trauriger Aktualität aufgestiegen, weshalb ich mir vom „Die Welle“-Autor auch eine packende und bewegende literarische Aufbereitung dieses Themas gewünscht hätte. Leider hat dieses Werk, das aus der Sicht diverser Augenzeugen berichtet wird, diese Erwartung aber kaum erfüllen können. Letztlich wurde für mein Empfinden nur an der Oberfläche gekratzt, sodass man zwar temporär mitfiebert und sich Gedanken über die Beweggründe der jugendlichen Täter macht, dabei aber oft ein wenig im Regen stehengelassen wird. Hat mich unterm Strich enttäuscht, ist aber zumindest sehr schnell und und ohne große Längen zu lesen.

Ich mochte den Aufbau des Buches und fand es sehr gut, dass verschiedene Perspektiven eingebaut wurden. Dies hat veranschaulicht, wie andere Personen die beiden Jungen wahrgenommen haben und die generelle Einstellung dieser Personen. Ich hätte es auch interessant gefunden mehr Einblicke in Gary's und Brendan's Sichtweise zu erhalten, was man so eben hauptsächlich durch die Personen im Umfeld der beiden bekommen hat. Ich kann aber auch verstehen, warum dies auf ein Minimum beschränkt wurde. Alles in allem ein wirklich wirklich wichtiges Thema, womit meiner Meinung nach gut umgegangen wurde. Ich finde es gut, dass die beiden Schüler nicht nur als die Tyrannen dargestellt wurden, die Leute verletzen und töten wollten, sonder sie auch als Menschen dargestellt wurden. Menschen die tief verletzt waren und sich überhaupt nicht anders zu helfen wussten, weshalb sie sich letztlich für diesen grausamen Weg entschieden hatten. Meiner Meinung nach zeigt dies auch nur wieder, dass Gary & Brendan es Der Gesellschaft gleich getan haben, denn aus Taten folgen ja immer Konsequenzen. In diesem Fall waren sie die Konsequenzen für ihre Peiniger und alle, die ihre Augen verschlossen haben. Dass es jedoch weiterhin zu Amokläufen an Schulen kommt zeigen die Ereignisse seit Veröffentlichung dieses Buches. Allein dass sogar in einer Grundschule in den USA sowas passieren kann ist einfach nur schrecklich und grausam.

Ich erinnere mich noch an die Bestürzung, als ich noch in der Schule war und in Erfurt Schüler ihre Schule stürmten. Niemand konnte sich vorstellen, dass dieses „amerikanische Phänomen” auch in Deutschland Einzug halten könnte. Aber natürlich wird auch an deutschen Schulen gemobbt und gequält und ich glaube nicht, dass es da in unserem Gymnasium besonders friedlich abging. Ich war noch in einer ziemlich kleinen Klasse, als der Vorfall durch die Medien ging, aber trotzdem war die Bestürzung, Traurigkeit und Angst sowohl der Lehrer als auch der Schüler auch für uns deutlich spürbar. Dieses Buch greift die Thematik anhand einer fiktiven Sammlung von Erlebnisberichten der Betroffenen eines Amoklaufs an einer Schule in Middletown auf. So wirkt das Geschehen noch näher. Auch fand ich es vom Autor sehr gut gelöst, die lange Vorgeschichte einzubauen, sodass deutlich wird, dass eine solche Tat komplexe Ursachen und Vorboten hat. Ein aufwühlendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit an Schulen, hoffentlich lesen nicht nur viele Jugendliche sondern auch Lehrer dieses Buch!

Das erste Mal habe ich dieses Buch während meiner Schulzeit gelesen. Schon etwas länger her. Schon damals war zum einen schockiert, wozu Menschen fähig sein können, aber ich habe mich auch gefragt, warum musste das soweit kommen. Die Geschichte in dem Buch ist zwar eine Fiktion, aber wenn man auf die zahlreichen und furchtbaren Ereignisse der letzten 10 Jahre zurück blickt, ist dieses Buch immer noch top aktuell. Für mich ist dieses Buch absolut wichtig und es sollten die kommenden Generationen weiterhin lesen.

Vor vielen Jahren habe ich bereits die Welle von Morton Rhue gelesen. Wie die Welle ist auch dieses Buch wieder ein aufrütteln der Gesellschaft. Warum passieren school shootings und wer ist Schuld daran? Der wohl bekannteste Fall in den USA ist Columbine und hier in Deutschland der erste mir bekannte Erfurt. 11.03.2009 passierte dann der Amoklauf von Winnenden quasi bei uns um die Ecke. Dementsprechend ein Thema mit dem man sich durchaus befasst, denkt man doch immer "Bei uns passiert so etwas nicht". Der Autor hat hier im Buch einen fiktiven Fall erschaffen, in der Erzählweise der Menschen die dabei waren. Es sind kurze Abschnitte darüber wie sich die Jungs früher verhalten haben bis zur Tat selbst. Erzählt durch Nachbarn, gute Freunde der Täter, Lehrer und auch die Stars der Schule - den Sportlern. Ein gut geschriebenes Buch mit einer tragischen Geschichte, die mich auch wieder darüber nachdenken lässt wer wen in der Gesellschaft wie behandelt und was daraus resultieren kann.